Fantasy-Foren
Startseite Registrieren Hilfe Mitgliederliste Kalender
Grafik Grafik
 
Zurück   Fantasy-Foren > Fantasy Spiele > Rollenspiele

Der Drow-Krieg

Antwort
 
Themen-Optionen
  #261  
Alt 31.12.2010, 14:32
Benutzerbild von Snowsong
Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
Registriert seit: 12.2009
Ort: In einem für Bücherliebhaber ungünstigen Ort.
Beiträge: 413
Es war nicht einfach, mit einem Tränenschleier vor den Augen den Rückweg zu finden. Sie rempelte Wesen an oder stellte fest, das sie plötzlich in die falsche Richtung lief. Es dauerte sehr lange, bis Lelith wieder zurück im Versteck war.
„Hyrr!“, aber von der Zwergin fehlte jede Spur. Hatte sie nun auch ihre beste Freundin verlassen? Schluchzend warf sie sich auf das Bett... das noch immer nach Marius duftete.
Alles in dem kleinen Raum erinnerte sie an den Halbelf...
Vhid versuchte sie auf zu muntern. Er schmiegte sich an ihre Wange und schnurrte. Aber mehr als ein müdes Lächeln brachte sie nicht zu Stande. Alles war plötzlich Sinnlos geworden.
Lelith fühlte sich müde und ausgebrannt. Sie sehnte sich nach Schlaf. Aber was würde sie im Traum erwarten? Würde sie Marius dort wiedersehen und ihm sagen können, was sie hier versäumt hatte?Oder würde sie seinen Tod wieder erleben?
„Ach, es ist doch alles egal.“, sie rollte sich weinend in eine Decke zusammen und schloss die Augen.

***

„Wie interessant.“, die Priesterin schlich um sie herum und beobachtet sie genau. „Ich habe alles, was ich brauche. Die kleinen Lele hat sich also verliebt? Wie schön für sie.“, etwas kaltes strich ihr über die Wange. Sie brauchte den Kopf nicht zu drehen, um die Schlage zu erkennen.
„Nun gut, der Halbelf ist ihr schwache Punkt. Ich denke, damit kann ich viel anfangen.“, die Stimme tropfte süß in ihr Ohr. „Aber was mach ich jetzt mit dir?“, hauchte die Priesterin ihr ins Ohr.
„Ich kann dich nicht am leben lassen. Du würdest alles verderben. Nein, nein. Das währe nicht gut.“, etwas stach in ihre Haut und sofort breitet sich dort ein taubes Gefühl aus.
„Das Gift wirkt langsam, meine Liebe. Es verdickt dein Blut, bis es nicht mehr vom Herz gepumpt werden kann. Eine schmerzvolle Sache.“, sie schnitt ihr die Fesseln durch.
„Und jetzt darfst du zu deiner Lele zurück und ihr von mir erzählen. Sag ihr, es wird keinen Platz im Unterreich für sie geben. Wer bereit ist, sich mit Abschaum von der Oberfläche zu verbrüdern, ist es nicht wert die Robe einer Priesterin der Göttin zu tragen! Ich werde sie jagen, egal wo sie ist.“
Die Zwergin schwieg eisern. Mit sichtlicher Mühe erhob sich Hyrr. Ihre Glieder waren steif und ließen sich nur schwer bewegen.
Ohne den Blick zu heben, schlurfte sie aus dem Raum und folgte einer Person vor die Türe. Die Priesterin ließ sie als Warnung gehen.
Hyrr hatte ein schlechtes Gewissen. Die Priesterin hatte in ihren Gedanken und Erinnerungen alles über Lelith erfahren, was sie hatte wissen wollen. Die Zwergin kam sich wie eine Verräterin vor.
Warnen! Ich muss sie warnen! Und ihr die Möglichkeit zur bieten. Denn eines war klar: Sie wurde von Schergen der Priesterin beobachtet.
__________________
Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
ärger wo sie nicht hingehört.
Geschriebenes Wort ist Perlen gleich,
ein Tintenklecks ein böser Streich.
Mit Zitat antworten
  #262  
Alt 02.01.2011, 22:31
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
Registriert seit: 10.2005
Ort: Rheinland Pfalz
Beiträge: 1.476
Istovirs hämmernder Herzschlag beruhigte sich erst nach zwei geschlagenen Minuten in denen er, regungslos und mit geschlossenen Augen, den Rücken an die Tür angelehnt, dastand und versuchte nicht einfach zusammenzubrechen. Wenn in diesem Moment ein Angriff aus dem Grabmal erfolgt wäre, hätte er rein garnichts dagegen unternehmen können. Verwirrt schaute er sich um, wo war nur sein Speer hingekommen? Seine Infravision, die allen Dunkelelfen zueigen war half ihm hier nur wenig, da die Waffe keine Wärme abstrahlte, welche man orten konnte. Vorsichtig tastete er mit den Füßen den Boden einen halben Meter vor sich ab um nicht zu stolpern. Fester Untergrund, härter als Lehm, kein Gröll, einfacher Steinboden. Beruhigt machte er einen weiteren Schritt, als er gegen etwas stieß, dass unter lautem Getöse auf den Boden aufprallte. Dem Klang nach zu urteilen sein Speer, den er irgendwo an einer Wand abgestellt hatte, beinahe wäre ihm das dämliche Ding mit der Klinge direkt auf den Fuß gefallen.

Verdammt, das hätte ins Auge gehen können. Der mächstigste Magier in Khandahur, niedergestreckt von seinem eigenen Speer, ohne dass ein Feind in der Nähe war. Geradezu grotesk, lachte Istovir leicht hysterisch drauf los.

Das Echo dass auf sein Lachen folge hörte sich verzerrt und vollkommen anders an als er selbst, außerdem dauerte es noch immer an. Hastig tastete der Magier im Dunkeln nach seinem Speer, da er bezweifelte, dass derjenige der ihn da ungebeten nachahmte, bsonders freundlich zu Eindringlingen sein würde.

Warum machst du nicht Licht, fragte plötzlich eine tiefe dunkle, Grabesstimme in seinem Kopf?

Vor lauter Schreck griff er mit seiner Hand in die scharfe Klinge der Waffe, so dass Blut floss, bevor er Aznar, deren Lachen nun in seinem Kopf hörte, für diese sinnlose Albernheit zur Rechenschaft ziehen konnte, geschah etwas womit keiner der beiden gerechnet hatte.
__________________
Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)
Mit Zitat antworten
  #263  
Alt 04.01.2011, 18:11
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
Registriert seit: 10.2005
Ort: Rheinland Pfalz
Beiträge: 1.476
Als das Blut aus der kleinen Schnittwunde in seiner rechten Hand zu Boden tropfte, meinte Istovir ein leises Zischen zu vernehmen. Gierig wie ein Schwamm saugte das Gestein seinen Lebenssaft auf. Obwohl er es sich nicht eingestehen wollte, bekam es der Dunkelelf langsam mit der Angst zu tun. Blut war eine mächtige Kraft mit der man vieles bewerkstelligen konnte, besonders das Blut eines unvorsichtigen Magiers, mochte für manche Wesenheiten einen kostbaren Schatz darstellen. Unendlich langsam erhob sich der Drow vom Boden, es wurde Zeit endlich Licht zu machen, damit nicht nur die Düsternis des Grabes, sondern auch seine angstvollen Gedanken entschwinden mochten. Ssussun befahl er mit leicht zittriger Stimme und prompt erschien über seinem Kopf eine flackernde violett schimmernde Kugel aus Licht, die die Finsternis vor ihm zumindest kurzzeitig in ihre Schranken verweisen würde. Hätte Istovir auf den Zauber verzichtet so hätte vielleicht den schwachen rötlichen Schein gesehen der dort aufzuglimmen begann wo sein Blut zu Boden getropft war, so aber überdeckte sein Zauber das schwache Leuchten auf dem Boden vollkommen. Während er die von vielen Füßen abgetretenen Steinstufen, die sich für seinen Geschmack unendlich lange dahinzogen, hinabging und dabei den unzähligen Spinnweben, auszuweichen suchte, welche von der Decke in dicken Bahnen herunterhingen, meinte er hinter sich ein leises rumpeln von Gesteinsbrocken zu vernehmen. Folgte ihm jemand und wenn ja, wie bei der Spinnengöttin war das möglich? Er war bisher an keiner Abzweigung vorbeigekommen und die flachen Nischen, welche in unregelmäßigen Abständen in den Fels eingehauen waren, enthielten außer Knochen nichts bedeutsames, und auch das schwere Quietschen der Eisentür war nicht zu hören gewesen.

Einbildung, alles Einbildung, wenn ich nicht aufpasse werde ich noch paranoid, meinte er aufgebracht, bevor er einen weiteren energischen Schritt tat, welcher ihn hoffentlich endlich zum Ziel seiner Wünsche führen würde.
__________________
Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)
Mit Zitat antworten
  #264  
Alt 06.01.2011, 10:19
Benutzerbild von Snowsong
Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
Registriert seit: 12.2009
Ort: In einem für Bücherliebhaber ungünstigen Ort.
Beiträge: 413
Sie wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte, als eine Hand sie grob schüttelte. Es war nicht so einfach, die geschwollenen Augenlider zu öffnen, aber nach dem zweiten Versuch gelang es ihr.
Als sie die Person erkannte, war sie sofort hellwach. „Hyrr!“, sie sprang förmlich aus dem Bett.
Allerdings eher vor Schreck, als vor Freude.
Ihre zwergische Freundin lächelte sie traurig an. Wo eigentlich ihre Zähne sein sollten, zeigte sich nur blutiges Zahnfleisch. Auch ihre Nase war mehr Matsch und kaum noch als Richorgan zu erkennen. Genau wie der Rest ihres geschwollenen Gesichts.
„Was...? War das eine Priesterin?“, Hyrr nickte nur.
Natürlich. Die Biss wunden an der Kehle können nur von einer Peitsche sein.
Lelith blickte in Hyyrs Auge. „Du wirst sterben, nicht war?“, wieder nickte die Zwergin. Ihre Mimik, wen auch nur schwer zu erkennen, zeugte von Ruhe.
Sie hatte wohl mit sich Frieden geschlossen.
Lelith schwieg. Jetzt, nach Marius tot war sie ausgebrannt, sie hatte keine Träne mehr.
Was suche ich eigentlich noch unter den Lebenden? Hyrr stieß sie mit einem Hand stumpf an. Man hatte ihr sogar die Finger ausgerissen, wie die groben Wunden ihr erzählten. Mir schlurfenden Schritten ging sie zu einer Tasche in der die Zwergin ihre wenigen Habseligkeiten aufbewahrte. Mit den Zähnen packte sie das grobe Leder und versuchte den Inhalt auszuleeren.
„Warte, ich helfe dir.“, Lelith nahm die Tasche und kippte sie um. Papierblätter, Steine, Verbände, Heilkräuter und etwas Schmuck vielen heraus. Hyrr bückte sich schwer fällig und lass mit den Zähnen eine Kette auf an deren Ende ein Kompass hing. Sie ging auf Lelith zu und reichte ihn ihr.
„Was soll ich damit?“, die Nadel zeigte nicht nach Norden. Und das sollte ein Kompass normalerweise tun, wen sie diese Menschenerfindung richtig verstand.
Hyrr lächelte wieder, was ihr mehr ein unheimlichen, als ein freundlichen Ausdruck verlieh. Sie schlurfte zu Leliths Tasche, wies mit dem Kopf darauf, schufte zurück und deutet auf ein Buch. Das wiederholte sie einige male bis die Priesterin aus ihrer Tasche das Tagebuch ihrer Mutter geholt hatte. Sofort nickte Hyrr wild.
Lelith schlug das Buch auf. Gleich auf der ersten Seite war eine Lichtung abgebildet Hyrr deutet erst auf das Bild, dann auf den Kompass. Lelith runzelte die Stirn.
„Auf dieser Lichtung habe ich einst gelebt.“, lass sie den Text unter dem Bild.
„Du meinst der Kompass...“, sie starrte Hyrr an. „zeigt mir den Weg an die Oberfläche?“, wieder nickte Hyrr. Die junge Priesterin legte die Stirn in Falten.
Anderseits, wen Hyrr einst unter Oberflächenelfen gelebt hatte, war sie in einem Wald zu hause gewesen. Und angeblich verloren Zwerge im Wald schnell die Orientierung. Es war gut möglich, das Hyrr sich nur mir Kompass zurecht hatte finden können.
„Das heiß, ich kann einen Weg an die Oberfläche finden.“, stellte sie leise fest. Sollte sie Hyrr von Marius erzählen? Kurz schaute sie zu ihrer Freundin.
Nein, ich werde sie nicht die letzten Minuten ihres Lebens beunruhigen. Entschied sie.
„Danke Hyrr, dann werde ich mich schnell fertig machen und dann aufbrechen.“, die Zwergin nickte, zu mehr war sie nicht im Stande.



***

Es war nicht leicht für Hyrr, Lelith klar zu machen, was ihr auf der Seele lag. Aber Lelith war ja ein schlauer Kopf und so verstand sie schnell.
Es tat ihr in der Seele weh, das sie nicht mehr für ihre kleine tun konnte. Aber so war das Schicksal: Kalt und Grausam.
Aber sie hat ja noch Marius. Dachte die Zwergin und setzte sich auf das Bett. Jeder Knochen im Leibe tat ihr weh. Und sie war so müde...
„Ich werde jetzt gehen.“, Lelith stand neben dem Bett. Hatte sie geschlafen? Vermutlich.
Lelith trug einen braunen, schmutzigen Mantel, der ihr einige Nummern zu groß war. Wahrscheinlich gehörte er Marius.
Jetzt muss sie nur noch eines tun. Ich hoffe sie hat die Kraft dazu. Flehend blickte sie Lelith an.
Bitte kleines, ich will nicht langsam an dem Gift sterben! Lelith hatte tatsächlich ein langes Messer in der Hand. Aber noch zögerte sie. Die Zwergin legte den Kopf in den Nacken um Lelith weiß zumachen, das sie bereit war.
Aber war es Lelith auch?
Dankbarkeit durchflutet Hyrr, als sie die kalte Klinge auf ihrer warmen Haut spürte.
„Hyrr.“, sagte Lelith leise in ihr Ohr. „Du warst mir wie eine Mutter, ich werde dich nie vergessen.“, es ging schnell, ohne Schmerz. Die scharfe Klinge durchdrang ihre Kehle, so wie ein heißes Messer durch Butter schnitt.
Dann war es Dunkel.

Als sich die Finsternis verzogen hatte, fand sich die Zwergin in einem Tunnel wieder. Sie trug keinen schäbigen Kartoffelsack, sondern ihr Heilerdgewand. An ihrem Gürtel hing das Beil, welches sie in Schlachten zu führen Pflegte.
Auch ihre Verletzungen waren verschwunden, selbst ihr eines Auge saß wieder an seinem Platz. Verwirrt kratze sie sich am Kopf, nur um festzustellen, das sie wieder Haare hatte.
„Also ist es so weit.“, sagte sie leise. Ihr letzter Ausflug stand bevor.
Wie hatte sie die Berge mit ihren Schmieden doch vermisst! Der Gesang und das Hämmern rief Erinnerungen wach.
„Na dann wollen wir mal.“, sie schritt zügig den Tunnel entlang. Je näher sie kam, um so deutlicher hörte sie das gekröle. Scheinbar wurde gerade ein wett trinken veranstaltet.
„Ah guten Tag, die Dame.“, Hyrr starte den Gnom perplex an.
Bin ich irgendwo falsch abgebogen? Fragte sie sich.
Der Gnom hatte ein blau geschlagenes Auge und wirkte etwas gereizt. „Hier entlang, einfach gerade aus.“, meinte er.
„Jaja.“, Hyrr legte dennoch den Kopf schief. Soll ich ihm das andere auch blau schlagen, weil er so unfreundlich zu mir war?
Die Versuchung war groß.
„Wen du dich beeilst, bekommst du vielleicht noch etwas von dem Schnaps. Der Neue ist gerade dran, die ganzen Vorräte auf zu brauchen.“, er hatte wohl an ihrem Gesicht abgelesen, was sie gedacht hatte.
„Ist gut. Schönen Tag noch.“, sie ging auf die Schmiede zu. In der großen Halle stand ein Tisch mit den unterschiedlichsten Gerichten. Bierkrüge langen auf dem Boden herum, ihr betrunkener Besitzer meistens daneben.
Und auf einem Tisch, stolz erhoben mit einer Flasche Zwergenschnaps in der Hand stand ein alter Bekannter von ihr.
„Ist noch einer da, der es mit mir aufnehmen möchte?“, rief er herum. Dabei schwankte er schon bedächlich.
„Ja.“, antwortet sie. „Ich möchte es mit dir aufnehmen!“, der Zwerg sah sie kurz an, dann erkannte er sie wohl an der Stimme.
„Willkommen Hyrr.“, sagte er lachend. „Dann schnappt dir ne Falsche und lass mal sehn, wie viel du verträgst.“
„Nur zu gerne, Grimm.“, strahlend trat sie an den Tisch, nahm dort platz und setzte die erste Flasche Schnaps an den Mund.
__________________
Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
ärger wo sie nicht hingehört.
Geschriebenes Wort ist Perlen gleich,
ein Tintenklecks ein böser Streich.
Mit Zitat antworten
  #265  
Alt 08.01.2011, 11:37
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
Registriert seit: 10.2005
Ort: Rheinland Pfalz
Beiträge: 1.476
Istovirs Weg führte weiter in die Tiefe, aber auch in den folgenden fünfzehn Minuten stellte sich noch immer keine Veränderung in seiner Umgebung ein. Die Treppe führte weiter unbarmherzig hinab, noch immer war kein Ende in Sicht und die Spinnweben bedeckten weiterhin jeden freien Flecken des, in mühsamer Handarbeit in den harten Felsen getriebenen, Stollens. Der Magier fragte sich kurz ob die alten, verstaubten Knochen in den Wandnischen die Gebeine der Sklaven waren die beim Bau des Grabmals ihr Leben gelassen hatten, aber er verwarf den Gedanken sofort wieder. Warum sollte sich jemand die Mühe machen die wertlosen Körper hier aufzubahren, wenn man sie Loth und ihren Spinnen genauso gut als gratis Opfergabe schenken konnte.

Absurd, auf welche unwichtigen Dinge sich mein Verstand konzentriert, wenn es mal keine Feinde zu bekämpfen gibt.

Gerade als er eine weitere Stufe hinabschreiten wollte, hörte erneut ein Klackern von herabpolterndem Gestein hinter sich. Hastig drehte er den Kopf, aber noch immer konnte er hinter sich niemanden entdecken. Seufzend ging er weiter, als sich von der Decke des Ganges ein faustgroßer Stein löste und ihn am Kopf streifte.

Verdammt.

Erschrocken fasste der Drow nach der Wunde und als er sich die Hand vor Augen hob, sah er, dass sie blutverschmiert war. Beim Anblick seines eignenen Lebenssaftes wurde ihm leicht übel. Da er seine Kleidung nicht ruinieren wollte, wischte er seine Hand an der Felswand neben ihm ab. Das Zischen welches diesmal darauf folgte war so laut, dass sogar Istovir es hörte, hastig zog er sie wieder zurück, so als hätte er sich verbrannt. Verwundert betrachtete er den Abdruck den er hinterlassen hatte. Der in einem unnatürlichen Rotton leuchtende Farbfleck begann sich jedoch bereits schon wieder aufzulösten, dafür hallte ein lautes Rumpeln durch den Gang. Kurz darauf rieselte eine Handvoll Staub auf den Magier herab, dem schon bald die ersten Gesteinsbrocken folgten. Immer schneller lösten sich Teile von der Decke, wenn das so weiterging würde der ganze Tunnel einstürzen. Er würde es niemals rechtzeitig zum Ausgang zurückschaffen, weswegen er sich an die schwache Hoffnung klammerte, dass es hier irgendwo, vermutlich in der Hauptkammer des Grabes einen geheimen Gang gab, der wieder zur Oberfläche und damit in die Freiheit zurückführte. Istovir rannte so schnell es seine müden Beinmuskeln erlaubten nach unten, ohne sich weiter um die Spinnweben zu kümmern, die bald sein ganzes Gesicht wie einen Schleier bedeckten, die Hände hatte er über seinem Kopf verschränkt um zumindest etwas Schutz vor dem Bombardement zu haben. Bald waren seine Hände von unzähligen Kratzern und Schnitten überzogen und er sah nur noch mit dem rechten Auge etwas, da sein anderes vollkommen zugekleistert war, aber er hatte keine Zeit sich damit zu beschäftigen, da das Gepolter hinter ihm immer lauter wurde. Endlich erblickte er vor sich das Ende der Treppe und mit letzter Kraft stolperte er in den riesigen Raum, wo er sich schwer auf die Knie plumpsen ließ. Mit einem lauten, in Istovirs Ohren entgültig klingenden, Rumps erstarb das Gepolter hinter ihm. Als er sich erheben wollte, traf ihn eine gewaltige Staubwolke von der Teppe aus, raubte ihm kurz den Atem und überzog ihn mit einer feinen pudrigen Substanz, die an den Spinnweben klebte, wie Honig auf einem Brot.
__________________
Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)

Geändert von Lazarus (08.01.2011 um 11:42 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #266  
Alt 08.01.2011, 14:00
Benutzerbild von Snowsong
Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
Registriert seit: 12.2009
Ort: In einem für Bücherliebhaber ungünstigen Ort.
Beiträge: 413
Sollte sie sich schuldig fühlen? Sie hatte ihr die Kehle durchgeschnitten. Aber anderseits, wer wusste was für ein Gift in Hyrrs Körper gewesen war. Ein schneller, schmerzloser Tod war besser gewesen.
Aber warum fühlte sie sich dann so verdammt schuldig?
Die Zwergin lag friedlich auf dem Bett, ein schwaches lächeln auf den zerstörten Lippen. Währe das viele Blut nicht, würde Lelith sagten, Hyrr schlafe.
So und jetzt? Es war anzunehmen, das man Hyrr verfolgt hatte und vor der Türe eine Gruppe Soldaten standen um sie mitzunehmen. Aber anderseits, wen ihre Gegnerin eine Priesterin war, würde diese vielleicht eine perverse Freude an dem Spiel haben.
Die Chance stand 50 zu 50.
„Na dann, auf ins Verderben!“, sie würde alles auf eine Karte setzten. Da die Peitsche nach wie vor treu zu ihr hielt, stand sie noch in der Gunst der Göttin. Und wer weiß, vielleicht unterstütze sie ja ihre kleine Priesterin, einfach, um die andere zu ärgern? Zufälle gab es oftmals...
„Leb wohl Hyrr.“, mit einer einfachen Decke, deckte sie sie zu. Für mehr hatte sie keine Zeit.
So schnell, wie es ihr wunder Körper zuließ, kletterte sie die Leiter hoch. Ein Blick au dem Fenster sagte ihr, das dort niemand. Sofort machte sich Argwohn in ihr breit. Keine Verfolger? Keine Soldaten?
„Vhid, kannst du Magie riechen?“, die kleine Katze blickte sie aus ihren Augen an. Da der kleine nicht zappelte oder in irgendeiner weise sonst versuchte, sich zu verbergen, war es wohl sicher.
„Kleiner, bleib in der Tasche. Ich will dich nicht verlieren.“, wies sie den kleinen Letrix an. Donea saß sicher verstaut auf ihrem Kopf. Um die Spinne musste sich Lelith eigentlich keine Sorgen machen. Da das Tier ebenfalls still und bewegungslos auf ihrem Haar saß, war es wohl sicher.
„Da stimmt doch was nicht!“, keine Reaktion von ihren zwei Begleitern. „Wenn ihr meint...“, sie huschte aus der Tür in den nächsten Schatten.
Außer ein paar Sklaven konnte sie nichts auffälliges sehen.
„Such den Magier!“, murmelte sie Marius Worte. Aber wo? Er hatte von den Katakomben beredet. Aber die alten Gräber lagen außerhalb der Stadt. Es wurde einen kleinen Spießrutenlauf geben, bis sie die Gräber erreicht hatte.
Dann bestanden die Gänge aus einem einzigen, großen Labyrinth. Wie sollte sie ihn da finden? Er würde wohl kaum Schilder ausgehängt haben, auf denen stand: <Ich bin da lang gegangen!>
„Darüber kann ich mir ja später den Kopf zerbrechen.“, entschied sie. Jetzt galt es erstmal, sicher aus der Stadt zu kommen.
__________________
Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
ärger wo sie nicht hingehört.
Geschriebenes Wort ist Perlen gleich,
ein Tintenklecks ein böser Streich.
Mit Zitat antworten
  #267  
Alt 14.01.2011, 14:24
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
Registriert seit: 10.2005
Ort: Rheinland Pfalz
Beiträge: 1.476
Nachdem sich der Staub gelegt hatte, und die Stimmen um ihn herum verstummt waren, herrschte für eine halbe Stunde eine unerträgliche Stille die dann jedoch fast widerwillig durch das Gekullere kleiner Gesteinsbröckchen unterbrochen wurde. Ein aufmerksamer Beobachter hätte sicher das leichte Zittern eines Holzbrettes in dem Trümmerhaufen bemerkt, aber es war niemand mehr da. Langsam, so als kostete jeder weitere Zentimeter unendliche Kraft, schob sich eine verkrümmte Hand aus dem Schutt. Zwei Finger der Hand waren augenscheinlich gebrochen, denn sie standen in absolut unnatürlichen Winkel davon ab. Nach weiteren fünfzehn Minuten folgte dann ein, vollkommen mit Staub bedeckter Kopf. Ein leises Gewimmer entströmte dem Mund der gepeinigten Kreatur, welches jedoch fließend in einen trockenen Husten überging. Der Husten brach jedoch schlagartig ab, als sich das Gesicht schlagartig, wie unter großen Schmerzen, verzog. Ein erneutes Poltern ließ darauf schließen, dass die Gestalt versuchte die andere Hand an die Brust zu pressen. Vorsichtig öffnete sie ihre, von Staub verklebten Augen, hob den Kopf und versuchte mühsam sich einen Überblick über ihre momentane Stiuation zu verschaffen. Das Gesehene schien ihr jedoch nicht sonderlich zu behagen, denn der Kopf sank bald wieder schicksalsergeben herab und die Augen schlossen sich erneut. Nur die Hand war noch immer zu einem imaginären Punkt in der Ferne ausgestreckt. Ein einzelnes geflüstertes Wort, verließ Marius Kehle: Lelith, dann sank auch die Hand kraftlos wieder herab.

***

Nachdem sich der Staub gelegt hatte, blieb er noch eine weitere geschlagene Minute liegen, bevor er sich ächzend vom Boden erhob und anghewidert seine verschmierte Robe betrachtete:

Völlig ruiniert, wenn ich nicht bald einen Trog zum Auswaschen und ein Stück Seife finde. Hoffentlich ist ist es das alles wert.

Hinter uns ist fast der halbe Berg zusammengebrochen und du machst dir Sorgen wegen deiner dreckigen Robe?

Nun ich will doch hübsch aussehen, wenn ich der Spinnengöttin gegenübertrete, vielleicht verzeiht sie mir dann auch meine Schwäche einer Dämonin in meinem Kopf Unterschlupf gewährt zu haben.

Du bist ja vollkommen übergeschnappt Magier.

Wäre nicht das schlechteste, was mir hier unten passieren kann. Immerhin bin ich von der Oberfläche abgeschnitten, denn selbst wenn der Tunnel noch intakt ist, warten oben die Spinnen. Wasser und Nahrung habe ich auch nicht dabei und wer weiss was hier unten noch alles im Dunkeln lauert, ganz zu schweigen von dem Unheil in meinem Kopf.

Ach heul, doch du Baby, ich bin viel schlimmer dran.

Gut zu wissen, dass es doch noch etwas gibt, was mich aufheitern kann, meinte Istovir vergnügt, bevor er den Raum vor sich zum ersten Mal in Augenschein nahm.
__________________
Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)

Geändert von Lazarus (14.01.2011 um 14:28 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #268  
Alt 16.01.2011, 15:02
Benutzerbild von Snowsong
Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
Registriert seit: 12.2009
Ort: In einem für Bücherliebhaber ungünstigen Ort.
Beiträge: 413
„Wie soll ich den da raus kommen?“, Lelith starrte auf das Tor. Sie stand gut versteckt im Schatten und beobachtete die Wachen.
Die Männer durchsuchten die Ein- und Ausreisenden genau.
„Habt ihr eine Idee?“, fragte sie ihre Begleiter. Vhid streckte seinen Kopf aus ihrer Tasche. Auch ihre Peitsche begutachtet das Tor.
„Wie währe mit nem anderen Tor?“, schlug einer der Köpfe vor. „So weit bin ich auch schon!“, zischte die Priesterin. „Aber die werden überall Kontrollen vornehmen.“
Diese Tatsache senkte ihre Motivation gründlich. Wie sollte sie Marius letzten Wunsch nur erfüllen können, wen sie die verdammte Stadt nicht verlassen konnte?
„Das Nordtor ist komplett gesperrt, möchte mal wissen, wie der Magier da durch ist.“, murmelte sie.
„Vielleicht hat er die Wachen bestochen?“, schlug der andere Kopf vor. „Das glaub ich kaum. Der hatte ja nicht mal eine Zauberstab dabei. Wo bitteschön hätte er das Geld da haben sollen?“, missmutig setzte sich Lelith auf ein Fass.
„Wen die mich erkennen, hab ich ein Problem.“, seufzte sie.
„Vierkleid dich!“, meinte einer ihrer Schlangenköpfe. „Sag denen, du musst in den Gräbern Läuterungen oder so was aufführen.“
„Läuterungen? Die würden mich für Verrückt halten, wen ich mit so was ankäme. Aber die Verkleidung ist nicht schlecht. Nur als was?“
„Vermumm dich und misch dich unter die Arbeiter. Schau, die werden durch gewunken.“, tatsächlich ließ man die Sklaven mit ihren Spitzhacken und Hämmern durch.
„Seh ich wie ein Zwerg aus?“, empörte sich Lelith. „Ich bin viel zu schlank und zu groß!“, fluchte sie.
„Weißt du was? Du bist im Moment viel zu nervös um richtig nachzudenken. Als erstes solltest du dich beruhigen. Hier in der nähe ist das zerstörte Anwesens eines Hauses, dort sollte die Kapelle weitgehendst unbeschädigt sein. Dort kannst über alles nachdenken!“, der sonst so neckende Ton ihrer Peitsche hatte sich in einen befehlenden umgewandelt.
„Na los, geh schon!“, sagte nun auch die andere. „Lauf und dann kannst du erstmal in ruhe nachdenken!“, da sprach nicht ihre Peitsche.
„Und vergiss nicht, zur Göttin zu beten!“, ermahnte sie der rechte Kopf. Donea kletterte von ihrem Kopf und machte sich auf den Weg.
„Wen das der Wunsch der Göttin ist, das ich vorerst hier bleibe...“, sie packte die Spinne und schlug den Weg zu dem Anwesen ein.
__________________
Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
ärger wo sie nicht hingehört.
Geschriebenes Wort ist Perlen gleich,
ein Tintenklecks ein böser Streich.
Mit Zitat antworten
  #269  
Alt 20.01.2011, 14:53
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
Registriert seit: 10.2005
Ort: Rheinland Pfalz
Beiträge: 1.476
Überall um ihn herum standen steinerne Sarkophage viele mit Inschriften, einige mit Reliefs versehen, und alle mehr oder minder stark vom Zahn der Zeit beschädigt. Istovir konnte noch einige der Figuren auf den Deckeln erkennen, schwer gerüstete Krieger, mit Schwertern in den Händen, reiche Adlige in prunkvollen Gewändern und auch ein, oder zwei Gräber die offensichtlich die sterblichen Überreste von Magiern enthielten.

Irgendwelche Vorschläge Dämonin?

Ich würde mit den ältesten anfangen und mich dann langsam zur Neuzeit vorarbeiten.

Sehr hilfreich, kannst du mir wenigstens sagen ob dein Körperteil hier unten ist?

Natürlich ist es hier unten genauso wie der Wächter, dessen Präsenz sich übirgens weiter verstärkt hat, seit du überall hier dein Blut verschmiert hast.

Der Magier schwieg zu den Vorwürfen der Dämonin, da er wusste, dass ein Streit sowieso zu nichts führte. Seufzend begab er sich ins hintere Ende der Gewaltigen Kammer, in der die ältesten Gräber standen und begann damit die schweren Steindeckel von den Sarkophagen zu Wuchten, wobei er meistens seinen Speer zur Hilfe nahm um eine größere Hebelwirkung zu erzielen.
__________________
Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)
Mit Zitat antworten
  #270  
Alt 23.01.2011, 20:21
Benutzerbild von Snowsong
Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
Registriert seit: 12.2009
Ort: In einem für Bücherliebhaber ungünstigen Ort.
Beiträge: 413
Lelith saß auf dem Boden der Kapelle. Das Dach war teilweise eingestürzt, der Fußboden voller Risse. Altar und Staturen der Göttin waren umgestürzt oder völlig zerstört. Und doch, trotz des Chaos hatte die Priesterin ein geschütztes Plätzchen gefunden.
Demotiviert blicke sie vor sich hin.
Die Tore werden nach ausrufen der Nachtruhe noch stärker bewacht, also sollte ich so schnell wie möglich hinter mich bringe...
Sie hatte die Augen geschlossen und versuchte in der Meditation eine Lösung zu finden. Aber es wollte ihr nicht gelingen. Als gesuchte Verbrecherin würde sie nicht ohne weiteres die Stadt verlassen können. Sie blickte betrübt zu ihren Begleitern.
Aber ich muss es schaffen, es war Marius Wunsch... Mit falscher Verkleidung könnte sie es versuchen, aber man durchsuchte die ausreisende, es könnte ja ein entlaufener Sklave sein.
Lelith schloss ihre Augen wieder und konzentrierte sich. Nach ein paar Minuten war sie in einem Trance- ähnlichen Zustand. Die Entspannung setzte kurz darauf ein.
Sehr langsam viel die Last von ihren Schultern, machte sie frei für die Stimme der Göttin. Ihr Geist entschwand ihrem Körper und ließ sie frei über die Stadt schweben.
Unbemerkt konnte sie die Mauer erkunden, schlüpfte durch das Tor und fand sich wenig später vor den Gräbern wieder. Sie nahm alles war, als stünde sie wirklich dort.
Unter ihren Füßen war eine starke Präsenz die sich langsam aber sicher bewegte. Plötzlich wurde ihr der Boden unter den Füßen weggerissen und sie versank im Erdreich. Bilder stürzten auf sie ein. Mal war da ein Gang, mal waren da die Seuchenspinnen. Sie konnte kurz eine Treppe sehen, mehrere Särge.
Dort stand der Magier!
Lelith machte den Mund auf um etwas zu rufen, aber so plötzlich wie sie in dem Raum gestanden hatte, so plötzlich war sie wieder in der zerstörten Kapelle.
Keuchend lehnte sie sich nach vorne. Schweißperlen hatten sich auf ihrer Stirn gebildete, liefern nun über ihr Gesicht und tropften von ihrer Nasenspitze auf den Boden.
Was war das? Langsam kam sie wieder zu Atem.
„War das eine Vision?“, fragte sie die Peitsche. Die beiden Köpfe lächelten nur wissen. „Wer weiß.“, sagten sie gleichzeitig.
„Ich weiß nun, was mich erwartet und den groben Weg. Aber wie ich hinkomme, weiß ich immer noch nicht.“
„Was hast du den dort alles gespürt?“, wollte einer der Köpfe wissen.
„Eine starke Präsenz und ein paar Untote. Warum?“
„Sehen Drows den Untote gerne?“, hackte einer der Köpfe nach. „Natürlich nicht. Jede Priesterin lehrt von klein auf, wie man sie verni... Oh.“, sie hob den Kopf. „Meint ihr das klappt?“
„Warum nicht? Eine Hohenpriesterin, die auf Untotenjagt geschickt wurde, klingt doch logisch. Die Wachen werden es eh nicht wagen, dich lange anzusehen. Du musst nur etwas... mächtiger auftreten.“
Lelith wusste, was das hieß.
„Es gefällt mir nicht, aber es könnte klappen. Sie glauben, das ich mich verstecke. Wen ich als Hohenpriesterin auftauche... das erwarten sie nicht.“, zumindest hoffte sie das. Was hatte einst eine ihrer Lehrerinnen gesagt?
„Der beste Weg sich zu verbergen ist, aufzufallen.“
Aus ihrer Tasche kramte sie ihrer Hohenpriesterinnen- Kluft. „Denk daran, etwas Schmuck anzulegen!“, wieß sie eine der Köpfe an. „Eine Priesterin zeigt immer ihre Macht.“
„Ich weiß, wie man sich als Hohenpriesterin zu benehmen hat.“, zischte Lelith. Sie hatte ihre alten Kleider abgelegt und zwängte ihren geschundenen Körper gerade in die knappem Kleidungsstücke der Hohenpriesterin.
„Schmuck...“, mit einer Bürste kämmte sie die Harre und steckte sie hoch, legte einen goldenen Haarreif an und suchte dann nach einer Kette. Marius Brosche fiel ihr als erste in die Hände.
„Sie sieht schön aus. Und teuer.“, die Schlagen nickten. „Steck sie an!“, sagte der eine Kopf.
„Und die Kette mit dem Spinnenanhänger auch.“
Nach einer weile war Lelith fertig. Sie hatte den Dreck und Schmutzt so gut es ging, abgewaschen und ihre Verletzungen unter Schmuck und Kleidung versteckt.
Und wen es schief geht, ist es nicht so schlimm. Dann bin ich bei Hyrr und Marius.

Keine zwei Minuten später lief Lelith erhobenen Hauptes durch die Straße auf das Tor zu. Soldaten und das einfache Volk wichen ihr aus, machten ihr freiwillig Platz. Die wenigen Adligen senkten ihre Köpfe. Keiner wagte es, sie lange anzusehen.
Vor dem Nordtor hatte sich eine Schlage gebildete. Lelith machte keinen Anstand, sich anzustellen. Die Händler und Reisenden warfen ihr nur kurz einen Blick zu, eher sie freiwillig etwas zur Seite rückten, um sie durch zulassen.
Vor dem Befehlshaber des Tors blieb sie stehen, verschränkte die Arme vor der Brust und sagte dann in einem ungeduldigen Ton „Was fällt euch ein, mitten am Tag das Tor zu schließen?“
Der Mann blickte sie an, senkte dann hastig den Blick und verneigte sich vor ihr.
„Verzeiht, doch es hat Probleme gegeben...“
„Das ist mir egal, öffnet sofort das Tor!“
„Herrin, wir haben Befehle niemanden raus zulassen. Der Befehl kam von...“
„Ich weiß, wer dir das befohlen hat.“, schnitt sie ihm das Wort ab. „Und ich kenne auch den Grund.“
„Dann versteht ihr sicher...“
„Nein, du verstehst, schwacher Mann. Du verstehst.“, sagte sie leise und kalt. „Es gibt Probleme bei den Nekropole. Und ich werde mich um diese Probleme kümmern.“
„Herrin versteht doch, ich kann keinen Befehl von...“
„Du wagst es? Du wagst es, mir zu widersprechen?“, fuhr sie ihn an. „Ich handle im Auftrag von Orbb'Valsharess, deiner Göttin. Dem höchsten Wesen! Und du wagst es, ihre Befehle zu hinterfragen? Mich bei der Erfüllung meines Auftrags zu behindern?“
Der Mann war mittlerweile nur noch ein Häufchen elend. Er zitterte am ganzen Körper und sein Gesicht hatte eine menge Farbe eingebüßt.
„Natürlich nicht, Herrin.“, würge er hervor. „Ich lasse das Tor öffnen.“, er winkte hastig seinen Leuten zu.
„Warum nicht gleich so?“, zischte Lelith wütend.
Sie ging auf das Tor zu. „Ach eher ich es vergesse.“
„J...ja Herrin?“
„Ich habe einen Magier zur Erkundung vor geschickt. Ist er euch begegnet?“
„Ein Magier? Ja, der ist bereits bei der Nekropole.“
„Sehr gut.“, ohne den Männern noch einen Blick zu würdigen, schritt sie schnell durch das Tor.
__________________
Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
ärger wo sie nicht hingehört.
Geschriebenes Wort ist Perlen gleich,
ein Tintenklecks ein böser Streich.
Mit Zitat antworten
  #271  
Alt 25.01.2011, 20:37
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
Registriert seit: 10.2005
Ort: Rheinland Pfalz
Beiträge: 1.476
Laut vor sich hinbrabbelnd schlurfte eine hagere, fast zwei Meter große Gestalt, die auf Grund ihrer gebückten Gangart jedoch nicht größer als einmetersiebzig erschien, den Friedhof entlang. Bekleidet war sie mit grauen Lumpen, einem undefinierbaren Etwas, dass als Kapuze durchgehen konnte und einem knorrigen Wanderstab. Leise schnüffelnd sog sie die die Luft durch ihre lange Schnauze. Irgendetwas hatte die Ruhe der Toten gestört und es war nie gut die Toten zu stören. Einige die er flüchtig gekannt hatte, waren an dieser Lektion zu Grunde gegangen. Fehler konnten im Unterreich meistens nur einmal begangen werden, da man danach aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr am Leben war, zumindest wenn man seiner Rasse angehörte. Nur Goblins hatten hier unten eine höhere Sterblichkeitsrate als Rattenmenschen. Blutgeruch lag in der Luft, ein sicheres Zeichen für Ärger, aber auch die Chance auf Beute. Kurz wog er die Möglichkeiten gegeneinander ab.

Ich trau mich nicht, 's ist Dunkelefenblut. Das nicht gut, nein, garnicht gut....ich geh jetzt murmelte er laut an niemanden bestimmten gerichtet.

Kurz drauf bellte eine wütende Stimme über den Friedhof und ließ die alte Ratte zusammenzucken: Stell dich nicht so an Hasenfuß, dem Mutigen gehört die Welt, außerdem gehst du ohne mich sowieso nirgends hin.

Du bist gemein.

So, meinst du? Vielleicht stimmts ja, aber ich habe dir schon mehr als einmal deinen pelzigen Hintern gerettet, also tu mal was für mich und besorg uns was zu essen.

Die Ratte wusste darauf keine passende Antwort, schicksalsergeben trottete er deswegen in Richtung Blutgeruch. Dank seiner langen Schnauze hatte er die beiden toten Drowwachen schnell gefunden.

Man was für eine Sauerei, man kann ja fast die Eingeweide herauskullern sehn, meinte die wütende Stimme mit einem Kennerblick.

Ich finds einfach nur eklig.

Bist ja auch ne Memme. Sei doch bitte jetzt so nett und schau nach ob die beiden was brauchbares dabei haben.

Aber eine erneute Durchsuchung der Leichen brachte auch nicht mehr zu Tage als das was Istovir bereits festgestellt hatte, außer den Rüstungen hatten die beiden nichts Brauchbares von Wert dabei. Natürlich konnte man die Kleidungsstücke verkaufen, wenn man die Blutflecken und die Löcher beseitigte, vorausgesetzt man fand einen Händler der mutig oder dumm genug war Drowsachen an sich zu nehmen. Die Leichen konnte man auch niemandem verkaufen, ohne Gefahr zu laufen an die Obrigkeit verpfiffen zu werden.

War wohl nichts, meinte die Ratte erleichtert.

So würde ich das jetzt nicht ausdrücken, wer immer die beiden so zugerichtet hat ist vielleicht noch in der Nähe...allein...hilflos....verwundet. Die ideale Gelegenheit entgegnete die wütende Stimme hinterlistig.

Nein, ich mach das nicht mehtr, du hast versprochen damit aufzuhören.

Und du hast mir geglaubt? Du solltest mich eigentlich besser kennen.

Aber du hast es doch versprochen, griente die Ratte weinerlich, so als könne sie den Verrat immern noch nicht verstehen.

Nur noch einmal.

Versprochen?

Versprochen.

Wirklich?

Ja und jetzt geh.

Seufzend drehte sich die Ratte nach dem Sprecher um, aber da war niemand, dennoch meldete sich die Stimme hinter ihm wieder zu Wort.

Vertrau mir, das ist wirklich das letzte Mal.
__________________
Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)

Geändert von Lazarus (25.01.2011 um 20:42 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #272  
Alt 06.02.2011, 18:50
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
Registriert seit: 10.2005
Ort: Rheinland Pfalz
Beiträge: 1.476
Istovir brachte mindestens eine halbe Stunde damit zu die unhandlichen und extrem gewichtigen Deckel von den Behältern zu schieben, und es war ihm dabei völlig egal wieviel Lärm er dabei verursachte und ob die Dinger dabei zu Bruch gingen oder nicht. Einmal musste er zur Seite springen, da ihm ansonsten beide Füße unter der abrutschenden Last zu Brei zerquetscht worden wären. Fluchend und stark schwitzend begab er sich zum nächsten Sarkophag, der vorletzte in dieser Reihe. Wieder nichts und er hatte noch immer eine unendliche Anzahl von Reihen vor sich.

Nun übertreibs mal nicht, sind ja höchstens noch fünf Reihen, streng dich lieber ein bischen mehr an.

Jaja, nur noch fünf Reihen und jede Reihe hat auch nur fünfzehn Särge, womit wir bei fünfundsiebzig wären und bei meinem Glück werd ich erst beim vorletzen fündig. Warum hast du außgerechnet mich damit beehrt deinen Geist aufzunehmen, hätte es nicht jemand mit mehr Muskeln und weniger Gehirn sein können? Diese Plackerei ist nichts für eine zarte Seele von Magier, wie ich einer bin.

Wirklich? Ich finde du siehst schon viel besser als noch vor ein paar Tagen aus, meine Gesellschaft scheint dir doch nicht so schlecht zu bekommen, wie du immer behauptest.

Ja das glaub ich dir aufs Wort, blutverschmiert, schwitzend wie ein Schwein und überall mit Staub bedeckt, damit kann man jedes Frauenherz erobern.

Du wirst es nicht glauben, aber du siehst tatsächlich zum anbeissen aus, wie du so dastehst, die kümmerlichen Muskeln um den Speerschaft gelegt, laut schnaufend wie ein Blasebalg, da werd ich richtig wuschig...hrrrr schnurrte die Dämonin wie eine zufriedene Katze.

Laut lachend machte sich Istovir an den nächsten Deckel, wobei er zu verdrängen versuchte wie sehr ihm Aznars Schnurren gefallen hatte. Er fing doch hoffentlich nicht an irgendwelche Gefühle für diese hinterlistige Weibsbild zu empfinden, oder? Unter lautem Getöste purzelte die Gesteinsplatte zu Boden. Mist, wieder nur ein kümmerliches Drowskelett dachte er und wollte schon weitergehen, als ihn irgendetwas inne halten ließ. Hatte die Wirbelsäule da vor ihm wirklich die richtige Größe im Verhältnis zum restlichen Körper? War es nicht eher so, dass sie einem völlig anderen Wesen zu gehören schien. Je länger er sich die am hinteren Ende spitz zulaufenden Wirbel anschaute und ihre immense Anzahl bestaunte, desto aufgeregter wurde er.

Aznar....kann.....kann es sein....? rief er diesmal laut in die Dunkelheit.

Schnell greif zu du Narr, bevor es zu spät ist, ich spüre wie sich der Wächter materialisiert.

Istovir handelte ohne zu zögern, doch er war nicht schnell genug, die Steinplatte auf dem Boden erhob sich binnen eines Augenblicks und krachte dann mit unvorstellbarer Wucht wieder auf den Sarkophag. Nur purem Glück verdankte er es, dass es ihm noch gelang die Hand, herauszuziehen bevor sie unter hundert Kilo Stein zermalmt worden wäre. Steinspitter spritzen in alle Richtungen davon und einer traf ihn an der linken Wange wo er einen blutenden Streifen hinterließ. Verdammt, er war fast in Reichweite der Wirbelsäule gewesen und jetzt war sie unerreichbar, zumindest solange der Wächter noch am Leben war. Gespannt wartete er darauf wo dieser erscheinen würde. Seine Geduld wurde auf keine lange Probe gestellt, denn zwischen den Sargreihen zwei Meter vor ihm erschien ein dunkelroter Wirbel in der Luft, welcher immer stärker wurde. Luft wurde in den Wirbel gesogen, der immer größer wurde und an Intensität zunahm. Der Drow musste sich mit beiden Händen an dem Sarg festhalten um nicht umgeworfen zu werden. Dann so plötzlich wie der Wirbel erschienen war, verschwand er wieder, doch dort wo er gewesen war stand nun eine Gestalt, eine Istovir nur allzubekannte Gestalt, die ihn einen Moment sprachlos dastehen ließ.
__________________
Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)
Mit Zitat antworten
  #273  
Alt 06.02.2011, 19:27
Benutzerbild von Snowsong
Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
Registriert seit: 12.2009
Ort: In einem für Bücherliebhaber ungünstigen Ort.
Beiträge: 413
Lelith verzog das Gesicht. Es war noch ein gutes Stück bis zu den Gräbern. „Wisst ihr auch wo der Eingang ist?“, fragte sie ihre Peitsche nachdenklich. Davon hatte sie ihn ihrer Vision nichts gesehen.
„Nein.“
„Sehen wir vielleicht wie ein Reiseführer aus? Das musst du schon selber raus finden.“, erwiderte der andere Kopf verärgert. „Jaja, schon gut.“, zischte die Priesterin. „Dann steckt wenigstens eure Zungen in die Luft und behaltet die Gegend in den Augen. Ich will keine Unangenehmem Überraschungen!“
„Aber angenehme?“
„NEIN!“, bei der Göttin, wie die Peitsche sie heute wieder aufregte! „Ich will absolut keine Überraschungen!“, stellte sie wütend klar. Warum musste ausgerechnet sie nur so zwei begriffsstutzige Köpfe an der Peitsche haben?
„Egal was es ist, ich will es wissen, haben wir uns da verstanden?“, knurrte sie.
„Jaja, reg dich nicht auf Kind. Wir achten schon auf dich.“, die Köpfe bewegten sich und behielten die Umgebung im Auge. Als sie wütend zischten, blieb Lelith stehn.
„Besuch?“
„Aye, Besuch.“, zischte einer der Köpfe. Lelith kniff die Augen zusammen. „Wo?“
„Hinter dir, meine kleine.“, Lelith fuhr erschrocken herum. „Was...? Oh.“, sie senkte die Hand, mit der sich hatte zuschlagen wollen.
„Vater.“, Sazariel lachte leise. „Na, bist du auf einen kleinen Spaziergang aus?“, meinte er amüsiert.
„Nach was sieht es den aus?“
„Ich würde sagen, ich habe recht.“, sagte er schließlich. „Ja, so in etwa. Ich such den Magier.“
„Der wurde von Selbstmordgedanken befallen und ist runter zu den Gräbern.“
„Gut, dann geh ich da auch hin.“, Lelith wandte sich zum gehen um. „Hyrr ist tot.“, sagte sie dann.
„Sie ist einer Priesterin in die Arme gelaufen.“, kurz blickte sie über die Schulter. Das Gesicht ihres Vaters war eine eisige Maske. Was er fühlte oder empfand, gab er nicht preis. „Und auch ich werde nicht zurück kehren.“, fügte sie hinzu.
„Das habe ich auch nicht erwartet. Nachdem Hyrr dir das Buch gegeben hat, war ich mir sicher, du würdest wagen, was deine Vorfahren nicht gewagt haben.“, er deutet eine Verbeugung an. „Ich wünsche dir bei deinem Vorhaben viel Glück. Du wirst es brauchen.“
„Danke.“
„Möge die Göttin auch weiterhin über dich wachen, mein Kind.“, sagte er leise. Lelith schwieg. Ohne noch etwas zu sagen, ging sie weiter. Als sie einen kurzen Blick über die Schulter warf, war ihr Vater spurlos verschwunden.
„Ist er zurückgegangen?“
„Ja, das ist er. Nun bist du auf dich alleine gestellt.“
„Ich habe die Göttin.“, entgegnete Lelith. „Donea, Vhid und euch zwei. So alleine bin ich nicht.“, die Köpfe lachten laut los. „Ach ja, stimmt. Du hast ja uns. Und später noch den Magier, das wird sicher lustig.“, kicherte der linke Kopf.
„Sei still!“, zischte der andere. „Da kommt schon die nächste Überraschung.“, die grauen Zungen der Schlangen züngelten.
„Eine Person... riecht nach Ratte.“, zischte der linke. „Ein Rattenmensch? So nahe an den Gräbern?“, Lelith packte den Griff fester. „Ich töte diese Ding, dann können wir weiter.“, auf leisen Sohlen schlich sie in die Richtung, in die sie die Peitsche führte.
Sie brauchte nicht lange zu suchen. Das Wesen lief leise blabbernd durch die Schatten. Da Lelith keine zweite Person sehen konnte, ging sie von Selbstgespräche aus. Interessiert verfolgte sie das Gespräch der Ratte.
Ein breites Grinsen stahl sich auf ihre Lippen. Das wird lustig.
Lautlos, wie es sich für ihre Rasse ziemte, geschmeidig wie ein Raubtier umrundete sie die Ratte. Langsam und leise folgte sie dem Wesen, bis sie direkt hinter ihr Stand. Mit einem gezielten tritt in die Kniekehle brachte sie die überraschte Ratte zu falle. Er quiekte erschrocken auf.
Lelith wich dem fallenden, mit den Armen rudernden Rattenmensch mit einem Schritt aus. Vor die lange Schnauze der Ratte hielt sie ihre Peitsche. Die Zähne der Schlangen waren gebleckt, ein, zwei Gifttropfen lösten sich und tropften auf die Brust der Ratte. Die Lumpen sogen sich mit der klaren Flüssigkeit voll.
Ängstlich blickte er sie an.
„Sieh an, sieh an, was haben wir den da?“, fragte sie mit gespielter überraschter Stimme. Sie senkte den Arm etwas, damit die Schlangen in die nähe der Kehle kamen.
__________________
Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
ärger wo sie nicht hingehört.
Geschriebenes Wort ist Perlen gleich,
ein Tintenklecks ein böser Streich.
Mit Zitat antworten
  #274  
Alt 06.02.2011, 20:36
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
Registriert seit: 10.2005
Ort: Rheinland Pfalz
Beiträge: 1.476
Die Ratte roch den Gestank der Drow schon von weitem und normalerweise hätte er jetzt panisch die Flucht ergriffen, doch die wütende Stimme in seinem Kopf hielt ihn davon ab. Auch wenn er die Dunkelelfe nicht hörte, so spürte er dennoch wie sie sich ihm näherte, dennoch überraschte ihn der Tritt so sehr, dass er ein panisches Quiecken ausstieß, als er unsanft auf dem Boden aufschlug. Nur wenige Zenitmeter vor seinem Gesicht züngelte eine der Schlangen wütend in seine Richtung, die andere ließ ihr Gift auf seine Brust tropfen. Ängstlich krümmte er sich in eine Fötushaltung zusammen und stammelte immer wieder eine Entschuldigung hervor:

Ich....ich....es tut mir leid Herrin......vergebt....mir, dass ich existiere....ich werde Eure Luft nicht länger mit meiner Anwesenheit belästigen...wenn ihr mich nur am Leben lasst....bitte....bitte bitte meinte die Ratte weinend wobei sie versuchte das dringende Bedürfnis ihrer vollen Blase zu ignorieren.

Dann von einem Moment auf den anderen hörte das Wimmern schlagartig auf und die Ratte setzte sich vorsichtig auf, so dass ihr Kopf auf Hüfthöhe mit der Drow war, die beiden Schlangen die sie angriffslustig anzischten ignorierte sie dabei völlig als sie mit völlig anderer Stimme die Frage der Drow beantwortete:

Was wir hier haben Drow? Dass ist doch offensichtlich, ein wimmerndes Etwas von einer Ratte, welches sich vor Angst fast einnässt, ich wäre beeindruckt wie du den Kleinen erschreckt hast, wenn ich nicht genau wüsste, dass sogar ein Goblin diesem Feigling Angst einjagen würde. Wenn du reden willst, dann nur mit mir und du solltest mit mir reden, wenn du die nächsten Stunden hier überleben willst, meinte die andere Stimme selbstsicher.
__________________
Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)
Mit Zitat antworten
  #275  
Alt 11.02.2011, 15:58
Benutzerbild von Snowsong
Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
Registriert seit: 12.2009
Ort: In einem für Bücherliebhaber ungünstigen Ort.
Beiträge: 413
Lelith hob eine Augenbraue. Der plötzliche Wechsel der Haltung der Ratte überraschte sie dann doch etwas.
Dann hat er wohl nicht nur Selbstgespräche geführt. Sie spürte keinerlei Dämonische Energie. Vielleicht hatte die Ratte eine gespaltene Persönlichkeit?
„Nun, an meinem Leben hänge ich wohl so wie der Kleine.“, meinte sie dennoch belustigt. „Das haben die meisten Lebewesen an sich. Und doch, wie kommst du auf die Idee, das ich mein Leben gerade einer Ratte anvertrauen würde?“, sie hob die Peitsche und strich einer der Köpfe zärtlich über den Kopf.
Während sie dem Rattenmesch das aufstehen gestattet, raste die Gedanken durch ihren Kopf. Die Ratte kam ihr gelegen. Wen sich das Wesen hier aus kannte, so würde sie den Magier schneller finden können. Andererseits musste sie immer damit rechnen, das die Ratte sie tötet. Sie trug Wertgegenstände bei sich und Proviant, für das meiste hatte der Rattenmann wohl Verwendung.
Er würde zumindest einen Versuch machen, sie zu überlisten. In einem Offenen Kampf würde die Ratte kaum Chancen haben, aus einem Hinterhalt sah das ganz anderes aus.
Was sollte sie also tun?
„Nehmen wir an, ich müsste durch das Labyrinth bis ganz nach unten zu den Särgen, du würdest den Weg kennen?“, fragte sie neugierig. Vielleicht konnte sie mit dem Ding ja... handeln?
__________________
Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
ärger wo sie nicht hingehört.
Geschriebenes Wort ist Perlen gleich,
ein Tintenklecks ein böser Streich.
Mit Zitat antworten
  #276  
Alt 13.02.2011, 16:27
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
Registriert seit: 10.2005
Ort: Rheinland Pfalz
Beiträge: 1.476
Die meisten Lebewesen sind Narren. Sterben müssen wir alle, vom Goblin bis hin zum Drow. Entscheidend ist nur das wann und das wie. Aber was weiss ich schon darüber, bin ja bloß eine gewöhnliche Ratte, nicht wahr? Aber zurück zum Thema, Gegenfrage warum sollte ich einer Drow trauen und was springt für mich dabei raus, wenn ich dich dorthin bringe wo ich Gefahr laufe getötet zu werden? Wenn ich schon sterben muss, dann doch, lieber hier oben an der frischen Luft, anstatt in einem vermoderten Grab, mit nichts in den Händen außer meinem Stab. Nein, nein, vergiss es.....obwohl, mit mir kann man ja reden. Keine Meinung ist so festgefahren, dass sie sich nicht doch noch ändern ließe, vorausgesetzt der Preis stimmt, meinte die Ratte gierig und rieb dabei Daumen und Zeigefinger bezeichnend aneinander.

Nein, trau ihr nicht sie ist eine Drow, und sie wird uns töten, wenn sie hat was sie will....aaaaaaaahhhhhh entgegnete die andere Stimme panisch, dann rannte die Ratte weg von Lelith. Mitten im Lauf blieb sie jedoch stehen und umfasste mit schmerzverzerrtem Gesicht ihren Kopf mit beiden Händen. Die Schmerzen mussten sie fast wahnsinnig machen, denn ohne Vorwarnung hastete die Ratte zur nächsten Wand und schlug ihren Kopf dagegen bis Blut floss. Endlich sanken ihre Pfoten langsam dem Boden entgegen und kurz darauf folgte ihnen der restliche Körper. Mit glasigem Blick saß die Ratte da und rührte sich nicht.
__________________
Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)
Mit Zitat antworten
  #277  
Alt 13.02.2011, 19:39
Benutzerbild von Snowsong
Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
Registriert seit: 12.2009
Ort: In einem für Bücherliebhaber ungünstigen Ort.
Beiträge: 413
Perplex beobachtet Lelith die Ratte. Was war den das?
„Lebt er noch?“, fragte sie die Peitsche.
„Scheint so.“, lautet die Antwort. Lelith näherte sich dem Wesen vorsichtig.
„Aye, er atmet noch.“, stellte der linke Kopf fest. Sehr vorsichtig ging Lelith in die Knie und brachte ihre Augen mit den der Ratte auf gleiche Höhe. Der Blick war leer und das Wesen schien nicht bei Bewusstsein zu sein. Die Gelegenheit war günstig, der Ratte die Kehle durch zuschneiden und so künftigen Gefahren zu entgehen. Aber dann währe sie wieder am Anfang.
Die junge Priesterin stieß einen Seufzer aus.
Ich kann nicht glauben, das ich das wirklich mache... Kopfschüttelnd suchte Lelith in Hyrrs Tasche nach dem Verbandszeug.
„Was hast du vor?“, wollte der eine Kopf wissen. „Ich verbind die Verletzung und warte, bis die Ratte wieder wach ist. Wen er nicht gelogen hat, kennt er den Weg. Dann sollten wir Zeit sparen und ich hab das Gefühl, das der Magier genau das nicht hat: Zeit.“, antwortete sie.
Lelith stellte die Tasche auf den Boden. „Bleib ja hier, Vhid, hier lauern viele Gefahren.“, wies sie ihren kleinen Letrix an. Dann nahm sie eine von Hyrrs wertvollen Wundsalben hervor und einen Wasserbeutel.
„Hoffentlich ist diese Ratte die Mühe wert.“, zischte der rechte Kopf. „Was sagt den die Göttin dazu?“, entgegnete Lelith neugierig. Eher sie dem Wesen half, wollte sie wissen, was ihre Herrin dazu sagte.
„Die Göttin wird zusehen und nicht eingreifen. Zumindest jetzt noch nicht.“, dann war es in Ordnung. Lelith nickte und begann vorsichtig, die Wunde zu säubern. Als das Wasser mit der blutenden Wunde in Berührung kam, zuckte die Ratte zusammen, wachte aber nicht auf.
Wasser und Seife kennt diese Ratte wohl nicht! Lelith rümpfte ihre Nase. Das Wasser löste Schmutz und Dreck an, so das eine braune Flüssigkeit zu Boden tropfte, vermischt mit dem roten Blut. Nach dem die Wunde und der Pelz rund herum endlich soweit sauber war, trug Lelith die Salbe auf. Erneut stöhnte die Ratte leise, blieb jedoch in der Bewusstlosigkeit. Zu guter Letzt legte sie nun den Verband um.
Danach brachte sie die Ratte so gut es ging in eine, wie sie hoffte bequeme Position; was gar nicht so einfach war, da das Wesen ziemlich schwer war, und entfernte sich dann ein paar Schritte von der Ratte. Sie packte die Sachen zurück und setzte sich dann im Schneidesitz auf den Boden, der Ratte gegenüber.
Und jetzt heißt es warten.
__________________
Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
ärger wo sie nicht hingehört.
Geschriebenes Wort ist Perlen gleich,
ein Tintenklecks ein böser Streich.
Mit Zitat antworten
  #278  
Alt 18.02.2011, 13:38
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
Registriert seit: 10.2005
Ort: Rheinland Pfalz
Beiträge: 1.476
Vor dem Drow stand niemand anderes, als er selbst. Jede Kleinigkeit, ja wirklich jede winzigste Nuance, angefangen bei der Größe, über die Farbe der Augen bis hin zur zerstörten Nase stimmte vollkommen überein. Nur die umherwirbelden Schatten die das Wesen umgaben ließen einen Unterschied zu Istovir erkennen.

Guter Trick, aber mein eigenes Spiegelbild jagt mir nur halb soviel Angst ein, wie du vielleicht glaubst Wächter, da musst du dir schon ein bischen mehr Mühe geben.

Ein dröhnendes Lachen, welches von überall her in der Kammer erscholl und keinen bestimmten Ursprung hatte, war alles was das Wesen darauf entgegnete.

Reiz ihn nicht, Magier, er ist auch schon so wütend genug.

Soll ich etwa vor Entsetzen wimmernd zusammenbrechen, nur weil er aussieht wie ich? Im Gegenteil, ich bin froh, dass das Ding einen Körper hat den man zerstören kann.

Da wäre ich mir nicht so sicher.

Wie um Azners Befürchtungen zu bestätigen, floss alle Farbe aus dem Wächter heraus, so dass vor Istovir nur ein Schatten stand, der Umrissen nach noch immer dessen Gestalt hatte, dem aber die Stofflichkeit fehlte. Außerdem teilte sich der Schatten in mehrere Abbilder auf, so dass vor dem Drow nun plötzlich vier Gegner waren. Bevor er noch ein Wort sagen konnte schoss einer der Schatten mit einer Flammenlanze auf ihn, die anderen drei blieben hingegen vorerst völlig regungslos stehen.

Kulggen entgegnete der Drow hastig. Im aller letzen Moment, bevor das Feuer seinen Körper verzehrt hätte, materialisierte der magische Schild vor ihm und lenkte die Flammen harmlos an ihm vorbei. Das war knapp und obwohl sein Schild unglaublich stark war, eine Notwendigkeit die ihm schon in der Magierakademie so manches mal das Leben gerettet hatte, wusste er dennoch, dass er unmöglich so lange gegen vier Gegner von diesem Kaliber bestehen konnte. Der Kampf war aussichtslos, wenn ihm nicht bald ein paar gute Tricks einfielen.

***

Lagsam kam er wieder zu sich und obwohl sein Kopf schmerzte gaben die zwei nervtötenden Stimmen in seinem Kopf vorerst Ruhe. Vorsichtig betastete er seinen Schädel und stellte mit Verwunderung fest, dass dieser verbunden war, aber wer....dann fiel es ihm wieder ein, da war irgendetwas mit einer Drow und Gräbern. Tatsächlich roch er eine interessante Duftspur, die in ihm Erinnerungen an eine bessere Zeit weckten. Alles in ihm sträubte sich dagegen die Augen zu öffnen, da er wusste, dass er dadurch den Tagtraum zerstören würde, aber es half nichts, er konnte nicht für immer hier reglos liegen bleiben, denn spätestens in einem halben Tag hätten ihn die Spinnen gefunden. Widerwillig öffnete er die Augen und erblickte vor sich doch tatsächlich eine Drow. Sie war wunderschön, wie alle ihrer Art, langes Haar umfloss ihren lieblichen Hals und ihre Augen waren tatsächlich auf ihn gerichtet. Eine dunkle Göttin, die ihn alleine schon dadurch ehrte, dass sie seinen wertlosen Körper nicht zerstört und ihrer Göttin geopfert hatte. Verlegen kratzte er sich am Kopf, bevor er ein zögerliches: Hallo hervorbrachte.
__________________
Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)
Mit Zitat antworten
  #279  
Alt 20.02.2011, 12:40
Benutzerbild von Snowsong
Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
Registriert seit: 12.2009
Ort: In einem für Bücherliebhaber ungünstigen Ort.
Beiträge: 413
Lelith legte den Kopf schief und betrachtet die Ratte eingehend. Der Rattenmensch erwiderte ihren Blick ängstlich und schien gerade zu überlegen, ob es falsch gewesen war, das Wort an sie zu richten. Da sie verhindern wollte, das ihr Informant wieder von ihr davon rannte, lächelte sie ihn an.
„Hallo.“, antwortet sie. Ihre Peitschte zischte drohend, was der Ratte wohl nicht gefiel. Der Nervöse Blick, den er ihrer Waffe zuwarf, sprach Bände.
„Hast du es dir überlegt?“, fragte sie ihn, da er nicht antwortet. „Ich muss zu den Gräbern runter. Kannst du mich da hinführen?“, die Aussicht schien der Ratte nicht zu gefallen.
Lelith entschied, das es taktischer war, abzuwarten, als die Antwort zu erzwingen.
__________________
Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
ärger wo sie nicht hingehört.
Geschriebenes Wort ist Perlen gleich,
ein Tintenklecks ein böser Streich.
Mit Zitat antworten
  #280  
Alt 20.02.2011, 13:05
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
Registriert seit: 10.2005
Ort: Rheinland Pfalz
Beiträge: 1.476
Überlegt? Normalerweise bringen mich keine zehn Orcs dazu tiefer in die Gräber hinabzusteigen, da kann man sich ja genau so gut einen Speer durch die eigenen Rippen jagen, was wesentlich schneller geht. Aber für Euch Herrin nehme ich dieses Risiko bereitwillig auf mich. Vorerst sind auch die Stimmen in meinem Kopf verstimmt, so dass ich wenigstens für den Moment wieder Herr meiner Sinne bin. Ächzend stand die Ratte vom Boden auf und verzog kurzzeitig das Gesicht, da die Kopfwunde stark zu Pochen anfing, doch er biss die Zähne zusammen um ja nicht als Schwächling dazustehen, denn Drow verachteten nichts mehr als Kranke und Schwache. Vorsichtig, so als handle es sich um einen kostbaren Schatzt, holte die Ratte einen kleinen Trinkschlauch aus dem Gürtel, öffnete den Verschluss und ließ eine Handvoll einer klebrigen, absolut durchsichtigen Flüssigkeit auf seine Hand fließen. Dieses Eklige Zeug verteilte er überall auf seinem Körper, bevor er den Beutel Lelith reichte, die ihn irritiert anstarrte.

Reibt Euch damit ein, dass wird gegen die Spinnen helfen. Gebannt wartete die Ratte, darauf dass Lelith seine Anweisung befolgte. Fasziniert beobachtete er wie die Drow die Flüssigkeit auf ihrem herrlichen Körper verteilte. Als sie fertig war und er die Hand nach den Beutel ausstreckte, erfolgte von ihr jedoch keine Reaktion und sie steckte ihn selbst ein. Achselzuckend ging die Ratte über diesen Vorfall hinweg.

Folgt mir. Ah und übrigens passt vor der dunklen Stimme in mir auf, sie würde keine Gelegenheit auslassen Euch zu opfern um ihr eigenes kümmerliches Leben zu retten.
__________________
Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)
Mit Zitat antworten
Antwort



Forumregeln
You may not post new threads
You may not post replies
You may not post attachments
You may not edit your posts

BB code is An
Smileys sind An.
[IMG] Code ist An.
HTML-Code ist Aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 19:52 Uhr.

 
Grafik
Powered by vBulletin® Version 3.8.10 Beta 1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Copyright by Fantasy-Foren.de 2005-2017 | Fussball Forum


Grafik