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Alt 08.10.2012, 20:20
Die Herzgeber Die Herzgeber ist offline
Kobold
 
Registriert seit: 09.2012
Beiträge: 22
Liebe Forumsianer,

...kommt es nicht auch darauf an, was der Kritikeinfordernde Autor mit seinem Text am Ende anstellen will? (Vorsichtiges hineintasten ins Forumsleben... ) Ich habe schon mit vielen anderen Autoren gearbeitet, viel Korrektur gelesen und immer versucht, meine Kritik der Funktion und den Absichten des Verfassers anzupassen.

Lese ich etwas, das aus einer Leidenschaft heraus geboren wurde, etwas, das niemals einem kommerziellen Zweck dienen soll, versuche ich viel eher die Perlen herauszupicken, suche schöne Formulierungen, versuche, das Gefühl dahinter aufzuspüren und auch angemessen zu würdigen.

Lese ich allerdings etwas, das veröffenlicht werden soll, in irgendeiner Form abgegeben oder bewertet werden soll, nehme ich den Text demsentsprechend auseinander. Und in diesem Fall muss ein Autor vernichtende Kritik auf jeden Fall abkönnen! Willst du veröffentlichen, gehört der Text, den du geschrieben hast, nicht mehr nur dir alleine. Das ist eine sehr schmezrhafte Erkenntnis für einen Autor, jedenfalls war sie es für mich. Aber ich bin daran gewachsen und mittlerweile erkenne ich meinen "Müll" (und jeder der Kunst schafft, produziert in seinen Arbeitsprozessen unglaublich viel "Müll") relativ früh und sortiere aus, bevor ich die Texte auf die Allgemeinheit loslasse.

Ich habe mal gehört, jeder Autor schreibt am Anfang seiner Schreiberei erst mal 20.000 Wörter über sich selbst. Egal, in welcher Verpackung diese Selbstbeschreibung daher kommt. Ich glaube, da ist was dran. Vielleicht tut es am Anfang deshalb so weh....

Es grüßt euch:
Die Herzgeber
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