Die zwölf Königreiche ( Fuyumi Ono )

[Seraphina]

"Die zwölf Königreiche" ist eine siebenteilige Romanreihe der japanischen Autorin Fuyumi Ono.
Anmerkung: Eigentlich sind es 11 Bände, aber diese werden in Deutschland in 7 Bänden zusammengefasst!

Der erste Band "Der Schatten des Mondes - Das Meer der Schatten" ist soeben auf deutsch erschienen. Die Story entführt den Leser in eine phantastische Welt, wo asiatische Mythen und Legenden Wirklichkeit sind.

ISBN:
3867191913

Seiten:
416

INHALT:
Die Geschichte beginnt in unserer Welt. Die High-School Schülerin Yoko Nakajima ist eine Musterschülerin und Klassensprecherin. Dennoch wird ihr von der eigenen Lehrerin vorgeworfen, ein leichtes Mädchen zu sein, daß sich nachts in Discos herumtreibt, als Yoko mal im Unterricht einnickt. Und das alles nur wegen ihrer Haarfarbe, die merkwürdigerweise rot ist - statt schwarz, wie bei Asiaten üblich. Eine weitere Anomalität sind ihre ständig wiederkehrenden Albträume, in denen sie von seltsamen, fremdartigen Bestien angegriffen wird. Doch dann werden diese Träume plötzlich zur Wirklichkeit. Wie aus heiterem Himmel erscheint in der Schule auf einmal ein junger Mann mit langen, hellen Haaren und asiatisch-mittelalterlich anmutender Kleidung vor ihr und entführt sie - nicht zu früh, denn beide werden kurz darauf von einem bestialischen Riesenvogel angegriffen. Eine wilde Verfolgungsjagd entbrennt, in deren Verlauf weitere seltsame Tierwesen erscheinen. Der angsterfüllten Yoko wird schließlich sogar ein Schwert in die Hand gedrückt, mit dem sie die Bestie töten soll - was ihr dank eines Geistwesens, der mit ihr verschmilzt, auch gelingt. Blutüberströmt und über alle Maßen geschockt, wird Yoko schließlich von einem fliegenden Riesenpanther und einer Vogel-Mensch-Chimäre aufs Meer hinausgetragen, wo sie sich in einen leuchtenden Strudel stürzen. Nachdem sie hindurchgeflogen sind, werden sie diesmal von einer ganzen Horde wilder Bestien angegriffen, bis Yoko letztendlich von ihrem Reittier herunterfällt. Als das Mädchen seine Augen wieder öffnet, muß sie erkennen, daß sie sich mutterseelenallein in einer fremden Welt befindet. Unerwartet ganz auf sich allein gestellt, gilt es nun zu überleben ... und das in einer Umwelt, die Weltenwechslern, alles andere als wohlgesonnen ist!



REVIEW:
Das Cover ist direkt auf den harten Buchdeckel gedruckt und nicht auf einen abnehmbaren Schutzumschlag. Der Titel ist mit Silberfolie und der Kreis mit dem Bild als Glanzcover auf den matten, illustrierten Hintergrund angebracht. Das edle Äußere wird abgerundet durch die vielen Schwarz-Weiß Illustrationen im Buch und einem Lesebändchen.

Der Text ist in einfachen, meist recht kurzen Sätzen gehalten, weswegen das Buch wohl in die Sparte der Jugendliteratur gehört ( aufgrund vieler blutiger Kämpfe jedoch nicht für Leser unter 10 Jahren geeignet! )

Die vielen japanischen Namen und Bezeichnungen sind zwar nicht leicht zu merken und sorgen möglicherweise zunächst für einige Verwirrung, aber das legt sich mit der Zeit.

Die Welt der 12 Königreiche ist für westliche Fantasy-Leser recht ungewöhnlich. Schon allein die Karte! Vereinfacht gezeichnet, haben die 12 Reiche die Form einer Blüte und sind geometrisch umeinander angeordnet.
Die Namen der Reiche ( Kei, En, Ko, Tai, etc. ) muten sehr asiatisch an und genauso verhält es sich mit dem Antlitz deren Bewohner. Einzig die Haut- Haar- und Augenfarbe jener Leute ist in allen möglichen und z.T. ungewöhnlichen Tönen ( z.B. Blutrot, Blauweiß ) gehalten.
Interessant ist zudem besonders die Tatsache, daß alle Wesen ( Menschen, Tiere, u.a. ) aus einer Frucht heraus geboren werden - welche sich gelegentlich auch mal in unsere Welt verirren kann (!)
Die 12 Königreiche besitzen zudem einen sehr gut durchdachten mythologischen, gesellschaftlichen und politischen Hintergrund.

Im ersten Band wird diese Welt zunächst schrittweise vorgestellt, weshalb sich die Handlung in der Mitte ein wenig dahinzieht. Nichtsdestotrotz bleibt die Geschichte spannend, denn dem Leser wird nichts im Vorraus erklärt. Genauso wie Yoko tappt er erstmal im Dunkeln und erfährt zusammen mit ihr - peu à peu - was es mit der besagten Welt auf sich hat.

Leider reagiere ich ziemlich allergisch auf Tiere, welche die menschliche Sprache beherrschen - besonders auf niedlich aussehende, wie den Haju Rakushun, welcher die äußere Form einer riesigen Feldmaus besitzt ( die Assoziationen zu Kindermärchen sind für mich zu groß - in diesem Fall zu "Däumelinchen" ). Somit trübt die Anwesenheit solcher putzigen sprechenden Viecher meinen Lesegenuß ein wenig. Der mysteriöse blaue Affendämon, der hin und wieder auftaucht und Yoko mit seinen zynischen Kommentaren "beglückt", ist da schon besser. Die Yoma ( Bestien-Dämonen ) hingegen - v.a. diejenigen welche als Chimären ( = Mischwesen ) auftreten - gefallen mir sehr gut.

Im Anhang des ersten Bandes gibt es eine kurze Beschreibung zu allen 12 Königreichen, eine genaue Erklärung zu den Verwaltungsabschnitten, sowie einen Glossar zu den verschiedenen Bezeichnungen und Spezies.


PS: zur Romanreihe ist vor einiger Zeit auch die Anime-Serie ( 45 Episoden, 5 Doppel-DVD`s ) unter dem Titel "12 Kingdoms" erschienen. Diese Serie deckt die Story allerdings nur bis Band 5 ab ( also nur Yokos Geschichte ). Wer erfahren möchte wie es weitergeht, greift deshalb also am besten auf die Romane zurück! ^_^


Bin schon auf den zweiten Band gespannt! Leider soll er erst im Frühjahr 2008 erscheinen!

[Skyline]

Die Romane sind Streckenweise leider etwas "langatmig", aber im Großen und ganzeb recht gut.
Das Anime wurde imho gut umgesetzt....wenn es auch zum Ende hin sehr....unüberschaubar wird.
Und der Charakter Yoko....>.>....das Mädel nervt zu Beginn wieklich extrem....ebenso wie ihre Klassenkameradin.

Die Idee der Geschichte ist wunderbar...auch das mit dem Baum und den Kindern...wenn auch etwas merkwürdig anmutent^^

[Seraphina]

Bei Fantasy-Romanen die in anderen Welten spielen, mag ich es ganz besonders, wenn eine ( oder gar mehrere ) üppige Landkarte, die ersten Seiten ziert! Dementsprechend sollte sie auch gut aussehen!

Da mir die Karte in diesem Buch so gar nicht gefallen hat - eigentlich war es bloss eine Aneinanderreihung von geometrischen Formen mit Beschriftung - beschloss ich mir eine Eigene zu zeichnen. War gar nicht so einfach ... und v.a. zeitaufwendig!

Da lernt man doch die Arbeit der Autoren zu schätzen, die eine ganze Topographie ihrer erfundenen Welt zu Papier bringen müssen!
Meine Zeichnung ist ja hingegen nicht mal zur Gänze frei erfunden ...
Hier mein "Kustwerk":
http://http://daten.animexx.de/fanart02/fa2_fanart/12/98512/gross/1070789.jpeg