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Eure Meinung - Einführung (Amos)

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  #1  
Alt 28.10.2013, 19:43
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AustrianAtheist AustrianAtheist ist offline
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Kobold
 
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Eure Meinung - Einführung (Amos)

Hallo Leute, ich habe mittlerweile das 5e Kapitel fertig, und wollte nunmal sehen was andere von meiner Art zu schreiben halten, um mich nicht zu sehr an einen falschen Stil zu binden.

Weshalb ich über Kritik und Feedback wirklich sehr froh wäre. :)

Ich habe mich jetzt bewusst dazu entschieden nur dass erste Kapitel zu veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen


Austrian Atheist

Zitat:
Still! Doch eine friedliche Stille, wie sie Leks noch nie erlebt hatte. Er lag an einen Baum gelehnt am Rande des Waldes und starrte zum Himmel. Der extrem groß zu scheinende Mond strahlte, wie nie zuvor. So kam es dem jungen Waldläufer zumindest vor. “Wie lange saß er schon hier?”, dachte er sich. Doch konnte keine Antwort finden. Immer wieder sah er das Bild seiner Schwester vor Augen, wie sie ihn mit kalten, schmerzverzerrten Augen ansah. “Wieso gerade sie, und wieso ihr Kind?”, dachte er von Zorn erfüllt. Den Tränen nahe, starrte er ins Dorf hinunter und bemerkte, dass immer noch Licht in ihrer Hütte brannte. Anscheinend, dachte er sich, bringen sie gerade ihren Körper aus dem Raum. Immer wieder starrte er zum Himmel, als er plötzlich bemerkte wie sich etwas neben ihm aufrichtete. Es war Rassa, sein schneeweißer Wolf, den er seit seiner Kindheit hatte.
Mit seinen roten Pupillen starrte er Leks mit einem traurigen Blick an. In ihnen war Ehrlichkeit und Loyalität. “Er spürt wie es mir geht.”, dachte der schmerzerfüllte Junge. Der Wolf legte seine Pfote auf seinen Oberschenkel und winselte kaum merklich auf. Auch er spürte was passiert war. Leks konnte im schwachen Mondlicht erkennen, dass sich jemand auf sie mit schweren Schritten auf sie zu bewegte. Er konnte nicht erkennen wer es war, doch konnte er es sich denken. Doch es würde noch eine Zeit dauern, bis sein Bruder da war. Er genoss die letzten Minuten Stille und sog die frische Herbstluft durch seine Nase. Die Nächte wurden kälter fiel ihm auf. Ein leichter Wind berührte seine Haare und er spürte die nassen Stellen in seinem Gesicht. Lange musste er schon hier an diesen Baum gelehnt haben, denn die Tränen waren fast vertrocknet. Er wischte sich mit dem Handrücken, den letzten Rest aus seinen rot unterlaufenen Augen und starrte noch ein allerletztes Mal zum Mond hoch.

“Da bist du also! Ich habe dich schon überall gesucht!”, sagte er schwer atmend als ob er einen Berg erklommen hätte. Der Junge starrte nur kurz hoch, und blickte dann wieder zu Boden. “Warum?”, fragte er kurz und knapp. “Komm Bruder, lass uns nach unten gehen, es ist kalt! Wir können auch bei einem warmen Lagerfeuer und einem Glas Bier über das Geschehene sprechen.” Liam wollte nicht in das Dorf, so viel erinnerte ihn an sie, doch ohne noch ein Wort zu sagen richtete sich der schlanke jedoch starke Waldläufer auf und setzte sich in Bewegung. Rassa hüpfte neben ihm den schmalen Weg entlang.

Es dauerte nicht lange und sie erreichten seine kleine Hütte. Kein Wort hatten sie gesprochen auf dem nicht gerade kurzen Weg. Doch die Stille in der sie nebeneinander hergingen sagte mehr als tausend Worte. Schweren Herzens öffnete er die etwas schräg in den Angeln hängende Tür und trat hinein. Er machte sich daran ein Feuer zu entfachen, während sein Bruder zwei große Krüge aus dem Regal holte und sie mit Bier füllte. “Hier, trink dass.” Leks nahm dankend an und lies sich auf den Stuhl neben dem offenen Feuer fallen. Nach zwei riesigen Schlücken des goldenen Getränks starrte er in das Feuer, er holte tief Luft und sagte, ohne seinen Bruder dabei anzusehen, mit einer Stimme die nicht nach der seinen klang: “Warum?”

“Das kann ich dir nicht sagen, Bruderherz. Das kann dir niemand sagen. Irgendwann werden wir verstehen warum uns unsere Schwester auf solch tragische Weise verlassen musste. Doch dieser Tag ist sicher noch fern.”
Leks schaute bedrückt in die wild lodernden Flammen, das dunkle rot spiegelte sich in seinen blauen Augen wider, und Sevrin konnte die ersten Tränen in seinen Augen sehen. “Ich muss jetzt gehen.”, sagte sein Bruder und stand auf. Schweren Herzens öffente er die Tür und schritt in die dunkle Nacht. Er konnte ihm dabei nicht zur Seite stehen, er litt doch selbst zu viel. Erst Stunden nachdem Sevrin gegangen war, konnte Leks endlich einschlafen. Immer wieder wachte er schreiend auf, nur um dann wieder schweißgebadet einzuschlafen. Diese Albträume verfolgten ihn noch viele Jahre.

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  #2  
Alt 28.10.2013, 23:53
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Formorian Formorian ist offline
Dunkler Wanderer
Drachentoeter
 
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Na schön, dann versuch ich mich mal daran. Erschrick nicht, wenn es gleich ziemlich bunt wird ; rot markiertes würde ich weglassen, grünes hinzufügen, und sonstige Anmerkungen sind blau.

Still!(Etwas abrupt, der Beginn. Am besten das Ausrufezeichen durch einen einfachen Punkt ersetzen) Doch eine friedliche Stille, wie sie Leks noch nie erlebt hatte. Er lag an einen Baum gelehnt am Rande des Waldes und starrte zum besser: in den Himmel. Der extrem groß zu scheinende Mond strahlte, wie nie zuvor. So kam es dem jungen Waldläufer zumindest vor. “Wie lange saß er sitze ich schon hier?”, besser kursiv und ohne Anführungszeichen dachte er sich. Doch er konnte keine Antwort finden. Immer wieder sah er das Bild seiner Schwester vor Augen, wie sie ihn mit kalten, schmerzverzerrten Augen ansah. “Wieso gerade sie, und wieso ihr Kind?”, s. o. dachte er von Zorn erfüllt. Den Tränen nahe, starrte er ins Dorf hinunter und bemerkte, dass immer noch Licht in ihrer Hütte brannte. Anscheinend, dachte er sich, bringen sie gerade ihren Körper aus dem Raum. Immer wieder starrte er zumin den Himmel, als er plötzlich bemerkte wie sich etwas neben ihm aufrichtete. Es war Rassa, sein schneeweißer Wolf, den er seit seiner Kindheit hatte.
Mit seinen roten Pupillen starrte er Leks mit einem traurigen Blick zweimal "mit" in einem Satz kommt gar nicht gut. Besser: traurigen Blickes an. In ihnen war ich hätte hier "lag" geschrieben, ist aber Geschmacksache Ehrlichkeit und Loyalität. “Er spürt wie es mir geht.”, s. o. dachte der schmerzerfüllte Junge. Der Wolf legte seine Pfote auf seinen Oberschenkel und winselte kaum merklich auf. Auch er spürte was passiert war. Leks konnte im schwachen Mondlicht erkennen, dass sich jemand auf sie unnötige Wiederholung mit schweren Schritten auf sie zu bewegte. Er konnte nicht erkennen wer es war, doch konnte er es sich denken. Doch es erneut: Wiederholung Es würde noch eine gewisse Zeit dauern, bis sein Bruder dabesser: "bei ihm", oder "heran" war. Er genoss die letzten Minuten Stille und sog die frische Herbstluft durch seine Nase. Die Nächte wurden kälter fiel ihm auf etwas unglücklich konstruiert. Warum nicht: Ihm fiel auf, dass .... Ein leichter Wind berührte seine Haare und er spürte die nassen Stellen in seinem Gesicht. Lange musste er schon hier an diesen Baum gelehnt haben, denn die Tränen waren fast vertrocknet. Er wischte sich mit dem Handrücken, den letzten Rest aus seinen rot unterlaufenen Augen und starrte noch ein allerletztes Mal zum Mond hoch.

“Da bist du also! Ich habe dich schon überall gesucht!”, sagte er schwer atmend, als ob er einen Berg erklommen hätte. Der Junge starrte nur kurz hoch, und blickte dann wieder zu Boden. “Warum?”, fragte er kurz und knapp. “Komm Bruder, lass uns nach unten gehen, es ist kalt! Wir können auch bei einem warmen Lagerfeuer und einem Glas Bier über das Geschehene sprechen.” Liam wollte nicht in das Dorf, so viel erinnerte ihn an sie, doch ohne noch ein Wort zu sagen richtete sich der schlanke, jedoch starke Waldläufer auf und setzte sich in Bewegung. Rassa hüpfte neben ihm den schmalen Weg entlang.

Es dauerte nicht lange und sie erreichten seine kleine Hütte. Kein Wort hatten sie gesprochen auf dem nicht gerade kurzen Weg gesprochen. Doch die Stille in der sie nebeneinander hergingen sagte mehr als tausend Worte. Schweren Herzens öffnete er die etwas schräg in den Angeln hängende Tür und trat hinein. Er machte sich daran ein Feuer zu entfachen, während sein Bruder zwei große Krüge aus dem Regal holte und sie mit Bier füllte. “Hier, trink dass.” Leks nahm dankend an und liesß sich auf den Stuhl neben dem offenen Feuer fallen. Nach zwei riesigen Schlüucken des goldenen Getränks starrte er in das Feuer, er holte tief Luft und sagte, ohne seinen Bruder dabei anzusehen, mit einer Stimme die nicht nach der seinen klang: “Warum?”

“Das kann ich dir nicht sagen, Bruderherz. Das kann dir niemand sagen. Irgendwann werden wir verstehen, warum uns unsere Schwester auf solch tragische Weise verlassen musste. Doch dieser Tag ist sicher noch fern.”
Leks schaute bedrückt in die wild lodernden Flammen, das dunkle rRot spiegelte sich in seinen blauen Augen wider, und Sevrin konnte die ersten Tränen in seinen Augen sehen. “Ich muss jetzt gehen.”, sagte sein Bruder und stand auf. Schweren Herzens öffente er die Tür und schritt in die dunkle Nacht. Er konnte ihm dabei nicht zur Seite stehen, er litt er doch selbst zu viel. Erst Stunden nachdem Sevrin gegangen war, konnte Leks endlich einschlafen. Immer wieder wachte er schreiend auf, nur um dann wieder schweißgebadet einzuschlafen. Diese Albträume verfolgten ihn noch viele Jahre.



Ich hoffe Du bist jetzt nicht sauer, dass ich Deinen Text so zerrupft habe. Ich habe hier nur angezeigt, wie ich es eben machen würde, mein Geschmack halt. Aber der ist ja natürlich nicht das Maß aller Dinge .

Edit: sry; ich sehe gerade, dass ich ziemlich helle Farben gewählt habe ... in Legende ist es aber gut zu lesen
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Geändert von Formorian (29.10.2013 um 00:47 Uhr)
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  #3  
Alt 29.10.2013, 09:03
Kaeptn Kaeptn ist offline
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Beiträge: 168
Stimme Formorian zu, generell ist der Text an einigen Stellen etwas umständlich formuliert, Wortwiederholungen solltest du vermeiden. Zwischendurch heißt Leks auch einmal Liam? (wollte nicht ins Dorf)

Zu dieser Stelle noch:
Zitat:
Leks schaute bedrückt in die wild lodernden Flammen, das dunkle rot spiegelte sich in seinen blauen Augen wider, und Sevrin konnte die ersten Tränen in seinen Augen sehen. “Ich muss jetzt gehen.”, sagte sein Bruder und stand auf. Schweren Herzens öffente er die Tür und schritt in die dunkle Nacht. Er konnte ihm dabei nicht zur Seite stehen, er litt doch selbst zu viel. Erst Stunden nachdem Sevrin gegangen war, konnte Leks endlich einschlafen. Immer wieder wachte er schreiend auf, nur um dann wieder schweißgebadet einzuschlafen. Diese Albträume verfolgten ihn noch viele Jahre.
Da hast du einen Perspektivbruch drin. Bislang wurden ja Leks Gedanken geschildert, jetzt schreibst du "Sevrin konnte ... sehen", also Sevrins Perspektive. "sagte sein Bruder" ist nicht zuletzt deshalb unklar für den Leser, da man zuvor bei Sevrin war, also könnte auch Leks gemeint sein.

"Er konnte ihm dabei nicht zur Seite stehen" bezieht sich für den Leser auf "in die dunkle Nacht schreiten", das solltest du auch umformulieren.

Generell würde ich das emotionale stärken und das Drumherum (ständig zum Mond starren, Nächte werden kälter ...) eindampfen. Ich gehe davon aus, dass Leks Schwester bei einer Geburt gestorben ist? Das wird mit aber erst gegen Ende klar (zumal oben nur von einem Körper die Rede ist). Wenn man Mitleid mit Leks empfinden soll, wäre es besser, die Ursache früher klarzumachen, finde ich.
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  #4  
Alt 29.10.2013, 15:47
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Jup, schließe mich meinen beiden Vorrednern an. Nach dem der Meister und der Kaeptn bereits an dem Text waren, ist ja kaum etwas zu ergänzen.

Der Einstieg ist gut gedacht und wenn Du den Konflikt (sprich: den Tod der Frau und ihres Kindes inkl. der implizierten Verwicklungen) noch mehr nach vorne bringst, wird Deine Leserschaft Dir dankbar folgen. Du musst ja nicht alles von vorn herein verraten ... aber auf diese Situation näher einzugehen und wie mit einer Kamera näher heranzuzoomen, wie Kaeptn es anregt, finde ich ebenfalls eine sehr gute Idee.

Im Übrigen bin auch ich über den bereits angesprochenen Perspektivwechsel gestolpert, genauso über das Wort "starren". Neben dem Word-Synonyme-Finder gibt es auch noch die, wie ich finde, recht brauchbare Webseite der Uni Leipzig: Deutscher Wortschatz - Portal, um schöne Synonyme zu finden.

Formorians Anregungen machen den Text für mein Empfinden leichter und flüssiger. Der Satz: "Der extrem groß zu scheinende Mond strahlte, wie nie zuvor.", würde ich sogar noch radikaler stutzen ... das stolpert im Original etwas... vielleicht so: "Der Mond strahlte so groß, wie nie zuvor. So schien es dem jungen Waldläufer zumindest." ... oder so ähnlich (ist nur ne Idee...)

Aber auch das basiert alles natürlich nur auf meiner Wahrnehmung und kann sich für Dich ganz anders anfühlen.
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  #5  
Alt 03.11.2013, 16:13
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Oha, erstmal sry dass ich so lange gebraucht habe um hier endlich auf eure Kritik/Feedback einzugehen, habe einen unerwarteten Schicksalsschlag durchgemacht, bzw mache ihn immer noch durch, jedoch will ich nicht aufhören dieses Buch zu schreiben, da es mir wirklich am Herzen liegt und ich die Geschichte die sich in meinem leicht verwirrten Kopf zusammengebraut hat zu Papier/Bildschirm bringen will :)

Zuallererst, ich weiß selbst dass ich sicher nicht der erfahrenste Schreiber bin, weshalb ich auch oft Probleme habe mich richtig auszudrücken, hier schonmal ein großes Danke an euch dass ihr mir da zur Seite steht und mir ein paar Tipps gebt, vor allem dir Elyan für die Seite mit den Synonymen ist wirklich hervorragend und macht den Text etwas umfangreicher :)

Das mit den Perspektiven kriege ich nicht so ganz hin :x Versuche wirklich alles aus der Sicht Leks zu schreiben, was mir jedoch schwer fällt, da ich gerade mit den Textpassagen große Probleme habe (irgendwelche Tipps?)

Ich habe mich jetzt mal an das erste Kapitel rangesetzt und es mit euren Tipps umgestaltet, komme aber irgedwie nicht weiter, da es mir selbst jetzt auch nicht mehr gefällt wie ich schreibe, da ich sehe dass ich zu viele Fehler mache (Grammatikalisch und stylistisch)

Auch werde ich jetzt die anderen beiden Kapitel umschreiben müssen, da ich anscheinend die gleichen Fehler immer und immer wieder mache, habe wohl doch einen etwas schrägen/verwirrten Schreibstil :x

Wenn ihr irgendwelche Tipps habt, helft mir bitte, ich will dieses Projekt dass ich seit 3 Jahren vorhabe, nicht wieder auf Eis legen müssen, weil ich zu blöd dazu bin :x

mit freundlichen Grüßen

Pix aka AustrianAtheist
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  #6  
Alt 06.11.2013, 14:37
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Na, das hat doch nix mit Blödheit zu tun ... was glaubst Du, wie meine Rohfassungen aussehen ... selbst Hemingway sagte: The first draft of anything is shit. Sprich, der erste Entwurf ist ...

Das Wichtigste ist, sich nicht entmutigen zu lassen. Das Überarbeiten von Texten kostet Zeit und Nerven, ist bei allen Autorinnen und Autoren so (kenne zumindest keine, bei denen es anders wäre) ... und ehrlich, ich würde es erst einmal zu Ende schreiben, Dein Werk ... der Stil schleift sich mit der Zeit von ganz allein, da Du mehr und mehr in die Schreibe reinkommst ... ist zumindest meine Erfahrung ...

Meistens muss ich mich allerdings echt überwinden, um mich überhaupt hinzusetzen und loszulegen ... da hilft es mir, dass ich mir Passagen vorknöpfe, die schon auf dem Papier stehen und die ich dann korrigiere. Irgendwann bin ich dann wieder richtig in der Geschichte drin und dann ... dann stoppt mich gar nichts mehr. So verbessern sich meine Texte, ich komme voran und irgendwann ist das Ding fertig.

Mir hilft es, die Texte auszudrucken, (laut) durchzulesen (dabei höre ich dann schon selbst die größten Knackpunkte) und wenn es soweit ist, gebe ich es Beta-Lesenden, die von außen auf den Text schauen.

Also, hau einfach in die Tasten ...

... wenn ich zu sehr auf meine Schreibe achte (bei der Rohfassung), dann geht es mir wie beim Tanzen ... in dem Moment, wo ich auf meine Füsse achte, klappt gar nichts mehr ... sprich, leg einfach los!
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  #7  
Alt 07.11.2013, 09:22
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Ja aber wenn ich mit diesem Stil weiterschreibe, wird das ganze Buch verhaut und dann war die ganze Arbeit umsonst. Vor allem mit Dialogen habe ich so meine Probleme da ich einfach nicht weiß wie ich sie am besten Formuliere und zeige welcher Charakter was sagt. (Habt ihr da evtl irgendwelche Tips?

Ja das umarbeiten ist mitunter eine der schwierigsten Dinge das habe ich bereits gemerkt, aber es muss doch machbar sein, meinen Schreibstil zu ändern, da ich so ja nicht alles schreiben kann :)

habe ich auch schon probiert, sogar das rückwärts lesen um Rechtschreibfehler zu finden habe ich gemacht, trotzdem ist mir viel entgangen ;D
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  #8  
Alt 07.11.2013, 13:05
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Dialoge lasse ich meist einfach frei laufen; wichtig dabei ist dass jede neue Rede in einer neuen Zeile daherkommt. Der Leser merkt so automatisch, wer gerade spricht, und füllt das Drumherum mit seinem eigenen Kopfkino . Beispiel:

Mit lauerndem Blick nahm der Inspektor gegenüber Frank Platz. "Ich denke, Sie sollten nun ihre netten Spielchen vergessen und mir einfach mal die Wahrheit erzählen ..."
"Gern, entgegnete Frank gereitzt. "Wenn ich ein Gesicht wie Sie hätte, würde ich mir eine Hose darüber ziehen. Wahr genug?"
"Verschiedene Personen haben Sie in der Gegenüberstellung erkannt und identifiziert. Ihr Arsch steht bereits in hellen Flammen, mein Bester! Kommen wir zurück zu Frau Kölling. In welcher Beziehung stand sie zu diesem Herbert D.?"
"Das geht Sie nun wirklich sonst was an."
"Was soll das kindische Rumgebocke? Denken Sie daran, wir sind die Guten! Und wir wollen helfen ..."
"Das dachte Melanie auch, und Sie wissen, was mit ihr geschah."

Und, wie man es nicht machen sollte:

Der Inspektor ließ sich schweratmend vor Frank in den Sitz gleiten, während seine kleinen, zusammengekniffenen Schweinsäuglein ihn fixierten wie der Terrier das Kotlett. "Ich denke", begann er und starrte Frank dabei lauernd direkt in die Augen, "Sie sollten nun Ihre netten Spielchen vergessen und mir einfach mal die Wahrheit erzählen ..." "Gern", stieß Frank gereizt aus, und es klang wie das Zischen einer Viper. "Wenn ich ein Gesicht wie Sie hätte, würde ich mir eine Hose darüberziehen." Trotzig erwiederte er den Blick in die eiskalten Augen vor ihm. "Wahr genug?" Das Gesicht des Inspektors lief rot an wie ein gekochter Puter, doch sich sichtlich zur Ruhe zwingend legte er ein Lächeln auf, so falsch wie die Zähne dahinter. "Verschiedene Personen haben Sie in der Gegenüberstellung erkannt und identifiziert. Ihr Arsch steht bereits in hellen Flammen, mein Bester!" Er schrie die letzten Worte fast schon. Dann räusperte er sich unbehaglich, wieder nüchtern und sachlich werdend. "Kommen wir zurück zu Frau Kölling. In welcher Beziehung stand sie zu diesem Herbert D.?" "Das geht Sie nun wirklich sonst was an," erwiederte Frank lapidar und steckte sich eine Zigarette an. Der Blick des Inspektors wurde erneut starr, seine Gedanken standen für Frank klar und deutlich in den Augen geschrieben: Ah shit, wie erklär ich es meinem Kinde? "Was soll das kindische Rumgebocke?" fragte er in bestem Oberstudienratston. "Denken Sie daran, wir sind die Guten! Und wir wollen helfen ..." Nun brach es doch laut und schallend aus Frank heraus, geradezu hysterisch: "Das dachte Melanie auch, und Sie wissen, was mit ihr geschah."

Wenn ich soetwas vor die Augen bekomme, macht es spätestens nach zwei Seiten bei mir tilt. Ich trage hier natürlich extra dick auf, aber nur um zu zeigen wie man einen Dialog durch allzuviel Detailvernarrtheit am sichersten tötet.
Wo Du aber natürlich ruhig in die Vollen gehen solltest sind Passagen, wo in jeder Zeile das Chaos tobt und gewaltige Emotionen im Spiel sind. Etwa in einer typischen Kampfszene:

Hiream warf sich im Schwung zurück, und die mörderische Klinge zischte knapp über seinem Scheitel über ihn hinweg. Vom eigenen Schwung gezogen kam der Obmann der Grünen Garde ins Stolpern und musste erst wieder seinen Stand finden. Hiream nutzte diesen Augenblick, um zu der fallengelassenen Armbrust des toten Wachsoldaten zu hechten. Rasch riss er sie in die Höhe, als der Käpten bereits wieder zornschnaubend mit erhobener Waffe ihm nachstürmte. Ohne zu zielen, aber inbrünstig betend drückte Hiream den Auslöser an der Unterseite des Schaftes. Mit einem Laut wie von einem Peitschenschlag sauste der Bolzen davon, drang durch das linke Auge des Soldaten und trat aus der hinteren Schädeldecke wieder heraus. Fendar Hagoldir, Käpten der Grünen Garde, war tot ehe sein erschlaffter Leib den Boden berührte.

In Versicherungsdeutsch liest sich das so:

Der Tatverdächtige entzog sich dem Zugriff durch Käpten H., indem er sich in widerrechtlicher Weise einer Abschussvorrichtung bemächtigte von jener Kategorie, welche Schuss für Schuss bezuschusst wird. Ohne hierfür authorisiert zu sein, richtete er diese gegen Käpten H. und setzte sie in Gang. Letztgenannte natürliche Person wurde nach Empfang des Geschosses ablebig.

OK, ich übertreibe mal wieder maßlos, , doch das Prinzip sollte klar geworden sein.
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Geändert von Formorian (07.11.2013 um 14:48 Uhr)
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  #9  
Alt 08.11.2013, 11:27
Benutzerbild von Elyan
Elyan Elyan ist offline
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HAHAHAHA, großartig! Versicherungsdeutsch ... alles klar!

Da kann man nichts mehr hinzufügen, eindrückliches Beispiel für Dialoge!

@AustrianAtheist: ... das eine ist die Idee, das andere das Handwerk! Handwerk kann in meinen Augen gelernt werden. Ich glaube, dass eine Schreibe durch Übung immer besser wird. Damit die Ideen nicht verloren gehen, würde ich diese aufschreiben. So hast Du bereits einzelne Handlungsstränge, den Plot, die Höhe- und Wendepunkte. An diesen entlang kannst Du dann Deinen Text schreiben, daran feilen und immer ein Stück zufriedener mit Deinem Stil werden. Das bedeutet einfach üben, üben, üben ...
Aber Du wirst da Deinen eigenen Weg finden, da jede und jeder das anders für sich löst.
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  #10  
Alt 08.11.2013, 23:06
Benutzerbild von Tarrco der Entdecker
Tarrco der Entdecker Tarrco der Entdecker ist offline
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Beiträge: 13
Hey, Elyan, ähm ...

hör mal. Einen Fehler, den ich selbst auch mache, weshalb auch
meine Story sicher an vielen Stellen ein bisschen unangenehm zu lesen ist,
ist, zu glauben, dass das alles von Beginn an klappt.
Und, hey! Du wolltest doch Kritik oder? DU wolltest sie. Lass das doch
nicht so an dich heran, es ist ja nicht gegen dich gemeint! ;) Und wenn
du wirklich mit Kritik klarkommen willst, solltest du in erster Linie versuchen,
das abzuschalten - und ich weiß, das ist schwer, mir geht es genauso.
Und außerdem ... wie alt bist du denn? Man entwickelt doch erst seinen
eigenen Stil. Lies viel, nicht nur Bücher eines bestimmten Genres. Mit einer größeren Bandbreite wird auch dein Wortschatz breitgefächerter, und damit entwickelt sich dein Stil, und irgendwann geht dir das Schreiben dann ganz einfach von der Hand.


Mach dir weder zu viele Gedanken noch zu viele Vorwürfe. ;)
Weiterhin viel Glück,
LG
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Eigentlich gibt es weder Gut noch Böse. Die Dinge geschehen einfach.
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  #11  
Alt 10.11.2013, 18:29
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AustrianAtheist AustrianAtheist ist offline
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Kobold
 
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Oh mann, ich muss echt öfter online kommen, sry stress macht sich breit bei mir :)

Also zuallererst mal danke für die Tipps und die geniale darstellung Formorian, das hilft mir auf jeden Fall weiter. Ich denke ich werde mal probieren auch ein paar Kurzstories zu schreiben, um meinem Schreibstil etwas aufzubessern und anzupassen :)

Elyan: Ich werde es probierne zu erlernen, bis jetzt ist noch kein Meister vom Himmel gefallen :) :P

Tarrco

Ja ich wollte/will kritik, ich weiß selbst dass ich noch weit davon entfernt bin gut schreibenb zu können, deshalb ja auch die Bitte um Feedback und Kritik :)

Ich bin 20 und Ich kann mit Kritik umgehen, glaub mir, ich sehe das alles auch konstruktiv und nicht persönlich, ansonsten würde ich nicht darum fragen :)

LG

AustrianAtheist
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