Eradir - Kapitel 2: In die Arme des Feindes

[Elanor]

Als Naisi eine Stimme hinter sich hörte und der Magier angestapft kam, fiel ihm mehr als ein Stein vom Herzen. Ich werde nicht sterben! Den Geistern sei Dank! Dann pulte er sich den verschreckten Jingle aus den Haaren und machte sich daran aus der Reichweite des Vampiers zu kommen. Auf die Idee, seine Magie gegen diesen zu wenden, war er in seinem Schockzustand gar nicht gekommen. Er war schlicht und einfach aus der Übung. Seit seiner Flucht hatte er schon nicht mehr gezaubert.
Er lief auf den anderen Mann, der, wie er vermutete Alor war, zu und rief:"Bei allen Geistern! Dieser Blutsauger wollte mich töten! Lauf weg, sonst bringt er uns beide um!" Doch der Blonde machte gar keine Anstalten werzulaufen.

[Tow]

Viktor winkte ab. "Alor, du kennst den Mann also?" Er schritt auf die beiden zu. "Deine kleine Feuertrickserei ging bis unter die Haut", Viktor lachte merkwürdig falsch über seine Aussage, dann setzte er fort,"Wir sollten den Ursprung aller Magie hier suchen. Er ist ganz in der Nähe, ich spür ihn."...

[Dark Umbra]

„Er behauptet, ein Überläufer zu sein, ich traue ihm aber nicht so ganz. Nimm dich vor ihm in Acht“, murmelte Alor dem Magier leise zu, als er sich an ihm vorbeischob und auf Viktor zulief.
„Kennen ist übertrieben“, antwortete er dem Vampir auf seine Frage. „Tut mir leid, Viktor. Ich war quasi umzingelt, da habe ich nicht genau darauf geachtet, wo ich hingefeuert habe. Soll ich versuchen, es zu heilen?“

[Tow]

"Du!", Viktor trat einen Schritte zurück und spuckte vor Alor aus,"Du, wirst mir nicht helfen! Das heilt von selbst. Ich bin nicht so schwach wie ihr Bluter!"
Viktor war überrascht. Warum genau ist er jetzt so in Rage geraten? Er hatte genug Blut und gegen den Trickser hatte er nicht wirklich etwas persönliches.
Was war los?...

[Arya]

Riya, die immernoch wie angewurzelt da stand, betrachtete die eleganten Bewegungen des Panthers. "Mir scheint, er will dir etwas sagen" flüsterte Riya zu Fay, während sie den Panther nicht aus den Augen ließ.

[Elli]

Fay warf Riya einen Blick zu. Warum eigentlich nicht.
Bisher hatte Fay sich nur darauf beschränkt mit einigermaßen zahmen Tieren Gedanken auszutauschen, aber auf einen Versuch kam es an. Bisher hatte der Panther keine Anstalten gemacht, Ciri anzugreifen und Fay wusste leider aus eigener Erfahrung wie es war wenn der Jagdtrieb Überhand gewann.
Langsam ließ sie ihre Gedanken davon ziehen und sie tastete nach dem Geist des Panthers. Sie spürte, dass sie kurz davor Kontakt aufzunehmen, doch dieser Geist war anders...es war kein normaler Tiergeist...Fay holte tief Luft, sah noch einmal zu Riya und bedeutete ihr mit einer stummen Bewegung ihren Bogen für den Notfall bereit zu halten und begann in Gedanken zu sprechen. Obwohl der Geist so fremdartig war, fiel Fay nur eine Sache ein, die bei allen Tieren gleich gehandelt wurden.
Warte! Sie ist noch ein Welpe! Greif sie nicht an!
Sie hoffte mehr als alles andere, dass der Panther verstehen würde, was Fay zu ihr gesagt hatte.

[Rachelle-Marija]

Alba zuckte zusammen, als etwas versuchte ihren Geist zu berühren und dann formten sich Buchstaben zu einem Satz in ihrem Kopf. Innerlich hörte sie ihn sogar und seltsamerweise hatte diese Stimme in ihrem Kopf die Stimme von Fay. Bin ich komplett verrückt? Ich höre schon Stimmen! Ein leises Fauchen drang aus Albas Rachen und sie blickte sich nervös um. Leise tappste sie rückwärts, was ein wenig tollpatschig aussah, da die Pantherin sich immer noch nicht wirklich in ihrem neuen Körper eingewöhnt hatte. Es war schließlich das erste Mal überhaupt in ihrem Leben, dass sie die Gestalten wechselte.
Da entdeckte Alba Fay und eine andere Person, die sie nur schemenhaft wahrnehmen konnte. Der ganze Nebel, der aufzog, ärgerte sie ziemlich, denn er schränkte ihre Sehkraft enorm ein. Ob das auch das Werk des Priesters ist?.
Alba hatte so eine Ahnung, dass es Fay gewesen sein konnte, die ihren Geist berührt hatte. Schließlich klang auch diese Stimme nach ihr. Doch wie sollte sie ihr antworten? Die Pantherin schloss die Augen um sich zu konzentrieren und versuchte eine Gedankenwelle in Richtung Fay zu senden. Das ganze war zu neu für sie und so schaffte sie ihr nur ein einziges Wort zu vermitteln. "Alba!" Jedoch klang dies dringend und ein wenig hilflos, schließlich fühlte sich Alba auch nicht gerade toll. Klar, sie war im Moment ein starkes, riesiges Wesen und fühlte sich eigentlich fast unverwundbar, aber es war einfach eine zu seltsame Situation. Ihr ganzes Leben lang hatte sie auf diesen Moment gewartet und jetzt, wo er hier war, wusste sie kaum was sie tun sollte.

[Elli]

Fay wartete gespannt darauf, was passieren würde und sie sah wie die Pantherin nach hinten tapste. Verwirrt runzelte Fay die Stirn, der Panther sah aus, als wüsste er nicht recht mit seinem Körper umzugehen. Dann erhielt sie eine Antwort, die seltsam verschwommen in Fay's Geist ankam und das einzige Wort, welches sie erhielt war 'Alba'.
Fay sprang auf und griff Riya am Arm. Warte hier!
Langsam und vorsichtig näherte sich Fay dem großen Tier und schritt langsam an Ciri vorbei. Sie hob ihre Hand in die Richtung des jungen Mädchens und senkte sie beschwichtigend. Wer wusste schon, was Ciri als nächstes tun würde?
Sie blieb etwa einen halben Meter vor dem schwarzen Tier stehen und hockte sich vor es, ihren Dolch in der rechten gut sichtbar und sah dem Tier in die Augen - und erkannte sie.
Sie lächelte Du bist es tatsächlich, Alba. Respekt, was du mit deinem Körper anstellen kannst. Hättest du uns mal zu einem früheren Zeitpunkt darüber informiert, wäre Ciri nicht zur Salzsäule erstarrt. Ich denke deine Gestalt wird recht nützlich sein.

[Arya]

Riya senkte ihren Bogen und blickte Fay verwirrt nach. Was hat sie vor? Erneut spannte Riya ihren Bogen. Nur zur Sicherheit. Falls der Panther es sich anders überlegte und Fay angreifen wollte. Sie ließ die beiden nicht aus den Augen, versuchte sogar , nicht zu blinzeln. Bei den Göttern! "Fay! Was tust du denn da!" zischte Riya ihr leise zu, damit sie dan Panther nich unnötig verschreckte.

[Rachelle-Marija]

Sie beobachtete, wie Fay plötzlich auf sie zukam. Entgegen ihren Tier- und Fluchtinstinkten blieb sie stehen, bis sich Fay direkt vor ihr auf den Boden hockte. Kurz blickte die Pantherin auf den Dolch, schüttelte dann unwillig den Kopf. Sie nahm auch das Mädchen wahr und den Bogen, den sie spannte. Leise knurrte sie in ihre Richtung. Ach, mein Bogen. Verflucht, der liegt noch irgendwo rum.., dachte sie. Da begannen sich erneut Worte in ihrem Kopf zu bilden und Fays Stimme sprach wieder zu ihr. Alba konzentrierte sich auf ihre Gedanken und es klappte besser als vorhin. "Wenn ich es gewusst hätte, dass ich das wirklich kann, hätte ich euch etwas gesagt." Sie stockte kurz. "Das war das erste Mal für mich und wenn ich mich endlich in diesem Körper wirklich zurecht finde, dann wird er wirklich sehr nützlich sein. Doch du siehst selbst, ich bin ein wenig tappsig." Ihr Lachen klang wie ein leises Grollen aus dem Maul des Panthers.

[Elli]

Fay nickte und stand wieder auf, sie lockerte ihre Beine indem sie diese kurz schüttelte und wand sich in Richtung Ciri und Riya um. Alles ok, ihr Beiden! Es ist Alba.

[Arya]

Riya ließ den Bogen wieder sinken. " Alba?"

[Elli]

Fay trat wieder näher an Riya heran. Wir reisen in einer Gruppe, in dieser sind wir dann auch auf diese Siedlung gestoßen. Das dort ist Ciri sagte sie und zeigte auf das Mädchen. ...und unser Pantherin hier heißt Alba, allerdings ist das das erste Mal, dass sie sich in eine Pantherin verwandelt hat. Wir sollten nun die anderen suchen.

[Arya]

Riya nickte Fay zu." Wie schon gesagt, ich folge dir"

[Rachelle-Marija]

Alba tappste wieder ein paar Schritte nach vorne, als Fay zu dem Mädchen trat. Fragend blickte sie sie aus ihren bernsteinfarbenen Pantheraugen an. Die Pantherin versuchte auch mit ihr gedanklichen Kontakt aufzubauen, doch vermutlich funktionierte dies nicht, weil das Mädchen keine Tiergene in sich trug. Alba selbst hatte ja auch nicht gewusst, dass sie mit Fay in ihrer Tiergestalt kommunizieren konnte.
Als Fay meinte, sie sollten die anderen suchen, nickte die Pantherin so gut es ging und hoffte, man würde dies auch so verstehen. Sie wandte ihren Kopf nach hinten und blickte wieder auf die Feuerwand, diesmal ohne Angst und ohne zu zucken. Es war, als würde sie es einfach nicht mehr kümmern, dass hier brannte. Ob das das Portal ist, durch welches ich gehen musste?
Doch die Sorge über die anderen überwog, nun eigentlich die Sorge um Anjasi. Alor und dem Vampir vertraute die Pantherin sowieso nicht, obwohl ihr der Magier eindeutig sympatischer war, als der elende Blutsauger.

[Elanor]

Die beiden schienen sich also zu kennen, stellte Naisi fest, als Alor und der Vampir miteinander sprachen. Der Magier hatte ihn Viktor genannt.
"Naisi, bist du schon tot?", fragte Jingle, als sein Freund sich nicht rührte. "Ach Quatsch...", antwortete er. Dann machte er einen Schritt auf die beiden Männer zu.
"Jungs? Ähm...ich unterbreche euch ja wirklich nur ungern, aber könnte mir vielleicht irgendwer sagen, wo wir sind und was hier los ist? Langsam wird es unheimlich..."
Er setzte die verstörte Maus auf seiner Schulter ab und sah die beiden fragend an. Er hatte zwar immer vorgehabt die ganze Welt zu bereisen, doch auf diesen Ort konnte er gut und gern verzichten...

[Elli]

Fay betrachtete Alba und fragte sich wie es wohl sein würde, komplett tierische Gestalt einzunehmen. Auf der anderen Seite war sie froh, sich mit den anderen normal verständigen zu können.
Sie warf einen Blick zu Ciri herüber. Ciri kommst du? Ich weiß wo Alor vermutlich steckt. Vielleicht sich die anderen bei ihm. Sie steckte ihren Dolch wieder in ihren Gürtel und richtete ihre Gedanken wieder an Alba Hast du jemanden von den anderen gesehen? Lutien oder Anjasi?
Auch wenn Fay sich vor nichts mehr als Magie fürchtete, wünschte sie sich das Anjasi bei ihnen wäre und ihr den schrecklichen Kopfschmerz und die immer noch unerträgliche Übelkeit zu nehmen.
Hoffentlich war niemandem etwas passiert, außer solcher kleiner Blessuren wie sie sie selbst hatte.

[Dark Umbra]

Ja, Viktor schien wohl doch voll und ganz Vampir zu sein. Alor war nun froh darüber, ihm nicht vertraut zu haben. Hätte es diese Situation nicht gegeben, hätte er sich wohl zu einem noch ungünstigeren Zeitpunkt gegen die Gruppe gestellt.
Andererseits: War Viktors Reaktion nicht berechtigt? Schließlich war Alor selbst schuld daran, dass der Vampir nun so aussah.
Dennoch war jetzt noch nicht der Moment gekommen, die Sache endgültig zu klären. Von dem Nekromanten ging zurzeit eine größere Bedrohung aus.
Alor warf einen letzten, bewusst verächtlichen Blick auf Viktor und trat zu dem anderen Magier.
„Nekromantensiedlung, zahllose Untote – und wir, die bald auch dazu zählen, wenn wir ihren Beschwörer nicht schleunigst zur Strecke bringen. Tut mir leid, ich erkläre dir danach gerne alles ausführlich. Dann kannst du mir auch erzählen, wie du und deine Freundin hierhergelangt seid. Im Moment drängt wirklich die Zeit“, ratterte Alor herunter und war schon wieder am Rennen, bevor er die letzten Worte ausgesprochen hatte.

[Elanor]

Welche Freundin meinst du?", rief Naisi Alor hinterher, der schon wieder in Bewegung war. Erst jetzt fiel ihm ein, dass er wohl das Mädchen meinte, das er am Nachmittag befreit und von dem seine Schulter verbunden worden war. Pff, Freundin...., dacht er, warf dem Vampier dann noch einen ängstlichen Blick zu und setzte dem Magier nach, denn er wollte ungern noch eine weitere Minute mit ihm allein sein.

[Tow]

Viktor fiel der verächtliche Blick sehr wohl auf, dann murmelte er zu dem einen Trickser: "Also, ich hab's nicht eilig, schließlich zähle ich bereits dazu." Er grinste und seine Augen funkelten bedrohlich....