Die 13 goldenen Regeln zum Erstellen einer (schlechten) Homepepage
Könnte vielleicht ganz interessant sein, vor allem da wir hier ja einige Mitglieder haben die selber eine Homepage erstellen.
Lest euch einfach alles durch und macht es dann eben NICHT so, wie es da steht, und ihr habt gleich ein bisschen mehr Spaß und weniger Probleme.
Wenn ihr euch all das durchlest schenk ich euch ne Seekuh^^
1. Das Wichtigste zuerst: Lesen Sie keine Anleitungen, FAQs, Readme - Files zu HTML.
Reine Zeitverschwendung. In den Newsgroups und Foren gibt es genug kompetente Leute, die mit großer Geduld immer wieder dieselben einfachen Fragen beantworten. Völlig kostenlos noch dazu! Konsequenterweise sollten Sie an dieser Stelle aufhören zu lesen. Wer trotzdem weiterliest, macht das auf eigene Gefahr. Eltern haften für Ihre Kinder.
2. Empfangen Sie Ihre Besucher mit einer schönen Frames - Seite.
Verzichten Sie auf komplizierte <NOFRAME> Bereiche, die den Besucher nur in Verwirrung stürzen. Wer keine Frames kann, muß sich entsprechenden Brauser eben besorgen.
3. Benutzen Sie viele und große Grafiken.
So muß sich kein Brillenträger mit briefmarkengroßen Abbildungen die Augen belasten und Sie können Ihr grafisches Talent voll präsentieren. Nebenbei wird so der Druck auf alle Beteiligten erhöht, endlich für mehr Bandbreite im Netz und damit Übertragungskapazität zu sorgen.Speichern Sie Ihre Grafiken grundsätzlich mit voller Farbtiefe und möglichst geringer Kompression. Schließlich soll ja die volle Qualität beim Betrachter ankommen.
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Jeder ist selbstverständlich bereit, dafür lange Ladezeiten in Kauf zu nehmen. Bestimmt!
4. Ganz oben auf der ersten Seite muß ein - möglichst animiertes - Baustellenschild plaziert sein.
Zumindest müssen Sie den Besucher frühestmöglich darauf hinweisen, daß die kommende Site "Under Construction" ist und dauernd geändert wird. Denn das ist absolut ungewöhnlich im WWW.
5. Schreiben Sie immer für einen bestimmten Brauser; verraten sie aber nicht für welchen.
So gewinnen Sie auch die Freunde des interaktiven Agierens, die das bewußte Herausfinden von Inkompatibilitäten schätzen und oft bei Ihnen vorbeischauen. Nebenbei lernen die Besucher noch, was ihr Brauser alles nicht kann und haben beim nächsten Mal bestimmt den richtigen dabei.
6. Benutzen Sie ungeniert Grafiken, Fotos, JavaScripts und Applets von anderen Seiten und machen Sie sich keine Gedanken über Copyrights. Die sind nur was für Langweiler, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben. Nur die "Link me" Buttons können Sie rechts liegenlassen. Wer will die schon?
Klau mich.
7. Ein schönes, harmonisches Grau mit leuchtend schwarzer Schrift...
... schafft einen gediegenen Kontrapunkt zu all der verkrampften Buntheit im Netz. Verzichten Sie dann auch auf jegliche Formatierung, auf Absätze, Gliederungspunkte und Unterteilungen. Es geht doch nichts über einen gepflegten Textblock über 927 Zeilen. So ziehen Sie den Leser garantiert in Ihren Bann
8. Kleben Sie eine schöne weißgraue Rauhfasertapete als Seitenhintergrund auf.
Wie in Ihrem Wohnzimmer. Sowas hat sonst niemand. Man fühlt sich gleich wie zu Hause. Oder eine wilde, psychedelische Komposition. Schließlich sind die siebziger mega-in, nicht wahr?
9. Alternativ können Sie auch auf jeden Mailto - Button verzichten.
Sie demonstrieren damit mit gelassener Ruhe, wie sicher und selbstverständlich Sie die hohe Qualität Ihrer Seiten beurteilen. Wer braucht schon Feedback vom Volk?
(.... Wenn sich es denn gar nicht vermeiden läßt, gestalten Sie den Mailto - Link so aufwendig wie nur möglich. Ein paar Java-Applets mit fliegenden Briefen, Hunden oder Klobürsten, gern mit ein paar Animated Gifs kombiniert wird nur die Profis ermutigen, Ihnen ein paar Lobesworte zu spenden. Die popeligen Amateure mit weniger als 64 MB RAM stürzen garantiert vorher ab.)
10. Verzichten Sie auf Meta - Informationen im Header.
Die werden schließlich nicht angezeigt. Die Suchmaschinen, die die ersten 200 Zeichen eines Dokumentes indizieren und als Suchergebnis präsentieren, werden jedem stolz Ihren JavaScript - Code oder bei Frames gar nix anzeigen. Der Suchende weiß dann sofort, daß da ein Profi am Werk ist und macht sich unverzüglich auf die Socken zu Ihrer Seite
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... Auch wenn er keine Ahnung hat, was da draufsteht. Bestimmt!
11. Plazieren Sie einen Besucherzähler ganz oben auf der Seite.
Vor allem Zähler mit grafischen Ziffern brauchen oft ein gediegenes Weilchen, um den Zählerstand zu übertragen. Oder, um ein freundliches "Busy" anzuzeigen. Der weitere Seitenaufbau wird schön verlangsamt, manchmal gar gestoppt. Eine willkommene Gelegenheit für Ihren Besucher, mal wieder über den Sinn des Lebens zu meditieren, ohne durch einen fortschreitenden Seitenaufbau gestört zu werden.
Zudem wird der Besucher gleich zu Beginn mit der Information versorgt, die ihn am allermeisten interessiert.
12. Teilen Sie Ihren Besuchern mit, daß sie jetzt endlich da sind - auf Ihrer Seite.
Hierzu benutzen Sie am besten eine schöne, knackig bunte, große Grafik ganz mutterseelenallein auf einer Begrüßungsseite. Welches Bild, ist völlig egal. Am besten ist es, wenn diese Grafik nichts mit dem Thema der Seite selber zu tun hat.
(Einen kleinen Hinweis, wo zum Weiterkommen hinzuklicken ist, können Sie, müssen sie aber nicht einfügen. Wer das nicht rauskriegt, hat auf Ihrer Site sowieso nix verloren. Wo jeder eine Imagemap erwartet, überraschen Sie Ihre Besucher mit einem, äh, Bild. Nur so.)
13. Kommentieren Sie Ihre Seiten gründlich.
Jeder Absatz, besser jeder einzelne Tag sollte einen
HTML-Code:
<!-- Kommentar -->
enthalten. So wissen Sie auch morgen noch, was Sie heute angestellt haben und der Besucher darf freudig erregt das Unverhältnis von angezeigtem Text zu Dateigröße und Ladezeit enträtseln.
Weitere Informationen:
Referenzieren Sie Überraschungsgrafiken. Wer vermutet schon hinter einem 50 x -50 Pixel-Bildchen eine 320 kB-Grafik, die nur trickreich mit Hilfe der WIDTH und HEIGHT tags kleinskaliert wurde?
Der oder die Beglückte hat eine Reihe entscheidender Vorteile:
- 1. Er bekommt eine Überraschung. Damit liegen Sie voll im Trend, wie der reißende Absatz der gleichnamigen Schokoladeneier beweist.
- 2. Sie hat ein paar satte Bytes auf ihrer Festplatte liegen. Damit liegen Sie zum zweitenmal im Trend, wie die fallenden Preise für Festplattenspeicher beweisen.
- 3. Er glaubt, die Seite sei klein und leicht und ruckzuck geladen. Damit liegen Sie schon wieder im Trend, wie der reißende Absatz von "Light" - Produkten zeigt.
- 4. Sie kann das Bildchen, ohne noch mal online zu gehen, irgendwann mal in Originalgröße sehen, wenn sie es im Cache findet.
- 5. Die Internet - Verbindung wird voll ausgenutzt. Keine sich langweilenden Elektronen. Alles in Bewegung.
(Hier noch einmmal die komplette Liste aller 70 Regeln in einer schönen, kompakten, der Beschreibung entsprechenden Seite mit toller Ladezeit.
Die Goldenen Regeln fuer schlechtes HTML.)