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Alt 17.04.2009, 17:08
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
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Istovir hatte erwartet, das sein komplettes Leben noch einmal vor seinem geistigen Auge vorüberziehen würde, doch anscheinend war diese allgemeine Annahme, ausgemachter Blödsinn. Wozu sollte es überhaupt nützlich sein die Fehler seines Lebens zu erkennen, wenn man sie nun eh nicht mehr ändern konnte? Und was hatte er in seinem Leben denn schon großartig erreicht, woran er sich nun mit Freude oder Stolz erinnern konnte ? Seine Familie war tot, ein Umstand der zwar ärgerlich war, ihn aber nicht unbedingt in Tränen ausbrechen ließ. Das Einzige was er wirklich fühlte war allenfalls Wut darüber, dass die Mörder noch am Leben waren. Er hatte kein Weib, keine Kinder oder sonst jemanden auf dieser Welt, der um ihn trauern würde. Abgesehen von dieser dämlichen kleinen Dämonin in seinem Kopf, die sich nun einen anderen Körper zum Aussaugen suchen musste.

Na dann mal viel Spaß Schlampe. Hier unten findest du höchstens Ratten oder Goblins, nicht gerade das wovon eine Dämonin von Welt träumt, oder? Überlegte er kichernd.

Magie hatte sein Leben bestimmt, aber nicht mal sie war in der Lage ihn jetzt noch zu retten. Istovir konnte nur noch warten und darauf hoffen, dass die Qualen die er in Orbb'Valsharess Hallen erleiden würde nicht schlimmer wären als die die er in den letzten paar Tagen erlitten hatte. Doch irgendwie bezweifelte der Drow das, denn schließlich war er nicht unbedingt ein fanatischer Anhänger der Spinnengöttin, sie hatte in seinem Leben allenfalls eine unbedeutende Randfigur gespielt. Nachtragend wie Frauen nun mal waren, wenn man ihnen zu wenig Beachtung schenkte, würde sie wahrscheinlich ihre helle Freude daran haben seine Seele bis zur Unendlichkeit zu foltern. Kurz bevor er herausfinden konnte wie es auf der anderen Seite des Vorhangs, welchen man Leben nannte, aussah verspürte er einen stechenden Schmerz, der so schlimm war, dass er ihn aus seiner Benommenheit riss. Irgendjemand oder -etwas machte sich an seinem Bein zu schaffen. Es war so als würden kleine spitze Dolche in sein Fleisch schneiden.
Mühsam öffnete er die Augen um zu erkennen wer ihn da so peinigte, doch das Bild welches seine Augen lieferten war verschwommen und absolut unbrauchbar. Er hatte nicht die Kraft den Angreifer abzuschütteln, also konnte er nur darauf warten, dass sich seine Sicht klärte. Was sie auch irgendwann tat. Beim Anblick der sich ihm nun bot, drehte es ihm fast den Magen um, doch kurz danach war dieses Gefühl verschwunden und hatte grenzenloser Wut Platz gemacht. Wie konnten sie es nur wagen? Noch war er nicht tot und wenn es nach ihm ginge würde er so ganz gewiss nicht enden und wenn doch, dann würde er auf jeden Fall noch ein paar von ihnen mitnehmen. Istovir sammelte seine verbliebenen Kräfte für einen allerletzten Zauber, denn er merkte dass er seine Konzentration nicht lange aufrecht erhalten konnte zumal sich jetzt auch noch ein unbeschreiblicher Schmerz in seiner linken Brust hinzugesellte. Sein Herz war kurz davor den Geist aufzugeben und so wie es sich anfühlte würde es das mit einem Knall tun, der seinen Brustkorb aufbrechen würde.
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)
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