1. Akt - Ein scheußliches Verbrechen

[Lazarus]

"Urgh, das riecht ja wie vergammelter Fisch, oder Rübeneintopf von gestern". Algrim musste schwer an sich halten, um sein Frühstück bei sich zu behalten. "Hat jemand was zu Lutschen für mich? Sogar der Geschmack von Käsefüßen wäre angenehmer", meinte der Gidwerg betroffen, bevor er geräuschvoll auf den Boden neben sich spie und dabei Cassandras Schuhe nur knapp verfehlte.

[Cassandra]

Cassandra, der dieser Gestank ebenfalls nicht allzu angenehm ist (wobei sie sich nicht sicher ist, ob er von dem angekokelten Schleimbatzen stammt
oder von dem Gidwerg, der sein Mittagessen als Gasform durch die Hintertür entsorgt hat), holt ebenfalls einen gehörigen Batzen hervor, wobei sie
anscheinend kein Zielwasser getrunken hat und der Flatschen auf Algrims Stiefeln landet. "Oh, entschuldigt bitte." Bevor das Donnerwetter losbrechen
kann, wendet sie sich an Bledim: "Was meint Ihr, ist die Gefahr vorbei und wir können uns das Sternenfeuer holen? Und wenn ja - war's das
dann, oder wollt Ihr Euch noch weiter umsehen?"

[sindar]

Bledim nahm seine Wasserflasche, traenkte damit einen Fetzen seines Hemdes und wischte das Zeug damit in die Grube. Anschliessend wusch er sich die Haende, so gut er konnte. Dann meinte er:

"Das Wichtigste ist jetzt das Sternenfeuer, fuer mich jedenfalls." Damit nahm er etwas Anlauf und sprang er wieder ueber die Grube (allmaehlich bekam er Uebung darin). Er hoffte, dass das Feuer sich inzwischen ausgebrannt hatte. Zielstrebig ging er dahin, wo er die leuchtende Flasche gesehen hatte. Richtig, da lag sie noch. Er nahm sie an sich. Dann schaute er, was da sonst noch war; er erinnerte sich vage, dass dort noch der halb zerfressene Leichnam eines Khof'Ghot gelegen hatte.

[Lazarus]

Irritiert schaute der Gidwerg zuerst auf seine verunstalteten Stiefel, dann wieder hoch zu Cassandra und erneut wieder auf die Schuhe. Äußerlich völlig ruhig wischte er den Fleck am Boden ab, wozu er seinen Fuß in einem fast unmöglichen Winkel verdrehen musste. "Das wird ich dir heimzahlen, ich hoffe du hast nichts gegen eine Ratte in deinem Frühstück, oder eine Spinne in deinen Schuhen", überlegte er sardonisch wobei ein diabolisches Grinsen über sein Gesicht zuckte, das dann jedoch so schnell wieder verschwand wie es aufgetaucht war. Er musste sich unter Kontrolle halten, schließlich wollte er sein Gegenüber ja nicht vorwarnen.

[TKarn]

Sindar folgte dem Weg zurück, bis zu der Stelle, wo er die eingestürzte Stelle wähnte. Im näherkommen sieht er ein schwaches Leuchten von der Stärke einer brennenden Kerze. Im schwachen Lichtschein erkenn Bledim, dass der tote Körper, wie auch das Fläschen noch von einer dünnen schleimigen Schicht überzogen ist.

[sindar]

Bledim reisst ein weiteres Stueck seines Hemdes ab und wischt das Sternenfeuer damit ab, ehe er es an sich nimmt. Den schleimgetraenkten Fetzen laesst er liegen. Vorsichtig leuchtet er dann mit dem Sternenfeuer die Umgebung ab: Ist der Gang weiter nach unten / vorne noch gangbar? Hat der tote Khof'Ghot noch irgendwas bei sich? Gibt es Abzweigungen?

[Lazarus]

"Ha, zuerst über die Grube, dann wieder zurück und jetzt wieder vor. Könnt ihr Euch mal entscheiden. Was bin ich? Ein Floh, der nichts besseres zu tun hat, als von einer Seite zur anderen zu hüpfen?", verärgert schaute der Gidwerg zu Bledim hinüber, unschlüssig ob er einfach auf dieser Seite bleiben oder er sich schon wieder zum Deppen machen sollte und einen weiteren Sprung riskieren. Sein Volk war schließlich nicht für seine große Sprungreichweite, oder unsinniges Verhalten bekannt, das waren ja wohl eher die Stärken der Langbeiner.

[TKarn]

Bledim schaute sich im schwachen Licht der Phiole um. Ein Schwert kann er noch neben der Leiche entdecken, jedoch ist es halb vom Geröll verschüttet. Verstreut über den Boden lagen noch ein paar Münzen und drei kleine blaue Edelsteine. Das Geröll blockierte etwas dreiviertel des Ganges, jedoch könnte man sich durch den Gang noch durchdrängeln.

[sindar]

Bledim wandte sich zurueck an Algrim.

"Na ja, zurueckgehuepft sind wir ja nur wegen diesem Schleimvieh, das ihr so schoen beseitigt habt. Jetzt habe ich das Sternenfeuer," - er hielt es kurz hoch - "danke schoen. Hier unten kommt man so gerade noch durch. Wenn wir uns morgen wieder auf den Weg nach Wolfsruh machen, reicht das, um das Sternenfeuer rechtzeitig auf den Weg zu bringen; ich moechte mich hier noch etwas umsehen, vielleicht finden wir ja eine Hinweis darauf, was das Ganze sollte. Kommt ihr mit?" Die letzte Frage war an Cassandra und Algrim gerichtet. Dann steckte er sich die Edelsteine und die Muenzen ein.

[Lazarus]

"Muss ich ja wohl, ich suche noch immer den Beutel Gold der mir gestohlen wurde, oder zumindest einen adäquaten Ersatz, ansonsten hätte ich diesen Höllentrip vollkommen sinnlos auf mich genommen."

[Cassandra]

Cassandra seufzt innerlich. "Das war ja klar, dass wir hier weiter herumlatschen müssen." Laut sagt sie stattdessen: "Vielleicht ist das gar keine so schlechte Idee.
Möglicherweise finden wir ja noch heraus, was der ganze Blödsinn überhaupt soll. Wäre nicht schlecht, denn sonst wird das Sternenfeuer bei der nächsten
Gelegenheit gleich wieder geklaut." Damit setzt sie sich in Bewegung und lässt auch gleich ihre Fackel ein wenig heller leuchten. "Sonst sehe ich das hübsche Antlitz
unseres Gidwerg ja gar nicht - ein Verlust, der mich schier um den Verstand bringen würde."

[TKarn]

Das Licht von Cassandras Fackel erleuchtete die Gegend mehr als dieses schummrige Leuchten des Sternenfeuers. Höchstwahrscheinlich war dieser lebendige Schleim durch die Tunnelwand gebrachen und war so über den überraschten und halb verschütteten Khof'Ghot überrascht worden. Der Gang war mit Mühe begehbar, die Lücke war noch groß genug, dass ihr euch alle da durchmogeln konntet. Der freie Teil des Durchganges schien gefahrlos betreten werden können, auch ein kleines Stück nach dem Geröllhaufen war noch sichtbar und frei. Algrim und Cassandra verspürten wieder diesen Juckreiz auf der Haut, auch bei Bledim begann es allmählich zu jucken.

[sindar]

Bledim zerquetschte einen Fluch zwischen den Zaehnen, opferte einen Aermel seines Hemdes und reinigte seine Haut so gut es eben ging von dem Schleimzeug. Dann wandte er sich sich an Algrim:

"Das hier" - und damit zeigte er Algrim die Muenzen und Edelsteine, die er bei dem halbzerfressenen Khof'Ghot gefunden hatte - "schien der tote Khof'Ghot dabeigehabt zu haben. Nachdem er auch das Sternenfeuer hatte, ist das vielleicht der selbe, der Euren Geldbeutel gestohlen hat. Ist das Eures?"

[Lazarus]

Neugierig besah sich der Gidwerg die Gegenstände in Bledims Händen. Tatsächlich schienen die Dinge seine gestohlenen Besitztümer darzustellen, oder zumindest das was davon noch übrig war. Keine Ahnung was davon noch zu retten war, aber mit Sicherheit würden diese paar Kröten nicht ausreichen um seinen Auftrag zu erfüllen. Vehement schüttelte er seinen Kopf: "Verdammt, verdammt, verdammt. Warum muss immer mir so ein Unglück passieren? Huhu hört ihr mich ihr Götter? Ich kann Euch und Eure albernen Scherze wirklich nicht mehr ertragen."

[TKarn]

Vorsichtig schob sich Bledim an dem Geröllhaufen vorbei. Er schaute sich vorsichtig um, konnte aber im Schein von Cassies Fackel, die den Gang nur noch gute 5 Meter weit reichte, nichts Gefährliches erkennen. So lauschte er am Rande des Lichtkegels in die Stille der Dunkelheit. Kein Laut war zu hören.

[Cassandra]

Sich möglichst unauffällig kratzend und das Gejammer des Gidwerg so gut es geht ignorierend, trabt Cassandra hinter Bledim her.
"Ich frage mich ja, was da vorne noch alles auf uns lauern könnte - und das gerade in dem Moment meine Fackel entdeckt ..."
Sie stupst Bledim auf die Schulter: "Sagt mal, könnt Ihr Euch vielleicht auch in eine Fledermaus oder sonst irgendein Viech
verwandeln, das im Dunkeln sehen kann? Das würde es leichter machen, den Gang zu erkunden - nur für den Fall, dass
hier noch etwas herumhängt, das vom Licht aufgeschreckt werden könnte."

[sindar]

"Deswegen habe ich es anfangs als Katze versucht, die sehen auch ganz gut im Dunkeln. Jetzt, da ich das Sternenfeuer dabeihabe, ist mir dabei aber nicht ganz wohl. Wenn ich mich verwandle, verwandelt sich meine Kleidung und Ausruestung mit, und ich habe keine Ahnung, was das Sternenfeuer dann macht. Ich habe Angst, das zu einem Teil von mir zu machen, und aus der Hand geben will ich es erst recht nicht." Er grinste entschuldigend. "Kein Misstrauen gegen euch beide, aber ich glaube nicht, dass ich das einfach weitergeben darf."

Damit machte er sich auf den Weg den Gang hinunter.

[Lazarus]

"Jaja, vewandel dich nur am besten in was nützliches zum Beispiel einen Topf Gold, oder eine wertvolle archäologische Entdeckung" überlegte der Gidwerg gehässig. Wozu war er überhaupt hier? Keine unbekannten Schriftzeichen, Hinweise auf Gold, Fallen oder sonstige interessanten Dinge waren ihm bisher hier begegnet. Sein einziger Daseinszweck schien darin zu bestehen hinter diesen beiden Chaoten herzulaufen wie ein dressiertes Hündchen. Er hatte so langsam wirklich die Nase voll von dieser Exkursion. "Pah, was interessierte mich dieses dämliche Artefakt, ich bin hier um etwas Überragendes, oder zumindest halbwegs Spannendes zu finden, aber bisher ist sogar der Dreck unter meinen Fingernägeln ergiebiger als dieses dämliche Unterfangen hier."

[TKarn]

Als Cassandra mit der Fackel zu Bledim aufschloss, konntet ihr weiter den Gang hinab sehen. Nach und nach könnt ihr so den Gang weiter folgen. Alrim nimmt eine leichte Neigung in die Tiefe wahr und glaubt auch, dass ihr schon längst aus dem Gebiet des Dorfes zu sein. Nach geraumer Zeit erreicht ihr das Ende des Ganges. Scheinbar eine Sackgasse.

[sindar]

Bledim schuettelte verwirrt den Kopf.

"Das kann's nicht gewesen sein. Wozu dann der Wachraum und die Grube?" Er nahm das Ende des Ganges und die umliegenden Waende, Decke und Boden genau in Augenschein. Auch eine magischen Sinne waren weit offen.