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Adventskalender

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  #41  
Alt 24.12.2012, 18:58
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Devanthars Kind
Hueter des heiligen Grals
 
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Tür 24

Der heilige Abend steht an. Um für den Abend fit zu sein und wirklich das tolle Nachtessen, was es wohl geben wird, essen können, wollen wir uns zuerst etwas aufwärmen. Die vielen tollen Geschenke werden unter den Weihnachtsbaum gestellt und das Essen ist auch schon auf dem Tisch.

Das Essen war toll und nun wollen wir endlich ran an die Geschenke. Doch bevor wir sie ausgepacken können, müssen die Kerzen abgezündet werden und es wird noch eine kleine Weihnachtsgeschichte erzählt. >1< und >2<
Aber nun! Nun sind die Geschenke dran.

Yuhuuu!!
__________________



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...hat ein Federvieh in der Signatur
Zitat:
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Hat ein Federvieh in der Signatur
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  #42  
Alt 01.12.2013, 00:14
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Ja es ist wieder soweit, wir öffnen wieder das erste Türchen:D

TÜR 1

Verse im Advent

Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
Aber als Knecht Ruprecht schon
Kommt der Winter hergeschritten,
Und alsbald aus Schnees Mitten
Klingt des Schlittenglöckleins Ton.

Und was jüngst noch, fern und nah,
Bunt auf uns herniedersah,
Weiss sind Türme, Dächer, Zweige,
Und das Jahr geht auf die Neige,
Und das schönste Fest ist da.

Tag du der Geburt des Herrn,
Heute bist du uns noch fern,
Aber Tannen, Engel, Fahnen
Lassen uns den Tag schon ahnen,
Und wir sehen schon den Stern.

(Theodor Fontane 1819-1898, deutscher Schriftsteller)
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  #43  
Alt 02.12.2013, 15:51
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Rolf Zuckowski - In der Weihnachtsbäckerei
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  #44  
Alt 03.12.2013, 09:46
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Im Feuer steckt der Funke des Chaos und der Zerstörung,
der Samen des Lebens


("Magic")

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  #45  
Alt 04.12.2013, 16:24
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Tür 4:


Wenn ein Weihnachtsmann erzählt.... (von Rolf Tischer)


Es war kurz vor Weihnachten, wir saßen in einer kleinen Runde zusammen und ein älterer Herr erzählte uns diese seltsame Geschichte:

Da hat die bekannte Getränkefirma aus Amerika ein gewaltiges Gerücht verbreitet und war auch noch recht erfolgreich damit. Der Weihnachtsmann, ein alter pausbäckiger dicker Mann mit rotem Gewand und weißem Pelzbesatz. Nein, Coca Cola hat ihn nicht erfunden, auch die Farben wurden schon vorher in New York verwendet. Bekannt gemacht haben sie ihn und das ist ihnen wirklich gut gelungen.
Warum ich Euch das erzähle? Nun ich weiß es besser, viel besser.

Denn in jedem Jahr um die Weihnachtszeit spüre ich es, ich nenne es das Weihnachten. Dieses Gefühl bei dem man merkt, dass etwas besonderes passiert. Es fängt damit an, dass ich auf Kinder mehr achte als in der vergangenen Zeit. Ich kann kleine Kinder eigentlich nicht leiden, sie sind laut und machen nur Blödsinn, stören meine Ruhe, wollen alles wissen, sie nerven mich einfach. Bis Mitte Oktober, dann kommt langsam das Gefühl, Weihnachten.
Plötzlich bleibe ich stehen, schaue ihnen beim spielen zu, wie sie toben und lärmen, und es gefällt mir. Anfangs wird es mir gar nicht bewusst, ich freue mich einfach ihnen zu zu sehen. Ich bin schon ein komischer Kauz werdet ihr denken. Aber so ist es eben, ab Oktober mag ich Kinder.
Ich kann mir auch keine Namen merken, es dauert bis ich mein Umfeld mit Namen ansprechen kann. Zum Glück sind alle zufrieden wenn ich sie freundlich grüße, viele einfach frech duze, irgendwann kann ich mir auch den Namen merken, aber es dauert eben. Nur bei Kindern ist es anders, aber wie schon gesagt, erst ab Oktober.
Den Namen einmal gehört und nicht vergessen, abgespeichert in den Tiefen der menschlichen Festplatte. Im Dezember ist es dann so weit, ich weiß
die Namen aller Kinder in unserem kleinen Ort. Es ging schnell, ein bisschen beim Spielen zugesehen und schon gemerkt. Jetzt ist wieder Dezember und ich weiß all die nun wirklich oft seltsamen Namen der Kinder aus unserem Ort. Wissen die Eltern eigentlich, dass sie Ihre Kinder schon bei der Geburt bestrafen? Weil niemand ihren Namen schreiben kann und sie ihn Zeitlebens buchstabieren müssen? Bei mir nicht, alles abgespeichert, aber nur jetzt, ja genau Weihnachten....
Im Januar? Nein, da wird wieder alles gelöscht, Weihnachten ist vorbei und ich kann Kinder nicht leiden.
Aber noch ist ja Dezember und ich liebe es wenn Kinder schreiend durch die Straßen toben. Vor einigen Jahren dachte ich mir, ich verdiene mir ein bisschen Geld damit. Ich gehe in der Vorweihnachtszeit in Kaufhäuser und zu Firmen, verkleidet als Weihnachtsmann und beschenke die Kinder und die Erwachsenen. Die Erwachsenen besonders, denn die sollen ja was kaufen. Es gefällt mir, mich als Weihnachtsmann bestaunen zu lassen. Nun gut, ich sehe nicht aus wie der von Coca Cola, ich bin eher dürr und einen Bart hab ich auch nicht. Auch alt bin ich nicht, Mitte vierzig das ist nicht alt, oder doch? Aber es macht Spaß und bringt ein wenig Geld in die leere Kasse. In der warmen Jahreszeit verdiene ich meinen Unterhalt mit Gelegenheitsjobs. Ich brauche nicht viel, es reicht gerade so aus, aber ab Ende November spiele ich den Weihnachtsmann. Ja ich freue mich wenn ich Kinder sehe und sie mit ihren großen Augen ehrfürchtig zu mir aufschauen. Ihr wisst schon, Weihnachten....
Aber zurück zu dem was ich Euch erzählen wollte.

Je näher es an den Heiligen Abend geht, um so stärker wird das Gefühl, Weihnachten, es durchdringt mich. Ein Freund hat eine Internetseite, dort
dürfen Kinder Emails an den Weihnachtsmann schreiben. Im Dezember nehme ich mir immer jeden Tag ein paar Stunden Zeit und beantworte all diese Emails. Egal welche Fragen gestellt werden, ich weiß die Antwort sofort, ohne zu überlegen kann ich schnell antworten. Letzte Woche habe ich eine Frage auf polnisch beantwortet, ich kann gar kein polnisch, aber ich hab verstanden was das Kind wollte. Woher ich die Antworten weiß? Keine Ahnung, es hängt wohl mit meinem Gefühl zusammen, ja genau, Weihnachten....
In drei Tagen ist es wieder so weit, Heilig Abend. In meiner kleinen Familie wird erst sehr spät Bescherung gefeiert, denn ich bin am Abend unterwegs.
Aber ich freue mich aus einem ganz anderen Grund darauf, denn in den nächsten Tagen wird morgens wieder ein kleiner Sack vor meiner Türe stehen, spärlich befüllt mit ein paar Mandarinen und Nüssen. Nichts besonderes auf den ersten Blick, aber er hat es in sich.
Wenn es dann am 24. so weit ist, die Familien im Gottesdienst sind, mache ich mich auf den Weg, nicht wie Ihr denkt, mit Rentieren und so, es geht ganz einfach.
Ich rufe in Gedanken die Liste der Kinder auf, beim ersten Namen stehe ich noch in meinem Zimmer denke an das Kind, Anne-Marie und schon stehe ich im festlich geschmückten Wohnzimmer wo Anne-Marie wohnt. Es passiert einfach so, ich weiß nicht wie es geht, aber man muss ja nicht alles hinterfragen. In dem Zimmer steht ein festlich geschmückter Tannenbaum,
Geschenke liegen auch schon darunter. Ich greife in meinen Sack und plötzlich ist neben den Mandarinen noch ein kleines Geschenk, das lege ich unter den Baum. Ich schaue mich noch kurz um und denke an das nächste Kind, Justine, und schon bin ich im Wohnzimmer von Justine, greife
wieder in meinen Sack hole ein Geschenk heraus und lege es zu den anderen Geschenken. So geht es weiter, von einem Wohnzimmer zum nächsten, es geht ganz schnell, die Familien sind ja zum Glück in der Kirche. Überall sind die Tannenbäume geschmückt, die Geschenke liegen unter dem Baum und ich lege noch eines dazu. Bei Marlies war es dann etwas anders, auf dem Tisch neben dem Baum stand ein Glas Milch und ein paar Kekse lagen auf einem Teller. Alles Klar, die sind für mich, also schnell einen Schluck Milch genommen, einen Keks gegessen und weiter geht es. Eigentlich mag ich keine Milch außer, ja genau, Weihnachten.

Bei Chiara-Myriam, wer denkt sich nur die Namen aus, ist es dann passiert, ich wurde gesehen. Dem Dackel bin ich fast auf den Schwanz getreten, aber ich glaube, es war auch keine Absicht das er im Weihnachtszimmer war, also schnell den kleinen genommen und in den Flur gesetzt. Der war so erschrocken, dass er sogar vergaß mich anzubellen.
In kürzester Zeit habe ich alle Kinder in unserem Ort besucht und ein zusätzliches Geschenk unter den Baum gelegt.
Jetzt schnell wieder nach Hause, umziehen und weiter geht es. Auch ich muss Geld verdienen und Coca Cola hat ja dafür gesorgt dass ich auch an Heilig Abend etwas verdienen kann. Ich mag Coca Cola, nicht nur an Weihnachten....
In manchen Familien sehe ich dann ratlose Gesichter unter den Erwachsenen, weil sie ein Geschenk nicht zuordnen können, aber nun das hat ja wohl jeder schon mal erlebt, dass da unterm Baum ein Geschenk lag, von dem niemand wusste wer es gekauft hatte.
Ich mache das nun schon viele Jahre, aber nur hier im Ort. Ich weiß dass es in jeder Stadt so einen komischen Kauz wie mich gibt, der ein paar Stunden am heiligen Abend unterwegs ist und die Kinder in seiner Umgebung beschenkt und einige von Ihnen sind wie ich danach noch als Weihnachtsmann unterwegs.
Nun wollt ihr noch wissen wie denn der Weihnachtsmann wirklich aussieht? Er sieht aus wie ein normaler Mensch, ich habe sogar gehört das es Weihnachtsfrauen geben soll, er mag Kinder, zumindest ab Oktober, ein jeder kann es sein, aber es gibt überall nur einen.
Manche von Ihnen sind Nachts unterwegs, vor allem bei den Familien die am ersten Weihnachtstag Bescherung feiern. Von einem Weihnachtsmann habe ich gehört, dass er von einem kleinen Jungen gesehen wurde, der hat gedacht er sieht einen Einbrecher und hat die Polizei gerufen, als der
vermeintliche Einbrecher dann auch noch die Kekse für den Weihnachtmann klauen wollte ist der Junge dazwischen gegangen. Aber der Weihnachtsmann hat nur kurz gelächelt, an das nächste Kind gedacht und war verschwunden. Man hat noch tagelang nach dem Einbrecher gesucht, aber wer glaubt schon einem kleinen Jungen?

So das mache ich an Weihnachten, aber jetzt muss ich weiter, ich habe noch zu tun. Er sprach es, trank seine Cola aus und ging. Wir anderen sahen uns an, wir hatten noch Fragen, aber der ältere Herr war schon weg. Wir haben ihn auch nicht mehr gesehen, aber bei jedem Weihnachtsmann den ich nun sehe, überlege ich, ist es ein echter Weihnachtsmann?


Diese Geschichte steht unter einer Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz.
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  #46  
Alt 05.12.2013, 13:24
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Im Feuer steckt der Funke des Chaos und der Zerstörung,
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  #47  
Alt 05.12.2013, 23:03
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Geändert von Beowe dragon (08.12.2013 um 11:34 Uhr)
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  #48  
Alt 07.12.2013, 15:58
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@ Beo: Du meintest Tür 6 ... ^^


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  #49  
Alt 08.12.2013, 11:35
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Es treibt der Wind im Winterwalde

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt
und manche Tanne ahnt wie balde
sie fromm und lichterheilig wird;
und lauscht hinaus. Den weissen Wegen
streckt sie die Zweige hin - bereit
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.

Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
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  #50  
Alt 09.12.2013, 16:33
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Peter Alexander und Roy Black schmücken den Weihnachtsbaum - YouTube
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  #51  
Alt 10.12.2013, 19:39
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Die Weihnachtskatze

Verfasser James Herriot(1916 - 1995)

Wenn ich an Weihnachten denke, fällt mir immer eine ganz bestimmte kleine Katze ein. Zum erstenmal begegnete ich ihr an einem Herbsttag, als Mrs. Ainsworth mich gebeten hatte, nach einem ihrer Hunde zu sehen. Überrascht schaute ich mir das kleine struppige Geschöpf an, das da vor dem Kamin saß.
"Ich wußte gar nicht, daß Sie eine Katze haben", sagte ich.
Mrs. Ainsworth lächelte. "Wir haben auch keine. Das ist Debbie. Sie ist eine Streunerin. Sie kommt zwei- oder dreimal in der Woche, und wir geben ihr etwas zu fressen."
"Haben Sie den Eindruck, daß sie bei Ihnen bleiben möchte?"
"Nein." Mrs. Ainsworth schüttelte den Kopf. "Sie ist ein scheues kleines Ding. Kommt hereingeschlichen, frißt ein bischen, und schon ist sie wieder weg. Sie hat etwas Rührendes, aber sie will offenbar weder mit mir noch mit irgend jemand sonst etwas zu tun haben."
Ich sah mir die Katze wieder an. "Aber heute will sie nicht einfach nur gefüttert werden."
"Das stimmt. Es ist komisch, aber ab und zu kommt sie hereingehuscht und sitzt ein paar Minuten am Kamin. Als ob sie sich einmal etwas Gutes gönnen möchte."
"Ja, ich verstehe." Es war etwas Außergewöhnliches in Debbies Haltung. Sie saß kerzengerade auf dem dicken Teppich vor dem Kamin und machte keine Anstalten, sich zusammenzurollen oder zu putzen, sondern blickte nur still vor sich hin. Und irgend etwas an dem staubigen Schwarz ihres Fells, ihrem halbwilden, mageren Äußeren sagte mir, daß das hier ein besonderes Ereignis in ihrem Leben war, eine seltene und wunderbare Sache. Sie genoß voll Wonne eine Behaglichkeit, von der sie sonst nicht einmal träumen konnte.
Während ich sie noch beobachtete, drehte sie sich um, schlich lautlos aus dem Zimmer und war fort. "So ist das immer mit Debbie", lachte Mrs. Ainsworth. "Sie bleibt nie länger als zehn Minuten."
Mrs. Ainsworth war eine mollige Frau mit freundlichem Gesicht, etwas über vierzig und genau so, wie ein Tierarzt sich seine Kunden wünscht - wohlhabend, großzügig und Besitzerin von drei verhätschelten Bassets. Der für diese rasse typische leidende Gesichtsausdruck brauchte sich nur ein wenig zu verstärken, und schon geriet Mrs. Ainsworth in größte Aufregung und eilte ans Telefon.
Meine Besuche bei Mrs. Ainsworth waren deshalb häufig, aber ohne ernsten Hintergrund, und ich hatte reichlich Gelegenheit, die Katze zu beobachten, die mich brennend interessierte. Einmal lagen die drei Bassets malerisch auf dem Kaminteppich und schnarchten, während Debbie in ihrer üblichen Haltung mitten unter ihnen saß - aufrecht, angespannt, den Blick traumverloren auf die glühenden Kohlen gerichtet.
Diesmal versuchte ich mich mit ihr anzufreunden. Mit geduldigem Schmeicheln und sanftem Zureden gelang es mir, mit einem Finger ihren Hals zu streicheln. Sie antwortete darauf, indem sie sich an meiner Hand rieb, wandte sich aber gleich danach zum Aufbruch. Sobald sie aus dem Haus war, schoß sie durch eine Lücke in der Hecke, und das letzte, was ich sah, war eine kleine schwarze Gestalt, die über das nasse Feld flitzte.
"Ich möchte nur wissen, wohin sie geht", sagte ich leise vor mich hin.
Mrs. Ainsworth stand plötzlich neben mir. "Wir sind bis heute nicht dahintergekommen.

Erst am Weihnachtsmorgen hörte ich wieder von Mrs. Ainsworth. Sie entschuldigte sich gleich: "Es tut mir so leid, Mr. Herriot, daß ich Sie ausgerechnet heute belästige." Aber bei aller Höflichkeit konnte sie die Sorge in ihrer Stimme nicht verbergen. "Es ist wegen Debbie. Irgend etwas stimmt nicht mit ihr. Bitte kommen Sie schnell."
Als ich über den Marktplatz fuhr, dachte ich wieder einmal, daß Darrowby an Weihnachten aussah wie zur Zeit von Charles Dickens: der menschenleere Platz mit dem hohen Schnee auf dem Kopfsteinpflaster, der auch von den Traufen längs der gitterbekrönten Dachkanten herabhing, die bunten Lichter der Christbäume, die durch die Fenster der dicht zusammengedrängten Häuser funkelten, freundlich und einladend vor dem kalten Weiß der dahinterliegenden Hügel.
Mrs. Ainsworths Haus war über und über mit Lametta und Stechpalme geschmückt; aus der Küche drang ein verführerischer Duft von Truthahn mit Salbei- und Zwiebelfüllung. Aber ihre Augen blickten sorgenvoll, als sie mich durch die Diele führte. Debbie lag regungslos auf der Seite, und dicht neben ihr, an sie geschmiegt, ein winziges schwarzes Kätzchen. "Ich habe sie einige Wochen nicht gesehen", sagte Mrs. Ainsworth. "Dann kam sie vor etwa zwei Stunden hierher - stolperte irgendwie herein und trug das Junge im Maul. Sie legte es auf den Teppich, und ich habe mich zuerst darüber amüsiert. Aber dann sah ich, daß etwas nicht stimmte."
Ich kniete nieder und fühlte mit der Hand über Debbies Hals und Rippen. Sie war magerer als je zuvor, ihr Fell war schmutzig und schlammverkrustet. Als ich ihr Augenlid herunterzog und die glanzlose weiße Bindehaut sah, wußte ich Bescheid. Während ich den Unterleib abtastete, schlossen sich meine Finger um einen harten Knoten tief in den Eingeweiden. Fortgeschrittenes Lymphosarkom. Endstadium und hoffnungslos.
Ich sagte es Mrs Ainsworth. "Sie liegt im Sterben - im Koma; sie leidet nicht mehr."
"Oh, das arme Ding!" Sie schluchzte und streichelte immer wieder den Kopf der Katze, während ihre Tränen auf das verfilzte Fell tropften. "Was muß sie durchgemacht haben! Ich hätte mehr für sie tun sollen."
Ein paar Augenblicke schwieg ich, denn ich verstand ihren Kummer. Dann sagte ich beruhigend: "Niemand hätte mehr tun können, als Sie getan haben."
"Aber ich hätte sie hierbehalten sollen - sie hätte es gut gehabt. Es muß schrecklich gewesen sein da draußen in der Kälte, als sie so krank war. Und dann hatte sie auch noch Junge! Wie viele mögen es wohl gewesen sein?"
Ich zuckte die Achseln. "Das werden wir wohl nie erfahren. Vielleicht nur dieses eine. Manchmal kommt das vor. Und ausgerechnet zu Ihnen hat sie es gebracht, überlegen Sie mal."
"Ja, das schon." Als Mrs. Ainsworth das schmutzige schwarze Bündel aufhob, öffnete sich das winzige Mäulchen zu einem tonlosen Miau. "Ist das nicht seltsam? Sie war schon halb tot und brachte ihr Junges hierher. Und gerade zu Weihnachten."
Ich beugte mich nieder und legte die Hand auf Debbies Herz. Es schlug nicht mehr. Ich hüllte den kleinen Körper in ein Tuch und trug ihn in den Wagen. Als ich zurückkam, streichelte Mrs. Ainsworth noch immer das Kätzchen, und ihre Tränen waren versiegt. "Ich hatte noch nie in meinem Leben eine Katze."
Ich lächelte. "Nun, es sieht ganz so aus, als hätten Sie jetzt eine."

Das Kätzchen wuchs rasch zu einem schönen Kater heran, dem sein ungestümes Wesen den Namen Frechdachs einbrachte. Er war in jeder Hinsicht das Gegenteil seiner scheuen Mutter. Wie ein König stolzierte er über die prächtigen Teppiche im Hause Ainsworth.
Bei meinen Besuchen beobachtete ich mit Vergnügen, wie er sich entwickelte, und ganz besonders gern erinnere ich mich an das Weihnachtsfest ein Jahr nach seinem Einzug.
Ich war wie üblich unterwegs gewesen - die Tiere haben bis heute nicht gelernt, Weihnachten als einen Feiertag anzusehen. Das viele Anstoßen mit gastfreundlichen Bauern hatte mich in eine rosige Stimmung versetzt, und auf dem Heimweg hörte ich Mrs. Ainsworth rufen: "Frohe Weihnachten, Mr. Herriot! Kommen Sie herein, und trinken Sie etwas zum Aufwärmen!" Das Aufwärmen hatte ich nicht nötig, aber ich fuhr ohne zu zögern in die Auffahrt. Im Haus war alles froh und festlich wie ein Jahr zuvor. Und diesmal gab es keinerlei Grund zu irgendeinem Kummer - Frechdachs war ja da.
Mrs. Ainsworth lachte. "Wissen Sie, für die Hunde ist er ein rechter Quälgeist." Für die Bassets war das Auftauchen des Katers so etwas wie das Eindringen eines Flegels in einen exklusiven Klub.
"Ich möchte Ihnen etwas zeigen." Mrs. Ainsworth nahm einen harten Gummiball von einem Schränkchen und ging hinaus. Frechdachs folgte ihr. Sie warf den Ball über den Rasen, und der Kater sprang ihm nach; dabei konnte man seine Muskeln unter dem schwarzglänzenden Fell spielen sehen. Er packte den Ball mit den Zähnen, trug ihn zu seiner Herrin, ließ ihn fallen und wartete gespannt. Ich traute meinen Augen nicht. Eine Katze, die apportierte!
Die Bassets schauten voller Verachtung zu. Nichts hätte sie jemals dazu bringen können, hinter einem Ball herzujagen.
Mrs. Ainsworth wandte sich zu mir: "Haben Sie so etwas schon einmal gesehen?"
"Nein", erwiderte ich, "noch nie. Das ist ja wirklich ein ganz besonderer Kater."
Sie nahm Frechdachs auf, hielt ihn dicht ans Gesicht und lachte, als er schnurrte und sich verzückt an ihre Wange schmiegte.
Als ich ihn ansah, ein Bild des Glücks und der Zufriedenheit, mußte ich an seine Mutter denken. Ging ich zu weit, wenn ich mir vorstellte, daß diese todkranke Kreatur mit letzter Kraft ihr Junges zu dem einzigen behaglich warmen Plätzchen brachte, das sie je kennengelernt hatte, in der Hoffnung, daß es ihm dort gut gehen werde? Vielleicht.
Aber ich war offenbar nicht der einzige, der so dachte. Mrs. Ainsworth lächelte mir zu. "Debbie würde sich freuen", sagte sie.
Ich nickte. "Ja, ganz sicher. Es war genau heute vor einem Jahr, als sie ihn herbrachte, nicht wahr?"
"Ja." Sie drückte Frechdachs an sich. "Das schönste Weihnachtsgeschenk, das ich je bekommen habe."
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  #52  
Alt 11.12.2013, 22:56
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Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen

Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen,
wie glänzt er festlich, lieb und mild,
als spräch' er: "Wollt in mir erkennen
getreuer Hoffnung stilles Bild!"

Die Kinder stehn mit hellen Blicken,
das Auge lacht, es lacht das Herz,
o fröhlich seliges Entzücken!
Die Alten schauen himmelwärts.

Zwei Engel sind hereingetreten,
kein Auge hat sie kommen seh’n,
sie gehn zum Weihnachtstisch und beten,
und wenden wieder sich und geh’n.

"Gesegnet seid, ihr alten Leute,
gesegnet sei, du kleine Schar!
Wir bringen Gottes Segen heute
dem braunen wie dem weißen Haar.

Zu guten Menschen, die sich lieben,
schickt uns der Herr als Boten aus,
und seid ihr treu und fromm geblieben,
wir treten wieder in dies Haus."

Kein Ohr hat ihren Spruch vernommen,
unsichtbar jedes Menschen Blick
sind sie gegangen wie gekommen,
doch Gottes Segen blieb zurück.
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  #53  
Alt 12.12.2013, 23:07
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  #54  
Alt 14.12.2013, 15:24
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The Night Before Christmas, by John Cleese
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Im Feuer steckt der Funke des Chaos und der Zerstörung,
der Samen des Lebens


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  #55  
Alt 15.12.2013, 14:43
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Weihnachtsbäumchen zum essen


Zutaten

20 g Schokolade oder Kuvertüre
Süßigkeiten, (m&m's) oder gehackte Mandeln
1 Stück Schokolade, (Schokokranz mit Nonpareilles)
1 Stück Kekse, (Butterkeks mit Schokoladenfüllung), rund
2 Gummibärchen, 8 Gold- und Silberkügelchen
Mandel(n), geriebene
Puderzucker
Zitronensaft
Lebensmittelfarbe, grüne (flüssig)


Zubereitung

Arbeitszeit: ca. 20 Min. Ruhezeit: ca. 1 Std. / Schwierigkeitsgrad: pfiffig / Brennwert p. P.: keine Angabe

Aus Butterbrotpapier kleine Tütchen formen und mit einem Tesafilm fixieren. Dazu das Butterbrotpapier doppelt nehmen und an der Falz eindrehen.
Die Tütchen in einen leeren Eierkarton stellen.

Die Schokolade schmelzen und einen kleinen Teil in ein Tütchen gießen. Dann entweder ein paar M&M's (oder gehackte Mandeln - was ihr halt grad da habt) hineingeben und den Rest mit Schokolade auffüllen.

Abkühlen lassen und vorsichtig aus dem Papier herauslösen.

Aus etwas Puderzucker, Zitronensaft und grüner Lebensmittelfarbe eine Zuckerglasur herstellen. Die geriebenen Mandeln mit grüner Lebensmittelfarbe einfärben. Den Schokoladenkegel mit der Zuckerglasur einstreichen und in den geriebenen Mandeln wälzen.

Die Christbaumkugeln (Gold- und Silberkügelchen) mit etwas Zuckerglasur befestigen.

Eine Zuckerglasur ohne Lebensmittelfarbe herstellen und in einen Gefrierbeutel oder eine kleine Spritztülle füllen.

Auf dem runden Butterkeks den Schokokranz mit Zuckerglasur festkleben, dann darauf den Weihnachtsbaum ebenfalls festkleben.

Zwei M&M's als Geschenke aufkleben (evtl. mit Geschenkband verzieren) und zwei Gummibärchen dazu kleben.
Weihnachtsbäumchen zum essen (Rezept mit Bild) von Xapor | Chefkoch.de
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  #56  
Alt 16.12.2013, 11:53
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Wo Fuchs und .... Schäferhund sich gute Nacht sagen:
Weil's so schön ist: Der Fuchs, der einen Freund suchte und fand - Panorama | STERN.DE
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  #57  
Alt 17.12.2013, 22:10
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Weihnachtslied für die Kleinen (von Mia Holm)

Tausend Engel fliegen heut
Lustig durch die Stadt,
Und ein Bäumchen in der Hand
Jeder Engel hat.

Einer sah mich freundlich an,
Kam mir lächelnd nah -
Ach, und lachte und sah aus
Grade wie Mama.

Und sein Bäumchen seh’ ich hier
Auf dem Tische stehn,
Und den Engel hör ich leis
Hin und wieder gehn.

Legte ab sein Flügelpaar,
Als er kam ins Haus:
Immer noch wie die Mama
Sieht der Engel aus.

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  #58  
Alt 18.12.2013, 18:18
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White Christmas von: Kill The Klown

White Christmas von: Guns N' Roses

Und jetzt noch White Christmas etwas traditioneller mit: Louis Armstrong
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der Samen des Lebens


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(Photo: Franz Herzog © 2004)
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  #59  
Alt 19.12.2013, 20:31
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Tür 19:

Nightmare Before Christmas - What's this (German)
Nightmare Before Christmas - What's this (German) - YouTube
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  #60  
Alt 20.12.2013, 22:47
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Tür 20:

Am Weihnachtsmorgen 1772

Johann Wolfgang von Goethe an Johann Christian Kestner
Frankfurt, den 25. Dezember 1772

Christtag früh. Es ist noch Nacht, lieber Kestner, ich bin aufgestanden, um bei Lichte morgens wieder zu schreiben, das mir angenehme Erinnerungen voriger Zeiten zurückruft; ich habe mir Coffee machen lassen, den Festtag zu ehren, und will euch schreiben, bis es Tag ist. Der Türmer hat sein Lied schon geblasen, ich wachte darüber auf. Gelobet seist du, Jesus Christ! Ich hab diese Zeit des Jahrs gar lieb, die Lieder, die man singt, und die Kälte, die eingefallen ist, macht mich vollends vergnügt. ich habe gestern einen herrlichen Tag gehabt, ich fürchtete für den heutigen, aber der ist auch gut begonnen, und da ist mir's fürs Enden nicht angst.

Der Türmer hat sich wieder zu mir gekehrt; der Nordwind bringt mir seine Melodie, als blies er vor meinem Fenster. Gestern, lieber Kestner, war ich mit einigen guten Jungens auf dem Lande; unsre Lustbarkeit war sehr laut und Geschrei und Gelächter von Anfang zu ende. Das taugt sonst nichts für de kommende Stunde. Doch was können die heiligen Götter nicht wenden, wenn's ihnen beliebt; sie gaben mir einen frohen Abend, ich hatte keinen Wein getrunken, mein Aug war ganz unbefangen über die Natur. Ein schöner Abend, als wir zurückgingen; es ward Nacht. Nun muß ich Dir sagen, das ist immer eine Sympathie für meine Seele, wenn die Sonne lang hinunter ist und die Nacht von Morgen heraus nach Nord und Süd um sich gegriffen hat, und nur noch ein dämmernder Kreis von Abend herausleuchtet. Seht, Kestner, wo das Land flach ist, ist's das herrlichste Schauspiel, ich habe jünger und wärmer stundenlang so ihr zugesehn hinabdämmern auf meinen Wanderungen. Auf der Brücke hielt ich still. Die düstre Stadt zu beiden Seiten, der stilleuchtende Horizont, der Widerschein im Fluß machte einen köstlichen Eindruck in meine Seele, den ich mit beiden Armen umfaßte. Ich lief zu den Gerocks, ließ mir Bleistift geben und Papier und zeichnete zu meiner großen Freude das ganze Bild so dämmernd warm, als es in meiner Seele stand. Sie hatten alle Freude mit mir darüber, empfanden alles, was ich gemacht hatte, und da war ich's erst gewiß, ich bot ihnen an, drum zu würfeln, sie schlugen's aus und wollen, ich soll's Mercken schicken. Nun hängt's hier an meiner Wand und freut mich heute wie gestern. Wir hatten einen schönen Abend zusammen, wie Leute, denen das Glück ein großes Geschenk gemacht hat, und ich schlief ein, den Heiligen im Himmel dankend, daß sie uns Kinderfreude zum Christ bescheren wollen.

Als ich über den Markt ging und die vielen Lichter und Spielsachen sah, dacht ich an euch und meine Bubens, wie ihr ihnen kommen würdet, diesen Augenblick ein himmlischer Bote mit dem blauen Evangelio, und wie aufgerollt sie das Buch erbauen werde. Hätt ich bei euch sein können, ich hätte wollen so ein Fest Wachsstöcke illuminieren, daß es in den kleinen Köpfen ein Widerschein der Herrlichkeit des Himmels geglänzt hätte. Die Torschließer kommen vom Bürgermeister und rasseln mit den Schlüsseln. Das erste Grau des Tags kommt mir über des Nachbarn Haus, und die Glocken läuten eine christliche Gemeinde zusammen. Wohl, ich bin erbaut hier oben auf meiner Stube, die ich lang nicht so lieb hatte als jetzt.
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