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Der Drow-Krieg

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  #221  
Alt 21.05.2010, 22:54
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
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Wenn Istovir sich fitter gefühlt hätte, wäre er vermutlich wieder leise hinaufgeschlichen um zu belauschen ob Sazariel etwas gegen ihn plante, denn schließlich hatte dieser ja jetzt was er wollte. Doch momentan konnte er sich kaum auf en Beinen halten, die Magie in seinem Inneren war verbraucht, er war nur noch eine ausgebrannte Hülle, ein Schatten seiner selbst, hinzu kamen seine immer stärker werdenden Kopfschmerzen.

Vielen Dank für die Kopfschmerzen Aznar, und wenn du schon mal dabei bist, ich hatte schon lange keinen Schnupfen mehr, oder noch besser, versuchs mal mit Lepra, dann hast du viel mehr von mir, in dass du deine gierigen Krallen schlagen kannst.

Anscheinend musste es ihm schlechter gehen, als er selbst vermutet hatte, denn die Stimme seines Dämons war nur noch leise im Hintergrund zu vernehmen, und sie wurde immer mehr von einem machtvollen Rauschen überlagert, dass für Istovir wie das Getöse eines Wasserfalls klang. Dem Drow wurde schlagartig schwindlig und speiübel, gerade so als hätte er einen Liter Blut verloren. Er war sich bewusst, dass er kurz vor einer Ohnmacht stand, dennoch konnte er rein garnichts unternehmen um sie zu verhindern. Sein letzter Gedanke bevor er mit dem Kopf auf der Tischplatte aufschlug war ebenso erschrecken wie erheiternd:

Ich sterbe, hier und jetzt, aber wenigstens nehme ich dich mit du diebisches, verlogenes Drecksstück eines Dämons.
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Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
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Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)

Geändert von Lazarus (21.05.2010 um 22:57 Uhr)
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  #222  
Alt 22.05.2010, 16:56
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„Mmmmm...“, Hyrr betrachtet die Kleider weniger erfreut, das sah Lelith an der dunklen Mine. „Du hast absolut nichts normale?“
„Nein, das weißt du doch. Ich kann nur hoffen das Marius einen Mantel oder so was hat.“, Lelith schlüpfte in ein Untergewand. Sie hatte sich für eine schwarze Hose aus weichem Leder entschieden. Dazu trug sie eine rote Kornsache. „Mein eigener Mantel wird vermutlich zu auffallend sein.“, dabei wies sie mit dem Kopf auf den schwarzen Kapuzenmantel aus Dunkelseide.
„Ja, das sieht definitif zu teuer aus.“, meinte die Zwergin. Lelith seufzte leise. „An nahe zu alles habe ich gedacht, nur nicht daran normal zu erscheinen.“, Lelith zog die letzten Schüre fest. „So, dann sollten wir einmal nach deinem Marius Ausschau halten. Danach besorgen wir dir schleunigst das Gegengift!“
„Bevor ich wieder umkippe.“, kicherte Lelith. „Ja. Gehen wir.“, die Dunkelelfe machte probehalber ein paar Schritte. „Das sollte gehen.“, sagte sie zufrieden. „Suchen wir die anderen beiden.“, Lelith schritt auf die Türe zu. „Und denk daran!“
„Jaja, ich bin netter zu Marius. Aber was ist mit dem Magier? Soll ich zu dem auch freundlich sein?“, die Zwergin verschränkte die Arme vor der Brust. „Halt dich etwas zurück. Mit einem Magier nehme ich es noch nicht auf.“, warnte Lelith. „Noch nicht. Er braucht dich für etwas. Vermutlich hat er Probleme mit jemanden, den er nicht alleine besiegen kann.“
„Das hört sich nicht gut an. Ich habe keine Lust auf einen Kampf. Im Moment habe ich genügend Feinde.“, sie öffnete die Türe und blickte auf die Straße. Marius und ihr Vater warteten bereits auf sie. „Wo ist der Magier, von dem Hyrr schon die ganze Zeit redet?“, wollte Lelith wissen. „Das weiß ich nicht. Ich habe hier ein wenig mit Marius geredet.“
„Typisch Magier. Verschwindet ohne ein Wort zusagen. Suchen wir ihn?“
„Werden wir wohl müssen.“, seufzte Sazariel. „Sonst rennt er am ende zu den Priesterinnen und verrät uns.“, Lelith verzog den Mund. „Dann wollen wir einmal hoffen, das er das nicht schon gemacht hat.“, zischte sie. Sie traute ihren männlichen Artgenossen alles zu. „Keine Sorge, er braucht dich noch.“, Sazariel war wie immer optimistisch.
„Ich suche mit Hyrr unten. Kommt einfach nach, wen ihr fertig mit reden seit.“
„Reden?“, Hyrr blickte Sazariel perplex an. „Komm her, wir mischen uns da nicht ein.“, und schon hatte er die Zwergin zurück in das Haus geschoben. Lelith lächelte schwach. Dann wandte sie Marius ihre Aufmerksamkeit zu.
„Tut mir Leid wegen Hyrr.“, sagte sie zu ihm. „Sie ist ab und an etwas bissig. Aber sie beruhigt sich wieder. Im Moment ist noch etwas sauer, weil du mir den Geldbeutel gestohlen hast. Sie sieht in mir so etwas wie ihre Tochter.“, Marius murmelte etwas unverständliches. „Der Magier möchte mich für einen Kampf einsetzten. Du weißt auch nichts genaueres oder?“, kurz zögerte der Halbelf, aber dann schüttelte er den Kopf. „Das ist nicht gut. Weißt du, ich bin nicht ansatzweise so nützlich, wie es scheint.“, sie senkte die Stimme. „Priesterinnen werden 50 Jahre auf ihre Ausbildung vorbereitet, danach durchlaufen sie eine zehnjährige Priesterinnen lehre. Wen sie damit fertig sind, müssen sie 20 Jahre Lehren, eher sie weiterer 10 Jahre zur Hohenpriesterin ausgebildet werden. Bei mir wurde die Zeit etwas... verkürzt.“
„Ich verstehe nicht.“, Marius war einen Schritt auf sie zugekommen. „Mir fehlt die Erfahrung, Ich kann zwar die Grundgebete, aber ich hatte keine Zeit, in der Bibliothek meiner Familie zu lehren. Das heißt, mein Wissen basiert auf den Grundstoff der Ausbildung. Ich hatte bis jetzt keine Chance mein Wissen anderweitig fortzubilden.“, etwas beschämt senkte sie den Kopf. „Ich habe hier und da zwar einige Folien gelesen, aber bei weiten kann ich es noch nicht mit einer älteren Priesterin aufnehme.“
„Und warum erzählst du mir das?“
„Ich weiß nicht.“, sie zuckte mit den Schultern. „Es war mir einfach wichtig, das du es weißt. Für den Fall, das du mich nur wegen meines Wertes als Hohenpriesterin gerettet hast.“, über Marius Gesicht huschte etwas, wie Missfall. Doch bevor er etwas sagen konnte, flog die Tür auf.
„Schnell ihr zwei!“, rief Hyrr. „Der Magier ist aus den Latschen gekippt!“, diese tatsche schien sie sehr zu erfreuen. „Wie? Ist er verletzt?“
„Ich weiß es nicht Lele, aber er schnarcht auf einer Tischplatte. Schaut euch das an!“, erheitert führte die Zwergin zu dem Bewusstlosen Istovir. Sazariel lehnte an der Wand. „Hast du ihm etwas über den Kopf gezogen?“, wollte Lelith neugierig wissen. „Nein. Ich hab ihn so vorgefunden.“
„Was machen wir jetzt?“, wollte Hyrr wissen. „Es ist eine einmalige Gelegenheit. Wir können ihn hier und jetzt erledigen. Ein Problem weniger, um das wir uns nach deiner Genesung kümmern müssen.“, zischte Lelith Vater. Wie die Priesterin feststellte, hatte er einen Dolch bereits in der Hand.
„Zwei. Der Magier ist ein Problem und das, das er hat, für das er Lelith braucht.“, Sazariel lächelte kühl. „Dann ist es entschieden? Wir schneiden ihm die Kehle durch?“
„Dafür, das du ihn noch bis vor kurzem als Kunde behalten wolltest, bist du jetzt aber sehr kalt!“, kicherte Hyrr. „Och, wir sind Drows meine Liebe. Wen ich ihn nicht verrate, verrät er mich. Obwohl mir der Magier sehr sympathisch war.“, gestand er mit einem lächeln. Er hob den Dolch.
Lelith schüttelte den Kopf. Aber so war ihr Volk eben. Sie blickte den Magier an und erstarrte. „STOPP!“ entfuhr es ihr. Sazariel hielt in der Bewegung inne. „Was?“
„Etwas stimmt nicht mit diesem Mann!“, Lelith eilte auf den Tisch zu. Es war ihr nicht möglich, eine Aura wahrzunehmen. Aber dennoch, ihr Gespür sagte ihr, das dieser Mann äußerst Gefährlich war. Es war ein dunkler Schatten, mehr nicht. Aber das war auch genug, um sie in Alarmbereitschaft zu versetzten.
„Nun, mit dem Magier stimmt in der tat etwas nicht.“, Marius erzählte ihr von seinem ersten Treffen mit dem Magier und davon, wie er eine Hohenpriesterin imitiert hatte. Lelith legte die Stirn in Falten.
Ihn töten, und somit eine Gefahr bannen oder ihn leben lassen und so eine mögliche Katastrophe verhindern? Grübelte Lelith. „Wen er Bessern ist, ist es gut möglich das der Geist oder Dämon nach seinem Tot sich in einem von uns einmistete.“, erklärte sie den anderen. „Also lassen wir ihn leben.“, Hyrr war nicht sonderlich begeistert von der Idee. „Vorerst ja.“, entschied Lelith. Sie legte hob den Kopf des Mannes vorsichtig an. „Er hat Fiber.“, stellte sie nüchtern fest.
Kommt das von deinem unfreiwilligem Parasiten oder weil du keine Magie mehr hast?
„Nah toll und jetzt?“, knurrte Hyrr. „Heilen wir ihn.“
„Bist du von Sinnen Mädchen!“, stieß die Zwergin hervor. „Wen der Parasit ihn umbringt, dann vielleicht, weil er einen neuen Körper will. Und eine Austreibung wird von mehreren Priesterinnen durchgeführt. Außerdem könnte ich in meiner jetzigen Verfassung keinen Geist oder Dämon abwehren.“, Leliths Entschluss stand fest.
„Und wie willst du das machen? Er sieht mehr tot als Lebendig aus.“, die junge Priesterin zuckte mit den Schultern. „Ich habe noch ein paar Heiltränke und ein paar Schriftrollen. Da wird schon etwas dabei sein. Ein Gebet werde ich nicht benutzen.“, fügte sie hinzu. „Tu was du nicht lassen kannst.“, Sazariel verstaute den Dolch wieder und beobachtet sie.
Lelith entschied sich für einen geringen Manatrank und eine Schriftrolle gegen Verletzungen aller Art. Wen er von einem Zwerg geschlagen worden war, dann hatte er vielleicht innere Verletzungen. Nachdem sie die Schriftrolle benutzt hatte und ihm den Trank eingeflößt hatte, trat sie zurück.
„Und jetzt warten wir.“, sagte sie leise. Wohl wissend, das die Zeit von der ihrigen ab lief.
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  #223  
Alt 22.05.2010, 20:10
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Marius hörte sich bersorgt das Gerede über Dämonen und Parasiten an, bevor er sich zaghaft einmischte: Ich glaube eher, dass Rizzen damals als er auf Grimm und mich getroffen ist, nicht ganz bei sich war, vielleicht hatte er einen Schlag auf seinen Kopf bekommen, oder eine unbekannte Krankheit, aber Dämonen, ist das nicht etwas weit hergeholt? zweifelnd betrachtete der Dieb den bewusstlosen Magier, bevor ihm ein weiterer Gedanke kam. Und wieso wendet er sich dan ausgerechnet an eine Priesterin, wenn er genau weiss, dass er einen Dämon im Kopf hat? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Drowpriesterinnen Besessenen am Leben lassen oder? Außerdem stimme ich Hyrr zu, er kann ja wohl nicht ernsthaft von dir erwarten, dass du,so geschwächt wie du bist, einen Exorzissmus an ihm vornimmst.

Zum Glück für alle Beteiligten bekam Istovir rein garnichts mit, er wäre sicher leicht ungehalten gewesen, wenn er Sazariels Entschluss gehört hätte ihn umzubringen. Seine Ohnmacht war zuerst vollkommen traumlos, doch von einer Sekunde auf die andere fand er sich selbst in einem dunklen, aus dem Felsen geschlagenen Raum wieder. Ein leichter Modergeruch hing in der Luft und an den Wänden schimmerten irgendwelche Flechten oder Moose in einem unangenehme gelblichen Glanz. Schwach meinte er sich zu erinnern, dass diese phosphoreszierenden Gewächse hauptsächlich in alten Gemäuern mit wenig Licht und Luftfeuchte vorkamen. In eine Wand waren irgendwelche Drowsymbole eingeritzt, die er jedoch nicht näher entziffern konnte, da sie fast bis zur Unkenntlichkeit verwittert waren. Der Magier schaute sich weiter im Raum um und erst jetzt fiel sein Auge auf einen schmalen Durchgang, der entweder in einen Gang oder auch in einen anderen Raum zu führen schien. Istovir durchschritt die Öffnung, die zu einem langen Gang führte auf dessen Boden der Staub zentimeterhoch lag, Spinnweben bedeckten fast jeden freien Platz, so dass er alles wie durch einen Schleier sah. Nachdem er sich durch das widerlich klebrige Zeug gekämpft hatte erblickte er an den Seiten des Weges Statuen von Drowkriegern, von den meisten war nur noch Geröll übrig, doch eine davon hatte die Zeit fast unbeschadet überdauert. Mit grimmigem Blick starrte sie zu Istovir herunter, geradeso als könnte sie sein Innerstes durchdrigen. Ihm kam es so vor, als kenne das Bildnis sein unheiliges Geheimnis, und als wäre es kurz vor sich auf ihn zu stürzen. Vollkommen unerwarter hörte er dann plötzlich ein lautes Gepolter, als würde irgendwo eine Mauer aufgebrochen und dann ihm unbekannte Stimmen:

Hoffentlich ist das jetzt die richtige Gruft, ich weiss nicht wie lange wir schon hier herumsuchen, mir kommt es schon fast wie eine Woche vor.

Das ist nur deine Angst, du wirst dich doch nicht vor ein paar alten Drowknochen fürchten, oder glaubst du etwa an das Gefasel über Geister und Steinstatuen, die plötzlich zum Leben erwachen?

Nun, du musst zugeben, dass dieser Job ziemlich ungewöhnlich ist, schließlich kennen wir ja noch nicht mal unseren Auftraggeber und dann denk doch nur mal an den Gegenstand den wir für ihn finden sollen. Ein versilbertes Rückgrat. Was haben sie sich dabei gedacht einen toten zu versilbern, echt bekloppt die Drow.

Mir ist egal wer unser Auftraggeber ist, Hauptsache er zahlt weiter so gut, vielleicht können wir sogar noch mehr aus ihm rausholen, denn das Teil scheint ihm ja ungeheuer wichtig zu sein.

Ich kann nur hoffen, dass wir in keine Falle treten.

Unsinn, bisher war noch in keinem Grab eine.

Aber nur weil die meisten Gräber schon geplündert waren und wir bisher noch in keinem protzigen Mausoleum waren, aber dieses Gewölbe gefällt mir nicht, es ist anders als die anderen, böser so als lauerte etwas im Dunkeln darauf uns bis auf die Knochen auszusaugen.

Mach dich nicht lächerlich, denk einfach an das viele Geld.

Ja, aber, moment mal was ist denn das, es sieht aus wie.............aaaaaarggggg. Der eine Sprecher brach mitten im Satz ab bevor er noch einen einzigen langezogenen Schrei von sich gab und dann verstummte.

Sehr witzig Montaron, anscheinend hast du deinen Humor wieder gefunden, wenn du so mutig bist, dann gehst du mal eine Weile vor.

Montaron, der den Schrei von sich gegeben hatte, antwortete nicht, und er konnte es auch nie wieder, doch das wusste sein Partner in diesem Moment nicht. Als er sich umdrehte war im Fackelschein keine Spur mehr von ihm zu finden.

Montaron? Nun gut, dann hau doch ab, bleibt mehr für mich übrig und glaub ja nicht, dass ich dir was von meiner Beute abgebe.

Istvori wurde das Gefühl nicht los, dass sein Traum, so es denn einer war und nicht eine Vision die ihm die Spinnengöttin, oder wer auch immer geschickt hatte, sehr wichtig für ihn sein konnte, doch bevor er das Drowgrab weiter erkunden konnte wachte er auf und hustete erst einmal einen feinen Sprühregen Blut aus, der sogar bis zu Lelith flog und ihre Kleider besprenkelte. Noch immer stark geschwächt, sieß er leise zwei Worte aus:Nekropole schnell, bevor er sich vom Tisch wegdrückte und schwerfällig aufstand.
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Geändert von Lazarus (22.05.2010 um 20:13 Uhr)
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  #224  
Alt 23.05.2010, 14:33
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„Ich glaube es seine letzten Gehirnzellen ausgelöscht, als er auf die Tischplatte geknallt ist.“, wisperte Hyrr Lelith zu. Die junge Priesterin wischte sich gerade angeekelt das Blut des Magiers aus dem Gesicht. Marius reichte ihr ein Tuch.
„Was soll das heißen? Nekropole schnell?“, verlangte sie von dem Mann zu wissen. Aber der Magier war bereits zur Tür gelaufen. „He, ich rede mit dir!“, Lelith war es nicht gewöhnt, das ihr ein Mann einen Befehl verweigerte. „Wir müssen erst einmal das Gengift für Lelith besorgen.“, mischte sich nun auch Sazariel ein.
Doch der Magier ignorierte sie alle vollkommen.
„Also so etwas!“, plötzlich schien ihr der Gedanke doch ganz erheiternd, dem Magier ein Peinigunggebet hinterher zu schleudern. Einfach, um ihn daran zu erinnern, wen er da gerade so respektlos behandelt hatte. Sazariel, Hyrr und sogar Marius schienen nach ihrem Gesichtsausdruck ähnliche Gedanken zu haben.
„Der werte Herr Magier schuldet uns eine Erklärung!“, rief Hyrr ihm nach. „Und er sollte damit raus rücken, eher wir die Geduld verlieren!“, riet ihm Sazariel. Im Gegensatz zu der Zwergin hatte ihr Vater geflüstert, doch es war nicht weniger bedrohlich.
„Bevor wir in den Kampf ziehen sollte ich zumindest über das Gegengift verfügen, oder?“, zischte Lelith verärgert. „Ich kann mir nicht vorstellen, das ich ansonsten eine große Hilfe währe.“, der Magier warf ihr nur einen kurzen Blick zu, dann ging er Wortlos weiter.
„Ich kann es nicht glauben!“, brummelte Hyrr. „Wir hätten ihm doch die Kehle durchschneiden sollen!“, Lelith wischte sich gerade die letzten Bluttropfen vom Gesicht, als sie sagte: „Obwohl ich ihn mit einer Schriftrolle geheilt habe, ist er immer noch verletzt. Ungewöhnlich, sehr ungewöhnlich.“
„Und? Dann hast du halt ein Wort falsch ausgesprochen oder so.“
„Das glaube ich nicht Hyrr. Der Magier hütet ein Geheimnis. Hast du deshalb so viel Interesse an ihm Vater?“, Sazariel lächelte seine Tochter an. „Gut erkannt, mein Kind.“, flötet er gut gelaunt. „Hast eben doch einiges von mir geerbt.“
„Hört auf zu gatschen! Der Magier ist schon die Leiter hoch!“, schallte Hyrrs ruf durch den Gang.
„Heute ist sie wieder besonders unausstehlich.“, Sazariel fuhr sich durch das weiße Haar. „Wir hätten ihn beseitigen sollen, als wir die Möglichkeit dazu hatten, das würde Hyrrs Laune verbessern und sie nicht so herum brüllen lassen.“, seufzte er.
„Was machen wir jetzt? Lassen wir den Magier alleine gehen, könnte er uns wieder verraten, begleiten wir ihn, läuft meine Zeit weiter ab.“
„Wir fragen den Magier noch einmal.“, Sazariel ging durch die Tür. „Aber was, wen er nicht antwortet?“, wollte Lelith wissen. „Wir fragen ihn einfach mit unseren Fäusten, das sollte Überzeugung genug sein.“
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  #225  
Alt 26.05.2010, 17:50
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Lazarus Lazarus ist offline
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Dumme Narren, konnten sie nicht verstehen, dass er es eilig hatte? Das Letzte was er jetzt gebrauchen konnten waren neugierige Fragen von vollkommen zweitrangigen Personen, er musste das Rückgrat finden, bevor es Aznars Sohn tat. Oder war diese Vision nur eine perfide Gemeinheit seines Verstandes, der ihm Hoffnung vorgaukelte, wo es längst keine mehr gab? Wie dem auch sei, sein Leben hing sowieso nur noch an einem seidenen Faden, also konnte er ruhig mal etwas riskieren.

Was meinst du zu der ganzen Sache Aznar, war die Vision echt, oder war sie reines Wunschdenken?

Also ich würde es auf einen Versuch ankommen lassen, aber seit wann hörst du denn auf mich, dir muss doch wohl klar sein, dass ich das nur aus blankem Eigennutz sage, schließlich will ich noch ein bischen länger in deinem schnuckligen Körper verweilen. Du musst wissen, ich hab mich gerade so schön in dir eingerichtet, ach wenn du nur meinen Unterschlupf sehen könntest: Rosa Vorhänge und ein knallrotes Sofa mit einem Lederbezug aus Menschenhaut und an den Wänden aufreizende Bilder die Mord, Grauen und Lust wiederspiegeln. Einfach herrlich, schwärmte die Dämonin genießerisch.

Jaja, ich kanns mir lebhaft Vorstellen, aber was ist nun mit dem Rückgrat, ist es deins?

Schwer zu sagen, ich weiss ja nicht wie es bei Dunkelefen so ist, aber ich habe mein Rückgrat bisher noch nicht gesehen, solange es sich in meinem Körper befand. Ist das bei Euch anders? Habt ihr ein Fest, bei dem ihr Eure Wirbelsäule untereinander austauscht?

Danke, für Sarkassmuss bin ich normalerweise zuständig.

Sei doch nicht immer gleich eingeschnappt, möglich wärs auf jeden Fall, ich kenne ja Eure Schwäche für glänzende Dinge und abstruse Kunst, deshalb wäre es durchaus vorstellbar, dass Eure Magier nach meinem körperlichen Ableben einige meine Knochen versilbert haben.

Na schön, also auf zur Nekropole.

Völlig mit seinem inneren Disput beschäftigt, passte Istovir für einen Moment nicht auf und so blieb er mit seinem Fuß am inneren Absatz der Schranktür hängen. Wild mit den Armen rudernd, versuchte er seinen Sturz abzufangen, doch es war bereits zu spät. So flog er mehr in den Raum, als er ging.

Verdammt, verdammt, verdammt, ich sollte wirklich nicht soviel mit dir Reden, es kommt ja doch nichts dabei heraus, fluchte der Magier ungehalten.
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  #226  
Alt 01.06.2010, 15:17
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„Sein Kopf hat definitiv etwas abbekommen!“, seufzte Lelith.
Was machen wir jetzt? Fragend Blickte sie die anderen an. Hyrr schnaubte verächtlich. „Und jetzt?“, wollte die Zwergin wissen. „Das ist eine gute Frage. Wen wir ihn alleine gehen lassen, könnte er uns verraten, begleiten wir ihn, wird es für Lelith eng.“, der Drow schüttelte den Kopf. „Nichts als Ärger mit den Magiern.“, meinte er. „Ja.“, stimmte ihm die Zwergin sofort zu. „Und ich traue ihm nicht.“, fügte sie noch hinzu.
„Das wissen wir mittlerweile Hyrr.“, Sazariel blickte Marius nachdenklich an. „Du vertraust dem Halbelf?“, wollte er von Lelith wissen. „Ja, wieso?“, wunderte sich die Priesterin. „Und dem Magier?“
„Von dem kenne ich ja nicht einmal den Namen!“, empörte sie sich. „Nein, ich traue dem Kerl nicht.“, sagte sie dann weniger wütend. „Ich denke, wir haben aufgrund des Zeitmangels keine andere Wahl, wir müssen uns trennen.“, Sazariel sagte dies als würde er ihnen mitteilen, das sie heute etwas später zu Abend essen würden.
„WAS hast du gesagt?“, entfuhr es Hyrr. „Du hast mich schon verstanden, meine Liebe. Wir teilen uns auf.“, Sazareil nickte Lelith und Marius zu. „Ihr zwei kümmert euch um das Gegengift. Geh zur Assasinengilde und frag nach meinem alten Freund Diraium. Ich habe mit ihm alles abgemacht. Er wird dir helfen.“
„Diraium?“
„Ja. Ich habe mit ihm die Akademie abgeschlossen und ich Arbeite hin und wieder mit ihm. Ich hatte noch einen Gefallen bei ihm gut. Er hat gute Verbindungen zu geächteten Hohenpriesterinnen. Eine wird dir das Gegengift segnen.“, Lelith verzog den Mund. Es gefiel ihr nach wie vor nicht, das sie sich mit einer fremden Drow einlassen musste. Noch dazu mit einer Hohenpriesterin.
„Ich werde ein Auge auf unseren Magier halten. Wer weiß was außer seinem Kopf noch kaputt ist.“, dann wandte sich Sazariel Hyrr zu. „Dich mitzunehmen, würde dem Magier und meinen Nerven nicht gut tun und den beiden währst du bei einer Hetzjagd nur im weg.“, erklärte er der Zwergin sachlich. „Aus diesem Grund wirst am besten hier warten. Ich lasse dir etwas Geld da.“, er reichte ihr einen Geldbeutel. „Wen wir wider kommen, werden wir Hunger haben meine Liebe. Zauber uns was schönes.“, zu Lelith verwunderung nickte die Zwergin nur. Auvh ihr Vater hatte wohl mit einem Ansturm von Flüchen und Beschimpfungen gerechnet.
„Hyrr? Geh es dir gut?“
„Jaja, ich bin in Ordnung. Was macht ihr noch hier? Los, los, los! Geht und holt das Gegenmittel, damit ich heute gut Schlafen kann.“, rief sie aus. Die Zwergin packte den Geldbeutel ein. „Ich werde euch was zu Essen besorgen, keine Angst.“, sie scheuchte Lelith und Marius auf die Türe zu. „Und jetzt beeilt euch! Und du!“, sie fuhr zu Sazariel herum. „Machst auch, das du dem Magier hinterher kommst!“
„Bin schon unterwegs Ma'am.“, kicherte Sazariel. Er nickte Lelith zu, dann verschwand Sazariel einfach. Marius blickte auf die Stelle, an der sich der Drow gerade noch befunden hatte. „Einer seiner vielen Tricks.“, erklärte Lelith ihm. Für sie war es nichts ungewöhnliches, das er einfach verschwand. Viele Dunkelelfen besaßen Tarnmäntel oder ähnliches um sich quasi in Luft aufzulösen. Besonders Assassinen und Diebe hatten so etwas immer in der Hinterhand.
„Wir sollten uns beeilen.“, sagte sie. Marius nickte. Lelith setzte eines ihrer schönsten lächeln auf. „Sag mal Marius, kannst du mir etwas über die Oberfläche erzählen?“, selbst jetzt war ihr Wissensdurst noch nicht gestillt. „Mmmm, was willst du den wissen?“, fragte er sie. Lelith kicherte. „Alles!“, das war wohl etwas viel verlangt. Marius Augen weiteten sich erheblich.
„Aber wen du mir ein wenig über die Oberflächenelfen erzählst, bin ich auch zufrieden. Ich möchte so viel wie möglich über meine Verwandten wissen.“
Schließlich fließt auch in meinen Adern Oberflächenelfenblut.
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Istovirs linker großer Zeh schmerzte nach dem Sturz höllisch, bei seinem Glück war er vermutlich gebrochen. Nichts desto trotz humpelte er so schnell wie möglich in Richtung der Nekropole. Es war ein weiter Weg, da sich die Gräber der Drow außerhalb der Stadt befanden um eventuelle Seuchen und anderes Ungeziefer fernzuhalten. Unglücklicherweise musste er sich nun entscheiden ob er die Stadt durch eines der Tore verließ, was unerwünschte Aufmerksamkeit der Wachen bedeuten konnte, oder ob er den geheimen Weg in der Stadtmauer benutzte. Letzteres hätte jedoch einen großen Umweg zur Folge, da er dann die Stadt halb umrunden musste. Er entschied sich für Ersteres, da ihm die Zeit davonlief. Während er weiterlief, meinte er in seinem Hinterkopf den Blick zweier Augen zu spüren, als er sich jedoch umdrehte und anch einem eventuellen Verfolger Ausschau hielt, konnte er niemanden erkennen und dennoch, wurde das Gefühl angestarrt zu werden nicht schwächer. Der Magier beschloss auch diesmal auf seine Ahnung zu hören und so hielt er die Ohren weit offen und tatsächlich, glaubte er nach einer viertel Stunde tatsächlich das Knirschen von Füßen, die auf einen kleinen Stein traten, zu hören. Er ließ sich jedoch nicht anmerken, dass er bescheid wusste, sondern setzte seinen Weg in gleicher Geschwindigkeit fort. Er hatte zwei Theorien um wen es sich dabei handeln konnte, und keine davon gefiel ihm besonders, doch darum würde er sich später kümmern.

Dein Glück, dass ich keine Zeit und noch weniger Magie übrig habe um mich um dich zu kümmern. Mal sehn ob du so mutig bist mir zur Nekropole zu folgen.

Istovir kannte die Gerüchte die sich um den Friedhof der Drow rankten und obwohl die meisten davon Humbug waren, gab es dennoch einige Gefahren die nicht zu unterschätzen waren. Leichenfledderer und einstürzende Gräber waren dabei noch die geringsten davon.
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Hyrr seufzte schwer. Endlich war sie alleine. Nicht, das sie sich keine Sorgen machte. Es war immer noch unwohl bei dem Gedanken Lelith mit einem Mann alleine zu lassen, der sie erst vor kurzem bestohlen hatte. Aber Lelith war alt genug und wen Sazareil nichts einzuwenden hatte, musste sie das akzeptieren.
Um den Dunkelelf machte sich keine Sorgen. Wo auch immer der Magier hin ging, Sazariel würde ihm folgen. Und je gefährlicher der Ort, je spaßiger würde es für den Drow werden.
Die meisten Drows haben ein Rad ab. Dachte die Zwergin. Sie stieß erneut einen Seufzer aus und machte sich auf den Weg zum Markt. Während des Weges überlegte sie, was sie den anderen zum Essen machen konnte.
Am besten etwas, was dem Magier nicht schmeckt! Sie würde etwas einfaches machen, das war dem Magier gewiss nicht gut genug. Ein grinsen huschte über ihr Gesicht. Ja, etwas schlichtes und doch ausgefallenes, das würde es zum Essen geben. Sofort zählte sie alle Zwergischen Gerichte auf, die sie kannte und auch kochen konnte. Für vieles gab es ja nicht einmal die Zutaten, weil die Elfen sich weigerten z.B. Käferfleisch zu essen. Da Marius keine Küche in seinem Versteck hatte, würde sie außerdem improvisieren müssen.
Aber das sollte an sich kein Problem sein. Währe ja nicht das erste mal, das sich etwas tolles zum Essen zaubere!
Als der Markt in Sichtweite war, suchte sie sofort die Obsthändler auf. Mal sehen, was haben wir den da? Während sie die unterschiedlichsten Früchte prüfte, unterhielten sich neben ihr zwei Wachen. An sich war das Gespräch langweilig und Hyrr achtet nicht sonderlich auf sie beiden jungen Dunkelelfen, die wohl gerade erst aus der Akademie gekommen waren. Als jedoch das Wort Nekropole hörte, lauschte sie sofort.
„... froh das ich dort nicht eingeteilt bin.“
„Wem sagst du das? Es wurden schon drei Patrouillen angegriffen. Und jedes mal ist der Angreifer spurlos verschwunden. Ich habe gehört, das auch der letzte schwer verletzte gestorben ist.“
Das ist weniger gut. Sazariel ist dem Magier zur Nekropole gefolgt. Was wen dieser Wahnsinnige auch ihn angreift? Zwar war es absurd, sich um den Dieb sorgen zu machen, Drows die schon so lange lebten, wussten wahrlich auf sich acht zu geben, aber sie wurde das ungute Gefühl nicht mehr los.
„Und auch die Seuchenspinnen sollen in der Gegend sehr aggressiv sein.“
„Unsere Kameraden sind wahrhaftig nicht zu beneiden.“, meinte der andere.
Seuchenspinnen?? Das wird ja immer besser! Hyrr erschrak wirklich. Seuchenspinnen gab es auch an der Oberfläche. Die Biester übertrugen gefährliche Krankheiten. Sie waren etwa so groß wie eine Katze. Hier im Unterreich waren die Monster allerdings irgendwie mutiert. Eine der Spinnen reichte Hyrr bis knapp unter die Hüfte. Und da Spinnen ja bei den Drows heilig waren, tötete man die Tiere auch nicht. Um zu verhindern, das die Spinnen in die Städte kamen, wurden alle Sklaven und Gefangene die überflüssig geworden waren, den Spinnen zum Fraß vorgeworfen. So verhinderte man, das sie ihre Beute irgendwo anders suchten.
Nah super. Und so wie ich Sazariel einschätze hat er wieder alles dabei, bis auf das Gegengift, sollte ihn eine solche Spinne anfallen. Und der Magier ist obendrein auch noch ohne Waffe los gelaufen. Die Zwergin schüttelte den Kopf. Ich werde noch einen Alchemisten aufsuchen. So wie ich Lelith kenne, wird sie Sazariel helfen wollen.
Sie bezahlte die Früchte und machte sich auf den Weg zum nächsten Stand. Während sie verschiedene Backware prüfte, überlegte sie fieberhaft, ob sie einen Alchemisten kannte, der ihr etwas gegen Seuchespinnen ohne so weiteres verkaufte.
Ich könnte Flex fragen. Der ist zwar verplappert und etwas verrückt, aber er gehört zu denen, mit denen Lelith handelt. Er hat ihr bis jetzt immer gute Elixiere gemischt und zu günstigen Preisen verkauft. Der sollte auch etwas gegen Spinnen im Sortiment haben. Entschied die Zwergin zufrieden.
Und auf dem Weg zu dem schrägen Vogel kann ich auch gleich noch ein paar Fruchtsäfte besorgen. Gut gelaunt, mit einem Korb unterm Arm wanderte Hyrr weiter den Markt entlang.
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  #229  
Alt 05.06.2010, 23:47
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Endlich war er vor dem imposanten Nordtor angekommen, doch aus irgendeinem ihm unerfindlichen Grund war es verschlossen, was um diese Uhrzeit recht ungewöhnlich war. Zwei grimmig aussehende Drow mit langen, spitzen Speeren hielten davor Wache und auf den Zinnen der Stadtmauer konnte er weitere Drow mit gespannten Armbrüsten ausmachen, die damit nach draußen zielten. Was war los, hatte es einen Krieg gegeben während er damit beschäftigt war nach Aznars Einzelteilen zu suchen? Und wenn ja, wer wäre so verrückt die Stadt anzugreifen, noch nicht einmal den Zwerge mit ihren matschigen Birnen traute er dieses Sakrileg zu. Bevor er sich weitere Gedanken zu diesem Rätsel machen konnte wurde er auch schon grob von einer der Wachen angepöbelt:

Halt sofort stehen bleiben, Durchgang verboten.

Istovir hob beschwichtigend seine Arme um zu zeigen, dass er unbewaffnet war, bevor er einen weiteren Schritt auf die Wache zuging.

Nur die Ruhe, was ist hier los, ich habe wichtige Geschäffte außerhalb der Stadt zu erledigen. Also seid so freundlich und tretet beiseite.

Keiner darf die Stadt durch dieses Tor verlassen und jeder der sich von der anderen Seite nähert wird erschossen.

Das ist doch Unsinn, werden wir angegriffen, oder soll das nur ein schlechter Scherz von Euch sein, damit ihr etwas mehr Bestechungsgeld aus unbescholtenen Bürgern herauspressen könnt?

Seid vorsichtigt was ihr sagt, sonst könnte ich aus Versehen Euren mageren Körper mit meinem Speer durchbohren, mischte sich jetzt die andere Wache ein.

Ihr wollt mir drohen? fküsterte Istovir gefährlich leise, bevor er um seinen Körper ein violettes Leuchten entstehen lies. Dieser Taschenspielertrick kostete so gut wie keine Magie, war aber recht wirkungsvoll um dumme Narren wie diese beiden vor ihm zu beeindrucken. Außerdem hatte er ja dank Lelith Trank wieder genug davon übrig um sich diesen kleinen Spaß erlauben zu können. Lasst mich auf der Stelle durch, ich muss zur Nekropole und ich werde mich dabei sicher nicht von zwei Trotteln wie Euch davon abhalten lassen.

Kurz blitzte so etwas wie Ärger in den Augen des einen Wächters auf, doch dieser wurde hastig von seinem Kameraden am Arm ergriffen, der ihm dann hastig ein paar Worte zuflüsterte. Istovirs Ohren konnten nur Verstärkung...Patroullie...Tote und Nekropole verstehen, doch das reichte um ein paar Schlüsse daraus zu ziehen. Irgendetwas war in der Nekropole vorgefallen, weswegen man Truppen ausgesandt und das Tor abgeriegelt hatte. Er beschloss seine Chance zu nutzen und versuchte es daher mit einem recht gewagten Bluff.

Lasst mich sofort durch. Man hat mich, übrigens von höchster Stelle, wie ich hinzufügen möchte, damit beauftragt, in der Nekropole nach dem Rechten zu sehen, auch wenn ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, warum man dazu einen Magier braucht, außer den dass die Stadtwache mal wieder absolut inkompetent ist.

Ich sollte dir unverschämten Kerl einfach....

Das Tor öffnen und Euch noch einen schönen Tag wünschen, unterbrach ihn sein Kollege, bevor er sich noch weiter in Rage reden konnte.

So hört sich dsas schon besser an, ah ja, ich habe übrigens in der ganzen Hektik meinen Stab zu Hause gelassen, ihr habt doch sicher nichts dagegen mir Euren Speer zu leihen.

Ohne eine Antwort abzuwarten schnappte sich Istovir die Waffe des einen dessen Kopf gerade die Farbe einer überreifen Tomate annahm und ging dann ohne sonderliche Hast weiter, fast rechnete er damit einen Armbrustbolzen oder etwas anderen in den Rücken zu bekommen, aber nichts geschah. Ungeduldig stand er vor dem Tor und wartete darauf, dass es sich öffnete. Hinter sich konnte er leise die Worte der beiden Wächter hören.

Lass den Idioten doch gehen, wenn er sich unbedingt umbringen will. Falls er es lebend zurück schaffen sollte, können wir ihn immer noch durchlöchern lassen.

Du hast recht entgegnete der andere leise, bevor er dann aus voller Kehle befahl das Tor zu öffnen.

Unter laustem Knarren und für seinen Geschmack viel zu langsam schwangen die beiden Torflügel auf und Istovir konnte sich endlich zu seinem Ziel begeben. Immerhin hatte er jetzt sogar eine Waffe mit der er einigermaßen umgehen konnte.
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  #230  
Alt 08.06.2010, 20:13
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„Wir müssen uns beeilen.“, sagte Lelith. „Ich traue dem Magier nicht und den Gräbern noch weniger!“
„Wieso?“, fragte sie Marius. „Wieso was? Der Magier oder den Gräbern?“, lächelte sie. „Die Gräber, was ist mit ihnen?“, wollte er wissen.
„Es ranken sich hunderte und aber hunderte von Gerüchten und Legenden über die Gräber. Vieles ist Humbug, erfunden um Grabräuber abzuschrecken. Nicht, das diese Dinge die Räuber abschrecken würden.“, fügte sie lachend hinzu. „Aber in jedem Mythos, in jeder Legende ist auch ein Funke Wahrheit. Nicht alle Gräber werden von Geistern und Dämonen beschützt. Es gibt nicht überall Fallen. Es werden nur die Gräber der wirklich mächtigen und bedeuten beschützt. Aber ich glaube, unser Freund will genau in ein solches Grab.“, die Priesterin bog in eine Straße ein. Marius folgte ihr.
„Ich habe nur einen Bruchteil von dem Schrecken, der in den Schatten wartet, in der Ausbildung studiert. Glaube mir, patrouillierende Skelette, unendliche Labyrinthe und Fleisch fressende Untote sind noch das kleinere Übel. Da die Dunkelelfen natürlich alle treue Verehrer der Göttin waren, hausen in den Gräbern auch Seuchenspinnen. Riesige Tiere, giftig und Aggressiv. Die Göttin persönlich gab ihnen die Größe um die toten zu bewachen. Ich glaube ja persönlich, das es ein Alchemieunfall war, der die Spinnen hat derart wachsen lassen.“, kicherte sie. „Aber das ist nicht von Bedeutung.“, fügte sie rasch hinzu.
„Je nachdem, bei wem der Magier einbrechen will, gibt es unterschiedliche Falle. Feuer, Gift, Erde, Wasser. Wie du weißt, ist mein Volk sehr... einfallsreich wen es ums töten geht. Magier haben natürlich am liebsten magische Fallen, Priesterinnen bevorzugen Flüche. Das mag sich für sich vielleicht etwas seltsam anhören, aber man kann gewisse Dinge auf Papier bannen. Das wissen des Fluchbindens ist nur noch wenigen Personen bekannt. Und zwar denen, die die Toten bestatten und die Gräber sichern. Frag mich nicht wie, aber es ist möglich, das in verstreuten Blättern Papier oder Pergament ein Fluch eingewoben ist.“, bei der Erinnerung an die Warnungen lief es ihr kalt den Rücken herunter.
„Manchmal muss man aber ein paar Zeilen eines Pergamentes lesen, um eine Türe zu öffnen. Du siehst, es ist alles andere als schön. Zudem hatten die Verstorbenen meist noch für ein paar Persönliche Überraschungen Geld ausgegeben. Man weiß nie, was an der nägsten Kreuzung auf einen wartet.“, sie schüttelte den Kopf.
„Schützen die Oberflächenbewohner eigentlich auch so ihre Gräber?“
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  #231  
Alt 09.06.2010, 19:19
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Langsam schlenderte Marius neben Lelith her. Ihr Interesse für den Magier, dessen herumgestolpere in irgendwelchen Gräbern und ihre geradezu morbide Faszination für Fallen verwirrten ihn. Vorsichtig frage er sich ob das Gift ihre Nerven angriff, sie von ihrem körperlichen Zustand ablenken wollte, oder gar ob sie ein Auge auf den Magier geworfen hatte, was eigentlich unmöglich war, denn er war nicht gerade das was man eine Schönheit bezeichnen konnte. Mit seinem knochigen Körperbau, der fahlen Blässe und der zerstörten Nase glich er eher einem Toten. Andererseits konnte er die Tatsache nicht verleugnen, dass der Sprücheklopfer eine Aura von Macht ausstrahlte, und wenn er etwas in dieser dunklen Welt der Drow gelernt hatte, dann das Macht hier alles bedeutete. Marius konnte es nicht verhindern, dass ein flüchtiger Schatten von Eifersucht in seinen Augen aufblitzte, doch dann hatte er sich wieder gefangen, so dass er Lelith Frage beantworten konnte.

Wenn ja, dann sicher nur die reichen Adligen, Fürsten, und Könige, doch zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nicht sonderlich viel in solchen Kreisen herumgekommen bin. Außerdem bin ich kein Grabräuber, wandte er leicht gekränkt ein und beschleunigte seine Schritte. Wenn Lelith lieber über Gräber oder Flüche sprechen wollte, anstatt über ihre Zuneigung zueinander, war sie entweder die unromantischste Person, außer Grimm, der er jemals begegnet war, oder er hatte etwas falsch verstanden. Vermutlich hatte er viel zuviel in irgend etwas hineininterpretiert, dass eh nur in seiner Vorstellung stattgefunden hatte. Doch auch wenn sie nichts für ihn empfand, wollte er ihr dennoch mit jeder Faser seines Körpers dabei helfen gesund zu werden.
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Geändert von Lazarus (09.06.2010 um 19:21 Uhr)
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  #232  
Alt 13.06.2010, 17:33
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Habe ich mir das gerade nur eingebildet, oder hat er etwa gekränkt geklungen? Wunderte sich Lelith. Hab ich mir vermutlich nur eingebildete...
„Das du kein Grabräuber bist, kann ich mir denken.“, sagte sie zu ihm. „Es würde mich nur interessieren. Die Oberfläche ist für mich ein großes Geheimnis, über das ich alles erfahren möchte. Und sollte ich das Gift überleben, möchte ich sie auch einmal besuchen.“, fügte sie leise hinzu.
Sie beobachtet Marius Mimik genau, um zu sehen wie er darauf reagierte. Wen es ihn überraschte, oder er sich freute, das sie seine Heimat Kennenlernen wollte, so ließ er sich das nicht anmerken. Frustriert blickte sie wieder nach vorne.
Ich weiß immer noch nicht, ob er mich mag oder nicht. Wie soll ich ihn den einschätzten, wen er auf meine Worte nicht reagiert. Fragte sie sich stumm.
Sie blickte nach vorne. „Dort hinten ist das Tor.“, bei diesen Worten massierte sich nicht die linke Hand. Sie hatte kein Gefühl mehr in den Fingern.
Wie zu erwarten war, wurden sie von einer Vermuten Gestalt in Empfang genommen. „Ich möchte zu Diraium.“, sagte sie mit fester Stimme. „Welches Anliegen führt euch zu ihm?“, wollte die Wache wissen. „Mein Vater und er haben Geschäftlich miteinander zu tun. Und nun bring mich zu ihm.“, die Wache war ein gutes Ablenkungsmanöver. Wen sie den Kerl zusammen stauchte, musste sie nicht über Marius nachdenken.
Männer sind komplizierter als ich dachte. Zumindest wen sie einen eigenen Willen haben.
„Hier lang.“, lautlos öffnete sich das Tor. Schwarze Marmorfliesen, hohe dunkle Säulen und bunte Glasfenster waren das einzigste, was Lelith sehen konnte. Vor langer Zeit waren in der Kapelle wohl einmal Figuren aufgestellt worden, aber mehr als zerstörte Sockel bekam sie nicht zu Gesicht.
„Diraium wartet bereits auf Euch, Hochwürdige.“, eine zweite Person, die vor einer kleinen, schäbigen, verwitterten Holztüre wartet, verbeugte sich tief vor ihr. „Bitte folgt mir.“, erneut liefen Marius und Lelith durch ein Labyrinth aus Gängen. Mal ging es eine Treppe hoch, mal eine Runter. Man bog nach links oder rechts ab. Nach kürzester Zeit hatte Lelith die Orientierung verloren.
„Da währen wir. Bitte tretet ein, Hochwürdige.“, ihr Führer war vor eine großen Holztüre stehen geblieben. Zwei weiße Gagoyles aus grauem Stein standen links und rechts vor der Tür wie Wächter.
„Nur Ihr, Hochwürdige.“, der Mann hatte doch tatsächlich die Frechheit Marius den eintritt zu verweigern. „Marius wird mich begleiten. Tritt bei Seite!“, zischte sie. Um ihren Worten mehr Nachdruck zu verleihen, legte sie ihre Hand auf den griff ihrer Schlangenpeitsche.
Der Mann leckte sich nervös über die Lippen. „Ich bitte Euch, Hochwürdige.“
„Hast du etwas gesagt?“, zischte Lelith kalt. „Bitte Herrin, ich bin auch nur ein Diener eines Herrn.“
„Mach die Tür auf und lass uns beide eintreten. Und beeile dich, ich bin heute nicht in der Stimmung geduldig zu sein!“, knurrte sie.
„Aber, aber, aber.“, die Tür öffnete sich und ein edel gekleideter Drow trat auf die beiden zu. „Wer wird den gleich gewalttätig werden?“, fragte er sie mit einem charmanten lächeln. Lelith musterte den Mann mit gerunzelter Stein.
Das Haar des Elf war kurz und zu einem kleinen Zopf am Kopf zusammengebunden. Sein schlanker Körper steckte in einem weißen, eleganten Anzug. An seinen behandschuhten Fingern funkelten mehrere, teure Diamantenringe und in der rechten Hand hielt er einen Gehstock mit einem goldenen Stimmenknauf.
Er sah aus, wie ein Geschäftsmann, der gut verdiente. Aber Lelith wusste nur zu gut, das das Aussehen nur eine Maske war. Der Drow vor ihr mochte nicht bewaffnet sein, die zehn anderen Dunkelelfen in den Schatten jedoch hatten gewiss ihre Armbrüste auf sie gerichtet. Genau wie die Frau, die hinter dem Drow zum Vorschein kam.
„Ich nehme an ich habe es hier mit der bezaubernden Tochter meines Freundes Sazariel zu tun? Lelith, nicht war.“, mit einer fließenden Bewegung nahm er ihre Hand und Küste den Handrücken. „Es ist mir eine Ehre.“, Lelith lächelte schwach. „So ist es. Ich nehme an, ich habe es hier mit Diraium zu tun?“
„So ist es junge Dame. Aber bitte, kommt doch herein.“, kurz warf er Marius einen Blick zu. „Der junge Herr darf selbstverständlich ebenfalls mitkommen.“, fügte er hinzu. „Kommt.“
Der Raum in dem Diraium wohnte war groß. Er hatte einen Kamin in dem noch eine Glut glühte, unzählige Regale in denen Bücher, Flaschen und getrocknete Kräuter lagerten. Ein großes Bett stand am anderen Ende des Raumes. Hauchdünne, rote Spinnenseide hingen als Tücher verwoben von der Decke und trennt den Schlafbereich von dem Arbeitsbereich ab.
Auf einem bequemen Sessel saß die Drowpriesterin. Sie hatte langes, dichtes, leicht gelocktes Haar das ihr offen über die Schulter fiel. Das enge, rote Kleid war tief geschnitten und links und rechts ab der Hüfte aufgeschnitten. Dazu trug die Dunkelelfe knie hohe, schwarze Lederstiefel. Als sie sich erhob und eine Locke aus ihrem Gesicht strich, konnte Lelith lange, rote Fingernägel sehen. Sie sah aus wie eine Normale Priesterin der Göttin. Das einzigste was die Schönheit der Drow zerstörte, war eine lange, hässliche Narbe vom linken Auge bis unter ihr Kinn.
„Lelith, das ist Fimara. Die Hohenpriesterin, die das Gegengift segnen wird.“ , stellte Diraium die Frau vor. Lelith begnügte sich damit, ihr zu zunicken. „Also Lelith, würdest du dich bitte setzten? Wir untersuchen dich jetzt und dan fangen wir mit dem Mischen an. Es wird schnell gehen.“, versprach ihr der Freund ihres Vaters.
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  #233  
Alt 14.06.2010, 17:35
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Marius gefiel die ganze Angelegenheit immer weniger, was hatte er hier nur verloren, warum war er nur mitgekommen. Er konnte Lelith weder vor dem Gift retten, noch war er in der Lage sie zu verteidigen, sollte das alles eine Falle sein. Denn obwohl er durchaus wusste wie man mit einer Klinge umging, glaubte er kaum daran gegen einen Drow in einem ehrlichen Kampf, sofern diese Rasse das Wort überhaupt kannte, lange bestehen zu können. Er wollte Lelith gerade sagen, dass er genausogut auch vor der Tür warten konnte, wobei er sich ingeheim fast wie ein Feigling vorkam, als diese auch schon geöffnet wurde. Als der Dieb den aalglatten Drow vor sich sah und dessen gönnerhafte Art mit der er das Wort Herr betonte, und Lelith schöne Augen machte, drehte sich ihm fast der Magen um und seine Hand wanderte unmerklich in Richtung Dolch.

Wenn du glaubst, dass ich dir die Freundlichkeitsmasche abnehme, dann bist du schief gewickelt, lass ja deine gierigen Finger von Lelith, überlegte er missmutig, bevor er dann scheinbar unbekümmert in den Raum trat.

Währenddessen war Istovir nur noch fünfhundert Meter von der Nekropole entfernt als er die Blutspur sah die direkt daraus hervorkam und dann einen rechten Winkel beschrieb um dann hinter einem Felsen zu verschwinden. Der Magier packte den Speer fester und schlich sich dann vorsichtig nach allen Seiten umsehend um den Felsen herum und zwar entgegen der Richtung aus der die Blustspur kam. Er glaubte zwar nicht auf ernsthafte Gegenwehr zu stoßen, denn der Menge nach musste der Verursacher der Spur dem Tode näher sein als dem leben und tatsächlich glaubte er nun auch ein ganz schwaches Röcheln zu vernehmen. Istovir schlich weiter und tatsächlich konnte er in dem hier vorherschenden Licht Metall aufblitzen sehen.
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Geändert von Lazarus (16.06.2010 um 18:29 Uhr)
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  #234  
Alt 16.06.2010, 18:57
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Der Magier musste ein Geräusch verusacht haben, denn plötzlich klapperte es so als würde ein gepanzerter Körper seine Lage verändern.

Nalfein, bist du es? Hast....hast du Wasser gefunden? wollte eine sehr schwache Stimme wissen.

Ich muss Euch leider enttäuschen, man nennt mich Rizzen und ich habe leider kein Wasser dabei. Nach diesen Worten trat Istovir nun vollständig hinter dem Fesen hervor, und jetzt konnte den Verletzten endlich in Augenschein nehmen. Die ausgesprochen bleiche Gestalt des verwundeten Drow lag in Embryonalhaltung an den Felsen geschmiegt da, seine Hände waren fest auf den Bauch gepresst, gerade so als müsse er seine Eingeweide davon abhalten herauszufallen. Ein großteil des Bluts um die Stadwache herum war bereits geronnen und für Istovir kam es einem Wunder gleich, dass der Drow solange durchgehalten hatte. Dennoch bestand kein zweifel daran, dass er den heutigen Tag nicht mehr überleben würde, wenn er nicht umgehend zu einem Heiler gebracht wurde, was absolut nicht in Istovirs Tagesablauf passte und ihm sogar äußerst ungelegen käme. Vielleicht konnte er noch ein paar brauchbare Informationen aus dem Sterbenden herausbekommen, zum Beispiel wer dessen Rüstung wie Papier zerfetzt hatte, wahrscheinlicher war aber, dass er es mit dessen Kameraden Nalfein probieren musste, der noch irgendwo hier herumschlich, falls er überhaupt noch am Leben war. Die Wache starrte ihn unverwandt an, so als müsse sie sich davon überzeugen, dass er echt war, oder vielleicht befand sie sich gerade im Delirium denn erneut wiederholte sie die Fage von vorhin:

Nalfein, bist du das?

Istovir beschloss das Spiel mitzuspielen, was hatte er schon groß zu verlieren:

Ja, ich bin's, was ist mit dir geschehen?

W..was mit mir geschehen ist? Du....du warst doch dabei....hast du die Krallen vergessen und die Augen in der Dunkelheit...was die Antworten seines Gegenübers waren abgehackt und von ständigen Hustenanfällen unterbrochen, bei denen Blut aus dessen Mund in alle Richtungen versprüht wurden.

Ich...muss wohl einen Schlag auf den Kopf bekommen haben, ich weiss nur noch, dass wir auf Patrouille unterwegs waren und dann verschwimmt alles.

Ja, die Gräber, sie haben uns...ge...schickt um nach dem rechten zu sehn...Routineauftrag, ha, Routineauftrag haben sie gesagt bei diesen Worten musste der Sterbende laut auflachen, was er besser nicht getan hätte, denn nun bäumte sich sein Körper noch einmal auf, ein Zittern durchlief ihn und dann hauchte er seinen letzen Atem aus.

Verdammter Idiot, hättest du nicht wenigstens noch eine Minute durchhalten können, wenn du nicht schon tot wärst würde ich dir am liebsten...

Weiter kam Istovir nicht, denn in diesem Moment meltete sich vollkommen unerwartet eine raue Stimme zu Wort, mit einem Tonfall, der nur als drohend beschrieben werden konnte:

Was würdet ihr mit meinem Freund anstellen?
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Geändert von Lazarus (16.06.2010 um 19:01 Uhr)
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  #235  
Alt 18.06.2010, 22:44
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Eigentlich sollte es ihr nichts ausmachen, in ihrer Unterwäsche auf einem Stuhl zu sitzen und sich von einem männlichen Drow untersuchen zu lassen. Sacharmgefühle gab es bei den Elfen nicht. Und Lelith war stolz auf ihren Körper. So wie jede weibliche Dunkelelfe.
Die Tatsache, das Marius im Raum war, lies sich doch ein wenig verlegen werden.
Fragen fluteten in ihren Kopf, die sich vorher noch nie gestellt hatte. Zum ersten mal fragte sie sich, ob sie nicht doch ein wenig zu mager war, ob ihre Brüste nicht doch größer sein sollte und ob die Narbe zwischen ihren Schulterblättern vielleicht doch eher Abstoßen wirkte.
Sie wusste nicht woher dieses ungewöhnliche denken kam, aber es beunruhigte sie. Das führe dazu, das sie Marius immer wieder nervöse Blicke zu wandte. Was er wohl dachte? Lelith hätte alles gegeben um nur einen kurzen Blick hinter die steinerne Fassade zu erhalten, die gerade sein Gesicht wiedergab.
„Tief einatmen kleines.“, Diraium holte sie zurück in die Wirklichkeit. „Mmmm...“, er hatte sich vor ihr hingekniet und lauschte nun auf ihren Atem. Der am Anfang so galante Mann hatte sich sofort verändert, als es ums Geschäftliche ging. Nun war er sachlich und achtet reichlich wenig auf charmante Sprüche.
„Du stellt mich vor eine echte Herausforderung, meine Liebe.“
„Wieso, ist es den schon so spät?“, entfuhr es ihr besorgt. „Du bist ungefähr auf der Hälfte der Zeit. Du musst wissen, das Blut der Göttin ist nicht einfach herzustellen. Vor allem nicht in der Konzentration die du benötigst.“, nachdenklich erhob er sich. „Natürlich kann ich es herstellen. Wen gleich ich nicht für den Erfolg garantieren kann. Du solltest zur Göttin beten, das es funktioniert. So wie es heißt, erhört sie dich ja ziemlich oft.“
Lelith atmete leise aus. Eilig griff sie nach ihren Kleidern und zog sich an. „Das brauen wird noch etwas Zeit brauchen. Lass dich von der Wache in die Kapelle bringen. Dort kannst du beten.“, die Priesterin nickte.
„Vielen Dank, Diraium.“
„Keine Ursache. Für meine Freund und so schöne, junge Damen tue ich fast alles.“, er zwinkerte ihr noch einmal zu, dann ging er auf eines seiner Regale zu und begann damit, die Zutaten zusammen zu suchen. „Marius? Kommst du?“, das ließ sich der Halbelf scheinbar nicht zwei mal sagen. Er folgte ihr schweigend.
Auch auf dem Weg zur Kapelle wechselten die beiden kein einzigstes Wort. In der Kapelle angelangt, Kniete sich Lelith sofort vor dem Götzenbild der Göttin nieder und versank in einem tiefen, innigen Gebet.

* * *

Alchemisten sind fast genau so schlimm wie Magier. Warum bin ich noch mal zu diesem Quacksalber gekommen? Hyrr zwang sich, den Goblin freundlich daran zu erinnern, das sie eigentlich nur ein einfaches Gegengift gegen die Seuchenspinnen wollte.
„Oh... Gengift... natürlich.“, das kleine grüne Ding kramte eilig zwei kleine Piolen aus einer Kiste hervor. „Das haben ich selber gemixt. Sehr, sehr gut. Wirkt schnell und is sicher.“, stolz zeigte der kleine Wicht ihr die giftgrüne Flüssigkeit.
„Wirklich?“, hackte die Zwergin nach. „Wirklich, wirklich!“, der Goblin nickte eilig. „Gut, dann gib her. Mein Boss wartet nur ungern auf seine Lieferung.“, die Erwähnug eines Boss schien den Goblin zu erschrecken. Er wurde etwas plass um die lange Nase herum.
„Ähm... Boss seien... Drow?“
„Ja. Ungeduldiger Drow.“
„Flex will nicht haben Ärger mit... Boss.“, begann der Goblin langsam. „Ähm Flex machen Sonderpreis, ja? Dafür kahle Zwergin und Boss ihn nicht mit hübscher Priesterin Lelith in Verbindung bringen. Flex kenne keine Dame mit diesem Namen. Er haben sie noch nicht gesehen, und sie seien auch ganz sicher keine von Flex Kunden.“
„Ist gut. Und jetzt her mit dem Gegengift!“, fauchte die Zwergin
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Alt 24.06.2010, 19:06
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Istovir zeigte sein Erschrecken über das plötzliche Auftauchen einer weiteren Wache zwar nicht äußerlich, aber sein Herz schlug in rasendem Takt, so dass er sich ernsthaft fragte ob es sein Gegenüber auf diese Entfernug hören konnte.

Ah, ihr müsst Nalfein sein, ich wollte mich gerade um euren Freund kümmern, doch ich kam leider zu spät. Der Magier ließ offen was er mit dem Wort "kümmern" meinte, aber Nalfeins Haltung wurde merklich angespannter, und er umfasste den Griff seines Schwerts fester. Anscheinend nahm er ihm wohl die Rolle als barmherziger Samariter nicht ab, was zwar ziemlich scharfsinnig war, für Istovir aber nur Probelme bedeutete. Zu allem Überfluss meldete sich jetzt auch, im unpassendsten aller Momente, seine Dämonin wieder zu Wort und das auf ausgesprochen befremdliche Weise.

Hm, was für ein lecker Stückchen Frischfleisch, der dürfte mich gerne mal verwöhnen meinte sie genießerisch und fing an zu schnurren, leider tat sie es laut und mit Istovirs Stimme.

Es war schwer zu beschreiben, wer verwirrter war, Nalfein oder Istovir. Doch damit nicht genug Aznar setzte noch einen drauf und Istovirs Zunge leckte lasziv, ohne sein Zutun und gegen seinen Willen, über seinen Mund.

Lass den Unfug Weib, wir haben Wichtigeres zu tun.

Gönn mir doch ein bisschen Spaß und schau dir diesen begnadeten Körper an, ich bin sicher, der kann Sachen von denen du noch nie etwas gehört hast.

Mal abgesehen davon, dass er so aussieht, als hätte er noch nicht mal seinen hundertsten Geburtstag gefeiert, hat er vermutlich die Intelligenz eines überreifen Steinpilzes, aber bitte tu dir keinen Zwang an, schlüpf in seinen Körper, dann bin ich dich endlich los.

Ich hatte eigentlich an was andres Gedacht.

Istovir wurde bei dem Gedanken an eine sexuelle Beziehung unter Männern, noch dazu wenn sein Körper daran beteiligt war, fast schlecht. Das ist widerlich, sogar für deine Verhältnisse.

Na, sind wir etwas prüde Magierlein?

Ganz und garnicht, du kannst tun und lassen was du willst....wenn du aus meinem Körper raus bist, aber jetzt haben wir Wichtigeres zu tun.

Ohne eine Vorwarnung rammte Istovir seinen Speer mit aller Kraft in Nalfeins Bauch.

Sind wir etwa eifersüchtig? Das hast du doch garnicht nötig, ich mag nur dich und deinen gutaussehenden....äh Verstand.

Spar dir das Süßholzraspeln, ich kenne dich und deine Art: Unzuverlässigkeit dein Name ist Weib, aber das hab ich dir glaub ich schon einmal gesagt.

Während Istovir mit Aznar seinen inneren Disput führte begann Nalfein unkontrolliert zu zucken und Blut lief ihm aus dem Mund, seine Augen waren unmöglich weit aufgerissen. Schließlich fiel er mit einem lauten Plumps zu boden und hätte dem Magier fast seine Waffe aus den Händen gerissen. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass beide Wachen wirklich tot waren durchsuchte er sie in aller Hast, aber außer ein paar Münzen, die er schnell in seiner Robe verschwinden ließ, hatten sie nichts dabei. Er wischte noch schnell seinen Speer an den Kleidern Nalfeins ab, bevor er weiter in Richtung Nekropole marschierte.
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
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Geändert von Lazarus (24.06.2010 um 19:09 Uhr)
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  #237  
Alt 27.06.2010, 15:15
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Lelith war tief in ihrem Gebet versunken. Da Marius schwieg, viele s ihr einfach, sich zu konzentrieren. Langsam dämmerte sie weg, verfiel immer tiefer in der Meditation.
Als sie schließlich ihre Augen wieder öffnete, war die Kapelle verschwunden. Das Gift in ihren Adern hatte sie erneut an einen anderen Ort gebracht. Aber es gab keinen Himmel, wie beim letzten mal. Es gab nur diese große, dunkle Leere.
Verwirrt schaute sich die junge Priesterin um. Was war das für ein Ort? Es schien sie weder an die Oberfläche noch an einen Ort im Unterreich verschlagen zu haben. Vorsichtig machte sie einen Schritt vorwärts. Der Untergrund aus schwarzen Schatten gab zwar etwas nach, hielt sie aber. So begann Lelith damit, die Dunkelheit um sich herum zu erkunden.
Sie verlor wie das letzte mal das Zeitgefühl. Um sie herum herrschte nach wie vor nur Dunkelheit. Sie konnte absolut nichts sehen. Nicht einmal im Infrarotspektrum konnte sie etwas erkenne.
So fühlt es sich also an, wen man erblindet ist. Dachte sie. Schrecklich. Zumindest gibt es hier keine Gegenstände, gegen die ich laufen kann.
Lelith seufzte leise. Hoffentlich beeilt sich Diraium. Sie wollte das Gift so schnell wie möglich loswerden. Und hoffentlich wirkt das Gegengift auch.
Lelith blieb stehen. Das Gegengift wird wirken! Ich vertraue der Göttin! Lelith klammerte sich an ihren Glauben.
„Das ist eine gute Idee, mein Kind.“, erklang ein flüstern um sie herum. Lelith zuckte zusammen. „Nur wer glaubt, ist stark, nur wer stark ist, wird leben. Die schwachen werden ausgegemetzelt.“, Lelith schluckte. Wer sprach da?
„Ich bin das Chaos, das dich umgibt, mein Kind.“, antwortet die stimme auf ihre unausgesprochene Frage.
Nah toll, jetzt rede ich mit einem Wesen, das sich nicht sehen kann, das aber meine Gedanken lesen kann. Das Gift ist wirklich grässlich.
„Ich bin mehr als nur ein Wesen, mein Kind.“, erklang sie Stimme erneut in ihrem Kopf. „Ich bin so viel mehr.“
„Was bist du dann? Wer bist du? Wo bin ich?“
„So viele Fragen, deren Antworten du doch schon kennst.“, raunte die Stimme ihr zu. „Denk nach, erinnere dich. Überlege!“, Lelith runzelte die Stirn.
Absolute Finsternis, eine Wesen, das mehr ist und zudem Chaos...
„Ja, sprich es aus.“
„Das ist nicht möglich. Ich bin nur eine einfache Priesterin, was sollte die Göttin an mir finden? Und breche ich nicht alle Gesetzte?“, entfuhr es ihr. Nicht nur, das in ihren Adern Oberflächenblut floss und sie die Oberfläche sehen wollte, nein, sie hatte sich verliebt. Und das auch noch in ein Halbblut. Ihre Göttin fand das gewissen... grauenhaft?
„Ich finde es sehr amüsierend.“, meinte die Stimme. „Ist das nicht ein herrliches Gefühlschaos in deinem inneren, meine kleine?“, hackte die Stimme nach. „Ja, das ist es. Eine wunderbare Art des Chaos ist in dir entstanden.“
Lelith entschied, das sie verrückt geworden war. Das Gift hatte scheinbar bereits tiefere Schäden hinterlassen, als ihr bewusst war. Wie sonst sollte sie sich das hier alles erklären? Ihre Göttin würde doch gewiss nicht mit ihr in Kontakt treten um mit ihr zu reden. Das passte ja gar nicht zu dem Bild, das sie wehrend der Ausbildung übermittelt bekommen hatte.
„Du bist nicht verrückt geworden. Und du bist auch nicht irgendeine Priesterin, mein kleines. Ich habe dich nicht aus einer Laune heraus gezeichnet, noch dir während der ganzen Zeit in der Ausbildung meine Gunst geschenkt. Du bist etwas besonders.“
So, jetzt ist Schluss. Jetzt ist mein Verstand komplett am Boden! Erneut lachte die Stimme. Lelith weigerte sich stur in ihr ihre Göttin zu sehen.
„Du, mein kleiner Liebling wirst wunderbares Chaos schaffen. Egal wo du dich aufhalten wirst. Im Unterreich durch deinen sturen Kopf, an der Oberfläche, wen du sie je erreichen wirst, durch dein bloßes auftreten. Du wirst mir viel Freude bereitet, Lelith. Sehr viel.“, flüsterte die Stimme.
„Wen ich die ganze Sache überlebe.“, konterte Lelith leise. „Das wirst du. Du verdankst dein leben aber nicht diesem schleimigen Mann oder dieser Hure von einer Priesterin.“, Lelith hob eine Wimper. Was hatte es zu bedeuten, wen eine Göttin eine ihrer Priesterinnen, als Hure bezeichnete?
„Nein, du verdankst dein Leben, deine ganze Existenz nur mir. Mir, deiner Göttin.“, etwas weiches strich ihr über die Wange.
„Ich war es, die einst vor langer Zeit deine Urgroßmutter fangen ließ und in meinem Willen wurde deine Großmutter gezeugt. Ich alleine sorgte dafür, das sie deine Mutter austragen konnte und diese im Unterreich sogar etwas ansehen erreichte.“
„Das alles wegen mir?“
Jetzt ist es wirklich zu spät! Ich habe nicht nur Halluzinationen, ich verspotte auch noch meine Göttin.
„Manchmal langweilen mich meine Hohenpriesterinnen mit ihren Machtspielen. Es ermüdet mich, das immer nur Häuser vernichtet werden. Es ist an der Zeit, das es wieder etwas Abwechslung gibt.“
„Und das biete ich?“, entfuhr es Lelith. „Ja, das bietest du mir. Durch deine Flucht ist die ganze Stadt in Ausruhe. Es ist wahrlich eine Freude mit anzusehen, wie sich die Hohen Damen fürchten. Und da sind ja noch dein Magier und dein Halbelf. Das wird ein Unterhaltsames Spiel für mich.“, erneut schien etwas ihre Wange zu streifen.
„Du wiest mir Freude bereiten.Viel Freude.“, etwas kühles legte sich in ihre Hand. „Nun gehe zurück und lass dir das Gegenmittel geben. Trinke es und gehe dann sofort zu deiner Zwergin zurück. Rüste dich für einen Kampf in der Nekropole.“, nun war die Stimme nicht mehr sanft sondern gebieterisch.
„Geh und hilf dem Magier und seiner Freundin.“
„Dem Magier? Und seiner Freundin?“
„Ach ja, die beiden haben auch schon eine wunderbare Art des Chaos hervorgebracht. Vor allem seine Freundin. Du wirst schon früh genug herausfinden, wer oder was sie ist.“, Lelith nickte noch etwas verwirrt.
„Du sollst wissen, das die Priesterin, die dir helfen sollte gepfuscht hat. Trink den Inhalt der Piole in deine Händen und verlasse das Zimmer. Dreh dich nicht um, wen du Schreie hörst. Geh deinen eigenen Weg.“, befahl die Stimme eingehend.
„Öffne nun deine Augen und kehre zurück in die Wirklichkeit.“, wurde sie angewiesen. „Und bedenke immer Lelith: Wen du mir keine Freude mehr bereitest, reicht ein einziger Gedanke von mir und du wirst vergehen.“, Lelith erhaschte einen kurzen Blick auf eine riesige, schwarze Spinne die auf leuchtenden, violetten Spinnenfäden stand, dann war sie wieder in der Kapelle.
In ihrer Hand lag eine kleine Piole mit einer blutroten Flüssigkeit.
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  #238  
Alt 30.06.2010, 16:27
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Marius konnte es sich nicht verkneifen Lelith anzusehen, während sie sich bis auf die Unterwäsche ausgezogen und auf dem Stuhl Platz genommen hatte, doch irgendwie erschienen ihm die Gedanken die ihm bei diesem Anblick durch den Kopf schossen unangebracht und so tat er so als würde er sich für die Beschaffenheit der Decke interessieren.

Mach dir keine falschen Hoffnungen, denk an was andres Marius. Oh wirklich ein schönes Muster an der Decke und sind dort nicht sogar ein paar Spinnweben? Sehr interessant.

Endlich war der Dunkelelf mit Lelith Untersuchung fertig, nur noch ein paar Sekunden länger und er wäre sich wirklich lächerlich vorgekommen, wie er so teilnahmslos dastand und die Decke anstarrte. Wenn er jedoch damit gerechnet hatte dass der Drow das Gegenmittel gleich herstellen würde, so sah er sich getäuscht. Was Lelith als nächstes sage, erfüllte ihn mit Entsetzen und ließ seine Eingeweide rotieren, er sollte sie doch tatsächlich zu einer Kapelle der Spinnengöttin begleiten. Er konnte aus dem Stehgreif mindestens fünfzig Orte aufzählen, an denen er jetzt lieber mit ihr sein wollte. Warum tat sie ihm das an, wusste sie nicht wie tief sie ihn damit verletzte? Wenn er etwas mehr verachtete als die Drow, dann war es ihre grausame und chaotische Göttin. Der Dieb entfand Furcht und Hoffnungslosigkeit zugleich bei dem Gedanken daran den unheiligen Boden des Gotteshauses zu betreten. Doch dann sah er in das Gesicht der Kranken und alle Zweifel verflogen, er musste stark sein, auch wenn es ihm schwerfiel. Ohne ein scheinbares zögern folgte er Lelith bis sie an der Kapelle angelangt waren, doch noch nicht einmal die unerfüllte Liebe zu der Drow konnte ihn dazu bewegen das Innere des Gebäudes zu betreten, und so blieb er davor stehen während sie zu der Göttin betete, oder irgendein anderes schreckliches Ritual vollzog.
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  #239  
Alt 02.07.2010, 21:54
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Marius war nicht mit in die Kapelle gekommen. Dass war das erste, was ihr auffiel. Aus einem ihr nicht definierbaren Grund betrübte sie das.
Warum wundert mich das? Er ist ein Oberflächenbewohner und weiß nicht, wie wichtig mir die Göttin ist. Langsam setzte sie den Trank an die Lippen und schüttet dessen Inhalt in ihren Mund. Es schmeckte ekelhaft Metallisch. Fast so wie Blut.
Aber so genau wollte sie nicht darüber nachdenken. Sie schritt eilig zur Tür. Marius wartet in den Schatten auf sie.
„Lass uns zurück gehen.“, flüsterte sie. Er nickte nur.
Hab ich ihn schon wieder irgendwie verärgert? Fragte sich Lelith niedergeschlagen. So ein verdammter Mist! Ich brauche wirklich einen Ratgeber oder so. Sonst verstehe ich das mit der Liebe nie!
Der Weg zurück verlief schweigend. Lelith warf ihrem Schwarm hin und wieder einen Blick zu und versuchte, Blickkontakt aufzubauen, aber Marius beachtet sie nicht. Schließlich gab sie es mit einem Seufzen auf.
„Bin ich froh, wen dass alles vorbei ist.“, sagte sie laut. „Ich auch.“, murrte Marius leise.
Fall ich ihm zur Last? Dachte Lelith entsetzt. Das würde er mir doch sagen oder? Hoffte sie stumm. Aber wer konnte schon sagen, was in dem Kopf eines Mannes vorging?
Als sie an der Türe angekommen waren, ließen die Wachen Marius wortlos eintreten. Zumindest sie hatten dazugelernt. Der Halbelf schlenderte in den Raum. Dabei Blickte er zu der Priesterin. Diese bemerkte seinen Blick und schenkte ihm ein Verführerisches Lächeln. Eifersucht und Empörung stiegen gleichermaßen in Lelith auf.
WAGE es! Wage es auch nur einmal, deine Griffel nach Marius auszustrecken, und ich werde dich eigenhändig töten! Ihr Blick sprach aus, was sie dachte. Die Priesterin kicherte amüsiert.
„Eifersüchtig kleine?“, schnurrte sie, so dass es Marius hören konnte. „Aber kein Wunder, das er an dir nichts findet. Du bist ja noch ein Kind.“, das letzte Wort hatte sie gedehnt und beton ausgesprochen. Lelith rankte nur kurz mit ihrer Fassung. In Situationen wie diesen gewann die Priesterinnenausbildung die Oberhand.
„Hast du schon einmal in den Spiegel geschaut?“, entgegnete sie kalt. „Vorausgesetzt, es zerreißt die Spiegel vorher nicht.“, mit einem Finger fuhr sich Lelith übers Gesicht und zeichnete die Narbe auf Fimaras Gesicht nach.
Die andere Frau hörte sofort auf mit lächeln. „Sei leise. Du schuldest mir dein Leben, denk daran.“
„Wenn ich überlebe, dann verdanke ich mein Leben meiner Göttin.“, war die gelassene Antwort der jüngeren. „Du warst nur das Medium, mehr nicht.“
Lelith schritt auf Diraium zu, der sich klugerweise aus diesem Streit heraus hielt. „Bist du fertig?“
„Ja. Hier ist der Trank.“, er reichte ihr eine kleine Flasche. Eine rote Flüssigkeit war darin. Als Lelith den Korken zog, schwappte schwarzer Nebel über den Flaschenrand.
„Du musst alles austrinken.“, ermahnte sie der Freund ihres Vaters. „Ansonsten könnte es nicht wirken.“
„Nah dann, zu wohl.“, der Trank rannte ihr die Kehle herunter und schien sie von innen heraus zu verbrennen. Dennoch setzte Lelith die Flasche nicht ab. Das flüssige Feuer belebte ihre müden Muskeln wieder und vertrieb die Müdigkeit aus ihrem Körper. Als die Flasche leer war, fühlte sich Lelith erfrischt.
„Es scheint zu wirken. Wie lange wird es dauern, bis ich wieder vollständig genesen bin?“, fragte sie den Drow. „Es kommt darauf an, ob du dich gleich hinlegst oder ob du lieber noch ein paar Sachen erledigst.“
„Ich habe in der tat noch etwas zu erledigen.“, gab sie zögernd zu. „Dann könnte es drei bis vier Tage dauern. Falls du in dieser zeit ein hohes Gebet aussprichst, könnte es noch länger dauern. Aber deine Kräfte werden zurückkehren.“
„Danke Diraium. Dann werde ich jetzt gehen.“, Lelith warf der Priesterin einen vernichteten Blick zu. „Marius? Lass uns gehen.“, in ihrer Stimme war noch etwas von der Eifersucht zu hören, das bemerkte Lelith. Wütend biss sie sich auf die Zunge.
Mist. Mist. Mist. Fluchte sie.
„Ich werde euch noch raus bekleiden.“, Diraium zog sich hob einen Zylinder auf und setzte ihn sich auf den Kopf. „Einer Dame gegenüber muss man ja immerhin Respekt zeugen.“
Marius war von der Idee wohl nicht sonderlich begeistert. Lelith warf ihm einen entschuldigenden Blick zu. Aber sie wies den Drow nicht ab. Zum ärger der anderen Priesterin.
Wie du mir, so ich dir! Schadenfreude blitze in ihrem Blick auf.
„Danke Diraium.“, genüsslich ging sie zwischen Marius und Diraium auf die Türe zu.
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  #240  
Alt 04.07.2010, 21:52
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Nachdenklich betrachtete Marius die die Drowpriesterin, aber auch ohne Narbe wäre sie keineswegs an Leltih Schönheit herangekommen, zuerdem konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen was eine Priesterin von ihm wollte, außer ihn als Opfer für die Spinnenkönigin zu verwenden. Aber vermutlich würde ihn sogar die Gottheit verschmähen, genau so wie es Lelith tat.

Tja, du verlierst wohl so langsam deinen Charme Marius, also bleibt dir nur noch dein Reichtum, deine besondere Stellung in der Gesellschaft, deine außergewöhnliche Schönheit und deine vielen Freunde, aber der Versuch sich mit Sarkassmuss selbst aufzubauen schlug heute anscheinend fehl, denn er fühlte sich dadurch keineswegs besser. Ach Grimm, warum bist du nicht bei mir, du konntest mich immer wieder auf den rechten Weg zurückbringen.

Während er noch völlig in Gedanken vertieft war, schien sich ein echter Streit zwischen Lelith und der Priesterin anzubahnen, und obwohl er nur die Hälfte mitbekam, schien es doch tstächlich um ihn zu gehen. Bildete er es sich nur ein, oder war Leltih eifersüchtig. Doch dann fiel ihm ein, wie abwegig diese Theorie war, vermutlich handelte es sich nur um eines der üblichen Drowmachtspielchen, bei dem er zufälligerweise irgendeine nebensächliche Rolle einnahm. Und tatsächlich schien er recht zu behalten, als er Lelith dann zwischen sich und Diraium stehen sah, den entschuldigenden Blick dem sie ihm dabei zuwarf bemerkte er nicht.

So ist das also, die Priesterin kann mich nicht haben und deshalb nimmst du ihr ihre Trophäe weg, von mir aus, werd doch glücklich mit deinem neuen Freund, ihr passt ja so gut zusammen. Du bist ja jetzt wieder gesund und brauchst mich nicht mehr. Ich bin sicher ihr werdet Euch nach gemeinsamer Liebesnacht schlapp lachen über diesen dummen Trottel von Marius und seine absurden Vorstellungen. Ich habe jedenfalls genug von Eurer Sippschaft kranker Geister, Eurer dämlichen Göttin und Eurer trostlosen Welt.

Marius zwängte sich an Lelith und dem Drow vorbei um als erster den Ausgang zu erreichen, denn was er jetzt brauchte war frische Luft, da er das Gefühl hatte sein Brustkorb würde sich zusammenschnüren. Doch als er im Freien stand und über sich nur die geschlossene Höhlendecke des Unterreiches sah, wurde es nicht besser, im Gegenteil, die Panik in ihm wurde nur noch größer und er fasste einen Entschluss. Er musste diese Unterwelt verlassen, koste es was es wolle, und wenn er dabei umkam war es auch in Ordnung, was hatte er schon zu verlieren? Niemand wartete mehr auf ihn und niemand würde ihn vermissen, Grimm war tot und selbst Spot hatte anscheinend Wichtigeres zu tun um bei ihm zu sein. Er hatte weder einen Plan wie er die Stadt verlassen konnte und noch weniger wusste er wie er wieder an die Oberfläche gelangen konnte, denn bei seiner damaligen Gefangennahme, hatten ihn die Drow bewusstlos geschlagen, doch das war nebensächlich. Er wollte endlich wieder einen Himmel sehen, Bäume, Vögel und Blumen, anstatt des monotonen Grau in Grau. Ohne lange zu überlegen, dass seine Handlung wie eine kopflose Flucht aussah, was sie schließlich auch war, rannte Marius in Richtung seines Verstecks, er musste Proviant besorgen, Fackeln, Seile und was man noch für ein längeres Überleben außerhalb der Stadt brauchte. Die Worte die ihm Lelith hinterherrief blendete er aus, völlig darauf konzentriert so schnell wie möglich zu rennen.

Währendessen in der Nekropole:

Zwei kleine tückisch funkelnde Augen beobachteten aus den Schatten heraus, wie Istovir den Speer in Nalfein rammte und so etwas wie freudige Erwartung huschte über das Antlitz des Beobachters. Doch er wartete noch ab, lange endlose Minuten die für ihn zur Qual wurden, doch endlich war der Drow weit genug weg. Der unsichtbare Schatten spreitze seine Schwingen und ließ sich fast lautlos durch die Luft gleiten, knapp neben Nalfein setze er zur Landung an. Neugierig betrachtete er den lebsosen Körper, bevor er vorsichtig näher heran hüpfte und mit dem Schnabel behutsam das blutleere Gesicht des Toten antippte, immer darauf gefasst schnell zurückzuhüpfen. Keine Reaktion, also versuchte er es noch einmal, diesmal mit mehr Gewalt, immer noch nichts. Zufrieden mit seiner Feststellung kletteret das Wesen nun ganz auf Nalfeins Gesicht und fing damit an sich an dessen Sehorganen zu schaffen zu machen. Als er die zwei entfernt hatte, flog er zur nächsten Leiche, wo er laut: Augenland, Augenland vor sich hin krächzte, bevor er genüsslich auch diese zwei verschlang.
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