2. Kapitel - Der Beginn der Suche

[Lazarus]

Wäre Fjell in besserer körperlicher und geistiger Verfassung gewesen, hätte er Caudius von sich fortgestoßen, so aber streifte er, mit abwesenden Blick, dessen Hände einfach von seinem Arm ab, um dann weiter wie ein Zobie in Richtung See zu schlufen.

Adan, warte auf mich, bald werde ich bei dir sein.

Langsam aber unaufhörlich kam das Seeufer näher und der Lithorian sah nicht so aus, als würde er davor anhalten, geschweige denn seine Rüstung und die Waffen ablegen. Ob Fjell mit dem ganzen Krempel schwimmen konnte war höchst fraglich, außerdem würde sich sein Fell mit Wasser vollsaugen und damit für zusätzliches Gewicht sorgen.

[Boba]

Jels schüttelt den Kopf.

"Wir haben jetzt für sowas keine Zeit, wir müssen zusehen, das wir einen Unterschlupf finden!"

So schnell seine Füße ihn tragen können rennt er an Fjell vorbei und holt mit seinem Zauberstab aus.

"Vergib mir, aber es ist nötig!"

So gut er es vermag zielt er auf den Kopf des Lithorian um ihn bewusstlos zu schlagen.

[Fangortholin]

"He! Hau den nicht wieder tot!" Eilig rennt der Faen dem Magier und Fjell hinterher.

[Lazarus]

Obwohl er geistig nicht ganz auf der Höhe war, gelang es Fjell gerade noch im letzten Augenblick seinen rechten Arm in die Höhe zu reißen, so dass der Schlag zwar nicht seinen Kopf, jedoch seinen Unterarm mit voller Wucht traf. Ein lautes Krachen war zu hören, doch bo es von dem Stab des Faen oder von Fjells Arm herrührte war nicht auszumachen. Dieser verzog jedoch nur einmal schmerzhaft sein Gesicht.

Geh aus dem Weg Winzling, du mich nicht aufhalten wirst, damit ich gelangen können zu meinem Sohn, knurrte er Jels an und die blanke Mordlust sprach aus seinem Blick, als er fortfuhr: Ich mich von dir nicht aufhalten lasse, tritt zur Seite oder ich schwören bei allem was mir heilig sein, ich dich töten werde.

[Boba]

Jels verengt die Augen zu schmalen Schlitzen.

"Nun, wenn dies der einzige Weg ist, dann soll es wohl so sein!"

Jels lässt die magische Macht durch seinen Körper fließen und beginnt diese, in seinem Stab zu kanalisieren. Zwar verlangt es ihn nicht danach Fjell ernsthaft zu verletzen, aber es schien, als sei dies der einzige Weg, Fjell zu stoppen.

[Lazarus]

Das deine Entscheidung sein, ich nicht dafür verantwortlich bin.

Fjell hatte die Entgültigkeit in Jels Stimme vernommen, aber ihm selbst war es nicht minder ernst damit, er hatte keineswegs die Absicht sich von irgendjemandem von seiner Tat abbringen zu lassen. Alles was er wollte war seine Familie wiederzusehen und wenn das seinenen Tod bedeutete, dann würde er es freudig hinnehmen. Das Einzige was ihn wirklich beschäftigte war das Rätsel, warum er nicht schon früher auf den Gedanken gekommen war sein Leben zu beenden. Mistrauisch beobachtete er den Faen, er hatte zwar keine Ahnung von Magie, aber er würde Jels keine Gelegenheit geben sie auzuüben. Brüllend stürtze er sich auf den Faen.

[Orcamaster]

Caudius konnte es sich kaum vorstellen, dass er so reagierte, doch das konnte er nicht zulassen. Auch wenn er den kleinen Faen etwas für schwächlich aufgrund seiner Statur hielt, traute er der Situation nicht und stürmte zwischen die beiden, um ihre Attacke zu stoppen. "DAS REICHT!!!", ertönt nur von ihm und greift im letzten Augenblick nach den Zauberstab und nach Fjell's Faust, um beide in eine andere Bahn zu lenken, dass diese verfehlen.

[Lazarus]

Bevor Caudius Fjells Angriff aufhalten konnte, war der alte Kämpfer ausgewichen und hatte seine rechte Gerade in Richtung Magen des Faen abgefeuert. Er hätte natürlich auch direkt auf dessen Gesicht zielen und ihm somit die Nase oder auch den Kiefer brechen können, doch trotz allem was er behauptet hatte, lag es nicht in seiner Absicht den Winzling zu töten. Es reichte dem Lithorian vollkommen, seinen Gegner kampfunschädlich zu machen. Schließlich konnte der Kleine nichts dafür, dass er vollkommen verrückt war, es musste wohl doch irgendetwas mit der Rasse zu tun haben. Wer hatte schon jemals davon gehört, dass ein zu allem entschlossener, Lithorian sich ausgerechnet von einem Faen von irgendetwas abhalten ließ. Vielleicht würde ihm Jels ja irgendwann verzeihn, obwohl Fjell das im Moment vollkommen egal war, er hatte wichtigere Dinge im Kopf die er erledigen musste.

[Boba]

Für einen Moment fühlt es sich so an, als würde die gesamte Luft aus seinen Lungen gepresst. Kurz flimmern Sterne vor seinen Augen auf. Der Zauber, welcher gerade noch so klar vor seinem inneren Auge Gestalt annahm, verschwindet mit einem Mal. Schwer nach Luft ringend taumelt Jels ein paar Schritte zurück, bis er sich wieder fängt.

[Lazarus]

Fjell hätte die Zeit, in der sein Gegner noch benommen von den Auswirkungen des Schlages war, nutzen können um ihn kurz und vor allem brutal auszuschalten, doch statdessen wartete er bis dieser sich wieder einigermaßen gefangen hatte. Man sah sofort, dass der Faen kein Kämpfer war, auch wenn er gewisse Nehmerqualitäten besaß, wie Fjell neidlos zugeben musste. Trotz allem wäre es ihm wohl selbst in seinem angeschlagenen Zusatand mühelos gelungen Jels zu überwältigen, doch wo lag in einem solchem Kampf die Ehre. Fjell war niemals grundlos grausam gewesen und es bereitete ihm ganz gewiss kein Vergnügen, gegen einen hoffnungslos unterlegenen Gegner anzutreten, weswegen er noch einmal an Jels Vernunft appelierte:

Du jetzt besser aufgeben, denn du in einem fairen Kampf keine Chance gegen mich hast, warum du dir also nicht tust einen Gefallen und gehst mir aus dem Weg?

[Orcamaster]

Kaum hatte sich Caudius zwischen die beiden gestellt, wich auch Fjell wie sonst auch gekonnt aus und verpasste Jels einen kräftigen Hieb. Noch etwas verdattert schaute er sich um und erkannte, dass er es mal wieder nicht geschafft hatte, irgendetwas zu tun. Enttäuscht von den beiden und von sich selbst, dass er sie nicht stoppen konnte, senkte er seine Arme und sakte mit seinen Schultern herunter, um durchzuschnaufen. "Puh, war wohl nichts...." Nun setzte sich Caudius in Schneidersitz hin und schaute Fjell an und fragte ihn ohne Wertung: "Hast du dich wieder beruhigt?"

[Boba]

Jels stüzt sich auf seinen Stab, atmet einmal tief durch und schaut Fjell an.

"Solang ich noch die Kraft habe zu stehen, werde ich nicht zulassen, das ihr grundlos Euer Leben beendet, Fjell. Sicher mag der Schmerz tief in Euch sitzen, dennoch haben die Götter wohl eine Aufgabe für Euch, sonst wärt Ihr nicht mehr am Leben."

[Lazarus]

Fjell antwortete nicht auf Caudius Frage, aber es war offensichtlich, dass er sich tatsächlich etwas beruhigt hatte, was aber wohl eher daran lag, dass er körperlich und seelisch vollkommen erschöpft war. Er wollte nur noch schlafen, schlafen und vergessen. Anstatt wütend aufzufahren und dem Faen in aller Deutlichkeit zu sagen, wo er sich seine Götter hinschieben konnte, ließ sich Fjell auf den Boden herabsinken und schloss seine Augen.

Grundlos? Ich einen triftigen Grund habe mein Leben zu beenden. Es alles meine Schuld sein, ich damals hätte schneller zur Stelle sein müssen, dann ich meinen Sohn vielleicht noch hätte retten können. Es keine Götters gibt, und falls doch, sie grausam sein. Kein Vater überleben sollte seinen eigenen Sohn. Wo der Sinn liegen, dass er mich alten Greis am Leben und meinen Sohn sterben lassen? Eure Götters wollen, dass ich kämpfen, kämpfen und töten, dass meine Aufgabe sein, das alles sein was ich können, ich dazu aber keine Lust mehr habe, ich alt, alt und müde. Ich viele Leben beendet, es nur gerecht sein, wenn ich beende auch mein eigenes, bevor ich noch mehr Leid bringen über andere, meinte der Lithorian lethargisch.

[Boba]

Jels schüttelt leicht mit dem Kopf und geht auf Fjell zu. Freundschaftlich klopft er ihm auf die Schulter.

"Wenn man will, findet man immer einen Grund. Auch die Wege der Götter sind nicht immer leicht zu verstehen, und nur die Götter wissen, ob diese Expedition ohne dich überhaupt so weit gekommen wäre. Viel Kämpfe hast du bereits hinter dir und viele liegen noch vor dir, aber wisse, das du diese Kämpfe niemals allein durchstehen musst. Dein Sohn, mögen die Götter seiner Seele gut gesonnen sein, wird immer an deiner Seite sein und mit dir kämpfen. Ich bin sicher, er möchte nicht das du dich hängen lässt und dein Leben vorschnell beendest! Er war sicher stark im Leben und ist dies gewiss auch im Tode. Er wird mit von Stolz geschwellter Brust durch das Totenreich wandern, solang sein Vater sein Andenken in Ehren hält!"

[Orcamaster]

"Wow!", dachte sich Caudius nur, als er Jels' Worte hörte. Er hätte sich nie denken lassen können, dass dieser kleine Kotzbrocken, der doch überall das Böse sah, doch solche aufmunternden Worte sprechen konnte. Für einen Augenblick hörte er in sich hinein und fragte sich selbst: "Haben die Götter auch einen Weg, ein Schicksal für mich? Wie sieht er aus? Werde ich auf dem Schlachtfeld als gefallener Held sterben oder gemeuchelt als Feigling, auf der Flucht?!" Für einen Augenblick kauert Caudius zusammen und schüttelt dann hecktisch den Kopf, um diese Gedanken loszuwerden. Nun richtete er sich auf und ließ er die beiden alleine und schlenderte etwas über die Siedlung, wobei er gleich auch das Stück Kohle und ein Stück Papier raus holte und sich Notizen, Zeichnungen, über die Umgebung und Gedanken aufschrieb. Egal wie sein Weg aussehen würde, eines war klar. Umso mehr Informationen er besaß, desto besser konnte er eine Entscheidung treffen. Somit schaute er sich um und suchte den ältesten Menschen im Dorf, um ihn über allgemeine Informationen auszuquetschen, um somit mehr Wissen anzueignen.

[Lazarus]

Als ihn eine Hand an der Schulter berührte, schlug Fjell die Augen auf und was er sah verblüffte ihn zutiefst, er hatte erwartet Caudius vor sich stehen zu sehen, doch es war Jels und die Worte die dieser zu ihm sprach hätten zu einm Philosophen passen können, wenn der Lithorian irgendeine Ahnung gehabt hätte was ein Philosoph überhaupt war. Worte der Weisheit, die Fjell dem Faen niemals zugetraut hätte, verließen dessen Mund und brachten eine Seite in dem Lithorian zum schwingen. Ja, sein Sohn war immer bei ihm, in seinen Gedanken und Träumen und hatte Adan nicht sogar gesagt, dass es nicht Fjells Schuld war und er ihm vergeben hatte? Neue Kraft durchflutete Fjells Körper, als er sich mit einem Ächzen erhob und nun seinerseits Jels die Hände auf die Schulter legte:

Ich mich bei dir entschuldigen muss für den Schlag und noch mehr für das was ich über dich gedacht haben. Es mir leid tun. Du mit allem recht haben, ich noch haben eine Aufgabe zu erfüllen und ich werden nicht versagen. Wisse, ich jetzt stolz sein, mein Leben für deines zu opfern, schwor der Lithorian feierlich.

Freunde? wollte er von Jels wissen und streckte seine Hand wie zur Begrüßung aus.

[Boba]

Jels fängt breit an zu grinsen.

"Oh, mir ist durchaus bewusst, das ich nicht gerade zu den einfachern Faen gehören, aber das heisst nicht, das ich vollkommen verrückt bin."

Dann ergreift er die Hand des Lithorian.

"Ich bin froh das wir für das Gleiche kämpfen und nicht gegeneinander. Freunde!"

Dabei reibt er sich leicht den Bauch, wo langsam der dumpfe Schmerz abklingt.

[Lazarus]

Fjell war zufrieden, dass sich nun alles in Wohlgefallen aufgelöst hatte, weswegen er auch keine Zeit mehr unnütz verschwenden wollte. Mit neuem Tatendrang, auch wenn er sich körperlich noch immer schwach wie ein Neugeborenes fühlte, tat er seine Meinung kund:

Wir jetzt zur Insel aufbrechen sollten.

Nachdem er gesagt hatte was zu sagen war, dehte er sich zu Filraen um:

Ich dich nicht vergessen habe. Du mich wieder von den Toten zurückgeholt, auch wenn ich im ersten Moment nicht begeistert sein davon, ich die Geste zu schätzen weiss. Ich mich bei dir dafür bedanken möchte, mein Leben gehören nun dir.

[TKarn]

So beginnt der Abend in Ruhe und auch die Nacht birgt keinerlei Gefahren. Erholt und wieder frisch erwacht ihr, nach einem kleinen Frühstück erscheint Rothgar und fragt: "Seid ihr bereit zur Überfahrt?"

Auch für Jels beginnt der Tag gut, obwohl er schon wieder Flügelschläge hört. Als er sich genauer umschaut sieht er eine Taube, die ihn mustert. Als sie seinen Blick bemerkt, fliegt sie auf und davon.

[Orcamaster]

Etwas mürrisch und verschlafen schaut Caudius auf seinen leeren Teller und denkt sich nur: "Ich hätte mir nicht so viel Zeit lassen sollen mit dem Schreiben.... ich muss unbedingt noch einpaar Dorfbewohner über die Lage ausfragen.", und schaut gen Rothgar. "Rothgar? Hast du mal 5 Minuten für mich? Ich hab da einpaar Fragen zu eurer Siedlung?!", meinte er nur locker und stand auf, um zu ihn zu gehen.