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Königreich aus Staub - forumsstory

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  #441  
Alt 25.03.2012, 13:44
Benutzerbild von Darnamur
Darnamur Darnamur ist offline
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Drachentoeter
 
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"Wenn du meinst!", sagte Esterlar zweifelnd.
Die Schenke "Der Erschlagene" lag im finstersten Teil von Candvallons Hafenviertel. Die Gassen waren sehr eng. Ein guter Ort für Diebe, Mörder und andere zwielichte Gestalten, die hier ihr Unwesen trieben. Die Häuser selbst waren in erbärmlichen Zustand. Zugenagelte Fenster, verfallene Bauruinen, angeschwärzte Hauswände. Bettler hockten auf dem nacktem Boden, um ihre zahlreichen Verstümmelungen preiszugeben. Natürlich war nur die Hälfte von ihnen echt. Nortia bezweifelte, dass diese Männer und Frauen gute Einnahmen machten. Adelige ließen sich hier so gut wie nie blicken. Wahrscheinlich war es Ihnen auch nur hier gestattet zu betteln.
Endlich erreichten sie den "Erschlagenen". Vor der Tür lag ein älterer Mann. In zwei Teilen. "Was ist hier passiert?", flüsterte Esterlar. "Gleich werden wir es herausfinden!", meinte Nortia und stieß die von Äxten zerfleischte Tür auf. Im Inneren fanden sie den Schauplatz eines Gemetzels vor.
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  #442  
Alt 25.03.2012, 16:07
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Formorian Formorian ist offline
Dunkler Wanderer
Drachentoeter
 
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Innen sah es aus, als wäre eine Herde Stachelreiter quer durch den Schankraum gestürmt; kein Tisch stand mehr an seinem Platz, die meisten waren umgeworfen, und zwei regelrecht zerlegt worden. Im Zentrum glosten noch die Reste eines kleineren Feuers, dort wo die Ölfunzel herabgefallen war. Alle Fenster waren zersprungen.
Und zwischen diesem Durcheinander lagen die Überreste derer, die hier zum Reden und Trinken gekommen waren. Einige waren regelrecht zerhackt, doch den meisten war die Kehle durchschnitten worden, als hätte man sie hingerichtet. Nortia hörte bei vierzehn auf zu zählen. "Bragrimms?" rief sie probehalber.
Ein kurzes Poltern war aus dem Keller zu vernehmen. Sofort verschwand sie in dem Nebenraum, fand die schmale Klappe und öffnete sie. Im nächsten Moment musste sie der Eisenstange ausweichen, die gegen ihr Gesicht stieß. Wütend ergriff sie die Hand, welche die Stange hielt und zog den hinterhältigen Angreifer aus dem Loch.
Es war ein untersetzter Kerl mittleren Alters mit Halbglatze, er hatte eine fleckige Schürze um den nackten Oberkörper gebunden und trug sonst nur eine alte Lederhose, und diese wohl schon geraume Zeit. Er warf sich auf den Boden, barg das Gesicht in den Händen und schrie: "Nur zu, du mörderische Ausländerhure! Beende, was deine Kameradinnen liegenließen! Meine Kneipe habt ihr schon gemordet, nun schick mich den anderen hinterher! Und ich kenne keinen verdammten Graccon! Täte ich es und hätte ich ihn nun vor mir, so würde ich ihm selbst den Schädel spalten! Zum Arull, worauf wartest du noch?"
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  #443  
Alt 26.03.2012, 10:37
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Tjured Tjured ist offline
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Hueter des heiligen Grals
 
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"Wie sahen die Kameradinnen aus?" Nortia versuchte es bedrohlich auszusprechen, doch es will ihr nicht wirklich gelingen. Zum Glück scheint er zu sehr in seiner Angst versunken zu sein. Er zuckte hilfslos die Schultern. "Ich habe sie nicht gesehen, nur ihre Stimmen gehört! Sie klangen Nesolatisch, ich habe nichts verstanden."
"Danke für die Info. Willst du noch etwas loswerden, bevor ich dein erbärmliches Leben beende?"
"Neiiin! Ich habe ja alles..." dann hielt er inne und drehte seinen Kopf langsam zu ihr um. In seinem Gesicht lag ein Erkennen. Er Sprach das Wort ganz langsam. "Nortia?"
Sie brach in schallendes Gelächter aus. "Bren, wie er Leib und Lebt!"
"Wie kannst du nur Witze machen, während hier überall Tote liegen?"
"Man gewöhnt sich dran. Der Job."
"Ich könnte jetzt einen guten Snaps vertragen. Gebe einen aus."
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...hat ein Federvieh in der Signatur
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  #444  
Alt 26.03.2012, 12:58
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Esterlar stand in der Tür zum Nebenraum und sah auf den Wirt herab, als wäre er eine räudige Ratte. "Du erwähntest Graccon."
Bren sah ihn an und nickte eifrig. "Ja, diesen Namen erwähnten diese Teufelinnen, ehe sie die anderen..."
"Für jemanden, der nichts mitbekommen hat, weißt du erstaunlich viel."
"Bitte, gnädiger Herr," sagte Bren und blickte Nortia um Beistand flehend an. "Ich habe nur diesen Namen gehört, und wie ich sagte, sie sprachen Nesolatisch..."
"Aste fragim tremali geronwin cul?"
"Ah...tremali dor imferas..."
"Imferati."
"Ja, genau, imferati. Ich spreche diese Sprache nicht sehr gut."
"Das ist Pelingorisch, und diese Sprache haben diese Furien gesprochen! Und du hast sehr gut verstanden!" Er richtete den Balläster auf Brens Stirn. "Du hast drei Sekunden, dich zu erinnern, wo Graccon ist!"
"Nein!...bitte, Bragrimms würde mich..."
"...nicht schneller töten, als ER es tut," sagte Nortia unvermittelt scharf. "Bren, in meiner Erinnerung bist du kein Dummkopf. Wenn du dich nicht sehr verändert hast, dann solltest du jetzt nicht aufhören zu reden."

Geändert von Formorian (26.03.2012 um 15:23 Uhr)
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  #445  
Alt 26.03.2012, 16:18
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"Na schön!", wimmerte der Wirt. "Ich erzähle euch Alles, nur nehmt bitte euer Ding weg." Auf Nortias Nicken hin, legte Esterlar den Balläster am Tisch ab. Die Mündung zeigte nach wie vor auf Bren.
Der Wirt wischte sich den Schweiß von der Stirn: "Schön, ich habe Graccon gesehen. Ihn selbst hätte man vielleicht übersehen können, aber nicht die Männer die mit ihm gingen. Ein Riese, ein Hagerer, ein Stummer und ein Wilder.
Sie hatten sich mit Bragrimms getroffen und jeder hier, weiß das man sich besser nicht mit ihm anlegt. Er sagte, dass er meinen Keller inspizieren wollte und ich gab ihm die Schlüssel. Ihr müsst wissen, dass er kein Mann ist, dem man widerspricht.
Graccon und seine Kameraden verschwanden schließlich, ohne das ich es bemerkte. Sie haben ihre Bezahlung am Tisch zurückgelassen. Bragrimms blieb noch eine Weile da. Dann kam Cynthia Solis, die rechte Hand von Mervis Dunkeldrache herein, zusammen mit einem dunkelhäutigen Priester des Arull. Beschützt wurden die beiden von einem gewaltigem Muskelberg!"
Esterlar unterbrach ihn: "Wer ist dieser Mervis Dunkeldrache?" "Der Seneschall der roten Kürasserie!", antwortete Nortia an Brens Stelle. "Feldans Konkurrenz, wenn man so will. Fahrt fort, Bren!"
"Nun...", der Wirt trommelte nervös mit den Fingern auf dem Eichenholz. "Sie beschrieb mir das Aussehen Graccons und fragte mich, ob ich ihn gesehen hätte. Es gelang mir aber sie abzuwimmeln. Darin bin ich eigentlich sehr überzeugend, wisst ihr?" Er sah auf, und erzählte hastig weiter, als sich sein blick mit Esterlars kreuzte: "Daraufhin ging sie zu Bragrimms und zusammen verließen sie den "Erschlagenen". Dann, einige Stunden später, kamen die Amazonen. Sie waren in dunkle Umhänge gekleidet und trugen Pistolen und Armbrüste bei sich. Sie führten eine Frau, als Gefangene mit sich, die wohl zu Graccon gehörte. Sie hat Ihnen wohl den Ort verraten, an denen sich ihr Anführer und Bragrimms sich getroffen haben. Sie hatten auch einen Übersetzer bei sich, einen kleinwüchsigen Mann mit finsteren Augen. Als ich ihre Fragen nicht ausreichend beantworten konnte, richteten sie ein Massaker unter den Gästen an. Ich selbst bekam einen Schlag gegen den Schädel und verlor mein Bewusstsein!"
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Geändert von Darnamur (26.03.2012 um 16:20 Uhr)
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  #446  
Alt 26.03.2012, 18:20
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Einige Leute stürmten herein, und sie trugen die langen braunen Mäntel der Geheimen Miliz. Hat ja lang genug gedauert, dachte Nortia.
Es waren alles neue Gesichter, bis auf Yorgum, den Nortia erst vor wenigen Wochen rekrutiert hatte. Er war perplex. "Meisterin Nortia! Und Ticardo! Habt ihr euch hier ausgetobt?"
"Komm, Hombre," grinste Esterlar. "Stell dich nicht dümmer als du bist."
"Wer führt diese Streife?" fragte Nortia. Ein vierschrötiger Kerl mit Stiernacken trat hervor. "Das bin ich."
Nortia drehte den Balläster in seine Richtung. "Noch mal; das kannst du besser." Der Kerl schluckte schwer. "Ihr, Meisterin Nortia. Ihr führt diese Streife."
"Gut. Nachdem das nun geklärt ist, schnappt euch diese armen Teufel und stapelt sie vor der Tür. Wer ein Anrecht auf sie erhebt, der kann sie mitnehmen. Ansonsten überlasst sie dem Aufräumkommando der Ratten."
Noch immer ein Kind der Unterstadt, dachte Esterlar schaudernd. Und er sagte: "Graccon ist also verschwunden. Ich denke, wir sollten uns diesen Keller einmal genauer ansehen."
"Doch zuvor brauchen wir endlich einen Heiler, und eine Stärkung zuvor wäre auch nicht übel. Bren, gilt deine Einladung noch?"
Gusgan wankte totunglücklich von Leiche zu Leiche. "Keine Waffen," jammerte er. "Alle bleiben tot wie Steine. Gib mir die Waffen! Nein, bleibt mir damit vom Leibe! Nun gib schon...!"
Esterlar drehte den Balläster auf ihn und sagte: "Bumm!"
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  #447  
Alt 26.03.2012, 20:03
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(Absatz)

Der süßliche Geruch von Blut erfülte die Luft. Armbrustbolzen, Pfeile und Patronen zerrissen schreiend die Luft. Äxte, Schwerter und Dolche wurden in Leiber gerammt. Leichen sackten zusammen. Blut besprenkelte den Boden, breitete sich in Lachen über den Untergrund aus, spritzte aus Hälsen, Herzen und abgetrennten Gliedmaßen. Die Kämpfer brüllten und fluchten und kämpften und schrien und starben.
Aus den Seitengängen der gigantischen Höhle strömten dunkel gekleidete Amazonen und streckten die verteidigenden Skrigg mit gezielten Schüssen nieder. Ihre Primärziele waren vor allem jene Schakalsmenschen, welche sich die Zeichen der Todesgötter auf den Schädel hatten tätowieren lassen- Die Schamanen.
Während sie zum Anfang noch den Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatten, schlugen die Skrigg nun aber mit aller Kraft zurück. Denn auch sie waren nun im Besitz von Pistolen.
Tremglir mit dem schönen Ohr, der bis dahin wie versteinert neben seinem Meister gesessen hatte, erhob sich nun. Er beschrieb mit seiner Hand eine Geste und die von Graccon erschaffene Drachenillusion flackerte und verblasste dann.
Dann wandte er sich den Gishkas zu- denn das waren sie ohne Zweifel. Und zwar viel mehr- als es in den Berichten stand. Tremglir konzentrierte sich auf einen der größeren Hauptzugänge. "Xanshszss srangghrk hnartsalar!" Er öffnete sein Maul und blutfarbene Wolken strömten daraus hervor, flogen zielstrebig auf den Tunnel zu- und explodierten dann in einem gewaltigem Feuerregen. Zwei Dutzend der Amazonen verglühten auf der Stelle...
Vauxir blickte zu Arngshsziss auf: "Sie werden uns alle vernichten. Gib mir eine Axt und ich helfe dir!" Sein Bezwinger schaute ihm in die Augen, dann nickte er und warf ihm ein Beil zu: "Befrei die Gefangenen..." Vauxir rannte los.
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  #448  
Alt 26.03.2012, 20:39
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"Das ist nicht möglich!" rief Ratte verblüfft aus. "Ich hörte seinen Rücken brechen! Er dürfte sich überhaupt nicht bewegen können..."
Kellorn lachte, und seine Verzweiflung schwang darin mit. "Er ist ein Schweinehund und ein Kriegstreiber, aber er ist auch ein Skrigg. Sie schalten den Schmerz einfach ab, wenn es nötig ist, auch wenn sie hinterher zusammenbrechen. Du tötest sie entweder sofort oder gar nicht."
Carlos deutete zu der Empore, und sie sahen es: ihre eigenen Waffen lagen dort auf einem Tuch ausgebreitet. Sie sollten wohl Bestandteil ihrer Abschiedszeremonie werden. Rasch bewaffneten sie sich.
Ein einzelner Skrigg im Kampfrausch stürmte mit dem Speer auf sie zu und wollte sich auf Magasai stürzen. Rasch feuerte Carlos auf ihn. Es gab einen gewaltigen Knall, und danach war nicht mehr viel Skrigg übrig, das zu Boden fallen könnte. Magasai stand da, über und über mit Blut und den Inhalten diverser Eingeweide übergossen. "Hast du schon wieder Schrapnell geladen?" fragte er Carlos mit düsterem Blick. "Phragda, was für ne Sauerei!"
Den Gishka war es inzwischen gelungen, eine Schützenreihe aufzubauen, und sechs Dutzend Gewehre feuerten zugleich. Die Skrigg fielen wie Weizen unter der Sichel, doch die große Masse zeigte sich wenig beeindruckt und stürmte voran. Aufgrund der ungeordneten Aufstellung der Schakale feuerten nur wenige Skrigg zurück. Da hinter ihnen weitere Gishka in die Höhle drängten, war den Schützinnen kein Rückzug und Nachladen möglich, also erwarteten sie die Meute mit vorgestrecktem Bajonett. Der Zusammenprall war heftig und schmutzig.
Tremglir mit dem Schönen Ohr schickte den Angreifern eine weitere Purpurwolke entgegen, doch diese wurde durch eine fremde Macht festgehalten. Es begann in ihr heftig zu knistern und zu wetterleuchten, dann zerplatzte sie einfach zu einem blutroten Funkenregen und verwandelte einige Skrigg zu Asche. Überrascht hielt er nach dem Adepten Ausschau, dem dieses magische Meisterwerk gelungen war, doch da traf ihn ein Armbrustbolzen in die Brust und warf ihn zu Boden.
Die Reihe der Gishka wankte, aber sie brach nicht. Auf jede gefällte Amazone kamen gut drei Schakale; Panzerung, Meisterschaft und Disziplin begannen sich gegen Wildheit und Todesverachtung durchzusetzen. Draghdzur erkannte mit Schrecken, dass die Schlachtreihe begann vorwärts zu marschieren, und immer spärlicher drangen seine Krieger auf sie ein, um sie aufzuhalten. Doch ihr Untergang war bereits besiegelt, als plötzlich dreihundert Skrigg mit Vauxir an der Spitze in ihrem Rücken auftauchten und sich durch den Aufmarsch wühlten wie die Säge durch die Binsen.

Geändert von Formorian (26.03.2012 um 22:12 Uhr)
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  #449  
Alt 27.03.2012, 15:52
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Innerhalb kürzester Zeit waren alle Gishkas der südlichen Tunnel getötet worden. Ihre Streitmacht war einfach zwischen Hammer und Amboss zerquetscht worden. Nur eine Handvoll der Amazonen wurden gefangen genommen, der Rest fiel durch die Hand der Skrigg.
Graccon wurde inzwischen von seiner Entführerin fortgeschleppt. Bei halbem Bewusstsein bekam er ihr Gespräch mit: "Nimm dir ein paar deiner besten Kriegerinnen und bring ihn zum vereinbarten Treffpunkt. Ich halte hier die Stellung..." Graccon spürte wie sein Körper angehoben und fortgetragen wurde...
Die Schlacht entwickelte sich zu Gunsten der Verteidiger. Nur im Osten wurde noch heftiger Widerstand geleistet, doch Draghdzur war zuversichtlich, dass die Gishkas bald bezwungen waren. So wie Ihnen, würde es allen Menschen ergehen. Candvallon war bereit für seinen rechtmäßigen Erben. Diese Schlacht war genau das, was er gebraucht hatte um die Skriggstämme hinter seinem Rücken zu einen. Selbst der Dümmste hatte nun sicherlich die Gefahr erkannt, die von den felllosen Plattschnauzen ausging.
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  #450  
Alt 27.03.2012, 16:57
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Dann war das Tosen und Knallen vorbei. Die letzten drei Dutzend Gishka wurden von den Skrigg umringt, zwischen die Speere genommen und entwaffnet. Sagrsta durfte sich auf ein Festmahl freuen.
Am Rand der Grube standen Ratte, Magasai, Carlos, Moro und Kellorn und schauten auf einen gebrochenen Arngshsziss, der am Boden hockte und in die unergründliche Schwärze der Grube starrte.
"Habt ihr gesehen, wer den Meister entführte?" brach Ratte irgendwann das Schweigen. "Eine Frau war es, und sie trug die Uniform der Roten Kürassiere..."
"Die Gishka lassen sich von jedem bezahlen, doch sie folgen nur einer Frau," bestätigte Carlos, der weit herumgereist war.
"Plattschnautzen gehen nun besser nach hause," sprach Arngshsziss plötzlich, und Kellorn übersetzte für die anderen. "Draghdzur hat heute viele Krieger gewonnen und viele Todspucker erbeutet. Ihr werdet interessante Zeiten erleben."
"Wirst du zu deinem Stamm zurückkehren, um Rache zu üben?" fragte Magasai. Arngshsziss antwortete nichts darauf, und Kellorn erklärte: "Er hat keinen Stamm mehr. Wird der Rudelführer getötet, gehört das Rudel dem Sieger. Die Skrigg kennen keine Erbregentschaft. Der Sieger bekommt alles."
"Ich werde Vauxir töten, und ich werde Draghdzur besiegen und die Skrigg wieder auf den alten Weg zurückführen," schwor Arngshsziss. "Schakale der Dunkelheit, frei und stolz. Dies schwört Arngshsziss vom Hause des toten Marders, das es nicht mehr gibt, im Namen des Blutsäufers, der hier Sagrsta umarmte!"
"Wir folgen besser dem Meister," sagte Ratte, und das war der Abschied. Nur Kellorn sah sich noch einmal um. "Ausbreitung deiner Persönlichkeit, tapferer Arngshsziss vom Hause des Toten Marders, Sohn des Blutsäufers..."
"Auf deine Kosten," antwortete Arngshsziss tonlos, ohne aufzusehen.

Geändert von Formorian (27.03.2012 um 17:01 Uhr)
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  #451  
Alt 27.03.2012, 19:55
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Er blieb alleine zurück und starrte noch lange in die Finsternis von Sagrsta.

(Absatz)

Mit einem Knall wurde die Tür aufgerissen und Königin Sillisa blickte verwirrt auf.
In schwere Rüstungen gekleidete Männer strömten in die Gemächer ihres neuen Zufluchtsortes, indem sie verweilen wollte, bis Graccon seine Mission erfüllt hatte und daran hatte sie keinen Zweifel- er war ihr bester Mann.
Einer der Kerle, ein Riese von einem Mann mit dem Blick eines gefräßigen Wolfes baute sich vor ihr auf und entrollte eine Schriftrolle und brüllte dann mit lauter Stimme: "Im Namen von Königin Sillisa, Frau des rechtmäßigen Königs Takin von Avalien soll diese Frau festgenommen und vor dem morgigen Tag hingerichtet werden. Sie wird beschuldigt, eine Doppelgängerin zu sein, die ein Komplott gegen die Krone plant. Männer, legt sie in Ketten!"
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  #452  
Alt 28.03.2012, 08:41
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Sillisa sah ihn herablassend an. "Hättet ihr die Güte, braver Hauptmann, mir dieses Schreiben auszuhändigen? Mich würde interessieren, wer es unterzeichnet hat." Der Schlag traf sie völlig unvorbereitet und warf sie zu Boden.
"Dreckige Verräter brauchen mich um gar nichts zu bitten! Macht sie bereit zu ihren Rendevouz mit ihrem neuen Liebsten, dem Loch!" Kräftige Hände rissen sie wieder empor und Ketten legten sich um sie.
Sie spürte ein leichtes Ziehen in ihrem Inneren, dann einige kräftige Schläge. Es strampelte wieder.
Sei unbesorgt, mein Liebes. Eines Tages werden wir über all dies lachen, und du wirst der Herr von allem sein. Die Herrschaft ist dir bestimmt, nicht das Verderben.
Ein wenig später saßen sich in einer anderen Flucht des Palastes Jorin und Graccon gegenüber; der eine die Situation in vollen Zügen genießend, der andere nur durch aufmerksame Kürassiere zur Ruhe gezwungen.
"Mein lieber Lord Graccon," lächelte der Kronprinz liebenswürdig und schob ein Pergament zu seinem Gefangenen rüber. "Ich will Euch nicht mit endlosen Details langweilen; unterzeichnet einfach dieses Schreiben und erspart Euch die Folter."
Graccon überflog es rasch. "Fünfzigtausend Golddurants?" fragte er, nach außen hin ebenfalls die Ruhe selbst. "War nicht ursprünglich von dreizigtausend die Rede? Ist mein Marktwert so schnell gestiegen? Ich fühle mich geschmeichelt."
Jorin seufzte theatralisch. "Die steigenden Mehrkosten, mein Guter. Die Gishka. Sie sterben wie die Fliegen und sehen kein Ergebnis. Ich bin wohl gezwungen, mein Angebot aufzustocken."
"Was versprecht Ihr Euch von dem Terror in der Unterstadt?"
Jorin lachte. "Wenn es diese Slumrebellionen nicht gäbe, müsste man sie erfinden. Heute werde ich diese Seifenblase von einem Herrscher bitten, mir die Kürassiere direkt zu unterstellen, und er wird es mir nicht abschlagen können, da die Geheime Miliz sich als unbrauchbar erwiesen hat und diese ständigen Gemetzel dem Ansehen der Krone schaden. Damit entspräche meine Macht der eines Herzogs. Das reguläre Heer wird sich von selbst auf meine Seite stellen, da ich ihre Köpfe damit kontrolliere. Dann eine kleine gezielte Indiskretion gegenüber meines angeblichen Bruders...Sicher wäre alles viel einfacher, wenn ich dem Hohen Rat einfach Euren Kopf präsentierte, aber so ist alles schön offiziell, und keine Spur führt zu mir zurück."
"Ihr müsst mich für verrückt halten, anzunehmen dass ich dies unterzeichne. Das Heer könnt Ihr euch einverleiben, nicht aber den Kronrat. Und im Falle der Herrscherlosigkeit übernimmt er die Staatsgeschäfte."
Jorin lächelte noch immer und spielte mit einem Medallion zwischen seinen Fingern, und mit glühendem Schrecken erkannte Graccon, dass es der Königin gehörte.
"Mein lieber Lord Graccon, was lässt mich nur wissen, dass Ihr dennoch unterzeichnen werdet?"

Geändert von Formorian (28.03.2012 um 10:46 Uhr)
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  #453  
Alt 28.03.2012, 11:34
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"Seid Euch nur nicht allzu sicher. Das Schmuckstück mögt Ihr in Euren Händen halten, das bedeutet aber nicht, dass das auch für die Eigentümerin gilt." Graccon versuchte gar nicht erst zu verbergen, dass er der Königin mehr als verpflichtet war. Dass Jorin ihn zu erpressen versuchte,zeigte, dass Königin Silisia und er bei aller Vorsicht nicht diskret genug gewesen waren.

"Würde Euch eine Locke ihres Haares mehr beeindrucken?"

"Es gibt unzählige Frauen mit langem blondem Haar."

"Und wenn noch der Kopf daran befestigt wäre?" Prinz Jorins grinste zufrieden, als Graccons Gesicht alle Farbe verlor. "Damit er leichter zu tragen wäre, könnten meine Helfer den Rest sicher im Kerker zurück lassen, nicht wahr?"

Der Magier starrte blicklos an die Wand. Seine Gedanken rasten fieberhaft und freundlicherweise ließ der Bruder des Königs ihm diese zeit zum Nachdenken. Warum auch nicht? Er hielt alle Trümpfe in der Hand. Natürlich hatte Prinz Jorin die Königin in seiner Gewalt. Dass er die Wahrheit sagte, war an seiner Aura so deutlich abzulesen, als sei es mit Tusche auf seine Stirn geschrieben. Wenn Graccon auf Jorins Forderungen einginge, hätte er allerdings nicht die geringste Gewähr dafür, dass der Mann im Gegenzug auch nur eine einzige Zusage einhalten würde. Einen Unterschied zwischen Lüge und Wahrheit gab es für den verderbten Bruder des Königs einfach nicht. Jorin brauchte die Königin, um seine Pläne auszuführen, keine Frage. Aber es wäre für ihn kein Problem, sie durch eine fügsame Doppelgängerin zu ersetzen. Beim Arull, von diesen künstlichen Kreaturen liefen inzwischen so viele in der Stadt herum, dass man beinahe auf sie treten konnte! Ob er, Graccon, dieses Dokument unterzeichnete, oder nicht, spielte keine Rolle. Falls er es nicht täte, würde Jorin ihn beseitigen, und die Königin oder ihre Doppelgängerin dazu. Falls er es täte, würde Jorin ihn beseitigen und die Königin oder eine Doppelgängerin dazu. Oder er würde sie in beiden Fällen am Leben lassen, was nicht besser sein musste als die Alternative.

Mit ausdruckslosem Gesicht ergriff Graccdon die Feder und setzte seinen Namen unter das Schriftstück. Es spielte keine Rolle mehr. "Sie ist schwanger", sagte er dann nüchtern. "Ihr Kind wird der zukünftige Thronfolger sein."

Prinz Jorins Gesichtszüge entgleisten. Das hatte er offensichtlich noch nicht gewusst. Und dieses Wissen mochte das Einzige sein, was Königin Silisia jetzt noch schützen könnte.
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  #454  
Alt 28.03.2012, 13:58
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Lauernd besah sich Jorin die anwesenden Kürassiere. Dass er hier vor ihnen der Königin den Tod angedroht hatte ging schon in Ordnung; niemand kümmerte es, mit wem der Herrscher ins Bett ging. Doch nun waren die Karten neu gemischt. Ein Erbe war aufgetaucht, und für alle sichtbar wärmte Takins Hintern noch immer den Drachenthron. Sollte er sie alle umbringen lassen? Nein, das wäre wirklich zu weit aus dem Fenster gelehnt.
"Alles, was ihr in diesem Raum gehört habt, verbleibt auch hier drin!" herrschte er die Soldaten an. "Ich verordne absolutes Stillschweigen, im Interesse des Reiches. Habt ihr verstanden?"
"Sire, entschuldigt, ich verstehe nicht..." stammelte der Truppführer.
"Deshalb sitze ich auch hier und du stehst dort!" brüllte Jorin ihn an, und diesmal brauchte er seinen Ausbruch nicht einmal zu schauspielern.
Der Soldat straffte sich. "Nein, Sire, wir haben nicht gehört dass die Königin einen Erben trägt." Goldiger Idiot.
Jorin nahm das Pergament an sich, besah sich noch einmal Graccons noch feucht schimmernde Unterschrift und fand zu seiner Ruhe zurück. "Dies wird den Königlichen Schatzmeister sehr beruhigen, und auch der Rat wird aufhören, mich zu bespitzeln. Alle werden höchst erfreut sein, dem Schurken, der ausländische Truppen ins Reich schmuggelte und die Monarchie stürzen wollte, beim Sterben zuschauen zu können."
"Das ich ein toter Mann bin," sagte Graccon, "war mir klar, als ich diesen Raum betrat und Euch hier sah. Aber Ihr werdet es nicht wagen, die Königin anzurühren. Das werde ich niemals zulassen!"
"Interessant. Und wie gedenkt Ihr dies zu verhindern?"
Ein eisiger Windstoß fegte durch den Raum und brachte viele der Kerzen zum Verlöschen. Es war eine simple Sache, eine magische Taschenspielerei, und dennoch hatte sie Graccons gesamte Manareserven mit einem Schlag verbraucht. Aber das brauchte Jorin ja nicht zu wissen. "Die Toten schlüpfen aus allen Ketten..."drohte Graccon.
Das Lächeln auf Jorins Gesicht erfror für einen Augenblick, dann hatte er sich wieder in der Gewalt. "Ein Zauberjüngchen, prima. Die bieten immer die beste Abschiedsvorstellung mit ihren Sprüchen und Androhungen...ehe sie beginnen wie die Schweine zu quieken." Er lachte schallend. "Hinweg nun mit ihm! Ihr wisst schon, die Spezialsuite." Die Soldaten ergriffen Graccon und schafften ihn eine lange Wendeltreppe hinab, welche den gesamten Palast miteinander verband, vom Dach bis hinab zu den Verliesen. Eine Kerkertür öffnete sich vor ihm, und einer der Soldaten schubste ihn roh in den Raum, als er vor Verblüffung wie angewurzelt stehenblieb. "Ihr?"
Feldan hob den blutüberströmten Kopf und grinste. "Ja, ich selbst. Hab mich wohl auf den falschen Drachen gesetzt."
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  #455  
Alt 28.03.2012, 20:55
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"Auf ... den ... falschen ... "
Graccon tastete haltsuchend nach der Wand der schmuddeligen Zelle. Die Unbekümmertheit, mit der der ehemalige Seneschall sein, ... nein, ihrer aller Schicksal kommentierte, ließ ihm schwindelig werden. "Ihr seid an all dem hier schuld, Lord Feldan, am Misslingen eines Plans, der das Königreich wieder zu moralischer und politischer Stabilität führen sollte, und Ihr, ... Ihr, ... sagt dazu nur, Ihr hättet Euch auf den falschen Drachen gesetzt?"

Feldans Grinsen veränderte sich nicht im Geringsten. "Ihr seid anscheinend ein bisschen mitgenommen, Magier, was? So habe ich Euch noch niemals stammeln hören. Ruht Euch etwas aus, etwas anderes kann man hier sowieso nicht machen. Dann habt Ihr Eure Sinne bald wieder in alter Frische beisammen."

Geändert von Hobbyschreiber (28.03.2012 um 21:00 Uhr)
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  #456  
Alt 28.03.2012, 23:59
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Graccon sank an der Wand auf die fleckige Sägespäne am Boden und barg sein Gesicht in den Händen. "Warum?" fragte er sich selbst und schüttelte dabei hilflos den Kopf. "Von allen Unglücklichen die hier verrotten, warum musste man mich ausgerechnet zu Euch stecken?"
"Ich geb Euch einen Tipp," sagte Feldan. "Es hat etwas mit Umbringen zu tun."
Graccon sah ihn müde an. "Verstehe, Spezialsuite. Ihr verdient Euch bei Jorin einen neuen Namen, und ich kann im falschen Moment vor dem Rat nichts Falsches sagen. Nun gut, ich weiß, dass Ihr kein Sadist seid und Eure Tötungen immer schnell und sauber waren. Holt Euch Euren Freischein hier heraus."
"Lord Graccon, warum beleidigt Ihr mich?" grinste Feldan erneut. "Wirke ich auf Euch wie jemand, der gern Dummen einen Gefallen tut? Was haltet Ihr dagegen davon, dieses langweilige Fest zu verlassen?"
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  #457  
Alt 29.03.2012, 13:17
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Tjured Tjured ist offline
Devanthars Kind
Hueter des heiligen Grals
 
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"Verla-assen??" Dem Graccon sperrte den Mund so weit auf, als wäre ihm Arull höchst persönlich begegnet.
"Ich wiederhole mich nur ungern."
"Wi-ie verlassen??"
"Ihr traut mir wohl immer noch noch nicht sehr viel zu. Kommt von der Mitte weg, für eure eigene Sicherheit." Den Zweifel stand Graccon im Gesicht geschrieben. Aber in dem Moment war zuerst ein schwaches Poltern von oben zu hören. "Wisst ihr, den Kerker wurde direkt unter dem grossen Platz in dem Schloss errichtet. Passt auf und haltet dich bereit." Dem nächsten Schlag folgte ein Krachen und Knacken, dem jedem in der nähe Hörlos machen musste. Steine stürtzte herunter, Graccon schaffte es gerade noch auf die Seite zu springen. Ein Drachenkopf blickte hinein und fixierte Feldan. "Darf ich vorstellen: Unser Fluchtgerät."
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...hat ein Federvieh in der Signatur
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Hat ein Federvieh in der Signatur
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  #458  
Alt 29.03.2012, 13:33
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Dunkler Wanderer
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Schüsse peitschten auf, während Framire mit ihren gewaltigen Klauen das Loch rasch verbreiterte. Lautes Fluchen und das schrille Geschrei von Frauen, dann steckte der Drache den Kopf durch die Öffnung und ergriff Feldan mit seinen Zähnen. Sanft wurde er auf dem gezackten Rücken abgesetzt. Framire machte Anstalten abzuheben, doch auf Feldans Befehl hin ergriff sie auch noch den zu Tode erschrockenen Graccon mit dem Maul. Zwei direkte Treffer kassierte sie dafür in den Hals, doch dank der festen Schuppen drangen die Projektile nicht tief ein. Sich mit peitschendem Schwanz Raum verschaffend hob der Drache schließlich ab, verfolgt von sinnlosen Kommandos und Gewehrgeknall.
Graccon wußte nicht, was er von der ganzen Sache halten sollte; die Ereignisse überschlugen sich geradezu. Dann stieg der Argwohn in ihm auf.
"Wenn es so einfach für Euch ist, warum seid Ihr dann nicht schon längst geflohen?"
"Es ist mein Spiel," lachte Feldan. "Und ich spiel es gern. Und einen so dicken Joker wie Euch konnt ich mir einfach nicht entgehen lassen."
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  #459  
Alt 29.03.2012, 16:35
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nicht nach 24 Uhr füttern
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Keuchend erklomm Graccon den Drachen und ließ sich hinter Feldan nieder: "Wohin fliegen wir?" "Zunächst einmal weg!", meinte Feldan. "Inzwischen sind sicherlich die rote und blaue Kürasserie informiert worden und die können uns im Gegensatz zu den Gishkas wirklich Probleme bereiten?" "Was ist mit der Königin. Jorin hält sie in Gewahrsam!"
Feldan schnaubte: "Das glaube ich kaum. Es handelt sich um eine Doppelgängerin Sillisas, die die wahre Königin seiner Wilkür ausgeliefert hat. Anscheinend gibt es mehrere von Ihnen, denn ich war der festen Meinung sie getötet zu haben, als ich nach Candvallon aufbrach. Nachdem sie sich wenig später in der Öffentlichkeit gezeigt hat, kannst du dir vorstellen das Jorin mich nicht gerade mit Ruhm überschüttete..."
Erschöpft ließ sich Graccon zurücksinken: "Hättest du mich nicht gerade gerettet, wäre ich für dein Handeln versucht gewesen dich umzubringen!" Feldan lachte: "Keine Sorge, mein Freund. Wir werden noch viel Freude aneinander haben!"
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  #460  
Alt 29.03.2012, 20:37
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(Absatz)

Als Prinz Jorin die Türflügel zum Sitzungssaal aufstieß, meinte er, um drei Mannslängen gewachsen zu sein. Fürst Parlevar lieferte der versammelten Runde der Hohen Lords gerade seinen Bericht zur Lage der Agrarwirtschaft. Jorin strahlte ihn freundschaftlich an. "Guter Parlevar, berichtet Ihr gerade von Euren Heldentaten im Kohlraupenkrieg? Die Birnen können nicht saurer sein als Euer Gesicht gerade jetzt." Lachend nahm er auf seinem Stuhl Platz.
Takin am Kopf der Tafel nickte ihm nachsichtig zu. "Werte Sires, ich bitte den Mangel an Respekt, den mein jüngerer Bruder dieser inneren Würde gebietenden Hohen Runde zukommen läßt, zu entschuldigen. Guter Jorin, dürfen wir den Grund deiner Freude erfahren? Du scheinst gute Neuigkeiten zu haben, und etwas Erbauliches würde uns nun allen gut tun."
"Nun denn: ich habe die Kürassiere mobilisiert, dass sie sich der endlosen Unruhen in den Scherbenvierteln annehmen. Die Geheime Miliz ist machtlos, ihre Anführer wechseln häufiger als eine alte Hure den Galan. Wenn wir uns endlich entschließen Stärke zu zeigen werden die schwelenden Brände endlich erstickt werden, ehe sie noch auf die Oberstadt überspringen. Alles was sie noch benötigen ist der offizielle Marschbefehl, unter meiner bewährten Führung."
"Majestät," wandte der Stimmungsberater umgehend ein. "Das halte ich für unklug. Ich fürchte wir würden damit nur Öl ins Feuer gießen. Die Armee ist kein Skalpell, sie ist ein Breitschwert!"
Jorin trommelte ihm mit den Fingerspitzen auf der Tafel spöttisch Applaus, während er sich die Zukunft dieses Fürsten in den sympathischsten Farben ausmalte, und all seine Fantasien dabei kreisten um einen Hackblock.
"Fergas hat recht," maß Takin seinen Bruder zurecht. "Das war vorschnell und hätte erst hier vorgetragen werden müssen. Manchmal möchte man fast meinen, du säßest auf meinem Stuhl..."
"Habe ich bereits, für drei Wochen," versetzte Jorin bester Laune. "Nach deinem intimen Techtelmechtel mit diesem Stachelreiter auf jener unglückseligen Herbstjagd. Ich kenne also das Gefühl, und ja, es hat mir gefallen."
Takin nickte. "Drei Wochen, während ich auf den Tod auf dem Krankenlager fieberte, durftest du den König spielen. Drei Jahre dauerte es, die Revolten niederzudrücken, die du losgetreten hattest! Ich habe mir überlegt, dich von diesen Sitzungen auszuschließen!"
"Aber das wirst du nicht, lieber Bruder, denn während ihr über Kohl und Erbsen redet, habe ich den Rädelsführer des aktuellen Aufstandes geschnappt!" Er griff in sein Wams, zog Graccons Geständnis heraus und ließ es quer über die ganze Tafel zu Takin hin gleiten. "Lies es, und erweise mir endlich den mir zustehenden Respekt!"
Die Hohen Lords zischten vor erwartungsfreudiger Zustimmung. Der Justitzberater zog seinerseits ein Pergament aus seiner Mappe. "Majestät, unterschreibt dieses Urteil, dass der Schuldige unverzüglich die einzig angemessene Strafe erhält."
Takins Hände begannen zu zittern, als er Geständnis und Todesurteil seines geheimen Vertrauten in Händen hielt. Er schob beides zur Seite. "Ich werde nichts unterzeichnen, solange ich mit diesem Menschen nicht persönlich geredet und mich von seiner Schuld überzeugt habe. Ich kenne deine Methoden, Geständnisse zu erhalten, mein Guter."
Jorin grinste immer breiter. "Fürst Herolmar, wichet Ihr nicht einen Augenblick von meines Bruders Seite, nachdem er diesen bedauerlichen Jagdunfall hatte - den eigendlich kein normaler Mensch überleben konnte?"
Der Angesprochene sah verzweifelt zu Takin herüber. Dieser nickte nur. "Sire," sagte er zu Jorin. "Ich verstehe nicht, was das nun..."
"Antwortet mir!" schrie Jorin aufgebracht. "Ist mein königlicher Bruder vor Jahren von einem Stachelreiter aufgeschlitzt worden?"
"Sire, jeder hier und das ganze Reich wissen darum."
"Hinterlässt ein solcher Angriff nicht eine gewaltige Narbe?"
"Ärzte und Magier konnten den schwelenden Lebensfunken Ihrer Majestät retten, doch gegen die gräßliche Verstümmelung waren sie machtlos."
Wie auf Kommando stürmten plötzlich mehrere Kürassiere in den Saal. Takin war außer sich. "Was soll diese Farce? Und was haben Bewaffnete hier zu suchen? Jorin, ich verlange eine Erklärung!"
"Die bekommst du, Bruderherz, nachdem du das Wams gelüftet hast."

Geändert von Formorian (30.03.2012 um 19:54 Uhr)
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