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Eradir - Kapitel 1: Aufbruch

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  #41  
Alt 01.09.2010, 19:16
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Fangortholin Fangortholin ist offline
There´s no evil beside me
Waechter von Zeit und Raum
 
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"Mein Name ist Ciri." erklärte und Ciri und stopfte sich fröhlich das erste gekochte Ei in den Mund. "Wap iff hier maffe... ah, so ists besser, was ich mache, nun grad gar nichts. Ich bin geschäftlich in diese Stadt gekommen, aber die Geschäfte sind nicht so gut verlaufen." Nachdem Ciri das erste Ei verdrückt hatte, spühlte sie schnell mit einigen tiefen Schlucken Wein den Mund aus und fuhr dann fort, dieses mal an Fay gewendet. "Du hast ja recht Tantchen. Und du hast mir sogar Eier und Wein bezahlt, das war nett von dir. Aber ich glaube nicht das du hier eine Echse zum Reiten finden wirst. Die haben doch bestimmt alle Tiere für den Krieg an die Front geholt und brauchen die um Nachschub und so zu beschaffen. Habt ihr von dem Krieg gehört? Die wollen uns erobern aus dem Westen." flüstert nun Ciri hinter vorgehaltener Hand.
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  #42  
Alt 01.09.2010, 20:35
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Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
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Als er vorsichtig die Augen öffnete und seinen Kopf drehte, vergaß er fast das Atmen so fasziniert war er von dem Bild dass sich ihm darbot. Lea hatte nicht ihn, sondern den bleichen Menschen angesprungen, der trotz seiner schrecklichen Verletzungen noch immer am Leben war und sich, ohne dass Georg ein Geräusch gehört hatte, vom Boden aufgerichtet hatte. Obwohl er dem Tode näher als dem Leben sein musste und völlig unbewaffnet war, gelang es ihm spielerisch den Hieben seiner Schwester auszuweichen.

Verdammte Ratten, ich verstehe immer noch nicht warum Omega sich die Mühe macht Euch zu vergiften, so schwach wie ihr seid, wäre es ein Leichtes Euch binnen eines Wimpernschlags auszulöschen. Ihr seid noch nicht einmal als Sklaven nützlich, Euer Volk dient höchstens kurzzeitig dazu eine Panik unter den Stadtbewohnern zu verursachen, bevor sie Euch niedermetzeln und Euer Blut schmeckt einfach nur widerlich.

Während seiner höhnischen Rede hatte Lea einen neuen Angriff gestartet, aber der Mensch fing den Schlag ohne größere Probleme ab und brach ihr noch in der selben Sekunde den Arm. Die Schmerzensschreie seiner Schwester fraßen sich in Georgs Bewusstsein wie ein heißes Messer durch Butter.

Lass sie in Ruhe, schrie er den Fremden an.

Die Zeitspanne in der der Mensch seine Aufmerksamkeit auf ihn konzentrierte nutzte Lea um ihn kräftig in die Schulter zu beißen. Wütend riss er sie mit beiden Händen von sich los, wobei er einen großen Fleischbrocken an der linken Schulter einbüßte. Noch immer in seinen riesigen Pranken gefangen zappelte seine Schwester verbissen mit den Armen und Beinen, doch die Tritte und Schläge zeigten nicht die geringste Wirkung.

Genug gespielt, ich habe Wichtigeres zu tun.

Unerbittlich wie ein Schraubstock drückten die Hände das Leben aus seiner Schwester heraus. Bevor Georg seinen Speer vom Boden aufheben konnte hörte er auch schon ein lautes Knacken, welches er bis an sein Lebensende nicht vergessen sollte, dann erschlaffte Lea auch schon in den Armen des Fremden.

Lea, neeein!!! Du Monster, was hat sie dir getan?

Nichts. Sie gehört einfach zu einer aussterbenden Rasse, so wie du. Aber im Gegensatz zu ihr wird dein Tod mir noch von Nutzen sein. Dein Blut mag zwar schal und abgestanden schmecken, aber es wird mir helfen die ärgsten Wunden zu beseitigen.

Ohne sonderliche Hast, so als wäre es sich seiner Beute vollkommen sicher, kam das Wesen, denn ein Mensch konnte unmöglich soviel Körperkraft und Schnelligkeit besitzen, auf Georg zu. Er wollte schon seinen Speer aufheben um den Mörder seiner Schwester gebührend zu begrüßen, doch ein Blick in dessen Augen hielt ihn davon ab. Irgendetwas war darin, etwas dunkles und verschlagenes. Georg versuchte vergeblich sich aus dem Bann zu lösen, doch er kam nicht dagegen an, doch das musste er auch nicht, denn das übernahm Asparagus für ihn. Binnen eines Liedschlags hatte sie wieder die Kontrolle über seinen Körper übernommen, was sich daran zeigte, dass sich seine Augen von einem tiefen Dunkelbraun in ein leuchtendes Türkis verwandelt hatten.

Was ist das? Dein Verstand ist plötzlich so fließend, nie verweilt er an einer Stelle. Wo vorher nur seichtes Geplätscher war ist nun eine unergründliche Tiefe. Wie kann das sein? …ich kann nicht..

Was er nicht konnte sollte Georg niemals erfahren, denn irgendwie hatte der Speer den Weg in seine Hände gefunden und der Wassergeist rammte ihn ohne zu Zögern mitten durch das Herz des noch immer erstaunten Fremden, so dass er fast einen halben Meter aus dessen Rücken herausgetrieben wurde. Schlagartig wurde das Gesicht des anderen aschgrau und er begann sich vor dem verblüfften Skaven langsam in Rauch aufzulösen.
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  #43  
Alt 02.09.2010, 20:22
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Fay nickte dem Mädchen zu:"Gern geschehen. Ich habe bereits eine Echse erstanden. Du hast vollkommen Recht, dass man fast alle Reittiere an die Front geholt hat um die Truppen zu unterstützen, aber wenn man das nötige Kleingeld hat...Wenn du möchtest kannst du dir das Tier nachher ansehen, es steht in dem Stall der zu dieser Taverne gehört."
Sie betrachtete das Pflanzenwesen und sah deren verschwommen wirkenden Blick. Irgendetwas machte Fay immer noch unsicher in ihrer Nähe. Wenn sie doch nur wüsste was, selbst von ihren Gedanken genervt, wischte sie ihre Überlegungen weg.
"Ich habe einiges von den Krieg gehört. Omega scheint etwas zu planen, dass sagen zumindest die meisten Söldner mit denen ich gesprochen habe. Was wisst ihr darüber?" fragte sie an beide gewandt.
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  #44  
Alt 02.09.2010, 21:42
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Georg war noch immer so geschockt vom Tod seiner Schwester, dass er keinen klaren Gedanken fassen konnte, mit Trauer und einer verzweifelten Hoffnung im Herzen, dass sie wie durch ein Wunder überlebt haben konnte lief er hastig zu ihrem reglosen Körper. Doch wie sehr er sich auch anstrengte, er konnte weder Puls noch Atmung feststellen. Alles Leben war aus ihr gewichen und schon bald würde sie ihren Platz bei der großen Albinoratte einnehmen. Das Einzige was er noch für sie tun konnte, war ihr die Augen zu schließen, nachdem er das getan hatte, hauchte er ihr noch einen letzen Kuss auf die Wange.

Vergib mir.

Gerade als er sich von der Leiche abwenden wollte, bemerkte er ein hellgelbes Leuchten und kurz darauf schwebte etwas das wage Ähnlichkeit mit Lea hatte, aus ihrem Körper heraus und blieb vor ihm in der Luft hängen.

Ach Brüderchen, mach dir meinetwegen keinen Kopf, aller Schmerz und Kummer liegt nun hinter mir. Leb dein Leben weiter und vergiss mich nicht, ich werde immer auf dich warten.

Als er die Hand nach der bleichen Erscheinung ausstrecken wollte, begann sie langsam zu verblassen.

Nein warte, verlass mich nicht, ich habe doch sonst niemanden mehr. Was soll ich jetzt nur ohne dich tun?

Der Geist sagte nur noch ein einziges Wort bevor er verschwand: Westen

Nachdem er nun ganz alleine war, übermannte ihn die Verzweiflung und er brach weinend zusammen. Als er nach einem fünfzehnminütigen Weinkrampf noch immer kein Ende in Sicht war, mischte sich der Wassergeist endlich ein.

Steh auf, was bist du denn ein Mann oder eine Maus?

Lass mich in Ruhe, seit ich dir begegnet bin stolpere ich von einer Katastrophe in die nächste. Das Leben hat für mich keinen Sinn mehr.

Glaubst du das wirklich? Na schön, wenn alles keinen Sinn mehr hat, dann beende doch dein erbärmliches Dasein, beweis dem toten Vampir hinter dir, dass er Recht hatte und deine Rasse wirklich zu nichts gut ist, oder tu das was dir deine Schwester geraten hat, marschiere mit mir nach Westen und kämpfe gegen Omega.

Seine Helferin hatte recht, sein Leben sollte wenigstens noch für einen Zweck gut sein. Ohnmächtige Wut auf Lea’s Mörder und dessen obersten Befehlshaber nistete sich in Georgs Gedanken ein, wie ein Krebsgeschwür, und er tat etwas was er noch nie zuvor in seinem Leben getan hatte, er fasste spontan und ohne die Folgen zu beachten einen Entschluss: Omega würde durch seine Hand sterben, oder er selbst bei dem Versuch ihn zu töten umkommen. Er durfte keine Zeit mehr verlieren, hastig durchsuchte er das Wesen, welches Asparagus als Vampir bezeichnet hatte nach brauchbarer Beute, aber alles was er fand waren ein paar Silbermünzen und dessen schwarzer Kapuzenumhang. Nun, das musste fürs Erste reichen, und im Einbruch der Nacht schlich er sich aus der Stadt hinaus. Die Kämpfe an der Oberfläche, zwischen der Bevölkerung und den Skaven, waren kurz aber heftig gewesen, noch immer brannten vereinzelt hier und da einige Gebäude. Doch irgendwie gelang Georg unbemerkt die Flucht durch schmale Gassen, stinkende Abwasserkanäle und ein rostiges Gitter welches er mit Hilfe des Wassergeists aus dessen Verankerung riss. Er hatte nur ein Ziel, Westen. Nach einer schier endlosen Odysse in der er fast seine komplette Barschaft aufgebraucht hatte und sich von Tannenzapfen und dem ernährt hatte was er auf den Feldern einiger Bauern stehlen konnte, hatte er endlich Kalisko erreicht. Mit jedem Schritt welchen er weiter nach Westen unternommen hatte, waren die Gerüchte über Omega erschreckender geworden. Man munkelte gar von einer Armee der Untoten. Untot, ein Wort mit dem er bisher nichts hatte Anfangen könne, doch nun wusste er was damit gemeint war und so langsam reute ihn sein Entschluss gegen den Vampirkönig zu kämpfen, wie konnte er ernsthaft glauben mit ihm fertig zu werden, wenn er schon mit einem einfachen Vampir seine Probleme hatte? Georg wollte gar nicht so genau darüber nachdenken und er beschloss diese düstere Aussicht mit Alkohol aus seinem Kopf zu verbannen. Vor ihm hing das Schild auf dem eine seltsame Kreatur abgebildet war. Der Wassergeist in seinem Kopf informierte ihn darüber, dass das ein Krake sei, aber Georg war das vollkommen gleichgültig.

Taverne zum Kraken

Mit zitternden Beinen von der langen Reise und den Entbehrungen die er durchlitten hatte, betrat er das Gasthaus. Sein Geld reichte gerade noch für zwei drei Bier und ein Zimmer, dann musste er sich etwas anderes einfallen lassen um über die Runden zu kommen. Schwer auf seinen Speer gestützt schlurfte er zu dem Wirt, die anderen Gäste beachtete er gar nicht.

Ein Bier, meinte er mit erschöpfter Stimme und zog sich die schwarze Kapuze, welche sein Gesicht bis auf die lange Schnauze verdeckt hatte vom Kopf. Falls der Wirt erstaunt war einen Skaven an der Oberfläche zu sehen, so ließ er sich seine Verblüffung jedoch nicht anmerken. Georg hörte noch wie der volle Bierkrug auf den Tresen knallte, dann musste er auch schon halb im Stehen eingenickt sein. Leise Schnarchgeräusche drangen aus der Rattennase und die Beine drohten ihm wegzuknicken, doch bevor es dazu kam geschah etwas anderes. Georgs linke Hand umgab plötzlich ein leichter blauer Schimmer, dann entwickelte sie auch schon ein Eigenleben. Wie eine Spinne huschten die Finger über den Tresen hin zum Bierkrug um dessen Griff sanft zu umfassen, obwohl die Ratte noch immer tief und fest schlief. Dann wurde der Arm, mit dem Bierkrug in der Hand, wie an unsichtbaren Fäden nach oben gezogen und über den Kopf der Ratte geschwenkt. Irritiert und ausgesprochen fassungslos schaute der Wirt zu wie das flüssige Nass über Georgs Kopf und den halben Tresen geschüttet wurde. Der Skave erwachte erschrocken und wischte sich erst mal das Bier aus den Augen bevor er leise:
Lass den Unsinn zischte.

Herr Wirt noch ein Bier und ein einfaches Zimmer, meinte er ganz normal, so als ob überhaupt nicht geschehen wäre.
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Geändert von Lazarus (03.09.2010 um 02:11 Uhr)
  #45  
Alt 02.09.2010, 22:26
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Drachenherz
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Die wiedergewonnene Kampfeslust und Motivation der Soldaten war erstaunlich: So weit man sehen konnte, wuselte jeder einzelne herum und befolgte die neuen Befehle.
Von Tarius selbst war nirgends eine Spur zu sehen.
Scheint zu schmollen, dachte Alor erheitert und vergaß so nach kurzer Zeit seinen Unmut. Seine neue Aufgabe hatte schon etwas für sich: Tarius war nicht mehr so gut auf ihn zu sprechen und würde so bald nicht mehr seinen Rat einholen wollen – auch wenn es dem nun ehemaligen Heermeister nie um den Ratschlag an sich ging: Er hörte ja eh nicht zu. Tarius brauchte einfach jemanden, auf den er einreden konnte.
„Und bis eben bin ich sein Opfer gewesen“, murmelte Alor vor sich hin, während er versuchte, im Getümmel Lutien zu finden. „Ich hab ihn als letztes gen Graben gehen sehen“, wiederholte er die Worte des jungen Soldaten, den er nach dem Verbleib des neuen Heermeisters gefragt hatte. Graben ist gut...“
Die Soldaten hatten ganze Arbeit geleistet: Inzwischen war ein riesiges Gebiet um das Heerlager herum von Fallgruben übersäht. Immer wieder kamen neue Wagenladungen voll Holz aus dem Süden an. Die Männer waren ganz schön auf Trab. Was auch immer Lutien angestellt hatte: Der Dornder verstand sein Handwerk.
Anscheinend auch, sich zu verstecken, überlegte Alor schmunzelnd. Der Soldat meinte, er würde vielleicht mithelfen...
Doch er hielt weiter nach ihm Ausschau. Irgendwo hier musste er ja sein. Die Dornder hatten zwar im Süden anschließend an das eigentliche Lager ihre Zelte aufgeschlagen, doch Lutien war Alors Eindruck zufolge ein Mann der Tat. Lutien würde wahrscheinlich selbst mit einer Schaufel in einem Loch stehen, anstatt auf seinem Pferd sitzend Anweisungen zu geben.
Alor lief an den ausgehobenen Gräben entlang, da er keine Lust hatte, seine Energie durch eine magische Suche zu verschwenden. Er musste gewissenhaft an seine Arbeit herangehen: Sollte es plötzlich zu einem Angriff kommen, brauchte er alle magische Kraft, die ihm zur Verfügung stand.
Außerdem war es nicht sehr höflich, jemanden durch Magie zu orten. Ein Normalsterblicher war mit der Wirkung von Magie nicht vertraut und würde sich ihr auch nicht bewusst werden. Lutien hingegen war ein wichtiger Mann in Dornd und kannte wahrscheinlich das beklemmende Gefühl, das einen beschlich, wenn der Geist eines Magiers den eigenen streift. Alor würde in so einer Situation weniger gut dastehen.
Für seinen unfreiwilligen Spitzelauftrag brauchte er möglichst Lutiens Zutrauen - und das gewann er nicht gerade, wenn er in dessen Privatsphäre eindrang.
Auch, wenn mich interessieren würde, was in ihm vorgeht. Ich traue ihm nämlich nicht...
Alor fand Lutien nicht auf Anhieb, doch dann erblickte er ihn zwischen den vielen Soldaten: Dreckverschmutzt, wie er mit einigen anderen Männern zusammen einen Graben aushob.
Der Magier trat an das Loch. „Lutien, braucht ihr noch zwei kräftige Hände?“
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Geändert von Dark Umbra (03.09.2010 um 14:50 Uhr)
  #46  
Alt 03.09.2010, 16:59
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Lutien machte sich gut, zwischen den Fandrarer und Dornder, er zeigte den Truppen, dass er einer von ihnen war und erkannte auch das positive Feedback, dass selbst ein hoher Feldherr wie seiner einer, selbst tatkräftig half. Immer wieder lugte er auf und schaute in die arbeitenden Gesichter der Männer und Frauen. Binnen weniger Stunden hoben sie mehrere Bahnen von Gräben aus und zogen eine wahre Grabenschneise entlang der Front. Alles funktionierte wie ein Uhrwerk und die Verteidigungsgräben nahmen langsam richtige Formen an. Kaum wurden die Holzphäle aufgestellt, wurden sie klein genug gehackt und angespitzt, schon kam sie in den Graben mit der Spitze nach oben, dass die ersten Meter schon wie richtige Mörderlöcher aussahen.

Während Lutien mit der Schaufel in der Hand weiter half, dachte er sich nur, warum er eigentlich hier selbst half, anstatt nur Anweisungen zu geben. Er war der perfekte Taktiker, natürlich scheute er sich keiner Konfrontation, doch er war nicht hier, um der Wohltäter der Menschen zu werden. Doch er erkannte seine Chancen und Erfolge, als er den Männern half und machte sich in einem Loch dreckig, bis eine Stimme erklang: "Lutien, braucht ihr noch zwei kräftige Hände?" Er schaute auf und sah ins Alor's Gesicht, sofort hörte er auf zu graben und antwortete nur: "Oh, hey. Natürlich. Helfende Hände können wir immer gebrauchen. Dabei wollte ich mit dir so oder so reden. Es geht wegen deiner Vergangenheit. Wenn du willst, können wir das während der Arbeit besprechen, oder wenn es dir lieber ist, unter vier Augen.", dabei rann sein Schweiß seinem Gesicht herunter und schaute mit zugekniffenen Augen nach oben zu Alor und wartete auf eine Antwort.
  #47  
Alt 03.09.2010, 17:39
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"Ich habe nichts genaues vernommen, jedoch spüre ich die Wellen negativer Energien, wie sie Geistern, Dämonen und Untoten so eigen ist. Sie sind in den letzten Wochen stärker geworden und führen mich an diesen Ort. Man muss sich ihnen entgegenstellen, denn das Nichtleben darf nicht Überhandnehmen."

Anjasi hatte den Verzehr des Knochens beendet und nahm einen kräftigen Schluck, als der Skaven die Kneipe betrat. Kurz hielt Anjasi inne und flüsterte: "Habt ihr solch ein Wesen schon einmal gesehen?"
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  #48  
Alt 03.09.2010, 17:44
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Fay hatte den neuen Gast, der sich durchaus seltsam verhielt, ebenfalls bemerkt:"Ja, das ist ein Skave. Ich habe in meiner früheren Heimat zwei von ihnen getroffen. Sie beiden erzählten mir allerdings, dass Skaven normalerweise nicht an die Oberfläche kommen. Die beiden waren wegen einer Stammesfede oder so etwas ähnlichem geflohen. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern. Ich frage mich jedoch was dieser hier macht. Sehr in Form sieht er ja nicht aus...
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  #49  
Alt 03.09.2010, 17:48
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"Und er bringt sich in Gefahr, wenn er sich entgegen seiner Art verhält. Wir sollten ihn im Auge behalten."
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  #50  
Alt 03.09.2010, 18:03
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"Als eine Gefahr für uns sehe ich ihn allerdings nicht, er sieht er aus, als wäre er eine Gefahr für sich selbst.
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  #51  
Alt 03.09.2010, 18:21
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Viktor schließt die schwere, eisenbeschlagene Eichentür hinter sich. Endlich ist er aus dem Schloss des Vampirfürsten entkommen. Er muss flüchten, bevor die Wachen den Befehl zur Eskortierung erhalten. Schnell sieht er sich noch einmal um, dann beginnt er seine Reise durch das Land in Richtung des Gebirges und der Totenfelder...
  #52  
Alt 03.09.2010, 20:47
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„Nein, wir können ruhig während des Grabens reden“, antwortete Alor, als wäre ihm die Sache gleichgültig, und schnappte sich die Schaufel, die neben ihm auf dem Boden lag.
In Wirklichkeit war ihm jedoch sehr unangenehm, über seine Vergangenheit zu reden. Er hasste die Erinnerungen an die Zeit unter den Vampiren und den Nekromanten – vor Allem aber verband er seinen Aufenthalt in Omegas Heerlager mit Zadek, seinem kaltherzigen und brutalen Lehrmeister. Hastig schob er den Gedanken an die Seite und sprang zu Lutien in den Graben.
Da er mich geduzt hat, duze ich ihn jetzt einfach auch. Immerhin ist er nicht mein Vorgesetzter – jedenfalls nicht offiziell, sagte Alor in Gedanken zu sich selbst. „Nun, was möchtest du mich fragen?“, fuhr er nun an Lutien gerichtet laut fort.
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  #53  
Alt 04.09.2010, 17:57
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Während beide halfen, den Graben auszuheben und dabei aufschnauften, fragte Lutien Alor: "Ich wollte von dir Informationen über unseren Gegner haben. Es scheint ja so, als hättest du eine Zeit lang bei ihnen gedient/geholfen oder wie du es auch nennen willst. Erstmal würde ich gerne wissen, wie es kommt, dass du jetzt bei uns bist und nicht bei Omega. Als Außenstehender, der sowas hört, denkt man sofort, du seiest ein Spion. Aber aus meiner Sicht bist du entweder ein Doppelspion oder ein Flüchtling. Daher, bevor ich dich voreilig abstempel, wie einige andere im Führungszelt, wollte ich mal deine Geschichte hören.", Lutien unterbrach das mühsame Graben und wisch sich mit den Unterarmärmel den Schweiß von der Stirn. Die Sonne, das graben und die Angrenzung zu den Totenfeldern machte allen, selbst Lutien zu schaffen. Er griff nach einer Trinkflasche, die ihn von einer Dame gereicht wird, die für die Versorgung der Männer zuständig ist und trinkt einpaar große Schluck, bis er die Feldflasche Alor reichte. "Also? Wieso hast du die Seiten gewechselt?!" Lutien ruhte sich etwas aus und hörte aufmerksam zu, bis er nach einer weile fragte: "Kannst du denn auch sagen, wo du warst, was du gesehen hast? Sag mir am besten alles, was du über Omega, die schwarze Magie, die ausgebildeten Hexenmeister weißt. Was für Zauber beherrschen sie, wie viele gibt es oder wie viele hast du ausgebildet?! Woran sind sie zu erkennen?! Sprich die Kleidung und Uniform?!" Schon holte Lutien etwas Luft. "Verzeih, wenn ich dich mit Fragen überrolle, aber Wissen ist Macht. Und umso mehr wir Omega voraus sind, desto besser."
  #54  
Alt 05.09.2010, 16:44
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Ciri hat inzwischen ihre verbleibenden Eier verschlungen und vergnügt den dunklen Wein geleert. Mit leicht roten Wangen bäugt sie sich zu ihren beiden Tischgefährten, als wolle sie etwas geheimnisvolles sagen, sinkt dann aber in ihren Stuhl zurück. "Der Krieg und all das, bringt die seltsamsten Gestalten hervor. Vielleicht kann er ja Kunststücke wenn man ihm Brotkrumen hinwirft!" freut sich das Mädchen und schaut aufgeregt zu dem Rattenmenschen hinüber. "Ich habe mal gesehen wie einer so einen ganzen Zirkus voll von kleinen Tieren hatte, die sind dann auf Seilen gelaufen und hatten richtige kleine Häuser!"
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  #55  
Alt 05.09.2010, 18:21
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„Ich war nicht freiwillig dort“, sagte Alor und nahm einige große Züge aus der Feldflasche.
Er dachte kurz daran, Lutien die volle Wahrheit zu sagen, aber kam zu dem Schluss, dass dies nicht besonders klug gewesen wäre: Nachher kam der eifrige Feldherr noch auf die Idee, ihn gegen Rèsgons Loyalität zu Omega einzutauschen.
„Als Rèsgon sich auf die Seite Omegas schlug, rekrutierten sie Leute, die Morghaard hier auf den Totenfeldern unterstützen sollten“, fuhr er fort. „Ich hatte Pech, da ich aufgrund meiner Abstammung zu den Wehrpflichtigen gehörte. Also sandte man mich an die Front – na gut, besser gesagt: Man prügelte mich dorthin, da ich mich so sehr sträubte. Ich hielt es für falsch, gegen Eradir zu ziehen, gegen mein Volk und dessen Nachbarn. Doch dass ich mich wehrte, machte die Sache nur noch erheiternder für die anderen Soldaten. Fast wäre ich entkommen, doch zu Fuß gegen Ritter hatte ich keine Chance. Schließlich brachte man mich gefesselt in Omegas Heerlager. Mir war klar: Erstmal dort angekommen, war eine Flucht unmöglich. War ich dort, war meine einzige Möglichkeit, meinem Schicksal zu entkommen der Tod auf dem Schlachtfeld. Kurz nach meiner Ankunft jedoch bemerkte ein Hexer namens Zadek, dass magische Fähigkeiten in mir schlummerten. Von dort an war ich kein Fußsoldat mehr, sondern Lehrling des Nekromanten. Ich sah darin die Möglichkeit: Die Hexer durften sich im Gegensatz frei im Lager bewegen, ohne gleich die wachsamen Augen und die Peitschen der Patrouillen fürchten zu müssen.“ Alor machte eine kurze Pause, um Atem zu schöpfen. „Mein Schicksal schien es doch nicht so grausam mit mir zu meinen. Aber ich hatte mich zu früh gefreut: Die Zeit unter Zadek war mehr als nur grauenvoll für mich. Zwischendurch habe ich mir sogar meinen Tod gewünscht. Zum Glück hatte ich nicht die Courage, mich umzubringen... Ich wäre wohl als Zombie geendet...“, fügte er noch leise hinzu.
Ich hoffe, dass er mir meine Geschichte glaubt. Ich weiß ja, dass sie wahr ist, doch das tut hier ja nichts zur Sache. Falls er mir nicht glaubt, wird er mich wahrscheinlich foltern wollen, um die vermeintliche Wahrheit aus mir herauszukitzeln. Dann bleibt mir wieder einmal nur die Flucht...
„Wie auch immer: Die Nekromantie ist eine der kompliziertesten Sparten der Magie überhaupt. Er lehrte mich also die Grundlagen, um erst einmal die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass ich überhaupt Nekromant werden konnte. Leider merkte Zadek aber schnell, dass mir das Leben unter Vampiren und anderen Scheusalen zuwider war – und dass ich erst recht nicht widerwärtige Rituale durchführen wollte, um Tote aufzuerwecken.“ Er zog die Stirn kraus. „Er war jedoch der Meinung, dass Schmerzen und Qualen mich wohl gefügig machen würden... Schließlich gab ich mich folgsam. Zadek nahm nun an, meinen Willen gebrochen zu haben, doch niemand, nicht einmal er, konnte mich dazu bringen, Tote zu beschwören. Bevor er das aber herausfand, musste ich geflohen sein. Es wäre mein Tod gewesen. Trotz des Leids, das mir mein Leben beschert hatte, hing ich an ihm. Ich wollte auf keinen Fall so enden. Also sorgte ich für eine Ablenkung: Ich fälschte einen Brief, der Zadek nach Titf da Vostri beorderte. Lehrlingen war es nicht erlaubt, das Lager zu verlassen, also konnte er mich auch nicht mitnehmen. Vorher hatte Zadek mich keine Sekunde aus den Augen gelassen, nun aber, da er fort war, ergab sich die Möglichkeit zum Entkommen. Ich rechnete meine Chancen nicht hoch, dass mir die Flucht gelang – schließlich war das Lager voller Nachtwandler –, doch wie durch ein Wunder blieb ich unbemerkt, als ich des Nachts ein Pferd aus dem Gatter stahl und mich zwischen den Zelten gen Süden schlich.“
Alor hoffte, dass der Verhör damit zu Ende war, und dass er sich dieser unangenehmen Situation nun durch Graben entziehen konnte, doch Lutien stellte weitere Fragen.
„Ich denke, dass du Recht hast: Alles, was wir wissen, können wir auch gegen Omega einsetzen“, antwortete Alor. „Aber du hast Tarius ja nun kennengelernt: Er lässt sich nichts sagen, hört nie zu. Dass Fandrar ihn zum Heermeister ernannt hat, ist und bleibt mir ein Rätsel. Natürlich berichte ich dir alles, was nützlich sein könnte.“
Er machte eine kurze Pause, um wieder aus dem Wasserschlauch zu trinken, und reichte diesen an Lutien zurück.
„Zu dem Zeitpunkt, an dem ich das Lager verließ, campierten rund fünfhunderttausend Soldaten dort – Vampire wie Menschen. Das Lager erstreckte sich von der westlichen Küste, entlang der Sumpfgrenze, gen Osten. Es bestand ständiger Schiffsverkehr zwischen der Hafenstadt Orth und den Anlegestellen des Lagers, um die Truppen mit Waffen, Nahrung und Verstärkung zu versorgen. Man wählte nie den Weg durch die Berge, da dieser zu hart und zeitaufwendig ist, um alles schnell und zuverlässig zu erledigen. Im Lager selbst herrscht ein strenges Regiment: Wer nicht spurt, bekommt Schläge – und wenn man dort ein Mensch ist, sollte man sich vor den Vampiren in Acht nehmen: Sie scheuen keine Strafe, wenn sie frisches Blut riechen. Die Rangfolge besteht auch drei Gruppen: Der Heermeister, die Heerführer und die Truppen.“ Alor holte tief Luft. „Die Hexer sind eine eigene, unabhängige Fraktion – sie gehören nicht zur Armee, bilden aber trotzdem ein wichtigen Bestandteil derselben. Sie werden von allen anderen gefürchtet und müssen selbst nur Omegas Befehlen und ihrem Meister gehorchen. Die Hexer selbst sind Meistermagier, die sich – wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt –, Schüler auswählen, die sie in ihre dunklen Künste einweihen. Meist sind sie angeheuert und gehören der menschlichen Rasse an, Vampire können anscheinend nur vereinzelt etwas mit Magie anfangen. Mein damaliger Lehrmeister war das beste Beispiel für einen Nekromanten in Omegas Diensten: Grausam, gebieterisch, emotionslos, sadistisch. Ich weiß, das sollte man sich nicht wünschen, aber: Ich hoffe, er lebt nicht mehr“, fügte er leise hinzu.
„Wie gesagt: Die Nekromanten sind Meistermagier, also ernst zu nehmende Gegner. Zur Zeit meiner Flucht waren etwa zweihundert im Lager, doch mindestens fünfzig hielten sich noch in Orth auf. Ob es weitere in Morghaard gab oder gibt – das kann ich dir leider auch nicht sagen. Doch Uniformen tragen sie nicht, nein, aber wir Magier können sie aufgrund ihrer Aura leicht von Nichthexern unterscheiden. Es tut mir leid, dass ich dir nicht mehr berichten kann. Ich war ein Lehrling dort und habe mit keinem Nekromanten außer Zadek näher etwas zu tun gehabt.“
Er machte wieder eine Pause, um sich den Schweiß aus dem Gesicht zu wischen.
„Über die Nekromantie oder ihre Techniken kann ich dir nicht mehr sagen, als jeder andere Magier hier im Lager auch, ich habe sie schließlich nie erlernt – Geschweige denn sie angewendet: Die Nekromantie ist die Sparte der Magie, die sich mit der Wiedererweckung von Toten befasst. Davon ist aber nur der Körper des Verstorbenen betroffenen, das, was wir als Seele bezeichnen, und der Verstand kann nach dem Tod nicht wiederhergestellt werden. Letzteres zumindest nicht komplett. Die Ergebnisse dieser Totenbeschwörung nennen wir Zombies – oder, wenn es sich um auferweckte Magier handelt, Lichs. Die handeln dann nach dem Willen ihrer Beschwörer, sie müssen jedoch nicht die ganze Zeit über gesteuert werden, sondern erfüllen, ähnlich wie auch Golems, Aufträge und Befehle, die der Betreffende ihnen gibt“, beendete er seinen kurzen Vortrag über die Schwarze Magie und fuhr mit einem anderen Thema fort: „Die Anzahl der Untoten steigt von Schlacht zu Schlacht, da Omega die Gefallenen wiedererwecken lässt. Was die Soldaten betrifft: Das Heer wird sich in der Zwischenzeit vergrößert haben, denn Omega schickt ja hauptsächlich Zombies auf´s Schlachtfeld. Ich weiß nicht genau, wie weit sich Morghaard nach noch nach Norden ausbreitet – ich bin ja selbst nicht einmal in die Nähe des Bergrückens gekommen, der die Totenfelder von Morghaard trennt –, aber ich vermute, dass weitere Völker an Morghaard angrenzen, die sich ebenfalls auf Omegas Seite geschlagen haben könnten. Damit hätte der Feind noch mehr Schergen. Wie du schon bei der Besprechung gehört hast, wissen wir nicht genau, was Omega im Schilde führt – selbst seine Soldaten führen nur die Befehle aus, die von oben kommen. Omegas Person selbst ist schleierhaft. Worin wir uns jedoch sicher sind, ist, dass er in Titf da Vostri, der Hauptstadt Morghaards, residiert. Wer zu ihm gerufen wird und nicht zu seinen Fürsten gehört, der kann sich seines Todes so gut wie sicher sein. Von seinen eigenen Leuten wird er gleichsam vergöttert wie gefürchtet.“
Alor wartete auf Lutiens Reaktion auf das Gesagte, während er sich wieder der Schaufel widmete.
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  #56  
Alt 05.09.2010, 18:28
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Sehende
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Fandrar – Straßen nach Kalisto

Alba hielt ihre Nadezda an und lies sich geschmeidig aus ihrem Sattel gleiten. Sie standen nun auf einem Hügel und blickten gen Westen. Die Sonne neigte sich dem Horizont entgegen und tauchte die flache Baumlandschaft in ein wunderbares Spiel aus Schatten und Licht. Der Wind flüsterte leise und die Bäume wogen sanft. Alba lächelte und blickte zu Nadezda. „Schön ist es hier. Überall Wald, so wie wir es gerne haben, nicht war meine Hübsche?“ Die Stute schnaubte und scharrte mit den Vorderfüßen. „Ich weiß, du willst noch vor der Dunkelheit ankommen.
Alba schenkte der Landschaft noch einen letzten Blick und konnte in der Ferne eine Stadt ausmachen. „Das muss wohl Kalisto sein. Machen wir uns auf den Weg.“ Sie schwang sich wieder in den Sattel, ihr Schwert klirrte leise und Alba trieb die Stute zu einem schnellen Galopp.
Eine Tagesreise - da hat sich der Händler wahrlich verschätzt... Wir sind nun noch nicht einmal sechs Stunden unterwegs und schon fast angekommen.
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'Man muss eigene Wege gehen um Spuren zu hinterlassen...'
Elda-Trilogie
Prolog
Kapitel 1
  #57  
Alt 05.09.2010, 18:29
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Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
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Tut mir leid, die Zimmer sind alle belegt, ich kann Euch höchstens noch einen Platz im Stall anbieten und was das nächste Bier angeht, vielleicht solltet ihr zuerst einmal das verschüttete bezahlen, meinte der Wirt, nachdem er einen abschätzenden Blick auf Georgs ärmliche Kleidung geworfen hattte.

Der Skaven war das Misstrauen gewohnt, welches man seiner Art entgegen brachte, weswegen er auch nicht sonderlich verärgert über die Reaktion des Wirtes war und ein Platz im Stall war immer noch besser als unter freiem Himmel zu kampieren. Wenn der Mensch glaubte, dass ihn eine Nacht bei Pferden und deren Ausdünstungen sörte, so wusste er wohl nicht wo Skaven normalerweise lebten. Mit einem leisen Seufzer des Bedauerns zog er seine vorletzte Silbermünze aus dem Beutel und legte sie dann trotz innerem Widerwillen auf den Tresen.

Dass sollte wohl für zwei Nächte im Stall und soviel Bier reichen wie ich vertragen kann und versucht ja nicht mich übers Ohr zu hauen, inzwischen kenne ich den Wert des Geldes recht genau. So etwas wie vor drei Tagen wird mir nicht mehr passieren, außerdem bin ich nicht alleine, meinte die Ratte vorwitzig und tippte sich bei dem Wort alleine gegen die Schläfe.

Misstrauisch nahm der Wirt die Münze an sich und nach einem prüfenden Biss in das Geldstück, hellte sich dessen Miene schlagartig auf.

Sehr Wohl der Herr.

Noch immer verstand Georg nicht, warum Geld bei den anderen Rassen einen so hohen Stellenwert hatte, aber so lange er noch genug davon besaß um deren Meinung zu seinen Gunsten zu ändern, war ihm as vollkommen egal.
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)

Geändert von Lazarus (05.09.2010 um 18:33 Uhr)
  #58  
Alt 05.09.2010, 20:32
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"Ich glaube nicht, dass sich der Skave freuen würde wenn du ihm einen Brotkrumen hinwirfst..." sagte Fay an Ciri gewandt.
Sie sah zu dem Skaven herüber und fand, dass er genauso verloren aussah, wie sie sich noch vor einigen Monaten gefühlt hatte.
"Was haltet ihr davon wenn wir ihn einfach ansprechen?"
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Die meisten Götter würfeln, aber das Schicksal spielt Schach und zwar mit zwei Damen. - Pratchett

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  #59  
Alt 06.09.2010, 17:59
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Dragon of Chaos
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"Das mit den Brotkrumen ist schon eine Beleidigung für ihn. Ich verstehe sowieso nicht, dass es eine Belustigung für andere ist, wenn man Lebewesen zwingt, wider ihrer Natur zu handeln."

Sie nimmt einen erneuten Schluck und antwortet Fay: "Sollten wir vielleicht machen. Vielleicht weiß er um eine Gefahr, die auch uns bedrohen kann."
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But you, you're not allowed.
You're uninvited.
An unfortunate slight.
(Alanis Morisette)
  #60  
Alt 06.09.2010, 18:04
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Elli Elli ist offline
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Ringtraeger
 
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Fay nickte Anjasi zu und stand auf ohne eine Antwort von Ciri zu erwarten, mehr hoffe sie das Menschenmädchen würde nicht unhöfliches dem Skaven gegenüber veranstalten. Sie trat neben ihn und sprach ihn an:"Hallo...du bist ein Skave nicht wahr?"
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