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Der Drow-Krieg

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  #61  
Alt 28.12.2008, 22:31
Benutzerbild von Deva
Deva Deva ist offline
Adeliger der Drow
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Seria schloss sie Augen und genoss den Kuss in all seiner Herrlichkeit.,,Wenn du nur wüsstest, wie mächtig ich bin." dachte sie. Dämonen und Liche, ein ewiger Kampf. Beide mit unglaublichen Kräften ausgestattet und dennoch völlig machtlos. Die Liche waren kalt, herzlos und unerbitterlich. Sie kannten keine Gnade, kein Leben, keine Furcht. Sie waren Tod und Leer. Anders als die Dämonen, die von ihrer eigenen Machtgier und ihren Zorn beherrscht wurden. Auch sie waren nur Sklaven ihrer Macht. Als Aruk seine Arme um sie legte, fragte sich Seria, warum strebten die Sterblichen nach dieser Kraft. Sie hatten doch alles. Ein Leben, einfach und dennoch so erfüllt. Das war ihr Traum. Ihre gesamte Macht würde sie sofort verwerfen, wenn sie einfach nur Seria sein konnte. Eine Zofe, geliebt von Aruk Nazar. Mehr verlangte sie nicht vom Leben. Doch schon, eine Mutter wollte sie sein, jedoch blieb ihr dieses Glück verwehrt. Ein Lich bist du und wirst du auch bleiben, dachte sie weiter, oder gab es vielleicht eine Möglichkeit diese Kraft einzutauschen? Nur wer wollte sie haben? Kein denkendes Wesen hatte diesen Fluch verdient. Durchaus waren Aruks Worte schmeichelhaft und sie wollte nur zu gerne das sein, was ihm gefällt. Nur die Wahrheit durfte er nie erfahren, dafür war er nicht stark genug. Er würde Zerbrechen, wie viele andere vor ihm. Oder auch nicht, vielleicht war ihre Liebe ja stark genug, selbst den Tod zu überwinden. Ja, sie würde es, lächelte Seria während Aruk über ihren Rücken streichelte. Er hatte so warme Hände und war so zärtlich zu ihr.
,,Hähmmm..." unterbracht ein lautes Räuspern diesen Moment. Es war Dreth und er hatte eine Sanduhr in seinen gepanzerten Händen.,,Eine halbe Stunde und ihr überspannt den Bogen radikal. Nun gut, wenn ihr schon gerne etwas zusammen macht und eure Körper aneinander reibt, habe ich das ideale Aufwärmtraining für euch." grinste der Hauptmann und den beiden schwante nichts Gutes.
,,Nimm Seria Mier auf deine Schultern." befahl Dreth und Aruk grinste. Seria hingegen wurde leicht rot, als ihr Geliebter sie um ihre Hüften griff und sie auf seine Schultern setzte und sie an den Unterschenkeln festhielt.,,Keine Sorge, meine Schönheit. Dich könnte ich den ganzen Tag tragen." sagte er sanft zu ihr, aber scheinbar hatte Dreth das auch gehört.
,,Ist das so? Nun gut. Ihr werdet eure "Geliebte" eine Stunde tragen auch zwar während ihr um die Residenz lauft. Aber da ein so starker Kerl, wie ihr es seid, sicherlich nicht völlig ausgelastet sein wird, darf Seria Mier nun auch eure beiden Waffen tragen und zwar nur mit den Händen." dieser Blick aus purer Bösartigkeit und Hohn, mochte Seria nicht gefallen und trotzdem nahm sie die Übungsschwerter. Es war wirklich leichter sie zu tragen, wenn man die Kraft aus den Oberarm nahm.
,,Dann mal los, Aruk Nazar. Fangt an zu laufen. In einer Stunde nach eurem Lauf wird das Training fortgesetzt." wandte er sich von den beiden ab und lehnte sich an einen Felsen.
Aruk war höchst motiviert und empfand das nicht wirklich als Hürde. Schließlich hatte er auf den Feldern seine Familie Säcke geschleppt, die waren dreimal so schwer wie seine Geliebte und auch nicht so weich. Er lief los, doch dann wäre Seria fast runtergefallen. Erst jetzt kapierte er. Er sollte laufen, Seria tragen und das Gleichgewicht halten. Eine schwierige Aufgabe, denn auch die Zofe musste ihr Gleichgewicht halten und ebenfalls noch zwei beschwerte Übungswaffen halten.
Das war keine Bestrafung mehr, das war pure Folter. Aruk setzte sich langsam in Bewegung.
,,Ach ja, noch was. Sobald ihr anhaltet, Seria runterfällt oder eine Waffe verliert, beginnt das Spiel noch einmal von vorn." rief er ihnen zu.,,Na klasse, danke du mieser....." knurrte er und achtete auf den Weg vor sich. Die kleinste Steigung und ein Gefälle konnten gefährlich werden. Er wollte nicht das seiner Geliebten irgendetwas passierte. Ebenso erging es Seria, die mit sich kämpfte die Schwerter festzuhalten, trotz der Schmerzen in den Händen, die nun langsam zum Unterarm wanderten. Schon nach wenigen Metern hatte Aruk ebenfalls Probleme. Sein Rückgrat brannte so entsetzlich, als hätte man ein Flammenschwert durch es gezogen. Die nach vorne gerichtete Haltung, damit er während des Laufens auch das Gewicht halten konnte, waren wohl letztendlich daran Schuld. Die Stunde verging langsam und als sie diese hinter sich gebracht hatten, brachen sie völlig erschöpft zusammen. Dreth kannte keine Gnade und trieb sie förmlich zum Training. Erst als die Lichtkristalle in der Stadt schwächer wurden, beendete der Hauptmann das irre Training. Seria und Aruks Körper versanken förmlich in Muskelschmerzen. Sie lehnten sich Rücken an Rücken und stöhnten. Trotzdem brachten sie Kraft auf und umfassten ihre Hände gegenseitig.......
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  #62  
Alt 29.12.2008, 13:02
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Shynttana blieb noch ein wenig sitzen. Als der Mann, mit welchem er Kontakt aufnehmen sollte, einfach an ihm vorbei ging zuckte er nur kurz mit den Schultern. Leise folgte er dem Mann, blieb dabei aber immer ausser Sichtweite. Als der Mann die Tür schloss blieb er davor stehen. Ein Geräusch lies ihn herumfahren. Jemand kam die Treppe empor. Schnell verbarg er sich im Schatten und verharrte dort. Er belauschte so das Gespräch zwischen der Tochter des Wirts und dem Mann. Mit einem Grinsen lies er den Mann erneut an sich vorbeigehen. Als er in dem Badezimmer verschwand, schlenderte Shynttana zur Tür der Gaststätte und hinaus ins Freie. Blitzschnell rannte er ums Haus, kletterte eine Wand empor und verharrte dann unter einem Fenster. Ein kurzer Blick genügte um festzustellen, das es ein leichtes wäre, dort einzudringen. Es besaß, wie die meisten Fenster des gemeinen Volkes, kein Glas sondern lediglich Vorhänge. Ohne sich anzustrengen stemmte er sich empor und verschmolz nahezu mit dem Vorhang.
"Ihr habt nach mir gerufen?"
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  #63  
Alt 29.12.2008, 19:05
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Mühsam und stöhnend raffte Aruk sich auf und half Seria ebenfalls dabei sich zu erheben. Völlig ermattet blickte er an sich hinab, seine Kleidung und Schuhe waren verschmutz und verschwitzt. Beiden hatten ein warmes Bad mehr als nötig. "Diese neunschwänzige Grottenratte!" knurrte er, jedoch bedächtigt leise denn dem Schwertmeister brachte er mittlerweile eine ordentliche Portion Respekt entgegen. "Mein Herz, gibt es in dieser Residenz eine Bademöglichkeit?" fragend und nicht ganz ohne einen hoffnungsvollen Hintergedanken, wand Aruk sich seiner Geliebten zu. "Selbstverständlich. Komm mit." antwortete Seria, erleichtert über das Trainingsende. Wäre Aruk nicht da, hätte sie in diesem Moment ihren schwächlichen, schmerzenden Körper verflucht, aber der Gedanke an ein wohliges Bad vertrieb diese Wut wieder schnell. Gemeinsam schlenderten sie durch den Steingarten und traten in die das geräumige Innere der Residenz ein. Durch mehrere kleine Flure führte die Zofe ihren Geliebten in einen glatt gefliessten Raum, ohne jeglichen Wandschmuck. Lediglich ein kleines Regal aus dem Holz eines Oberweltbaums zierte die helle Wand neben zwei grossen Spiegeln. In ihm stapelten sich einige Handtücher und Dosen die einen erfrischenden Kräuterduft verströmten. Die Mitte des Raum gehörte zwei ausladenen Wannen aus glattem Stein mit bunter aber dezenter Kristalverziehrung. Beide Wannen standen auf jeweils sechs Füssen, unter dem Wannenbauch ruhte ein Feuerkristall in einer geschwungenen Metallfassung. "Nur eine ist mit Wasser gefüllt" Seria deutete auf eine der Wannen. "Holst du Wasser für die zweite mein Schatz?" Aruk blickte auf die zwei in der Ecke liegenden Holzeimer und kommentierte seine Entdeckung mit einem erschöpften Stöhnen. "Das war Spass du kleiner Racker." kicherte Seria und sprach die Formel für den Feuerkristall, welcher umgehend zu glühen begann. Erleichtert seufzte Aruk lief sofort knallrot an, als ihm klar wurde das sie sich offensichtlich eine der Wannen teilen würden. Gross genug war sie durchaus, aber das war nicht der Grund der Aruk wie ein kleines Blutegel aussehen liess. Seria bemerkte leicht belustigt sein Schamgefühl und gab ihm grinsend einen Kuss auf seien heisse Wange. "Du kannst dir ja die Augen zuhalten wenn du meinen Anblick nicht zu ertragen wagst" flüsterte sie kichernd. "Nein!" abwehrend hob Aruk die Hände "Das...ist es nicht. Mehr befürchte ich das deine Schönheit mir den Verstand raubt." Das entsprach durchaus der Wahrheit, denn Aruk war sich alles andere als sicher ob er sich in der bevorstehenden Situation wirklich unter Kontrolle halten können würde.
Dann geschah es als sei es eine Selbstverständlichkeit, Seria schlüpfte elegant aus ihrer Bekleidung und ging geschmeidig auf das Regal zu. Aruk stockte der Atem als sein Blick ihren Rücken streifte. Hastig zog er sich ebenfalls aus, verhedderte sich kurz in einem Hosenbein, schaffte es dann aber doch. Unsicher und verlegen sah er Seria zu wie sie nach und nach verschiedene Kräuter und Öle in das aufgeheizte Wasser gab. Ein drückender süsslicher Duft wog im Dampf auf und verteilte sich schwerfällig in der Badekammer. Seria liess graziös ihren Fuss in das Wasser eintauchen und liess ihn über die Oberfläche streichen. "Es ist angerichtet." zwinkerte sie Aruk zu und stieg in die Wanne. Langsam liess sie sich im Wasser nieder und der Dampf schien sie sofort in sich gehüllt zu haben. Aruk folgte ihr und quetsche sich an den Wannenrand um einen respektvollen Abstand zu seiner Herzensdrow zu halten. Angenehm drang die Wärme in ihre Körper und entspannte Muskeln und Geist. Gründlich begannen beide sich schweigend zu waschen, als Aruks Hand ausversehen Serias schlankes Bein streifte. Sofort zog er sie erschrocken und doch angezogen zurück. Seria jedoch legte sie sanft in die ihrige und führte sie erneut an ihr Bein. Um Fassung ringend liess Aruk sie dort erst einmal liegen, jedoch gelang es ihm nicht lange der Versuchung Serias weicher Haut zu widerstehen. Langsam strich er behutsam durch die schaumigen Wogen an ihrer zarten Haut entlang. Seria gab einen genüsslichen Seufzer von sich, der Aruk ermutigte seine zweite Hand sich ebenfalls vorsichtig vortasten zu lassen. Ein inniger Kuss folgte als beide sich eng aneinader schmiegten und der Versuchung ihrer Körper nachgaben.
Wild wirbelte der Dampf auf, Wasser spritze erst in kleinen Tropfen über den Wannenrand bis sich immer grössere Wellen bildeten und sich glucksend einen Weg aus der Wanne bahnten. Das stille Bad verwandelte sich in eine wogende Sturmflut die sich über dem gesamten Boden der Badekammer ausbreitete.

Ohne Vorwarnung und ohne das es die Liebenden wirklich registrierten wurde der Türgriff umgelegt und das leise quietschen der sich öffnenden Tür drang in die Kammer...
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Geändert von Fangortholin (29.12.2008 um 22:08 Uhr)
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  #64  
Alt 29.12.2008, 23:18
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Das warme Wasser auf ihrer nackten Haut und der traumhafte Aruk, erregten Seria doch sehr, also strich sie sanft über seine Brust, während ihre Lippen aneinander kleben zu schienen. Beide wild sich ihrer Liebkosung hingebend, schmiegten sie sich ganz dicht aneinander. Ihr Geliebter küsste ihren Hals entlang und streichelte mit seinen kräftigen Händen über ihren Rücken. Ein wohliger Schauer lief ihr über den Rücken, so dass sie unbeabsichtigt stöhnte. Dann unterbrach sie Aruks zärtliche Annäherung, so das dieser verwirrt fragte:,,Hab ich was falsch gemacht?", jedoch war das Glitzern in Seria's roten Augen ein deutliches Zeichen. Die hübsche Drow lehnte sich nach vorne, bis sie komplett auf ihrem Geliebten lag. Nun schienen sie vollkommen die Kontrolle zu verlieren. Ihre Bewegungen wurden wilder und fordernder. Das Wasser ergoss sich in wahren Wogen über den Rand der Wanne und klatschte auf den gefliesten Untergrund. Seria drückte ihre Brüste gegen seine starke Brust und umklammerte mit ihren zarten Händen sein kantiges Gesicht. Gerade als sie sich der körperlichen Vereinigung näherten, unterbrach ein Klatschen diesen Moment und ließ ihn Einstürzen wie ein Haus aus Glas. Es war ihre Herrin Talindra Oustyl. Sie war eingetreten, ohne das sie es bemerkt hatten. Die beiden Verliebten waren vor Schock wie paralysiert in ihrer Bewegung.
,,Die Zofe und ihr Wachmann...." begann die Hohepriesterin und lehnte sich an die Wand. Aruk und Seria hatten von einander abgelassen und drückten sich an den Wannenrücken, krebsrot vor Scham. Glücklicherweise verhinderte der Schaum, dass man sie vollkommen nackt sah. Seria hatte sogar ihre Arme ab Höhe des Oberkörpers gekreuzt, um ihren Busen zu verdecken.
,,Meint ihr beiden nicht, es ist etwas unverschämt, die Räumlichkeiten hier zu nutzen? Ihr seid nur Personal. Eure Räumlichkeiten liegen weiter hinten. Nun, da ihr schon mein Badewasser "konterminiert" habt, werde ich euch noch euren kleines "Spielchen" zu ende spielen lassen. Danach werdet ihr unverzüglich diese Sauerei hier beseitigen und mir ein neues Bad einlassen. Also viel Spaß noch." drehte sich um, strich über Aruks Schulter, welcher sofort erschauderte, und verließ dann mit einem lauten Knallen der Tür das Bad. Obwohl Talindra Oustyl gelächelt und keine Miene verzogen hatte, war ihr Groll deutlich zu hören gewesen. Die Beiden saßen eine kurze Zeit mit beklemmten Gesichtsausdruck gegenüber, bis Seria meinte.,,Diese Frau ist ein absoluter Stimmungskiller." Nun giggelte Aruk ein wenig und seine Geliebte stimmte mit ein. Sicherlich würden sie Ärger bekommen, das war einwandfrei zu sehen, aber noch konnten sie ihre Zweisamkeit genießen. Sie spielten noch ein wenig mit den Wasser und spritzten sich gegenseitig an, bis sie dann auch der Wanne entstiegen.
Ihre Kleidung war vor der selbst verursachten Springflut verschont geblieben, aber der Rest des Zimmers nicht. Glücklicherweise nahm sich der kleine Abflusskanal im Boden diesen Wassermassen an, aber der Schaum, welcher überall verstreut war, musste von Hand beseitigt werden, ebenso auch die Wanne zu leeren. Sie einfach umkippen ging nicht, also würden sie mit den Eimer das Badewasser entnehmen und über den vergitterten Abfluss ausgießen müssen. Seria graute es jetzt schon davor und zog schnell an. Nur hatte sie Probleme mit den Leinentuch. Da sie immer noch nass war, wollte der saugfähige Stoff sich nicht so recht um ihre Oberweite binden lassen.
,,Kannst du mir kurz behiflich sein , mein Geliebter." drehte sie sich zu Aruk um. Dieser grinste hämisch wie ein kleiner Junge. Es war nicht leicht mit einem Leinentuch zu arbeiten, schließlich sollte es nicht verrutschen oder gar bedrücken. Jedoch war ihr Traummann dabei so vorsichtig und behutsam, als würde sie wirklich aus zerbrechlichen Glas bestehen.,,Danke." hauchte sie ihm ins Ohr und zog dann den Rest ihres Gewandes an. Aruk war wirklich ein traumhaft. Vielleicht ein wenig ungeschickt, aber das liebte sie ebenfalls an ihm. Kein Heuchler oder jemand, der etwas vorgab, was er nicht war, er war ehrlich zu ihr, auch wenn sie es zu ihm nicht sein konnte. Diese Gedanken entglitten ihr schnell wieder, als sie zu Aruk sah und ihn anschmachtete. Gab es eigentlich nicht eine Situation, wo er nicht traumhaft aussah. Selbst in diesem Moment, wo er mit den Schnüren seiner Hose kämpfte, war er ein Bild von einem Mann. Sie musste sich auf die Unterlippe beißen, jedoch selbst dieser süßliche Schmerz, konnte sie nicht davon abbringen ihn wie einen Juwel anzusehen.
Schnell hatte sie den Ärger mit ihrer Herrin vergessen und so machten sie sich gemeinsam ans Werk. Die Säuberung des Bades dauerte lange, wie auch das Füllen selbiger. Erst einige Stunden später, schleppten sich die Beiden in ihr Bett. Vollkommen erschöpft und von Muskelschmerzen gepeinigt, kuschelten sie sich aneinander, während sie dann kurz darauf einschliefen......
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Geändert von Deva (29.12.2008 um 23:27 Uhr)
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  #65  
Alt 29.12.2008, 23:37
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Gerade als Istovir in der Wanne saß und genüsslich seine Augen geschlossen hatte, vernahm er ohne Vorwarnung die Stimme eines Mannes. Innerlich leicht zusammenzuckend, brauchte er zwei Sekunden um sich zu sammeln, bevor er äußerlich völlig ruhig, seine Antwort gab:

Wenn ihr der Beste seid, den die Gilde anzubieten hat, dann habe ich in der Tat einen Auftrag für Euch. Auch wenn ich den Ort etwas unorthodox für ein Gespräch finde. Nun, wie dem auch sei, die Angelegenheit um die es geht ist sehr delikat weswegen ich absolute Verschwiegenheit erwarte. Bevor ich Euch jedoch das Ziel nennen werde hätte ich noch eine Frage an Euch. Ich brauche jemanden, der sich mit Schlössern und Fallen auskennt, und der keine Angst hat magischen Kreaturen entgegenzutreten. Außerdem sollt ihr als mein Leibwächter fungieren. Traut ihr Euch diese Aufgabe zu, oder muss ich mir Söldner dafür anheuern? Überlegt Euch Eure Antwort gut, denn sobald ich Euch das Ziel der Mission genannt habe gibt es kein Zurück mehr.

Erst jetzt öffnete der Magier die Augen und musterte sein Gegenüber, gespannt auf dessen Antwort. Noch konnte der Meuchler aussteigen, sollte er den jedoch Auftrag ablehnen, nachdem er den Ort ihres Einbruchs erfahren hätte, müsste er ihn beseitigen.
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
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  #66  
Alt 30.12.2008, 14:22
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Ruhig lehnte er sich an die Wand und betrachtete den Mann in der Wanne.

"Viele Häuser sind von Fallen gesichert und fast ebensoviele besitzen magische Wächter. Schlösser zu öffnen und Fallen zu entschärfen sind mit das wichtigste. Was die magischen Kreaturen anbelangt, so fürchte ich mich nicht vor ihnen!
Unsere Gilde wahrt immer Verschwiegenheit, mein Herr, sonst wären wir nicht mehr im Geschäft!
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  #67  
Alt 30.12.2008, 20:22
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Nun gut, wir werden sehen ob ihr Euch Eurer Sache auch noch so sicher seid, wenn ihr erfahrt um welches "spezielle Haus" es sich dabei handelt, der Magier machte eine bedeutungsschwere Pause, bevor er das Ziel ihrer Mission nannte. Wir werden in die Magierakademie einbrechen, die geheime Bibliothek suchen und dort ein spezielles Buch entwenden. Ich rechne sowohl mit gewöhnlichen, als auch magischen Fallen. Natürlich werden dort auch irgendwelche Wächter anzutreffen sein, und wenn wir Pech haben und einen Alarmzauber auslösen, kann es gut sein, dass bald die halbe Akademie anrückt um uns zu stellen. Daher ist es unabdingbar, dass wir schnell zuschlagen und noch schneller wieder verschwunden sind. Die genauen Details wie wir das ganze bewerkstelligen überlasse ich Euch. Ihr habt jetzt sicher etliche Vorbereitungen zu treffen und auch ich habe noch ein paar Sachen zu erledigen, bevor es losgeht, weswegen wir jetzt noch schnell die Sache der Bezahlung regeln sollten.

Gespannt wartete Istovir darauf wie die Reaktion des Meuchlers auf diese beunruhigenden Nachrichten ausfallen würde.
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  #68  
Alt 02.01.2009, 14:22
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Im ersten Moment schien es ihm die Sprache zu verschlagen. Kurz dachte er darüber nach und nickte dann.

"Es sind einige Vorbereitungen zu treffen, das ist wahr. Die gewöhnlichen Fallen sind kein Problem, ich mache mir mehr Sorgen um die Magischen. Was die Bezahlung anbelangt, so habt ihr einen Großteil bereits bezahlt. Einen Edelstein, etwa ein Viertel so groß wie der Erste und einen Gefallen den ihr mir schuldet und wir werden aufbrechen können, noch ehe der Tag vorbei ist!"
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  #69  
Alt 02.01.2009, 17:54
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Überlasst die magischen Fallen getrost mir, meine Ortskenntnisse werden uns gewiss gute Dienste leisten sie zu umgehen. Ich brauche lediglich jemanden der mir den Rücken freihält, nicht mehr und nicht weniger.

Kanonenfutter wäre wohl eher die treffende Bezeichnung überlegte er grinsend. Istovir, war ausgesprochen erfreut was die Bezahlung des Mörders anging, nur der Gefallen den er ihm schulden sollte bereitete ihm etwas Sorgen. Doch vielleicht musste er ihn garnicht erfüllen, man wusste schließlich nie, was in der Magierakademie alles passieren konnte. Vielleicht wäre er sogar gezwungen seinen Mitwisser alleine bei den Magiern zurück zu lassen. Zufrieden eine Hintertür gefunden zu haben fuhr er mit seiner Antwort fort.

Nun gut, ihr sollt Euren Edelstein erhalten, aber natürlich erst, wenn die Mission erfolgreich beendet ist. Was den Gefallen anbelangt, ich wüsste zwar nicht, wie meine bescheidenen magischen Kentnisse Euch von Nutzen sein könnten, aber bitte von mir aus. Der nächste Punkt war nicht so einfach, weswegen er eine bekümmerte Mine aufsetzte. So gerne ich heute auch noch aufbrechen würde, meine Vorbereitungen sind, zu umfangreich. Ich muss noch verschiedene Zauber für den Fall der Fälle einstudieren. Nein nein, heute wird wohl nichts mehr aus unserem Unternehmen. Wir werden uns morgen um die gleiche Zeit hier treffen um dann gegen Mitternacht loszuschlagen. Das sollte uns beiden genügend Zeit liefern um alle Eventualitäten einzukalkulieren.
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  #70  
Alt 04.01.2009, 12:09
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Obwohl sie nach einer kurzen Mahlzeit totmüde in die weichen Laken sanken und umgehend einschliefen verlief die Nacht für Aruk unruhig. Seltsame Träume schlichen sich in seinen Kopf, Träume vom Verlust seiner Geliebten, dem Sturz seines neugewonnenen Hauses und dem Fall der Herrin Oustyl. Aber auch etwas anderes war da. Obwohl er in jeder Nacht Träume von Seria hatte, auch solche die er sich schämen würde ihr gegenüber offen zu äussern, war ihr Bild in dieser Nacht merkwürdig entrückt. Als umgebe ein undurchdringlicher Nebel ihr Antlitz, verwische ihr hübsches Gesicht und entstelle es in eine verschwommene Fratze. Erschrocken schlug er die Augen auf und fand sich in völlig zerwühlten Laken wieder, ein Teil der Kissen quer über den Boden verstreut. Seufzend richtete er sich auf und betrachtete Seria neben sich. Zum Glück schien sie friedlich zu schlafen. Erschöpft rieb er sich die Augen und versuchte die letzten Erinnerungen an seine seltsamen Träume zu vertreiben. Ich brauche etwas frische Luft. Mit immer noch schmerzenden Muskeln stieg Aruk aus dem Bett und zog sich möglichst leise Hose und Hemd an. Ein letzter kurzer Blick auf Seria verriet ihm das sein Entschwinden von ihr unbemerkt geblieben war. Erleichtert öffnete er die Tür ihres Gemaches um vorsichtig hindurchzuschlüpfen.
Der Flur lag dunkel vor ihm, keine Kristalle erhellten ihn, was Aruk dank seiner angeborenen Dunkelsicht mit dem die Göttin ihre Kinder im Unterreich segnete, jedoch vor keine Problem stellte. Unschlüssig welcher Richtung er sich zuwenden sollte, verharrte Aruk einen Moment an den Türrahmen gelehnt. Ein leichtes Knurren seines Magens war ihm bei seiner Entscheidung behilflich. Die Speisekammer. Aber durfte er das? Kurz hielt er inne und versuchte sich auf der Regeln der Oberin zu entsinnen. Doch ihm fiel keine ein. Sie hatte ihm weder etwas verboten, noch etwas ausdrücklich erlaubt. Ein wenig verwirrt zwinkerte Aruk im Dunkel umher als könne dies Licht ins Dunkel seiner Erinnerungen bringen. Aber da gab es nichts, keines der üblichen zahlreichen Ver- und Gebote, keine Straf- und Folterandrohungen, einfach nichts. Obwohl ihm dieser Gedanke bis dato völlig fremd war kam Aruk zu dem Schluss das ihm alles erlaubt sei. Zumindest fast, denn es gab Grenzen die der gesunde Drowverstand ihn ermahnte nicht zu überschreiten. Ein bisher unbekannt erhabenes Gefühl erfüllte Aruk und mit betont elegantem Schritt schlenderte er den Flur entlang und stolzierte Richtung Speisekammer. Das Anwesen lag still da, was Aruk recht gelegen kam, denn so konnte er ungestört ein wenig in seinem Traum vom angesehenen Drowadeligen schwelgen. Die Tür zum Speisesaal war geschlossen, Aruk blieb vor ihr stehen und vollführte eine auffordernde Geste an einen unsichtbaren Diener sie ihm unverzüglich zu öffnen. Dann griff er selbst nach der Klinke, drückte sie vorsichtig herunter und tänzelte mit erhobener Nase unter dem Rahmen hindurch. Einer seiner zahlreichen Diener die in Aruk in seinen Gedanken umschwirrten würde sie wieder schliessen und so liess er sich auf direktem Wege in die Vorratskammer geleiten. Mit ein paar lässigen Handbewegungen wiess er eine imaginäre Kochkollonne an sich an ihr Werk zu machen und zwar schleunigst, dann trat er in die Kammer. Mit grossen Augen sammelte er Fleisch, Pilze, Knollen und einiges an Leckerein mehr ein und legte es auf eines der geschlossenen Fässer. Mit einem zischen schickte er seine Heerschaar an Köchen und Zofen hinaus und begann genüsslich zu speisen. Innerhalb weniger Momente war das Eingesammelte restlos verputzt und wohlig seufzend lehnte sich Aruk an das Holzfass. Was für ein Leben! Gerade überlegte er ob er nun Schluss machen und sich wieder ins Bett begeben solle, als ein diebisches Funkeln in seine Augen trat. Neugierig ging er auf seine erblickte Entdeckung zu. Der Schrank war alt, aus dunklem Holz gefertigt, mit feinen Verzierungen und Schnitzerein übersäht. Er kannte solche Schränke und freudig zog er eine der Doppeltüren knarrend auf. Auf sechs Regalen reihten sich Flaschen unterschiedlicher Grösse und Form aneinader, manche wiesen Beschriftungen auf, andere hatten einen unbekannten Inhalt oder ihre Aufschrift war mit der Zeit verblasst. Mit betont wählerischem Gesichtsausdruck zog Aruk eine schlanke Flasche aus bläulichem Glass hinaus. Vorsichtig öffnete er den Verschluss und schnupperte. Dem süsslich - würzigen Duft konnte er keinen Namen zuordnen und so blieb ihm nichts anderes überig als zu probieren. Aruk war begeistert, zwar brannte seine Kehle ein wenig aber der Geschmack machte diese kleine Unannehmlichkeit wieder weg. Freudig wieselte er in die Küche, griff einen nicht zu kleinen Becher und kehrte flink in die Kammer zurück. Er füllte den Becher etwa zur Hälfte und trank ihn ebenso schnell leer. "Hmmm." Obwohl er gerne ein weiteres mal nachgeschänkt hätte beliess er es dabei und griff eine andere Flasche die bereits angebrochen war. Eine trübe sirupartige Flüssigkeit füllte seinen Becher. Ohne daran zu riechen kippte Aruk sie hinunter und keuchte. Sein Mund war erfüllt von einem rauchigen Geschmack der an verbranntes Fleisch erinnerte. Schnell griff er zur nächsten Flasche um seiner Zunge ihre Qualen zu nehmen. Mit Erfolg. Ein dunkelgrüners Getränk, dessen Geschmack auf Tropfsteinminze schliessen liess.
So ging es eine ganze Weile weiter, sorgfälltig vollzog Aruk seinen Erkundungsfeldzug durch den verstaubten Schnapsschrank. Mittlerweile hatte er sich vor diesem niedergelassen und bediente sich nur noch aus den unteren Regalen. Zwar hatte er jede probierte Flasche wieder an ihren entsprechenden Platz zurückgestellt, doch nach und nach wies der Boden und seine Kleidung erste verschieden farbige Flecken auf. Ein dunkles Rot auf dem Hemdkragen, ein lila Sprenkelmuster zierte sein linkes Hosenbein (bei diesem Getränk konnte er wirklich nicht anders, er musste es einfach wieder herausprusten), ein türkiser Fleck auf der Brust und ein ebenso farbenfrohes Gekleckse auf dem Boden um ihn. Nachdem Aruk sich dreimal geschworen hatte das dies nun die wirklich letzte Probe sei, nippte er an einem süssen Wässerchen und wohlig lief ihm ein warmer Schauer über den Rücken. Mit trüben Augen versuchte er die verschwommene Schrift auf der bis daher kleinsten Flasche zu entziffern:" D..Dem...Ha..Hass." stellt er grinsend fest um dann erneut einen Blick auf die verschlungene Schrift zu werfen:"Dem Hass?" gluckste er erheitert und las erneut:"Dem Ha...Hau...Hauuuuusse, ach Hause! Ou...Ou? Wasch das dennn beklobbtes? Ous...tyl. Oustyl. Meine Herrin!" jubilierte Aruk, setze die Flasche ohne Umschweife an und leerte sie in einem Zug. Als er versuchte den Kopf wieder aus dem Nacken zu bekommen, musste er zu seiner kurzfristigen Verwunderung feststellen das es ihm nicht gelang. Mit halb offenen Augen musterte er die Decke der Kammer und sinnierte eine Weile über die Maserung der Holzverkleidung. Dann fielen ihm die Augen zu. Das Klirren der kleinen Flasche die seiner Hand entglitt bemerkte er nicht mehr. Mit offenem Mund, an ein Regal gelehnt, schlief Ark vor dem Schrank ein und träumte von Seria wie sie auf einer Holzmaserung tanzte und ihn "Mein Fürst" nannte.
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Alt 04.01.2009, 14:27
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Indes träumte Seria in ihrem Bett weiter. Sie lief über eine saftige grüne Wiese, spürte das Gras zwischen ihren Zehen bis hoch zu Unterschenkeln. Ein knappes, rotes Kleid befand sich hauteng an ihrem Körper. Die Vögel sangen von den nahen Bäumen und die Sonne lächelte von einen blauen, wolkenlosen Himmel auf sie herab. Unweit von ihr saß Aruk auf einer hölzernen Bank und lächelte, als er sie sah. Lachend lief sie auf ihn zu, doch dann wurde alles anders. Alles wurde dunkler und kälter. Die vielen Schmetterlinge, die noch eben auf den Blumen an Rand saßen oder majestätisch in ihrer Nähe schwirrten, verwandelten sich zu Eis und stürzten auf den gefrorenen Boden. Wie Glas zerschellten sie am Boden. Alles wurde plötzlich mit Schnee bedeckt. Als sie ihren Geliebten erreicht hatte, blickte dieser sie finster an. Er trug nun keine Tunika und Leinenhose mehr, sondern eine Rüstung mit dem Zeichen des Hauses Oustyl auf der Brustplatte.
,,Was ist mit dir." hörte sich Seria im Traum sprechen.
,,Ich hasse dich. Du hast mein Herz zertrümmert. Du bist keine Frau, nicht einmal eine Drow." sprach er wütend. Währenddessen passierte etwas mit Seria. Ihre Haut blätterte vom Körper.,,Nein." sah sie sich schreien.,,NEIN!" Das Fleisch rutschte von ihren Knochen und landete auf den eisigen Grund.,,ICH WILL NICHT!" lösten sich wie Wassertropfen einzelne Partien ihres Gesichts und regneten zu Boden. Die Haare fielen ihr aus und wurden von den aufkommenden Wind weggeblasen. Dann sah sie ihre Knochenfratze in der spiegelnden Rüstung von Aruk. Nein, das durfte nicht sein.
,,Du bist ein Monster......ein MONSTER!" brüllte Aruk sie mit einem hasserfüllten Gesichtsausdruck an.,,Nein....." keuchend schoss sie in die Höhe ihres Bettes und atmete schwer. Hastig blickte sie an ihrem Körper herunter, tastete jede Stelle panisch ab und schwang sich dann blitzschnell aus den Bett. Vor den Spiegel machte sie halt, entzündete eine Kerze, hielt sie vor sich und war erleichtert. Es hatte sich nichts geändert. Sie war noch immer sie selbst. Es war nur ein Traum, dachte Seria. Albtraum trifft es eher. ,,Ganz ruhig...." sprach sie zu sich selbst und zitterte immer noch. ,,Du bist Seria Mier, kein Lich. Du bist Seria Mier, kein Lich...." wiederholte sie leise den Satz vor den Spiegel. Doch dann wurde sie etwas laut dabei und blickte erschrocken zum Bett, nicht das sie Aruk aufgeweckt ha.....moment, wo steckte ihr Geliebter? Schnell eilte sie wieder zum Bett und strich über das Laken. Es war noch warm, lange konnte er nicht weg sein. Wo war dieser schöne Mann nur. Seria schlich langsam wie eine Diebin zur Tür, hielt den Kerzenhalter, samt brennender Kerze in der Hand, öffnete die Tür und blickte den Korridor entlang. Nein, hier war er nicht. Alles war ruhig und alles schlief.,,Aruk...." hauchte Seria ein gehauchtes Schreien und ging dann langsam den Floor entlang. Unter ihren Füßen der Teppich, vor ihr die Stille. Das gefiel ihr nicht. Wo war nur ihr Geliebter. Noch einmal spielte sich in ihrem Kopf der Traum ab. Das würde sie nicht zulassen, sie würde keinesfalls wieder ein Lich werden. Nein. Sie wollte Seria Mier bleiben. Für immer in den starken Armen von Aruk Nazar ruhen, ja, das wäre schön, lächelte sie wieder und wischte sich die Tränen aus den Gesicht. Eigentlich brauchte sie keine Kerze, schließlich war sie eine Drow und dennoch trug sie eine. Etwas paradox, wahrscheinlich, weil sie die Drow noch nicht so richtig kannte. Etwas hatte sie ja schon gelernt, aber nicht alles. Im Totenreich war sie auch noch nie auf Dunkelelfen gestoßen, vielmehr war das auch nie ihr Aufgabenbereich gewesen. Als Lich öffnete sie den Pfad zur Erfüllung für die Seelen. Das Tor zur Ewigkeit. Nur hatte sie selbst nie diesen Ort betreten dürfen und können. Nein, sie war kein Lich. Sie war Seria Mier. Keine Diskussionen mehr, fuhr sie mit der Hand seitwärts, als ob sie das Gespräch mit einer zweiten Person unterbrochen hatte.
,,Aruk....." rief sie nochmal, diesmal etwas lauter, aber dennoch verhalten. Keine Antwort, doch ein Klirren von Glas hallte über den Korridor. Hastig eilte Seria zur Treppe, rannte sie erst hinunter, bis dann das Geländer als Rutsche benutzte , um schneller unten zu sein. Dort lehnte Aruk Nazar an einem Schrank und schien zu schlafen, zu seinen Füßen lagen Scherbe und eine lilafarbene Flüssigkeit sickerte langsam in den Teppich ein. Schnell eilte Seria zu ihm und wäre fast ohnmächtig geworden von den Gestank nach Alkohol. Als er sie sah, lallte er irgendetwas von Fürst, Dienern und dergleichen. Seria war etwas entsetzt, denn dafür würden sie Ärger kriegen. Sogar großen.
,,Kommt in meine Arme, Geliebter." lächelte sie Aruk an. Dieser lallte weiter und torkelte dann unsicher auf sie zu und warf sich genau neben sie.,,Is dazz'n schönnnnna Tepppichhh...." murmelte er noch, bevor er einfach einschlief.,,Aufstehen. Komm schon." schüttelte sie ihn, aber Aruk war von der Wirkung des Weins vollkommen weggetreten. ,,Verdammt." schimpfte Seria und ging kurz im Kreis. Sie überlegte sich, was sie machen sollte. Zuerst mussten die Scherben weg, entschloss sie sich und räumte diese mit einem Handfeger weg. Die kleinen Splitter kämmte sie mit einer feinen Bürste raus auf den Boden und sammelte sie mit den Fingerspitzen auf. Sicherlich eine schwierige Aufgabe, dann folgte die Reinigung des Teppichs, wo sie auch allerhand tricksen musste und fast eine Stunde damit zu tun hatte. Danach sah der Teppich wieder in Ordnung aus. Nur Aruk pennte noch immer auf den Teppich und sprach im Schlaf. Eigentlich sah er ganz niedlich aus.,,Mein armer Rücken." versuchte sie Aruk Huckepack zu nehmen, was ihr auch anfangs gelang, doch nach der dritten Stufe, wurde er so entsetzlich schwer, dass sie ihn ablegen musste. Seria schwitzte wie verrückt, während Aruk noch gemütlich vor sich hinschlummerte. Aber sie gab nicht auf und bewegte Aruk immer nur ein Stück. Erst ein wenig Kopf und Oberkörper, dann die Beine wieder seitlich legen. Auch diese Prozedur dauerte ziemlich lange. Erst als Geliebter wieder in ihrem gemeinsamen Bett lag, war sie erleichtert, wenngleich auch völlig erschöpft und überdreht. Schlafen konnte sie nicht mehr. Deshalb setzte sie sich auf den kleinen Schemmel nahe der Harfe und las ein Buch weiter. Nach einiger Zeit wurde ihr schwindelig und heiß. Ja, sogar speiübel. Was zum Teufel ist das, dachte sie und stand auf. Der Raum drehte sich vor ihr. Ein blaues unheimliches Licht, schien wie von Geisterhand vor ihr.,,Nein, verschwinde. Ich will dich nicht." wich sie zurück, aber das Licht schoss auf sie zu und drang in ihren Körper ein. Es war eine ihrer Fähigkeiten, die den Weg aus den Totenreich zu ihr gefunden hatte. Ein Teil ihrer selbst. Eine Macht, die kein sterblich Wesen besitzen konnte und da Seria zwar eine unsterbliche Sterbliche war, spielte ihr Körper verrückt. Er wurde krank. Seria rang nach Luft, als würde sie ersticken.,,Raus mit dir. Verschwinde. Ich will dich nicht." keuchte sie, als sie anschließend stürzte und erbrach. Dann wurde sie bewusstlos......
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Alt 04.01.2009, 18:56
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Mit dröhnendem Schädel erwachte Aruk und blinzelte verwirrt um sich. Er lag wieder im Bett. Nebulös erinnerte er sich jedoch daran die vergangene Nacht in der Vorratskammer verbracht zu haben. Der Schrank! Fiel es ihm wieder ein. "Goblindreck!" Er hatte sich quer durch die Wein- und Schnapssammlung der Hausherrin gesoffen und in kindischen Gedanken von Ruhm und Reichtum geschwelgt. Würde sein Kopf nicht so hämmern hätte er sich am liebsten eine Ohrfeige verpasst. Mit betrübten Blick schaute er auf den freien Platz neben sich im Bett. "Wo ist sie?" stammelte er verwirrt und erhob sich aus den Decken "Und wie bin ich hier hergekommen?". Stöhnend erhob er sich. Warscheinlich ist sie schon beim Training...Dreth wird mir die Hölle heiss machen. Langsam schlurfte er um das Bett auf die Waschschüssel zu und blickte mit erschrockenen Augen auf die da liegende Seria. Neben ihr eine Lache Erbrochenes. Sofort stürzte er zu ihr und begann sie zu rütteln:"Seria! Geliebte!" Schwach öffnete sie die Augen, murmelte leise etwas unverständliches und schloss sie wieder. "Du lebst! Was ist geschehen?" Keine Antwort. Hektisch blickte Aruk hin und her, er wusste er musste Hilfe holen und zwar schnell. "Halte durch mein dunkler Engel." hauchte er ihr zu und stürzte aus ihrer Kammer. Hastig rannte er durch den Flur:"Herrin!!!" Er stürzte die Treppe hinab immer noch lauthals schreiend.
"Herrin Oustyl! Zu Hilfe!" Aruk hielt nicht inne, er rannte von Raum zu Raum, von Flur zu Flur und hämmerte an die Türen. Schlitternd kam er vor einer sonderbar wirkenden Tür zum stehen. Er konnte nicht sagen was ihn zum halten bewogen hatte. Die Tür sah aus wie jede andere in der Residenz und doch verströmte sie etwas sonderbares. Aufgeregt aber doch vorsichtig klopfte er an "Herrin, Gebieterin, bitte öffnet! Meine Geli...eure Zofe liegt im sterben!" Obwohl er diesen Gedanken gar nicht hatte, war es doch eine Angst die ihm vom Herzen steigend den Hals hinaufgeschlichen war und sich nun auf seine Zunge gelegt hatte. Erste Tränen spührte er seine Wange hinablaufen und verängstigt sank er an der Tür zu Boden. "Bitte meine Herrin... sie stirbt..." Ein tiefer Schluchzer unterbrach seine Worte und verschlug ihm die Sprache...
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  #73  
Alt 04.01.2009, 20:28
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Talindra Oustyl hatte sich erschrocken, weil jemand plötzlich an ihre Türe hämmerte. Dieser nutzlose Bauer, hatte sie gedacht und sich erhoben. Eigentlich wollte sie diesem unverschämten Stück Dreck einen Tritt verpassen, denn niemand durfte sie stören, aber als sie die Türe öffnete und dort einen völlig aufgelösten, tief schluchzenden Mann sah, war ihr gar nicht danach zu Mute.
"Bitte meine Herrin... sie stirbt..." ging er in die Knie und flehte um Mitleid. Anfangs war die Hohepriesterin etwas irritiert, jedoch erkannte sie dann, von wem dieser Emporkömmling sprach. Dann ist es also geschehen. Der Lich wurde stärker. Mittlerweile hatte sie alle Kapitel über die Liche und ihren Lichlord verschlungen und kannte sämtliche Details auswendig. Deva gehörte zu den gerufenen Lichen und musste seine Kräfte durch eine Verbindung vom Leben zum Totenreich erlangen. Zwar war dieses Wesen unsterblich, aber in seiner sterblichen Hülle genauso angreifbar und schwach. Die Macht, die Seria's Körper aufgenommen hatte, hätte jedes andere Lebewesen zerrissen und somit getötet.
,,Beruhigt euch." legte Talindra Oustyl den Knaben ihre Hand auf die Schulter.,,Ich werde nach ihr sehen." ging sie los, während Aruk ihr folgte. Der junge Mann hetzte den Gang entlang, als wären ein Rudel von Schreckensratten hinter ihm her, nur die Hohepriesterin ließ sich Zeit, schließlich wusste sie, dass nichts den Lich töten konnte. Als sie das Zimmer ihrer Zofe erreichte, hatte Aruk Nazar seine Geliebte schon ins Bett gelegt und sie zugedeckt. Er stand am Bett und war vollkommen aufgelöst. Seria rührte sich nicht, nur das sie atmete konnte man unter der straff gespannten Decke erkennen. Also kein Grund zur Sorge. Talindra Oustyl legte die Hand auf die Stirn ihrer Zofe und schreckte ein wenig zurück. Sie war unglaublich warm, als hätte man einen Stein aus kochenden Wasser genommen. Ein normales Wesen wäre sicherlich daran gestorben. Aruk stand daneben, völlig hilflos und versuchte irgendetwas zu tun, aber was sollte er tun.
,,Nun, scheinbar hat sie sich erkältet. Das Morast-Fieber...." erfand die Hohepriesterin schnell eine Krankheit, denn sie glaubte nicht, dass der Bauer glauben würde, es würde alles gut. Also erfindet man eine Krankheit, stellt ein äußerst schlimmes Krankheitsbild und füge dann ein schimmerndes Heilmittel hinzu, schon waren die Dummen erleichtert.
,,Es ist äußerst selten und in normalen Fällen tödlich....." machte sie eine Pause, nur um zu beobachten wie Aruk innerlich zerbrach. Der Anblick gefiel der grausamen Hohepriesterin. Sein Leiden, sein Verzweifeln waren wie Mana für ihre Seele.,,....aber ich kenne ein Heilmittel. Es wirkt nicht immer. Ich werde es sofort zubereiten." wandte sie sich ab und hörte Aruk hinter sich.
,,Halte durch, mein schwarzer Engel. Du wirst wieder gesund. Du wirst wieder gesund und wenn ich alle Dämonen der Hölle töten müsste, ich werde es tun. Bitte bleib bei mir, mein Herz." hielt er ihre Hand und drückte sie. Tatsächlich war Seria sehr warm, fast schon glühend. So ein Fieber hatte er noch erlebt. Wie kann man das nur überleben, fragte er sich und hoffte, das seine Herrin schnell wiederkam. Aruk lief wie ein Pendel auf und ab im Raum. Reagierte auf jedes Husten seiner geliebten Seria. Jede Bewegung.,,Bitte, bitte, bitte....." flehte er zu der Decke und wandte sich an alle Götter, die er kannte. Plötzlich stand Talindra Oustyl wieder an der Tür. Sie hatte ein Glas in der Hand, mit einer aufgeschäumten, milchigen Flüssigkeit. Tatsächlich handelte es sich nur um aufgewärmte Milch eines Arka'Ki, einer Riesenratte.,,Davon wird sie wieder gesund, so es unsere geliebte Orbb'Valsharess wünscht." schritt sie zu Seria, hob ihren Kopf an und flößte ihr die Milch ein. Es war nicht einfach, denn die Zofe war ohnmächtig. Danach wandte Talindra Oustyl sich kalt lächelnd ab. Aruk blieb zurück und betete für seine Geliebte. Was für ein Dummkopf, dachte die Hohepriesterin, als sie die Tür schloss. Das Fieber würde in wenigen Stunden sinken und nicht länger als einen Tag andauern, wenn man den Buch glauben schenken durfte. Dann würde ihr Lich endlich wieder zu Kräften kommen, aber welche Kraft hatte es erhalten. Wie dem auch sei. Es lief alles perfekt nach Plan. Aruk Nazar würde nicht von ihrer Seite weichen. Scheinbar war diese junge Liebe wirklich ein Segen für das Wiedererlangen der Kräfte des Lichs. Gut zu wissen, ging sie den Korridor zu ihren Räumen entlang, dann werde ich diese Liebe auf ein neues Niveau heben......
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  #74  
Alt 05.01.2009, 11:01
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"Nun gut, wenn ihr noch Zeit benötigt, so werden wir uns morgen um diese Stunde wiedersehen. Ihr braucht nicht auf mich zu warten, denn ich werde euch schon finden!"

Mit diesen Worten lies er sich wieder aus dem Fenster fallen und landete sanft auf dem Boden. Er wollte keine Zeit verlieren, denn es gab noch genug was zu erledigen war. Schnell eilte er in Richtung eines abgelegenen Stadtteils, denn dort sollte er alles bekommen was er brauchte.
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  #75  
Alt 05.01.2009, 22:43
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Nachdem, der Assassine verschwunden war, konnte sich Istovir endlich entspannen. Mit geschlossenen Augen sank er tiefer in die Wanne und ging bereits im Geiste alle Zauber durch, die morgen benötigt würden: Entdeckungs-, Schild- und Teleportzauber waren das absolute Minimum. Natürlich würden noch diverse Angriffszauber hinzukommen und ein, zwei Bannsprüche wären sicher auch nicht verkehrt. Im Grunde alles kein Problem, wenn sein vermaledeiter Goblingehilfe nicht die Hälfte der Ausrüstung verloren hätte, hinzu kam noch die Misere mit seiner momentanen Schwäche. Bei all diesen Hiobsbotschaften verging seine gute Laune schlagartig und er wusste beim besten Willen nicht, wen er mehr verfluchen sollte, seinen toten Goblin, oder doch lieber dieses dämonische Weibsbild in seinem Kopf.

Es hilft alles nichts, ich muss mir morgen unbedingt ein paar Zauberbücher besorgen, und Tränke.

Beim Gedanken an die ganzen Ausgaben und seine knappe Barschaft wurde ihm ganz anders zu Mute. Ein Großteil seines Taschengelds hatte er einem Tipp seiner Dämonin zu verdanken. Doch nachdem er die Bücher gekauft und den Assassinen bezahlt hätte, würde wohl nicht mehr allzu viel davon übrig sein.

Mach dir darüber keine Gedanken Magierlein.

Wieso, hast du noch weitere Schätze versteckt?

Nein, aber du lebst nicht mehr so lange um dir wegen Geld Sorgen machen zu müssen.

Wie um die Worte des Dämons zu bestätigen krampften sich seine Eingeweide zusammen und schlagartig verlor er jede Kontrolle über seinen Körper. Sein Kopf sank tiefer unter Wasser. Istovir's zerstörte Nase war nur wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche, doch er war nicht in der Lage den Kopf zu heben. Panisch schlug er um sich und trat mit den Füßen aus, um den hölzernen Trog, in welchem er lag zu sprengen, vergeblich. Seine Sicht engte sich bereits ein, dann war nur noch Schwärze um ihn. Nein, das stimmte nicht, er war wieder in seinem Körper, doch was hatte dieser in der Magierakademie verloren? Und wie sah es hier überhaupt aus? Regale waren umgeworfen und überall lagen zerfetzte Bücher und Schriftrollen herum. Da vor ihm eine Blutspur, die sich noch zwei Meter weiter zog, bevor sie neben einem Dunkelelf endete, der zusammengekauert am Boden lag. Fünf Schritte vor und vielleicht sieben Schritte links neben ihm robbte ein anderer Elf, mit seinen Armen, denn die Beine endeten in Kniehöhe in zwei blutigen Stümpfen, von ihm weg.

Kriech nur Magierlein, aber mir entkommst du nicht.

Die Formulierung kannte Istovir, niemand anderer als Aznar hatte hier gesprochen. Doch wo war sie, er konnte sie nirgends entdecken, so sehr er sich auch umschaute. Erst als er den Blick weiter nach unten zu seinen Füßen wandern ließ, fand er die Antwort. Wenn er sich nicht sehr täuschte, steckte er in ihrem Körper, entweder das, oder er musste mal wieder zur Pediküre, wenn er sich so die Schuppen an seinem nackten Fuß betrachtete. Jetzt wo er genau darüber nachdachte, wusste er auch, warum er ein schabendes Geräusch in Kopfhöhe vernommen hatte. Aznars Hörner, streiften die Decke. Wenn er raten müsste, hätte er ihre Körpergröße auf circa drei Meter geschätzt, ohne die Hörner versteht sich. Langsam schritt sie auf den wimmernden Elf am Boden zu, völlig in ihrem Siegestaumel gefangen. Daher bemerkte sie nicht wie hinter ihrem Rücken drei weitere Magier materialisierten. Beim Anblick der drei Neuankömmlinge huschte so etwas wie Erleichterung über das Antlitz des Verletzten und er begann für sie unverständliche Worte zu murmeln. Aznar, die diese Geste als Gebet interpretierte lachte belustigt auf:

Bete nur Wurm, aber deine Göttin wird dir auch nicht mehr helfen können.

Mit einem gewaltigen Satz überwand sie die Distanz zu ihrem Opfer. Doch anscheinend hatte der Magier nur auf diese Gelegenheit gewartet, denn nun beendete er seinen Zauber und sprengte sich damit selbst in die Luft. Doch auch Aznars widerstandsfähige Dämonenhaut platzte unter der Wucht an vielen Stellen auf. Erst jetzt als ihre äußere Hülle beschädigt war, begannen die drei übrigen Magier, darunter der Erzmagier Kalannar, ihre Kräfte zu bündeln. Noch nicht einmal die Dämonin hatte diesen Mächten etwas entgegenzusetzen. Unter unvorstellbaren Schmerzen schrie die Dämonin ihre Wut und Enttäuschung heraus, bevor ihr Leib in Stücke gerissen wurde und auch Istovir, der ihre Schmerzen teilte schrie, bevor er verging. Eine Sekunde bevor er jedoch in die absolute Finsternis geschleudert wurde meinte er noch ein lautes Bersten, wie von gesplittertem Holz vernommen zu haben.
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)
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  #76  
Alt 06.01.2009, 11:56
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Flink und lautlos durchquerte Shynttana die sicheren und ruhigen Gebiete der Stadt. Als er an den Rand von Keruloch kam, verlangsamte sich sein Schritt deutlich. Ab hier war vorsicht geboten, denn seinesgleichen war hier nicht gerade willkommen. Immer wieder blieb er stehen und verbarg sich im Schatten, sobald Sklavensoldaten sich näherten. Die höheren Häuser setzen in diesem Bezirk nur Sklavensoldaten zur Patrouille ein, denn alles andere konnte in einem Gemetzel enden.
Kurz atmete er tief durch ehe ein Haus betrat und sich langsam einem dort sitzenden Hobgoblin näherte.
"Sei mir gegrüsst, alter Freund!"
Wenn ich Glück habe erinnert sich dieser alte Zauberer noch daran das ich ihm das Leben gerettet habe. Sollte er es nicht, muss ich zusehen das ich schnell hier wegkomme.
Fieberhaft huschte sein Blick im Raum umher als er plötzlich von starken Händen gepackt und zu Boden gedrückt wurde.
"Es freut mich, das du dich hier mal wieder blicken lässt! Was willst du hier?"
"Können wir das nicht klären, wärend wir uns gegenüber sitzen?"
"Das glaube ich kaum! Also, sag mir was du willst, ehe dir meine Leibwächter die Kehle durchtrennen!"
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  #77  
Alt 06.01.2009, 20:41
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Aruk wachte die nächsten Stunden an Serias Seite, gelegentlich flösste er ihr etwas Wasser ein oder benetze ihre Lippen damit, kühlte ihr die Strin mit feuchten Tüchern und sprach ihr gut zu. Dank Talindras Medizin keimte in ihm wieder Hoffnung auf Gesundung seiner Geliebten auf und er verdrängte den gelengtlich aufkommenden Zweifel mit aller Kraft. Sollte Seria überleben und vollständig genesen wäre dies ein Wunder welches seine grosszügige Herrin vollbracht hatte. Er schwor ihr für diesen Fall ewige Dankbarkeit.
Zu seinem Glück suchte ihn Dreth nicht in dem Zimmer auf um ihn zum vereinbarten Training zu schicken. Das der Schwertmeister aus eigenem Mitgefühl die Übungstunden ausfielen liess war unwarscheinlich. Er war schliesslich ein Drow. Die Herrin des Hauses musste dies veranlasst haben, damit Aruk über ihre Zofe wachen konnte.
Kurz vor dem Erlöschen der Leuchtkristalle in der Stadt schlug Seria die Augen auf.
Aruk war in seine Gedanke vertieft und saß mit einem feuchten Lappen in den Händen neben ihr und tropfte sich seine Hose damit nass. "Liebster" hauchte sie heiser und Aruk schrak hoch als wäre ein Geist neben ihm erschienen. "Seria! Engel! Mein Schatz, du lebst! Liebste! Geht es dir gut? Der Herrin sei dank! Engelchen! Ich dachte schon...mein wundervoller Engel! Liebste!"
Noch geschwächt und verwirrt von diesem plötzlichen Wortschwall liess sich Seria von ihrem Geliebten fast erdrücken. "Ich krieg keine Luft Aruk" keuchte sie irgedwann unter ihm hervor und Aruk entliess sie zögerlich aus seiner Umarmung. Aufgeregt stand er vom Bett auf und plapperte sofort wieder los, den nassen Lappen wild gestikulierten in der Luft schwingend:"Es war die Herrin, sie hat dich gerettet! Dein Leben, verstehst du? Du hast...äh...Morastfieber und das endet meist tödlich wie jeder weiss!" Aruk wusste dies zwar nicht aber das hielt ihn nicht davon ab mit erhobenen Lappen in einem nachgemiemten Heilerjargon zu referieren. "Doch die Herrin Oustyl gab dir Medizin zur Heilung und sie half. Welch Wunder!" Seria ahnte das Aruk wieder kurz davor war sich auf sie zu stürzen und in inniger Umarmung in die Bettlaken zu drücken und so versuchte sie sich flink etwas zu erheben und sich aufrecht ins Bett zu setzen. "Morastfieber sagst du? So, so..." überlegte sie laut. Doch ihr Geliebter unterbrach jeden weiteren Gedankengang:"Du musst hungrig und durstig sein Geliebte! Und die Herrin muss unterrichtet werden, deine Genesung wird sie erfreuen." Mit diesen Worten reichte Aruk ihr einen Becher mit kühlem Wasser und rauschte aus der Zimmertür davon.
Seria sass erschöpft in ihrem Bett, ihr Körper war schwach und noch deutlich spürte sie die langsam schwindende Hitze des Fiebers...
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  #78  
Alt 08.01.2009, 13:33
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Erst lächelte Seria dann wurde sie zusehends trauriger. Diese verfluchten Fähigkeiten. Sie kamen jetzt zu ihr. Hoffentlich würden sie sich viel Zeit lassen, schließlich wollte sie mit Aruk zusammen sein. Im Inneren spürte sie ein eiskaltes Gefühl, als würde ihr Körper sich binnen weniger Sekunden zu Eis verwandeln.,,Lass mich in Frieden." schimpfte sie mit einem imaginieren Feind. Erst nach und nach ließ das zittrige Gefühl nach und war dann verschwunden. Ihre Herrin wusste sicherlich schon davon und würde bald verlangen, diese Kraft einzusetzen. Aber nicht vor Aruk. Er durfte nicht wissen, was sie war. Niemals.
Sie hasste es immer mehr ein Lich zu sein. Warum konnte sie keine gewöhnliche Sterbliche sein? Ein einfaches Leben mit ihrem Geliebten. Davon träumte sie und vielleicht das Getrampel kleiner Füßchen. Ein Kind. Ja, das wäre wie ein Traum für sie.
Leider nur ein stiller Wunsch ihres uralten Herzens. Dieser Gedanke stimmte sie traurig und sie schlug sich die Hände ins Gesicht, während sie zu weinen begann. Ihre Tränen liefen über ihre zarten Hände und fielen sanft auf die Decke.
Dann trat Aruk herein. Er trug ein silbriges Tablett, auf denen sich neben einigen duftenden Speisen sogar etwas zu Trinken befand. Dabei war er so geschickt, wie sie ihn noch nie gesehen hatte.
,,Geht es dir nicht gut, mein Herz." kam er auf sie zu und setzte sich zu Seria, nachdem er das Tablett auf einen nahen Tisch abgestellt hatte.
,,Es ist nichts. Ich bin nur glücklich dich zu sehen." drückte sie sich in seine Arme. Aruk umarmte sie und streichelte ihr zart über den Rücken.,,Ich auch, meine Geliebte. Erst seit du in mein Leben getreten bist, fühle ich mich wirklich lebendig." gab der schöne Mann ihr einen Kuss auf ihren Kopf. Tatsächlich fühlte sich Seria in seinen Armen geborgen und sicher. Sie weinte wieder, diesmal aber vor Freude.
,,Ganz ruhig, Geliebte. Ich bin da und werde dich auch nie wieder verlassen. Das verspreche ich." hob Aruk mit einem Zeigefinger ihr Kinn an und sprach diese wunderschönen Worte direkt in ihr Gesicht.
Daraufhin küsste ihn Seria voller entbrannter Leidenschaft. Diese Worte waren wie eine Befreiung für sie. Als hätte man den Lich in ihr vernichtet und nur noch Seria war übrig geblieben. Aruk war etwas zaghaft, denn er wollte seine Liebe jetzt nicht fordern, schließlich war sie noch ziemlich geschwächt. Aber auch er konnte ihr nicht wirklich widerstehen. Ich weichen Lippen, die zarte, fast seidene Haut, ihre rötlich funkelnden Augen. Seria war wirklich unwiderstehlich.
,,Iss erstmal. Die Krankheit muss dich vollkommen ausgelaugt haben." nahm Aruk eine Art süßen Pilz, mit Namen Kasus. Er führte es langsam zu ihrem Mund und ließ sie abbeißen. Eigentlich war Seria kräftig genug, um selbst zu essen, aber er wollte es so.
Seine Traumfrau sollte alles erhalten und genießen, was er ihr bieten konnte. Wenn es darauf ankäme, würde Aruk sogar alle Sterne vom Himmel holen, nur um seiner Geliebten eine Freude zu bereiten.
Dieser Pilz schmeckte reichlich süß, trotzdem schluckte Seria den Bissen runter. Danach reichte Aruk ihr ein Glas mit kaltem Wasser, scheinbar war bis zum Brunnen im Garten gelaufen und hatte es hochgeholt, denn ansonsten wäre das Wasser warm gewesen.
,,Ruh dich aus. Und schon bald wirst du wieder wie eine Göttin über die Welt wandeln." lächelte er seine Geliebte mit seinem weißen Zähnen an......
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  #79  
Alt 14.01.2009, 18:02
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Aruk beobachtete beruhigt wie Seria wieder ihre Lider schloss und ruhig atmend da lag. Bald würde die Herrin kommen und nach ihr sehen und hoffentlich bestätigen das sie auf dem Weg der Genesung war. Aruk wurde schmerzlich bewusst wie vergänglich sein Glück doch war, jede Hoffnung hing nicht mehr als an einem seidenen Faden in den Händen ihrer Göttin. Auch wenn er sich nie als übermässig gläubigen Drow definiert hat, sank er nun doch auf die Knie und flüsterte ein kurzes Gebet.
Mehr konnte er nicht tun... Oder doch? Aruks Stirn legte sich in Falten und er begann zu grübeln. Ein Opfer! schoss es ihm wie eine Erleuchtung in den Kopf. Ich sollte unser aller Göttin für ihre Wohltaten ein Opfer darbringen! Nur das "Wie" konnte er noch nicht genau bestimmen. Es musste ein eindrucksvolles sein, ohne Frage, göttliche Gunst ist ein Geschenk und es musste seine Entsprechung finden. Aruks Gedanken begannen zu rasen und er merkte bald das sie ihm so nicht hilfreich waren, also verfuhr er nach dem Ausschlussprinzip. Ein Opfer... Selbstverstümmelung? Nein. Die Herrin? Niemals! Der Schwertmeister? Hm... nicht umsetzbar, aber für später merken. Am einfachsten schien es Aruk jemanden zu wählen den er hasste und schon formte sich ein Gesicht in seinen Gedanken. Seine Mutter. Aruks nachdenklicher Gesichtsausdruck verzog sich zu einer hämischen, rachsüchtigen Maske, am liebsten hätte er laut aufgelacht. Auch wenn Frauen höher in der Gunst der Göttin standen, so wusste er einfach das sie die Richtige war. Rachsucht war nicht nur eine Eigenschaft der Drow, sie war ein Wesenszug, etwas elementares in ihrer Gesellschaft und somit auch Ausdruck unterwürfiger Befolgung Orbb'Valsharess Willen.
"Ich kehre Heim Mutter..."
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Alt 23.01.2009, 19:42
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Mühsam öffnete er seine Augen, nur um sie einen Augenblick später, wegen der ungewohnten Helligkeit, die ihm körperliche Schmerzen bereitete wieder zuzukneifen.

Bei Orbb'Valsharess ihr seid ja wach. Ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet, es ist ein absolutes Wunder. Ihr habt sicher Schmerzen, wartet einen Moment, ich werde das Licht etwas dämmen, meinte eine sanfte Stimme vor ihm und wahrlich, kurz darauf vernahm er ein leises Klirren von Glas, so als würde eine Laterne verschoben. So, jetzt müsste es eigentlich gehen.

Langsam um ein erneutes aufflackern der Qualen zu vermeiden, wiederholte er seinen Versuch von vorhin und tatsächlich gelang es ihm diesmal besser, auch wenn seine Sicht noch etwas verschwommen war. Als er die Tränen, welche sich in seinen Augenwinkeln angesammelt hatten weggeblinzelt hatte, sah er endlich die Sprecherin vor sich. Die Dunkelelfe war etwa in seinem Alter und trug eine Schwarze Robe ohne irgendwelchen Verzierungen. Er konnte sich nicht entscheiden, ob die Frau hier war um seine Schmerzen zu lindern, oder ob sie seine Seele zu Orbb'Valsharess schicken wollte.

Wo?, krächzte er mit schwacher Stimme.

Ihr seid in meinem Haus. Nach dem Kampf in der Akademie wollte man Euren Körper wie den der anderen Toten bereits verbrennen, doch dann habt ihr ein leises Stöhnen von Euch gegeben woraufhin man Euch umgehend zu mir transportierte.

Wie…wie lan…. Der kurz darauf einsetzende blutige Husten unterbrach seine Frage, doch sein Gegenüber hatte ihn anscheinend auch so verstanden.

Morgen sind es bereits zweieinhalb Wochen in denen ihr entweder geschlafen, vor Schmerzen geschrien oder vor Euch hingemurmelt habt. Doch nun habt ihr Euch genug angestrengt. Trinkt das, wir werden uns morgen wieder unterhalten.

Nachdem sie ihm einen bitter schmeckenden grünlichen Trank eingeflößt hatte, versank er in einen traumlosen Schlaf, aus welchem er am nächsten Morgen nur widerwillig erwachte. Anscheinend war niemand im Zimmer, weswegen er es riskierte seine Bettdecke etwas zu heben um seinen Körper zu betrachten. Was er sah, erschreckte ihn zutiefst. Sein kompletter Oberkörper und der Linke Arm war komplett bandagiert. Die Verbände waren an mehreren Stellen durchgeblutet und stellenweise sickerte Sekret aus den tiefen Krallenspuren hervor. Wieso war er noch am Leben, jeder andere wäre bereits an den Wunden gestorben, von der Infektion ganz zu schweigen und warum hatten sich seine Wunden nicht geschlossen, obwohl sie fachkundig vernäht waren? Was war nur geschehen, er erinnerte sich noch, wie ihn die Dämonin in die Bücherregale geschleudert hatte. Mit letzter Kraft war er dann noch zwei Meter weitergekrochen, bevor er zusammengebrochen war. Danach kam die Schwärze, aber irgendetwas lauerte in ihr, etwas Grässliches. Als er versuchte sich zu erinnern, brachen seine Wunden auf und eine Woge blanker Agonie fegte über seinen gebrochenen Körper hinweg. Er schrie, wie er noch nie zuvor in seinem Leben geschrien hatte. Kurz darauf hörte er von unten hastige Schritte die sich ihm näherten.

Was ist geschehen? Bei der Spinnengöttin Eure Wunden sind aufgebrochen, lasst mich die Verbände wechseln.

Mit zusammengebissenen Zähnen drückte er seinen Rücken gegen das Bett, als die Drow seine Verbände behutsam mit einem Messer aufschnitt. Blut und weiteres Sekret sickerten jetzt ungehindert auf die Bettlacken und besudelten sie. Kurz darauf breitete sich ein unangenehmer Geruch, eine Mischung aus faulendem Fleisch und Schwefeldämpfen, im Zimmer aus.

Was die Drow nun erblickte entlockte ihr einen spitzen Schrei. Eure Verletzungen, seht Euch nur Eure Verletzungen an.

Er tat wie ihm befohlen wurde und was er sah, drehte ihm fast den Magen um. Das Fleisch um die Kratzspuren hatte sich grün verfärbt und schien zu pulsieren, so als hätte es so etwas wie einen eigenen Herzschlag. Bevor er sich noch über diesen Anblick wundern konnte, stelle er fest, dass er keine Kontrolle mehr über seinen Körper hatte. Mit schreckensgeweiteten Augen musste er mit ansehen wie seine linke Hand mit unmenschlicher Geschwindigkeit nach dem Messer griff, welches die Dunkelelfe noch immer in ihrer Hand hielt. Ohne zu zögern rammte er es ihr in die rechte Handfläche. Wimmernd sank sie daraufhin zu Boden. Als er ihr Blut auf dem Boden erblickte wollte er sich entsetzt abwenden, doch es ging nicht, irgendetwas ihn ihm schien zu frohlocken. Dann trat Grüner Nebel aus seinem geöffneten Brustkorb hervor, zuerst nur wenig, doch dann wurde es immer mehr, schließlich brachen seine Rippen unter dem Druck auseinander und er hauchte sein Leben mit einem letzen Seufzer aus. Für die Dunkelelfe begann ihr Martyrium erst. Der Nebel bewegte sich zielstrebig auf sie zu, doch sie war noch immer zu geschockt von ihrer Verletzung um es zu bemerken. Endlich hatte er die blutende Hand erreicht und blitzschnell wie eine Schlangenzahn drang er durch die verletzte Haut in die Blutbahn vor. Binnen weniger Augenblicke hatte er das Herz, die Lunge und schließlich das Gehirn erreicht. Erst jetzt wurde der Dunkelelfe klar, mit was sie es zu tun hatte, doch es war zu spät. Sie öffnete ihren Mund um zu schreien, doch kein einziger Laut drang hervor. Sie wollte nach dem Messer greifen, welches nur einen halben Schritt vor ihr lag und sich das Leben nehmen. Tatsächlich schaffte sie es ihre Hand nach dem Messer auszustrecken, zwei Zentimeter über dem Griff stoppte die Bewegung jedoch abrupt. Einem aufmerksamem Beobachter wäre aufgefallen, dass ich die ehemals roten Augen der Dunkelelfe in diesem Moment vollkommen schwarz verfärbt hatten. Doch eine halbe Minute später erstrahlten sie wieder in ihrer ursprünglichen Farbe. Die Hand über dem Messer wurde zurückgezogen. Die Bewegungen mit der sich die Elfe nun vom Boden erhob waren stockend und ungelenk, fast marionettenhaft, doch nach weiteren zwei Minuten waren sie vollkommen natürlich. Sie ließ ihren Kopf kreisen woraufhin ein leises Knacken der Nackenwirbel erfolgte. Danach betrachte sie ihre rechte Handfläche, die bereits wieder verheilt war, nur ein kleiner schwarzer Fleck der an der Stelle lag wo der Nebel eingedrungen war, wollte partout nicht verschwinden.

Endlich ein neuer Körper, meinte Aznar mit der Stimme der Dunkelelfe.
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)
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