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Weibliche Romanheldinnen von männlichen Autoren

Tessa

New member
Registriert
07. Apr. 2014
Beiträge
358
Ort
Hessen
Weibliche Romanheldinnen von männlichen Autoren

Hallo Ihr lieben Forenmitglieder (und weil es gerade so schön zum Thema passt, liebe Forenmitgliederinnen :eek: )

Ich bin heute mal in Gedanken alle meine Fantasy-Romane durchgegangen auf der Suche nach einem Schriftsteller, der ausschließlich über eine weibliche Hauptfigur schreibt. Mir ist auch nach langen Überlegen niemand eingefallen. Jetzt weiß ich nicht, ob es daran liegt, dass ich einfach noch keinen entsprechenden Roman gefunden habe, oder ob es prinzipiell wenige bis keine gibt. Kennt Ihr da welche?

Da hat sich mir dann auch gleich die nächste Frage gestellt. Die jetzt wohl eher an die männlichen Autoren dieses Forums gerichtet ist. Findet ihr weibliche Hauptfiguren generell doof, oder lest ihr über die nicht so gerne? Oder hat es einen anderen Grund, dass Männer so selten weibliche Hauptprotagonisten haben?

Womit wir dann auch schon bei der letzten Frage sind; lest ihr gerne über Romanhelden von Frauen? Ich habe oft den Eindruck, dass diese Helden zeitweise emotionaler sind, als Männer eigentlich sind. Aber das mag natürlich täuschen.

Bin gespannt auf Eure Sichtweisen.
 
Ich muss gestehen, dass ich ein verwerfliches Vorurteil gegenüber weiblichen Autorinnen hege. Wenn ich die Wahl zwischen dem Roman eines männlichen
Autoren und dem eines weiblichen habe, gebe ich Ersterem den Vorrang. :rotwerd:
Warum? Kurz gesagt: Weil die meisten Protagonistinnen von weiblichen Autoren deren Alter-Ego zu sein scheinen und all das ausleben müssen, was die
Autorinnen selbst nicht gebacken bekommen. Und das merkt man als Leser; was nicht sehr schön ist. :cool:
Auch habe ich bei vielen männlichen Autoren den Eindruck, dass sie die unterschiedlichen weiblichen und männlichen Wesenszüge ihrer Figuren besser
herausarbeiten können, ohne dabei mit Stereotypen um sich zu werfen (ich denke hierbei z. B. an Sergei Lukjanenkos Wächter-Reihe) - vielen Frauen gelingt
das bei Weitem nicht so gut.

Allerdings versuche ich mich diesbezüglich zu bessern und die weibliche Autorenschaft unseres Forums hier ist mir dabei eine große Hilfe. :smile:
Und das ist nicht nur so daher gesagt. Eigentlich habe ich erst hier weibliche Protagonisten (von Autorinnen) kennen lernen dürfen, die nicht bis an den Rand
voller Klischees stecken und das ist leider - zumindest soweit ich das sehe - in der Literaturszene eine Seltenheit.

Meistens endet die Laufbahn der "starken Romanheldin" jedoch in den Armen irgendeines unterbelichteten Vollpfostens. :frown:
Ich möchte hier nicht den Anschein erwecken, dass ich die Emanzen-Schiene bevorzugen würde - ganz im Gegenteil. Nur würde ich mich freuen, wenn es mehr
Autoren fertig bringen würden, Frauenfiguren zu konzipieren, die nicht unglücklich verliebt (i. d. R. in zwei Männer gleichzeitig) und/oder ultratough sind usw.
Auch wenn ich eigentlich ein Fan der Resident-Evil-Reihe bin, kommt mir jedesmal das Essen hoch, wenn ich Superwoman Mila Jovovich in ihrem Ganzkörper-Latex-Kondom
sehe. Das ist übrigens noch so etwas: Warum muss bei den Klamotten weiblicher Helden grundsätzlich oben und unten der Stoff ausgehen ...

Sollte hier also jemand einen Roman (gerne auch von einer weiblichen Autorin :smile: ) kennen, der Protagonistinnen aufzuweisen hat, die jenseits des klischeebehafteten
Mainstreams stehen, so würde ich mich über Tipps freuen.
 
Meistens endet die Laufbahn der "starken Romanheldin" jedoch in den Armen irgendeines unterbelichteten Vollpfostens. :frown:

Die Tatsache habe ich irgendwie gar nicht berücksichtig, bei meinen Überlegungen. Aber Hilfe, ich fürchte Du hast Recht. Ich habe hunderte dieser Bücher gelesen und nur ganz selten ein Werk, in dem die Protagonistin klischeefrei bleibt. (Auch wenn die ein oder andere Geschichte trotzdem lesenswert ist :smile: weil die Schnulzentante in mir auch ab und zu mal Teenie-Fast-Food braucht.)

Oh mein Gott, mir fällt grad nur eines ein. *denk, ratter, überleg* Na ja, vielleicht doch das ein oder andere, ist aber nicht klassische Fantasy...
 
Im ernst? Von selbst hätte ich die Romane wohl ganz unbedarft in die Kategorie Harry-Potter-Verschnitt-für-Minderjährige gesteckt.
Aber wenn Du es empfiehlst, werde ich einen Blick riskieren. ^^
 
Die Rezessionen lesen sich ja eigentlich auch ganz gut, aber 14? Na ja, werde mir mal die Leseprobe runter laden.

Aber ich wollte hier ja nicht nur Büchervorschläge, sondern auch Eure Meinung dazu hören :).

Neugierige Grüße

Tessa
 
Im ernst? Von selbst hätte ich die Romane wohl ganz unbedarft in die Kategorie Harry-Potter-Verschnitt-für-Minderjährige gesteckt.
Aber wenn Du es empfiehlst, werde ich einen Blick riskieren. ^^

Die Bücher sind vom Bernd das Brot Erfinder Tommy Krappweis (Netter typ :)), die können nur gut sein. Gut hab sie noch nicht (schuldige Tommy) gelesen, aber alle Bänder zumindest schon mal hier liegen (Sobald mein Interesse an Fantasy wieder da ist, lese ich sie als erstes versprochen :D) :D


Die Rezessionen lesen sich ja eigentlich auch ganz gut, aber 14? Na ja, werde mir mal die Leseprobe runter laden.

Aber ich wollte hier ja nicht nur Büchervorschläge, sondern auch Eure Meinung dazu hören :).

Neugierige Grüße

Tessa
Habs nur verlinkt, weil es die einzigen Werke sind die mir gerade einfallen, wo ein Autor eine Protoganistin verwendet (Wie gesagt, die mir GERADE einfallen)
 
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Habs nur verlinkt, weil es die einzigen Werke sind die mir gerade einfallen, wo ein Autor eine Protoganistin verwendet (Wie gesagt, die mir GERADE einfallen)

Dafür auf jeden Fall Danke. War ja auch ein Teil meiner Frage. Ich habe die Leseprobe auch eben gerade runtergeladen...

Und wegen der Bocklosigkeit auf Fantasy... - ich hatte vor kurzem ein ähnliches Loch (gibt hier glaube ich auch noch einen Thread von mir dazu) und kann Dir sagen, es geht zum Glück vorüber!
 
Kai Meyer hat einige Romane mit weiblichen Hauptfiguren geschrieben, die Merle-Trilogie zum Beispiel, Arkadien glaube ich auch (kenne ich aber nicht). Von Tobias O.Meißner fällt mir aktuell noch Klingenfieber ein, dreht sich um eine Amazone auf Rachefeldzug, der war aber nicht so dolle und die Frau selbst ist auch nicht Perspektivträgerin.

In der (High)-Fantasy wird aber auch oft ein mittelalterliches Rollenbild verwendet, sprich starke Männer kloppen sich, Frauen müssen eher beschützt werden, da eignen sie sich nicht so zur Hauptfigur. Als Autor tendiere ich aber auch eher zur Mann-Perspektive, weil ich mich da einfach besser auszukennen glaube ;) Ich kann zwar gut beschreiben, wie Frauen handeln, aber das WARUM... tja... Wenn ich das erklären könnte, könnte ich wohl einen Sachbuch-Bestseller schreiben :-D

[Klugscheißmodus]
Rezession = Wirtschaftskrise
ReZENsion = Kritik
[/Klugscheimodus]
 
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[Klugscheißmodus]
Rezession = Wirtschaftskrise
ReZENsion = Kritik
[/Klugscheimodus]

Dumme BWL'er!!! Führen die Krise jetzt auch in der Literaturkritik ein... :confused:

Ich danke Dir für den Hinweis, werde zukünftig darauf achten.

Ich glaube das Warum verstehen wir Frauen auch nicht immer so ganz... :hof:
 
Würde einiges erklären ... allerdings ist das Handeln von Männer auch nicht immer ganz nachzuvollziehen, fürchte ich ...

In der Literatur gibt es ja etliche Beispiele von weiblichen Protas (Pipi Langstrumpf, Ronja Räubertochter etc.), im Bereich Fantasy musste ich auch erstmal einen kurzen Moment überlegen. Mir fallen da bspw. Jenny-Mai Nuyens Feenlicht oder Eona Drachentochter von Alison Goodman oder Thiwelfaria von Melanie Lauterbrunner ein, die Tribute von Panem und die Werke rund um Sonea und die Gilde der schwarzen Magier von Trudi Canavan sind nicht zu vergessen und die aktuelle Trilogie des Oetinger Verlages von Veronica Rossi (Gebannt. Getrieben.Geborgen.) gibt es auch noch.

Aber tatsächlich, all diese Bücher sind von Frauen geschrieben.

Die weiblichen Protagonisten finde ich im Übrigen genauso überzeugend wie ihre männlichen Kollegen. Es ist - wie fast immer - eine Frage des schriftstellerischen Handwerks, ob mir das Werk gefällt. Da es eine ganze Reihe von wirklich herausragenden Schriftstellerinnen gibt, ist es ein Genuss, diese zu lesen.

Weniger emotional erscheinen mir die Bücher von Männern nicht. Das ist in meinen Augen eher eine Frage, wie die Autorin/der Autor das Buch ansetzt und plottet.

Wieso Männer nicht so häufig weibliche Protas haben ... hmm ... wirklich interessant ... wenn ich mich an meine eigene Nase fasse ... *Skripte durchwühl ... such ... blätter* ... habe schon einige Geschichten, die aus der Sicht einer weiblichen Prota geschrieben sind ... das kommt für mich halt immer auf die Erzählung an, wie sie gestrickt sein soll und welche Bilder ich zuerst im Kopf habe.
 
Die Schwierigkeit, die männliche Autoren mit überzeugenden weiblichen Protas haben, liegen wahrscheinlich nur in ihrem Bestreben, diese eben ausgesprochen weiblich zu gestalten. Ein m.E. unmögliches Unterfangen, da naturgemäß kein Mann weiss, wie Frauen tatsächlich ticken - und umgekehrt ebenso :elkgrin: . Schon im Bestehen darauf, dass dabei alles grundsätzlich anders sein müsse liegt wohl der Hauptfehler. Ok, Männer und Frauen denken unterschiedlich, nehmen unterschiedlich wahr und gewichten sogar unterschiedlich, schön und gut, aber spielt dies wahrhaftig so eine gewaltige Rolle, dass man ihr ständig Rechnung zollen müsste?
Für die Geschichte "Clodhaig und der Grüne Mann" (in meinem aktuellen Antho-Projekt) entschied ich mich ohne jede Scheu für einen weiblichen Hauptcharackter und schrieb einfach frisch drauf los, einzig und allein der Logik der Story folgend. Dennoch kam Cloe bei den weiblichen Mitgliedern des Teams scheinbar gut an und wurde sogar als Identifikationsfigur angenommen. Hab ich, verheiratet und zwei Töchter, denn Ahnung von Frauen? :hof:
 
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Na, das sage ich doch! Die weiblichen (aber auch die männlichen) Figuren von männlichen Autoren sind öfter sehr viel authentischer/plastischer/vielschichtiger/interessanter
als (viele) Frauen dies zustande bringen würden. Keine Ahnung wieso. :confused:


Edit: Wobei natürlich ein gewisses Talent als Grundvoraussetzung vorhanden sein muss - das "passende" Geschlecht alleine reicht da nicht aus. ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich habe auch eine weibliche Prota. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir nicht so Gedanken darum gemacht habe, ob es nun eine Frau oder ein Mann ist. Ich schreibe einfach und versuche die Prota möglichst wie ein Mensch fühlen und denken zu lassen - das erscheint mir schwer genug. Ob eine Frau jetzt so viel anders ist, als ein Mann weiß ich nicht, denn ich bin doch auch völlig anders als ihr (egal ob Männlein oder Weiblein). Wir sind doch schon so verschieden genug, oder? Also ich habe bisher auch ganz gutes Feedback bekommen, was Cilana (die Prota) angeht, aber ich habe auch keine "Romanze" eingebaut.

Wie sieht es denn eigentlich andersherum aus?
Mädels: Schreibt ihr auch über männliche Protagonisten, oder (um es jetzt mal klischeeüberladen auszudrücken) müssen eure männlichen Figuren nur gut aussehen, unsterblich sein und die Frau mit einem superheißen Blick schmelzen können? ;-)

Liebe Grüße
Jan
 
Ich schreibe mit männlichen Deuteragonisten und von denen ist bisher keiner extremst gutaussehend, unsterblich oder "superheiß" blickend... :/

Ich schreibe Charaktere. Das sind Menschen. Da gibt's Männlein und Weiblein. So einfach ist das.
 
Tatsächlich habe ich auch mal einen Blick in mein Bücherregal geworfen und nicht direkt ein Buch von einem männlichen Autoren mit einer weiblichen Protagonistin gefunden. Die männlichen Autoren haben aber auch vorwiegend aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, bei denen sowohl männlein und weiblein vorkommen. Dabei sind die weiblichen Figuren auch immer nachvollziehbar und gut geschrieben! :smile:

Was weibliche Autoren angeht, so scheinen diese sich wohl eher für einen Prota des anderen Geschlechts zu entscheiden als Männer. Bestes Beispiel ist da J.K. Rowling mit Harry Potter!
 
Also beim Durchsehen meines Regals hab ich festsgestellt, dass in den meisten Büchern mehr männliche als weibliche Figuren vorkommen (zumindest in meinem Regal ;) ) wobei die meisten davon auch von Männern geschrieben wurden.
Mir ist aufgefallen, dass außergewöhnlich oft - auch in Filmen o.Ä. - die weiblichen Figuren im Lauf der Geschichte einen männlichen Partner finden, so nach dem "Jeder-Topf-hat-seinen-Deckel"-Prinzip. Männliche Figuren bleiben da, mangels potenzieller Partnerinnen, häufiger am Schluss übrig.
Oft sieht das für mich so aus, als würden weibliche Charaktere eingebunden werden, damit man das Motiv Liebe (Liebe & Tod - die uralten, endlosen Top-Motive jeder Art von Literatur quer durch die Geschichte, wie mir scheint :O) anschneiden kann, fast so als Mittel zum Zweck.
Ich bin ja selbst Autor und hab bewusst drauf geachtet, weibliche Figuren einzusetzen, die am Ende NICHT mit irgendeiner männlichen Figur zusammenkommen. Für mich sieht das halt oft so aus, als würden die weiblichen Figuren - grade in von Männern geschriebenen Geschichten - eben genau dafür herhalten und haben damit praktisch kaum Eigenständigkeit.
 
Also ich habe mich bereits einmal an einer weiblichen Hauptfigur versucht und bin damit gut klar gekommen. Ich fand es spannend und interessant, ob es mir gelungen ist, müssen Leser beurteilen :zwinker: . Ansonsten möchte ich eigentlich Abwechslung bieten, d. h. mich nicht auf männliche oder weibliche Protagonisten bzw. Antagonisten festlegen. Das hängt aber auch von der Art der Geschichte ab, die ich erzählen will. Beispielsweise hatte ich eine Kurzgeschichte in Arbeit (Sci-Fi) und wollte eigentlich aus der Sicht des Kommandanten eines Raumschiffes schreiben, aber das hat überhaupt nicht funktioniert. Mit dem Wechsel zu einem weiblichen Mannschaftsmitglied lief es dann so, wie ich mir es vorgestellt hatte.
 
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