Fantasy- Fans über 30 ??

[Alaiis]

Hiho, mir ist gerade ein wenig langweilig, darum mal son bisserl rumpalavern möchte, es scheint kaum Leute in meinem Alter zu geben hier, alle "Neulinge" sind meistens noch Schüler und ich denke manchmal, das die Vorstellungen von Fantasy teilweise recht unterschiedlich sind. Ich bin ja nun ein 70iger Kind, und als ich anfing mich für unalltägliche Dinge zu interressieren, passierten so wunderbare Sachen wie Momo, Das Labyrinth, der Herr der Ringe (Erstversion 1), Unendliche Geschichte ect...das war echt revolutionär, heute ist es selbstverständlich das es Berge von Fantasy- Romanen und Spielen gibt, ich merke es wird immer schwerer zu selektieren, und das Interresse geht auch immer mehr in diese technisierte Richtung (z.B. Mangas) . auch wenn ich von meinem Freund höre wie sehr sich die Charaktäre beim Rollenspiel geändert haben, immer stärker, schneller, übernatürlicher, da wird gar nicht mehr der Trickreichtum und die eigentliche Fantasie gefördert, ist ja alles von den verfügbaren Medien vor gegeben. Ich habe jetzt schon Angst meine Kiddies eines Tages mit dem Momo und Herr der Ringe Kram total zu langweilen und mich mit dem neumodischen Fantasy auseinandersetzen zu müssen...., ist schwer und dies bietet doch sicher einiges an Diskussionsgrundlage oder ??

[Lúthien Yávëtil]

Ich denke nicht, dass solche Klassiker jemals in Vergessenheit geraten. Besonders Michael Endes Werke scheinen mir auch heute noch sehr aktuell, auf jeden Fall nach dem was ich von mir behaupten kann und ich bin ebenfalls noch Schüler.

[Skyline]

Ich denke Alaiis geht es eher darum, das dieses Gefühl des "Besonderen", hinsichtlich der Vielfalt an fantasylastigen Medien, abgenommen hat.
Früher gab es ein....nennen wir es übersichtlicheres Angebot an Produkten.
Wenn man damit aufwächst bzw. hineinwächst vermittelt das einem ein vollkommen anderes Bezugsgefühl zu dem jeweiligen Interessenspunkt (hier Fantasy).
Man nimmt jedes "Fünkchen" an Information, die erscheint, mit einer anderen Begeisterung war.
Ich denke...es hat so das Gefühl von Einzigartigkeit.

Es ist so wie mit vielen Dingen. Es wird zur Selbstverständlichkeit.

[Alaiis]

ja richtig Sky, aber eigentlich kann man sich doch seine Welt ganz gut bewahren, es ist halt so, daß man irgendwann einfach nicht mehr mitkommt, und manchmal bin ich darüber auch ein bisschen betrübt, früher hatte ich einfach viel mehr Zeit mich mit Fantasy zu befassen, heutzutage, wenn man arbeitet, haben ganz andere Dinge Priorität, daher wünschte ich mir manchmal auch wieder Schüler zu sein und den Kopf noch frei zu haben von alltäglichen Verpflichtungen wie Haushalt, Familie, Arbeit....irgendwie möcht ich immer alles ganz doll festhalten, kann es aber nicht, könnt Ihr das nachvollziehen ?

[Boba]

Ich kann dich gut verstehn Alaiis, wo ich noch in der Schule war hatte ich auch mehr Zeit, aber so ist nunmal der Lauf der Dinge. DU kannst die Zeit weder anhalten, noch zurückdrehen. Entweder du lernst damit umzugehen und zu leben, denn auch wenn man arbeitet und Familie hat und sich dort um vieles kümmern muss, so hat dennoch jedoch ein wenig Zeit um sich mit dem zu beschäftigen was er mag, ein wenig Zeit in deiner eigenen Welt zu verbringen ist besser als garkeine Zeit oder zuviel Zeit, denn dann verliert man den Blick für die Realität.
Ich hoffe irgendwer versteht jetzt was ich geschrieben habe. Falls nicht, bitte ich um Entschuldigung, denn ich hab noch keine fünf Tassen Kaffee getrunken.

[Fangortholin]

Ich bin zwar noch etwas entfernt von den 30, aber teilweise geht es mir schon ähnlich.
Als ich angefangen habe Fantsay zu lesen war das Angebot tatsächlich überschaubarer und man war irgendwie relaxter. Man hat in Ruhe seine 6 Band Reihen gelesen und dann verging mind. ein Jahr bis zur nächsten des gleichen Autoren. Man hat sich viel mehr über persönliche Gespräche informiert und Lesetipps ausgetauscht.
Das Angebot an sich ist möglicherweise wirklich grösser geworden (was aber auch Vorteile hat), was natürlich auch an "Fantasy - Hypes" ausgelöst durch die Herr der Ringe (Verfilmung) und Harry Potter Erfolge liegt. Fantasy ist nicht mehr die gemütliche, überschaubare Nische die man sich mit ein paar Interessierten teilt.
Heute geht es mehr um Neuerscheinungen denen man "hinterher rennt" als um qualitativ gute Bücher / Klassiker. Ich mache diesen Trend einfach nicht mit, weil durch einen solchen Blickwinkel so viele grossartige Bücher völlig zu unrecht ins Abseits geraten. Wer heutzutage Herr der Ringe oder Potter gesehen hat, gilt ja schon als Fantasy Kenner .
Man sollte einfach nicht auf jede Vermarktungsstrategie reinfallen und eher mal nach Büchern schauen für die nicht so geworben wird.
Mangas würde ich als komplett neue Sache sehen, die nunmal wie vieles andere eben auch, irgendwann in Europa angekommen ist und nun zum Trend geworden ist. Aber das ist bei vielen neuen Sachen so....

[Whitedragon]

ich persönlich les ja auch gerne mangas... aber das ist halt eher ein form des buches und nicht des genres... es gibt auch fantasy mangas, aber halt auch sehr viele mangas die mit dem erwachsen werden zu tun haben, dramen oder komödien etc.

und es gibt bücher, die man immer wieder lesen wird... momo zB. hab ich erst sehr spät gelesen, nach vielen neueren fantasybüchern. und das war so ein gravierender unterschied, allein beim gefühl was das lesen des buches erzeugt... die anderen bücher haben einem spaß gmacht zu lesen, bei momo stellte sich eher ein gefühl des glücks ein, es gelesen zu haben, also nochmal ne stufe schöner ^^

und bobs: wenn du das jedoch zu jeder machst und nochn oder hinzufügst versteht dich jeder ^^

[Andradir]

@Alaiis:
das kenne ich nur zu gut.
Als ich zur Fantasy kam, gab es nix bis auf Herr der Ringe, Conan und die Lankhmar-Sachen. Dann Thongor, Brak und das war's an sich auch.
Heute ist es leider so, dass der Markt seit Jahren mit SCHLECHTER Fantasy überschwemmt wird - da ist es schwer, die wenigen Perlen zu finden.

Aber meine alte Faszination habe ich mir bewahrt. Was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass ich viel in Sachen Darstellung mache, also Kostüme anfertigen und so. Das ist immer wieder neu und immer wieder spannend.
Ich denke, da muss jeder seinen eigenen Weg finden.

[TKarn]

Ja, Fanfasy ist in. Man kann damit viel Geld machen und leider leidet die Qualität dabei in stärkstem Maße. Wenn ich so manchmal mitkriege, wer gerade wieder ein tolles Fantasy-Buch geschrieben hat, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Sicherlich gibt es auch die rühmenswerten Ausnahmen, aber leider auch sehr viel schlechte Sachen.....
Wenn ich manchmal sehe, was mein Großer an Büchern ins Haus bringen will (von irgendwelchen Freunden).....

[Reginald Bull]

Äh, ja und nein.

Es ist nicht eine einzige 'Welle', die über den Markt schwappt und eine Menge wertloses Strandgut mit sich führt.
Ein beträchtlicher Teil entspringt dem Riesenberg an englischsprachiger Fantasyliteratur, die erst in den letzten Jahren, da sich der Markt hierzulande angeboten hat, überhaupt übersetzt wurden.
Insoweit wird da also ein ganzer Haufen 'Altlasten' abgearbeitet.

Diejenigen, die tatsächlich erst aufspringen und auf der Welle reiten, sind dann meistens eher minder begabte deutschsprachige Schriftsteller (was man nicht unbedingt am Namen erkennt...).
Oder solche, die auf dem etablierten englischen/amerikanischen Markt kein Bein auf die Erde bringen und es dann eben hier versuchen.
Kennt man ja auch aus dem Film- und Musikgeschäft, daß sich abgehalfterte 'Stars' ins diesbezügliche Entwicklungsland Deutschland begeben haben

Langer Post, kurzer Sinn: das ebbt in den nächsten Jahren ab, wenn die große Masse an 'Alt-Literatur' übersetzt ist.
Dann können wir zu 100% über die miesen Nachwuchsautoren lästern

[King Conan]

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