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Der Weg der Hexenkriegerin(Geschichte)

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Alt 31.12.2008, 14:40
Benutzerbild von Deva
Deva Deva ist offline
Adeliger der Drow
Hueter der Heilenden Quellen
 
Registriert seit: 05.2006
Ort: Khandahur
Beiträge: 574
Der Weg der Hexenkriegerin(Geschichte)

off.topic:,, Mal wieder was von mir, diesmal wird die Story aber fortgesetzt ;). Kritik/Feedback sind erwünscht. Also jeder kann seine Meinung kundtun. Viel Spaß beim Lesen.







Weg der Hexenkriegerin






Laut klingend trafen die beiden Schwerter aufeinander. Mit einer schnellen Handbewegung, griff Tariel Desius nach den Schwertarm ihres Gegner und riss diesen seitlich weg, damit ihre Klinge ungehindert in den Brustkorb ihres Feindes eindringen konnte. Ein quietschendes Geräusch, wenn Stahl und Eisen aneinander rieben, tönte laut in ihren spitzen Ohre, gefolgt von einem flüssigen, matschigen Ton, als sich ihr Schwert durch die Eingeweide des kümmerlichen Menschen bohrte. Blut spuckend blieb dieser kurz paralysiert, während sie deutlich erkennen konnte, wie das Leben aus seinen azurblauen Augen wich. Langsam sank er zu Boden, während Tariel ihn noch etwas stützte. So erstattete die hübsche Dunkelelfe und Hexenkriegerin ihren Gegner die letzte Ehre. Zwar war es nur ein Mensch gewesen, aber das verlangte ihre Ehre. Nur wenige Dunkelelfen kämpften noch nach diesen Prinzipien. Die Meisten aus ihren Volk tötete willkürlich, besonders wenn es sich um minderwertige Rassen handelte. Warum also einen Nichts noch Ehre erweisen? Aber in dieser Beziehung war Tariel anders. Jeder, der mit ihr die Klinge kreuzt, verdient Respekt und einen fairen Kampf.
,,Ruht jetzt." strich sie mit ihren Kettenhandschuhen über das kantige, blutverschmierte Gesicht des jungen Mannes und schloss seine Augen. Danach richtete sie sich wieder auf und überblickte die Lage. Seit sie aus Khandahur, einer unterirdischen Stadt der Dunkelelfen, hierher marschiert waren, hatten sie jedweden Widerstand gegen ihre Mutter Oberin neutralisiert. Nach den Spionen der Matriarchin, sammelten sich die Menschen für einen großen Schlag gegen sie, aber dem war nicht so. Bisher waren sie nur auf wenige, schlecht gesicherte Dörfer gestoßen, welche sie ihrem Befehlen auch komplett niedergebrannt hatten. Wer sich wehrte, wurde getötet, aber jene, die sich ergaben, wurden als Sklaven zurück in die große Stadt transportiert, um den führenden Volk der Dunkelelfen zu dienen und wenn es das Volk wünschte, in den Arenen zu sterben. Das war allerdings nicht mehr ihre Angelegenheit. Es war schon entwürdigend gegen einen wehrlosen Gegner zu ziehen, was sollten diese kümmerlichen Wesen gegen die Hexenkriegerinnen unternehmen, außer zu sterben? Es waren Bauern, vielleicht sogar eine Miliz oder ein schlecht ausgebildeter imperialer Soldat, aber keine wirklichen Krieger. Mit einem Paladin hätte sie nur zu gerne gekämpft, aber nicht mit diesen armen Teufeln.
,,Ihr solltet weniger Mitleid mit diesen minderwertigen Geschmeiß haben, werte Schwester." kam Teristra, ebenfalls eine Hexenkriegerin auf sie zu. Auch sie trug ähnlich wie Tariel eine leichte Vollrüstung aus schwarz glänzenden Stahl. Auf den Oberkörper klaffte das Zeichen der Mutter Oberin, eine giftgrüne Spinne.,,Menschen sind nur als Sklaven nützlich und um unsere Klingen mit ihren Blut zu besudeln." nahm Teristra ihren Vollhelm ab und fuhr sich mit der freien Hand durch ihr kurz, geschnittenes, weißes Haar. Für eine Dunkelelfe war sie ein wenig blass, aber das ohne Bedeutung. Sie konnte kämpfen und war genauso gut ausgebildet worden wie Tariel, nur das beide oft unterschiedlicher Meinung waren.
,,Vielleicht. Aber diese Menschen waren keine Gegner. Ich kann nur ihren Mut bewundern, wenngleich ihr Widerstand sinnlos war, ebenso ihr Tod. Wir sollten uns allerdings nicht dazu hinreißen lassen, sie zu unterschätzen." sprach Tariel aus vollster Überzeugung und erntete dafür nur Spott von ihrer Kampfgefährtin.,,Pha." spuckte diese auf eine der verstreut liegenden Leichen.,,Es waren nur Menschen. Nichts wertvolles. In letzter Zeit bemerke ich immer mehr, wie ihr fallt. Kann es sein, dass ihr vielleicht langsam anfangt euch zu diesem Gesindel hingezogen fühlt?" Tariel zog blitzschnell ihr stolzes, bläulich glühendes Schwert"Hexensturm" und hielt es Teristra an den Hals. Diese Beleidigung konnte sie nicht tolerieren, nicht einmal wenn es stimmen würde.,,Genau die Reaktion, die ich erwartet habe. Ihr seid noch nicht verloren." grinste Teristra selbstgefällig.,,Der Widerstand ist gebrochen und das Weg in dieses Dorf ist frei." zeigte sie mit ihrer Hand auf ein kleines, gemütlich wirkendes Dorf. Einfache Bauernhäuser mit Strohdächer, mit unter auch welche aus Holz. Rauchschwaden entstiegen den vereinzelten Schornsteinen. Westlich und östlich dieses idyllischen Dorfes lagen die Felder. Das Korn war schon gereift und bereit abgeerntet zu werden. Das wäre eine gute Ernte für diese Dorfbewohner geworden, aber leider hatten sie den Befehl auch dieses Dorf niederzubrennen, den Widerstand auszulöschen und Sklaven zu nehmen. Glücklicherweise war es bereits dunkel geworden, denn das Sonnenlicht war alles andere als vorteilhaft für die Hexenkriegerinnen gewesen. Sie waren fast blind, was wenig verwunderlich war, wenn man bedachte, dass sie ihr ganzes Leben unter der Erde gefristet und nun plötzlich ein Interesse an der Oberfläche entwickelt hatten.
,,Könnt ihr eurer Schwert nun wegstecken." wurde Teristra langsam nervös.,,Habt ihr Angst, ich könnte euch töten? Gut, dann versteht ihr endlich wie unser Feind dachte. Sie waren das Fleisch, wir die Klinge." ließ Tariel von ihrer Waffengefährtin ab und ließ ihr Schwert in die seitliche Schwertscheide sinken, welche durch einen breiten Gürtel, um ihre Hüfte gehalten wurde. Auch wenn sich die Hexenkriegerinnen untereinander Schwestern nannten, so waren sie dies nur im Geiste und auf dem Schlachtfeld. Sobald sie ihre Rüstung und Waffen abgelegt hatten, waren die meisten von ihnen untereinander verfeindet. Tariel wurde aufgrund ihrer Ansichten nicht besonders gemocht, obwohl sie eine gute und tapfere Kriegerin war. Sie hatte es gerademal den sechsten Klingenrang erreicht, wobei es über zwanzig gab. Nicht einmal einen Umhang hatte sie, denn diesen verdiente man erst mit Abschluss des siebten Klingenranges. Somit war sie die Einzige in ihrer Gruppe ohne Umhang. Es war nicht ihr Talent oder ihre Fähigkeiten, vielmehr waren es ihre Ansichten, die ihr bisher den Aufstieg in einen höheren Rang verwehrten. Hätte sie sich wie Teristra verhalten, hätte sie bestimmt, wie ihre Waffenschwester, den Vierzehnten Klingenrang erreicht, aber so nicht.
Tariel nahm jetzt auch ihren Helm ab und öffnete ihren Haarknoten am Nacken. Nun fiel ihr glattes, langes, weißes Haar wie feinste Seide über ihre schwarz-goldenen Schulterpanzer. Anders als Teristra hatte Tariel eine obsidianfarbene, makellose Haut und scharlachrote Augen. Ihre vollen Lippen waren ein Traum für viele männliche Dunkelelfen, jedoch auch genauso unerreichbar. Tariel Desius hatte keinen Mann, zumindest noch nicht, weil eine schlanke, wunderschöne und gleichzeitig kampferprobte Frau viele Männer abschreckte, obwohl es eigentlich egal war, denn in der Gesellschaft der Dunkelelfen konnte sie sich einfach einen Mann nehmen, so dieser nicht den Händen einer Anderen war, und ihn unterwerfen. Männliche Dunkelelfen waren also nicht vielmehr als bessere Sklaven und der Willkür der Frauen ausgeliefert.
,,Kommt ihr? Es wartet ein Dorf auf unsere Ankunft." lachte Teristra dreckig. Natürlich folgte Tariel ihr, schließlich war sie ranghöher. Eigentlich waren die beiden Frauen befreundet, auch außerhalb des Kampfes, nur stritten sie sich auch oft.
Sie marschierten Seite an Seite über die grüne Landschaft aus Blumen und Gras. Vereinzelt stiegen sie über übel zugerichtete, selten in einem Stück befindliche Leichen, als wären sie ein Teil der Landschaft. Unterwegs trafen sie auch auf andere Hexenkriegerinnen, die die Leichen der Menschen plünderten. Darunter war auch Dakjia Detrion. Eine äußerst gefährliche und brutale Hexenkriegerin. An einer stählernen Ketten um ihren Brustpanzer hatte sie die Schädel ihrer Opfer gesteckt und trug sie als Schmuck. Sogar auf den Zacken ihrer Schultern hatte sie die Köpfe ihrer Gegner ausgespießt. Das Blut dieser armen Teufel lief noch über ihre schwarze Rüstung. Selbst im Gesicht hatte sie etwas, um den Mund herum. Die einzige Hexenkriegerin, die ohne Helm kämpfte und ihre Feinde biss. Sie war ein Monster, fand Tariel. Ein wahrgewordener Albtraum. Natürlich war sie ebenfalls mit Teristra befreundet, allerdings nicht mit Tariel. Sie kam auf sie zu und grinste diabolisch. Nicht das sie ebenfalls schön gewesen wäre und für viele Männer ein Traum, nur dieses bösartige Glitzern in den Augen machte selbst Tariel Desius ein wenig Angst.
,,Da seid ihr ja endlich. Ich dachte schon, ich müsste alleine das Dorf niederbrennen." meinte Dakjia und begleitete ihre Schwertschwestern.
,,Wie ich sehe, habt ihr heute viele Menschen getötet. Hat es Spaß gemacht?" wollte Teristra wissen, die seltsamerweise die wilde Dakjia bewunderte.
,,Es war so als würde man kleine Ratten häuten. Einzig und allein ihre Todesschreie haben mich wirklich gefreut. Das war kein Kampf, eher ein Massaker. Ich bin froh, dass wir hiernach endlich nach Hause zurückkehren können." knurrte Dakjia, denn auch sie war nicht erfreut darüber gewesen, Wehrlose abzuschlachten. Allerdings nicht aus den selben Grund wie Tariel. Vielmehr wollte sie einen richtigen Kampf, an den sie wachsen konnte, aber nicht so was.
,,Ihr hört euch fast an wie Tariel. Vielleicht habt ihr doch einiges gemeinsam." sagte Teristra unüberlegt, denn Dakjia und Tariel konnten sich nicht leiden. Es war schon öfter vorgekommen, dass sie sich bekämpften, selbst an der Oberfläche in einer Schlacht hatten sie die Klingen gekreuzt. Dakjia hasste die Familie Desius und besonders Tariel, weil sie so ein Schwächling war und umgekehrt, verabscheute Tariel diese Bluttrinkende Irre. Bisher konnte Tariel jedes Duell für sich entscheiden, aber Dakjia würde nicht abgeben, erst wenn sie ihre verhasste Waffengefährtin getötet hatte, würde sie nachgeben.
,,Bestimmt nicht. Vergleiche mich nie wieder mit diesem degenerierten Miststück." knurrte Dakjia voller Inbrunst, allerdings ignorierte Tariel ihre stumpfsinnige Beleidigung. Während ihres kurzes Marsches, schlossen sich ihnen noch weitere Hexenkriegerinnen an. Sie betraten das Dorf, ohne auf Widerstand zu stoßen. Viele Menschen waren geflüchtet, aber viele waren auch noch da geblieben, wollten wohl ihren Besitz schützen und gaben dafür ihre Freiheit auf.
Was nun folgte war obligatorisch. Die Hexenkriegerinnen marschierten bis zum zentralen Platz des Dorfes und ignorierten vollkommen die Dörfler. Diese folgten ihnen mit einigen Abstand und schienen neugierig, was die tödlichen Frauen vorhatten.
Auf den Platz angekommen, der durch die überstürzte Flucht der Dorfbewohner vollkommen verwüstet waren, nahmen die Hexenkriegerinnen Haltung an. Teristra trat als Ranghöchste aus der Menge hervor und rollte eine Schriftrolle auf, die zuvor noch in einem Lederbeutel an ihrem Gürtel gesteckt hatte.
,,Hört her, ihr Menschen." setzte sie ihren rechten Stiefel auf einen Geröllhaufen vor ihr ab.,,Die Mutter Oberin hat Befehl gegeben jeden Widerstand auszulöschen." las sie in der menschlichen Sprache weiter.,,Jedoch ist die Mutter Oberin gnädig und bietet jeden der sich freiwillig ergibt, ein neues Leben in Khandahur an. Wer sich weigert hat zwei Möglichkeiten. Entweder zu sterben oder schnell wegzulaufen....." Nun zogen einige Hexenkriegerinnen ihre Armbrüste und richtete sie auf die Menge, schossen allerdings nicht. Viele Menschen war die Angst in den Augen anzusehen, manche fielen auf die Knie und bettelten, andere schimpften. Jedoch interessierte Teristra das überhaupt nicht. Sie würde den Feuerbefehl geben, wenn sie sich nicht unterwarfen. Ihr war es vollkommen egal, wenn Mütter oder Kinder dabei starben.
,,Ihr habt Zehn Sekunden Bedenkzeit." rollte sie die Schriftrolle wieder zusammen und hob ihre beiden Hände.,,Neun......Acht.....Sieben....." nun brach Panik aus, einige versuchten wegzurennen und wurden sogleich von den Bolzen einer Armbrust getötet. Andere schrien und pöbelten. Allerdings warfen sich immer mehr vor ihnen auf die Knie, die Hände ineinander verschlossen und winselnd um Gnade. Teristra zählte gnadenlos weiter.,,Drei.....Zwei.....Eins......Null....." grinste sie und sagte leise zu den Armbrustschützen.,,Tötet alle, die nicht vor uns knien."kalt wurde der Befehl umgesetzt. In einer Sekunde war auch schon alles vorbei. Die Aussätzigen fielen von mehreren Bolzen gespickt Tod um und zwischen ihre winselnden Landsleute auf den kalten, gepflasterten Untergrund. ,,Nehmt sie fest und bringt sie nach Khandahur." gab Teristra einen letzten Befehl und winkte Tariel und Dakjia zu sich. Sie waren so etwas wie Vertraute, auf dessen Rat sie mitunter hörte.
,,Das war eine erfolgreiche Mission. Die Mutter Oberin wird zufrieden sein. Ich werde mit ihr über eine Erhebung sprechen, Tariel. Ihr habt euch heute gut geschlagen und den siebten Klingenrang verdient. Allerdings ist das nicht der Grund. Ich wollte sehen wie ihr reagiert und als ihr mich bedroht habt, war dies eindeutig richtig gewesen." lobte sie Tariel, welche sie auch bedankte. Danach wandte sie sich zu ihrer Linken an Dakjia..,,Euch muss ich wohl kaum noch loben, denn ihr seid weiterhin eine meiner besten Mitstreiterinnen. " Diese bedankte sich nicht, denn Dakjia sah sich ohnehin als Anführerin, auch wenn sie im Rang unter Teristra war.,,Nun denn, genießen wir ein wenig unseren Sieg und kehren dann nach Hause zurück....." lachte sie und legte ihre Arme um Tariel und Dakjia. Es war wirklich eine gute Nacht gewesen. Die Befehle ausgeführt, die Dörfer vernichtet, jeder Widerstand zerschlagen. Die Mutter Oberin würde zufrieden sein....
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Ka nind ul'nusst, zhah ol ichl lte!

Wenn sie anfangen zu schreien, ist es zu spät.
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  #2  
Alt 04.01.2009, 13:55
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Fangortholin Fangortholin ist offline
There´s no evil beside me
Waechter von Zeit und Raum
 
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Gute Geschichte, wie von dir gewohnt. Die drei Hauptcharaktere gefallen mir sehr, jedoch als ganz kleinen Kritikpunkt, erschliesst sich nicht ganz warum sie so viel streiten und doch befreundet sind. Aber das mag sich ja vielleicht später noch alles näher aufklären, auch wie sie zueinader gefunden haben usw.
Am coolsten find ich bisher die "bluttrinkende Irre" mit den aufgespiessten Menschköpfen an ihrer Rüstung. Die schockt ganz gut, hoffe mehr von ihr zu erfahren!
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