Willkommen!

Wenn Du Dich bei uns registrierst, kannst Du mit anderen Mitgliedern unserer Community diskutieren, Inhalte teilen und private Nachrichten senden.
Tauche noch heute, zusammen mit uns, in die traumhafte Welt der Fantasy ein und werde ein Teil von Fantasy-Foren.de.
Wir erwarten Dich an unserem wärmenden und geselligen Foren-Lagerfeuer!

Registriere Dich!

Michael Moorcock

Cassandra

Abyssus abyssum invocat
Registriert
25. Feb. 2012
Beiträge
15.556
Ort
Faerûn
Am 18. Dezember hatte Michael Moorcock einer der Vorreiter der Fantasy- und SciFi-Literatur Geburtstag. Leider
ist er im deutschsprachigen Raum kaum bekannt bzw. wenig nachgefragt, weshalb es hierzulande schwierig ist,
deutschsprachige Ausgaben seiner Werke zu finden, es sei denn, man stöbert ein bisschen in Antiquariaten herum.
Oder aber, man versucht sich an den Original-Texten. Sie sind es auf jeden Fall wert - wenn man Fantasy abseits
der klassischen Romane (Orks, Elben, Magier, Drachen & Co. bis zum Abwinken) lesen möchte.

Kenny hatte in einem anderen Thread die Frage aufgeworfen, ab wann man einen Roman als Fantasy bezeichnen
kann. Was, wenn die Handlung nicht in einer Welt voller Elben, Orks, Drachen etc. spielt, sondern in einer Art
Paralleluniversum zu unserer? Ein fiktives Mittelalter?
Der Plot seiner Romane findet zum großen Teil in den eben erwähnten Paralelluniversen statt, zwischen denen es
aber Verbindungen sowohl zeitlicher als auch räumlicher Natur gibt. "In vielen Erzählungen Moorcocks besteht
ein Kampf zwischen Ordnung und Chaos, welcher durch die Person des Ewigen Helden (Corum, Elric, Dorian
Hawkmoon, Jerry Cornelius) in der Balance gehalten werden muss."
(Wikipedia_abgerufen 26. 12. 2019)

Moorcocks Trilogie "The Eternal Champion" ist z. B. so eine Reihe: John Daker dreams of other worlds, and
a name: Erekosë. He finds the strength to answer the call, travelling to a strange land ruled by the aging King Rigenos
of Necranal. Humanity is united in a desperate fight against the inhuman Eldren, and he must fight with them. But the
actions of his brethren turns his loyalties, and as Erekosë he will take a terrible revenge.
(Klappentext)

Er ist auch musikalisch interessiert, zog mit diversen Bands herum, und hat auch Nicht-Fantasy verfasst wie z. B.
"King of the City" oder den Colonel-Pyat-Zyklus. Leider wurden diese Romane bisher nicht ins Deutsche übersetzt,
sodass sich auch hier die Nachfrage in Grenzen hält.

Seine literarischen Vorbilder sind u. a. "Moorcocks literarische Vorbilder waren James Branch Cabell, Mervyn Peake,
Franz Kafka, Thomas Mann, Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen und Edgar Rice Burroughs, der ihn vor allem in
jungen Jahren zu seinen Kurzgeschichten inspirierte."
(Wikipedia_abgerufen 26.12.2019)

Hier noch ein kurzer Artikel, der es recht gut auf den Punkt bringt: Juwelier der Ewigkeit (FAZ)

Kennt vielleicht jemand Moorcock und hat sogar den ein oder anderen Roman von ihm gelesen? Wie haben die
Bücher euch gefallen - würdet ihr sagen, dass sie unter Fantasy laufen oder würdet ihr sie anderweitig einordnen?

Und eine Empfehlung wäre prima - vielleicht eine kleine Anregung, damit neue Leser gewonnen werden und Moorcock
auch in Deutschland die Anerkennung erhält, die er schon längst verdient hätte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe den Elric von Melnibone Zyklus in meinen Studententagen gelesen. Ist eindeutig Fantasy. War damals auch schwer begeistert.
 
Habe den "Blutthron" gelesen, die relativ neue Übersetzung aus dem Hause Mantikore-Verlag. Was natürlich herzlich wenig ist. Habe davon den Eindruck gewonnen, dass die Figur des Elric von Melniboné besser ist, also die Romane, aus denen er entspringt.
Das Interesse war bei mir dennoch geweckt, allerdings sagte mir ein Mitarbeiter persönlich, dass es mit den Übersetzungen schwierig ist, soweit ich mich recht erinnere. Aus rechtlichen Gründen. Na ja, bin des Englischen durchaus mächtig.
Es gibt auch einige Comics, die ziemlich gut sein sollen.
 
Ich habe vor allem die Elric- Romae gelesen. Die Lage ist etwas verwirrend, weil es eine unüberschaubare Fülle von Ausgaben gibt. Das liegt zum teil daran, dass die ersten Elric-Geschichten in einem Fantasy-Magazin erschienen.
Später veröffentlichte Moorcock dann weitere Kurzgeschichten, die zweitlich zwischen den schon erschienenen angesiedelt waren. Erst danach kam 1972 mit Elric von Melniboné der erste große Elric-Roman, der ein Prequel zu allen bisherigen Geschichten war.
Ich habe in den 70ern die damal verfügbaren deutschen Übersetzungen gelesen, und wollte gleich mehr, aber es gab natürlich nicht viel.
Heute kann man auf diverse Sammelausgaben zurückgreifen, vor allem, wenn man Englisch kann. Auch als Ebook ist so gut wie alles erhältlich.
In der englischen Wikipedia gibt es eine gut Übersicht über die Veröffentlichungsgeschichte zu Elric:
https://en.wikipedia.org/wiki/Elric_of_Melniboné
Moorcock hat über Jahrzehnte immer wieder Material veröffentlicht.
Auch ansonsten war er sehr produktiv:
https://en.wikipedia.org/wiki/Michael_Moorcock_bibliography

Elric ist eine wirklich faszinierende Figur und das hat seinen Niederschlag auch in der Musik und der Kunst gefunden. Mich wundert, dass es noch keinen Film dazu gibt.
Die ersten Kurzgeschichten waren noch sehr vom Pulp-Stil beeinflusst (Edgar Rice Burroughs war eines der großen Vorbilder von Moorcock).
Man darf also nicht viel mehr als gute Unterhaltung erwarten.
Mit der Zeit puzzelt sich das ganze Multiversum zusammen und wird immer komplexer, ebenso wie die Romane.
 
Die Anzahl der Veröffentlichungen bzw. ihre zeitliche Zuordnung kann verwirren. Deshalb zu empfehlen sind die Gesamtausgaben bzw. Sammelbände:

Elric von Menibone - Die Sage vom Ende der Zeit

Das Buch Corum

Der ewige Held

Allein diese drei Bücher geben ein gutes Bild über das Schaffen des Autors.
Moorcock ist in vielen Bereichen der Pulp-Literatur zuzuordnen; allerdings macht er das durch überschäumende Phantasie und Einfallsreichtum wett.
Persönlich würde ich Einsteigern "Das Buch Corum" empfehlen.
 
Die Anzahl der Veröffentlichungen bzw. ihre zeitliche Zuordnung kann verwirren. Deshalb zu empfehlen sind die Gesamtausgaben bzw. Sammelbände:

Elric von Menibone - Die Sage vom Ende der Zeit

Das Buch Corum

Der ewige Held

Allein diese drei Bücher geben ein gutes Bild über das Schaffen des Autors.
Moorcock ist in vielen Bereichen der Pulp-Literatur zuzuordnen; allerdings macht er das durch überschäumende Phantasie und Einfallsreichtum wett.
Persönlich würde ich Einsteigern "Das Buch Corum" empfehlen.

Danke, das ist sehr hilfreich.
 
Interessant ist vielleicht auch die Neuauflage Elric - Der Blutthron, die 2016 in deutscher Übersetzung erschienen ist.
Zusätzlich zu einer leicht überarbeiteten Version der Geschichte gibt es zahlreiche Zusatzmaterialien, die sich mit dem Phänomen Elric auseinandersetzen. Auch die Illustrationen der ersten Ausgaben sind enthalten.

https://www.amazon.de/Elric-Blutthron-Erster-Melnibone-Fantasy/dp/3945493641

Es handelt sich auch um eine Neuübersetzung, die eine modernere Sprache verwendet.

Die Sage vom Ende der Zeit, die die ursprünglich erschienen sechs Geschichten in einem Band vereint, ist auch noch antiquarisch zu bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe kürzlich in einem Youtube-Video erfahren, dass eine geplante Elric-Serie wohl doch nicht verwirklicht wird, weil die Figur zu viel Ähnlichkeit zum derzeit sehr populären Witcher/Geralt aufweist.
Das ist schon paradox, schließlich ist Elric das Original und Sapkowskis schlecht verhüllte Kopie eben nur eine Kopie, die aber leider zur Zeit populärer ist.

Naja, vielleicht kommt es doch irgendwann mal zu einer Verfilmung. Auf jeden Fall würde das ein großes Publikum ansprechen, denn die Figur ist schließlich seit den 60ern in der Welt.
 
Ich habe zwar die Bücher nicht gelesen und kenne ihn auch nicht, aber zur Frage, was Fantasy ist, gibt es recht eindeutige literarische Merkmale.

Legt man diese Merkmale an, so ist Star Wars Fantasy und nicht Science Fiction. Genauer gesagt gehört Star Wars zur Unterkategorie Märchen.

Star Trek ist Science Fiction und die Bücher um Flinx von Alan Dean Foster sind eine Art Zwitter.
 
Ich kann die Romane rund um den Albino-Imperator auch empfehlen. Ebenfalls die noch recht neuen Comic-Adaptionen von "Splitter". Auch eine tolle Umsetzung des Elric-Stoffes.
Im Falle von Elric hatte es mir vor allem die düstere Grundstimmung, die generell über der uralten Kultur von Melnibone liegt, sehr angetan.

Anbei die Comics von Splitter:

https://www.splitter-verlag.de/elric-bd-1-rubinthron.html
 
Es gibt endlich wieder eine Hardcover-Edition der "Elric" Romane von Michael Moorcock (auf Englisch). Leider nur geklebt, aber man nimmt, was man kriegen kann .

Die Geschichten werden in 3 Bänden mit Illustrationen in chronologischer Reihenfolge in der von Moorcock bevorzugten Ausgabe veröffentlicht.

Zwei Bände sind schon erschienen (und kommen hoffentlich morgen ), der dritte erscheint im Oktober:
https://www.amazon.de/dp/B08W2M5JQX?binding=hardcover


Außerdem erscheint beim gleichen Verlag im Dezember die neueste Elric-Geschichte "The Citadel of Forgotten Myths", ein Prequel ...
set within the early days of Elric’s wanderings, in order to investigate the history of Melniboné and its dragons, known as the Phroon.
... zeitlich angesiedelt zwischen Buch 1 und 2 der Saga.

https://www.amazon.de/Citadel-Forgotten-Myths-Elric-Saga/dp/1982199806
https://tripwiremagazine.co.uk/headlines/a-new-elric-book-is-coming-from-michael-moorcock/
 
Ah - gute Nachrichten! Meine anderen Bücher von ihm sehen zum Teil eh' aus, als hätten sie ein paar Hundert Jahren in irgendeinem Dungeon herumgelegen ... :elkgrin: Da fallen ein paar geklebte gar nicht auf. Ich hatte die Hardcover damals via ZVAB von einem britsichen Antiquariat bezogen.
 
Ich glaube, die Hardcover-Editionen waren damals ziemlich teuer, ich kann mich nicht mehr genau erinnern, das war wohl in den 90ern.

Da sind die neuen mit um die 30 € direkt preiswert.
Ich überlege, ob ich mir auch die Hörbücher zulege. Das erste ist schon erschienen, gesprochen von Samuel Roukin. Hört sich nicht schlecht an.
 
Das Vorsatzpapier der neuen Ausgaben zeigt eine schöne Karte:


LoRezmapforauction.jpg
 
Anfang der 80er gab es da einmal eine Graphic Novelle, die Moorcock mit keinem Geringeren als Howard Chaykin für den HM-Verlag wuppte: The Swords of Heaven, the Flowers of Hell. Es geht darin um die Abenteuer eines gewissen Clen of Clengar, einer weiteren Inkarnation des Ethernal Champion, der sein Reich zwischen zwei übermächtigen Nationen vor der Vaporisierung bewahren muss. Die Story ist komplex, wie gewohnt, und dennoch ungewöhnlich gradlinig. Chaykins Bilder wirken wie 3D-Splitter, wie ein überwältigender visueller Farbenrausch auf einem guten Trip. Ein echtes Erlebnis!
 
2 Geschichten von Erekosé habe ich mehrmals verschlungen - "Die ewige Schlacht" und "Der Phönix im Obsidian".

Mein Vater las viel SF/Fantasy und schon mit 6 kletterte ich auf den Sessel bei seiner Bücherwand, um mir die Cover anzusehen. Utopia ... K.H. Scheer ... Perry Rhodan Planetenromane ... Was für Bilder! Später mit 10 las ich auch rein, zuerst seitenweise, dann ganze Kapitel. Aber für ganze Bücher fehlte mir die Lesekraft. Doch ich war damals schon so ... wow. Mit ganz großen Augen.
Und mein Vater besaß auch "Die ewige Schlacht".

Moorcocks Werk hat mich sicher beeinflusst. Erinnert mich ein bisschen an "Atlan" von den Perry Rhodan Planetenromanen, ist aber viel spannender zu lesen.

Und wegen der Abgrenzung SF und Fantasy ...
Ich bin überrascht, dass hier nur so allgemein darüber gesprochen wurde.
Bei SF hätte ich zumindest versucht, zu Hard SF abzugrenzen. (Vielleicht habt ihr das ja an anderer Stelle getan.) Und Fantasy ist nicht gleich Tolkien's Mittelerde Universum.
Eine Kollegin von mir würde das als High Fantasy klassifizieren, aber es gibt ja auch noch Dark Fantasy in den unterschiedlichsten Ausprägungen. Urban Fantasy (Harry Potter). Und, und, und ...
Und dann gibt es ja noch "Was wäre wenn"-Geschichten wie GATTACA oder Vaterland und the man in the high castle. Sowie die ganzen Mischformen wie z.B. Alien - was streng genommen kein SF ist, sondern Horror. Oder John Carpenter's The Thing.
Die Frage, die sich mir immer stellt, wenn es um den Unterschied Fantasy und SF geht, ist, kommt Magie (oder eine vergleichbare Kraft) vor ODER kann alles mit fortschrittlicher Technologie erklärt werden. Wehe, einer zitiert jetzt Arthur C. Clarke ;)
Gibt es so eine Kraft, ist es wahrscheinlich Fantasy. Ist alles Technik, ist es wahrscheinlich Cyberpunk ;D
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten