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Alt 21.10.2005, 16:15
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
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„Ah, mein fünfter Kopf, ihr seid früh dran. Aber ich schätze Zuverlässigkeit. Ich wusste dass ihr blind in meine Falle tappen würdet“ dröhnte die Gestalt mit Grabesstimme. Langsam und bedächtig als würde sie den Augenblick voll auskosten drehte er, denn es konnte sich auf Grund der Stimme nur um einen er handeln, um. „Oh nein, nicht schon wieder Untote, hab ich’s dir nicht gleich gesagt gehabt Karl. Warum ich, warum immer ich?“ verfluchte der Gnom sein Schicksal. „Sprich, wer bist du damit ich dich zu deinem Schöpfer schicken kann unheiliges Ding“ richtete ich meine Worte an das sieben Fuß große Skelett, das eine goldene Kette um den Hals trug. „Etwas mehr Respekt Sterblicher. Erzittere, denn vor dir steht der Geist des großen Bhal. Nach endloser Zeit bin ich nun endlich von den Toten auferstanden. Und sobald ich das Ritual vollzogen habe werde ich diesen wertlosen Körper, der früher einmal dem Magier Radagast gehörte, verlassen. Ich habe etwas passenderes für mich gefunden“ gierig blickten seine leeren Augenhöhlen in Blendalee’s Richtung. „Das werde ich nicht zulassen, du wirst kein Dorf mehr heimsuchen und niemanden mehr in Angst und Schrecken versetzten, das schwöre ich dir“ brach es aus mir hervor. „Genau, so ist’s Recht Dorian, wir werden es diesem Angeber schon zeigen, schließlich besteht er nur aus Haut und Knochen...äh vielen Knochen“ unterstützte mich der Gnom schwungvoll. „Du willst mich besiegen kleiner Mensch? Mich, der ich einst ein Gott war und bald auch wieder sein werde. Ich werde mir deinen Kopf holen und dann nehme ich mir ihren Körper, der von meinem Blute ist, danach kann mich nichts mehr aufhalten.“ Mit diesen Worten klatschte er in die Hände und dort wo zuvor eine Türöffnung gewesen war befand sich nun eine feste Mauer. „Ihr habt Glück, dass ich meine ganze Magie für das Ritual benötige, ansonsten hätte ich Euch längst zerquetscht. Doch für diese zwei minderwertigen Kreaturen wird sie gerade noch ausreichen“. Mit diesen Worten klatschte er erneut in die Hände und ein Steingolem erschien wie aus dem Nichts direkt hinter ihm. „Töte diesen wertlosen Abschaum“ befahl er dem Golem und deutete mit seinen Knochenfingern auf Merin und Globi. „Um den Kleriker werde ich mich selbst kümmern“. Langsam, aber unaufhaltsam bewegte sich der Golem auf Merin und Globi zu. „Oh, das nicht gut sein. Ich Euch doch sagen, sollen Meister nicht stören. Aber dummer Zwerg ja nicht hören wollte. Da sehen nun was ihr angerichtet haben, wandelndes Steinding wird uns platt wie Pfannkuchen machen. Wo wir sein gerade bei Pfannkuchen, ich Hunger habe, du mir schenken Ratte bevor wir tot sind?“ wollte Globi von Merin wissen. „Beruhig dich, du närrisches Ding, noch ist nicht alles verloren. Ich habe noch ein paar Asse im Ärmel. Und nein, du bekommst diese Ratte nicht zu fressen....und nenn mich ja nicht noch einmal Zwerg, sonst verpass ich dir ein Bad in kochendem Schwefel um deinen Geruch etwas zu verbessern“ redete sich Merin in Rage, wobei er den Golem völlig vergaß. Nur Karls Quieken war es zu verdanken, dass er nicht den Kopf verlor. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die Faust des Golems fuhr krachend in den Boden, wo Merin wenige Sekunden vorher gestanden hatte und hinterließ dort ein melonengroßes Loch, durch dass man ein Stockwerk tiefer schauen konnte. „Erinnere mich daran dich zu töten wenn wir das hier überleben sollten Globi.“ Der Gnom richtete seinen Zauberstab auf den Bauch des Golems und nur Sekunden später schlugen dort fünf Magische Geschosse ein. Die Wirkung war verblüffend, vor allem für den Gnom. Sie beschränkte sich nämlich auf fünf schwarzen Kringel auf dem Torso des Golems. Dieser kam bei diesem Angriff noch nicht einmal ins Wanken. „Äh, Karl jetzt haben wir ein kleines Problem, das war mein letzter Angriffszauber und ich fürchte von ein paar Illusionen wird sich dieser Koloss nicht beeindrucken lassen“. Globi war inzwischen sicherheitshalber auf ein Bücherregal geklettert, aber auch weil die Aussicht von dort besser war. Merin wich immer weiter zurück, bis er an das Regal stieß auf dem Globi saß. „Hey, du Steinklops nicht herlocken sollen, er sonst können Bücherregal umstoßen und Globi unter sich begraben.“ „Ach, halt doch die Schnauze, sonst werde ich dich.....moment Mal begraben...begraben, das ist es.“ Ein verrückter Plan begann sich in Merin’s Gehirn festzusetzen. Hastig griff er in seinen Gürtel und zog einen Beutel heraus. „Onkel Ambrosius Bartweg, genau das richtige was wir in dieser Situation brauchen“. Schnell riss er eine Fackel aus der Wandhalterung und entzündete damit die Schur, die in das Säckchen ragte. Zischend brannte diese ab. Dann schmiss er es in flachem Bogen über den Boden. Es landete einen Schritt vor dem Golem. Da diese Geschöpfe keine Intelligenz besitzen tat es wozu es beauftragt wurde. Es lief weiterhin auf Merin zu um ihn zu töten, dabei trat es mit einem Fuß auf das Säckchen. In diesem Moment hörte man eine dumpfe Explosion und erste Risse waren in dem Fuß des Golems zu sehen. Sie zogen sich durch den steinernen Unterschenkel der Kreatur. Merin hatte seinen Erfolg gar nicht abgewartet und war bereits mit der Fackel das Bücherregal hinaufgeklettert. „Ah, du auch herausgefunden, dass Aussicht hier oben besser sein?“ „Jaja“ entgegnete der Gnom unwirsch, und entzündete einen weiteren Beutel. Der Golem hatte mit seinen Händen bereits das Regal erreicht und versuchte nach den Flüchtlingen zu greifen als Merin seinen zweiten Beutel fallen ließ. Dieser explodierte unter lautem Krachen und sprengte ein Teil des Regalfußes weg. Die Wirkung die es auf den Golem hatte war jedoch entscheidender. Sein Bein konnte die Belastung des Körpers nicht mehr tragen und gab unter dem Gewicht nach. Der Golem kippte zur linken Seite weg und schlug hart auf dem Boden auf. Doch schon war er wieder dabei sich zu erheben. Merin wollte das jedoch verhindern, dazu schmiss er als erstes die Fackel auf den Boden. Dann stellte er seine Füße in die Spalte an der das Regal an der Wand anlag. Danach drückte er sich mit der Kraft seiner Hände von der Wand ab. Das Regal beugte sich tatsächlich einen halben Fuß nach vorne. „Hm, was du machen da, du haben Rückenprobleme? Oder wollen du etwa Wand eindrücken? Wenn ja ich dir sagen müssen du völlig verrückt sein.“ „Nein, ich wollen Regal auf Golem fallen lassen. Verdammt, jetzt rede ich schon wie ein Goblin. Wie wäre es wenn du mir dabei hilfst, vielleicht sind wir dann Morgen noch in der Lage Pfannkuchen zu essen.“ „Du schwächster Zwerg sein, den ich jemals getroffen habe, aber Globi dir trotzdem wird helfen“. Gemeinsam gelang es den beiden das Regal umzuschmeißen und den Golem darunter zu begraben. Bücher und Schriftrollen flogen in alle Richtungen davon. Globi und Merin landeten unsanft auf dem hölzernen Rücken des Regals und waren erst einmal außer Gefecht gesetzt. Unterdessen hatte ich mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Bhal hatte seinen Dolch eingesteckt und kam waffenlos auf mich zu. Ich probierte den Zauber Untote vertreiben was jedes Skelett in meiner Umgebung vertrieben, wenn nicht sogar zerstört hätte. Der Zauber blieb ohne Wirkung, das einzige was ich erzielte, dass Bhal mich auslachte. Dann kam er näher und ich hob meinen Streitkolben um ihn auf seinen Kopf niedersausen zu lassen, er wich meinem Hieb mühelos aus. Ich setzte nach und ließ Schlagkombination auf Schlagkombination folgen, aber immer war er eine Idee schneller als ich, oder fing die Wucht des Schlages mit seinem ungeschützten Arm ab. Es war wie verhext, nicht nur, dass keiner meiner Schläge beeindruckte, nein ich begann auch immer schneller zu ermüden. Ich merkte dass das Skelett nur mit mir spielte, denn es hatte noch keinen Gegenangriff gestartet. Also überließ ich ihm nun die Initiative und konzentrierte mich ganz und gar auf meine Verteidigung. Da, er setzte zu einem Schlag nach meiner linken Schulter an, ich sah es vorauskommen und Parierte seinen Hieb. Besser gesagt ich wollte es tun, aber er war schneller. Die bloße Wucht seiner zur Faust geballten Skelettfinger reichte aus um meine Plattenpanzerung wie Butter aufzureißen. Ich wurde einen halben Schritt nach hinten geworfen, dennoch schaffte ich es irgendwie auf den Beinen zu bleiben, auch wenn ich mein linker Arm nun völlig nutzlos herab hing. Bei allen Göttern, ein einziger Hieb von ihm hatte ausgereicht um mich fast kampfunfähig zu schlagen. Bhal sah die verheerende Wirkung die sein Schlag bei mir angerichtet hatte, denn seine nachfolgenden Hiebe waren wesentlich schwächer. Ich wich immer weiter zurück und parierte seine Schläge so gut ich es konnte mit meinem Streitkolben. Aber meine Abwehr wies immer mehr Lücken auf, die er hätte ausnutzen können. Und dennoch tötete er mich nicht, sondern spielte mit mir wie es eine Katze mit einer gefangenen Maus tut. Meine Rüstung war nun überall von Beulen übersäht. Schließlich kam es wie es kommen musste. Mein Streitkolben wurde mir aus der Hand geprellt, dann kam ich ins Stolpern und fiel hin. „Bhal baute sich grinsend über mir auf. „So jetzt werde ich es zu Ende bringen und dir deinen Kopf von den Schultern reißen“. Inzwischen war Globi wieder erwacht und betrachtete den auf dem Boden liegenden Gnom. „Autsch, blöde Idee von dummem Zwerg hat weh getan. Ich jetzt Kopfweh. Wenigstens sein der blöde Steinhaufen kaputt. Ich wieder wissen wer diesen ganzen Dreck wird wegmachen müssen, armer alter Globi. Der Zwerg mir was schuldet, genau er mir sehr viel schuldet. Werde einen seiner hübschen Beutel holen, hat so schön Bum gemacht. Du doch sicher nichts dagegen haben oder?“ fragte er den bewusstlosen Gnom. Als er keine Antwort erhielt: „Gut, ich mir denken das“ gierig griff er nach einem von Merins Beuteln, dann schnappte er sich die noch immer brennende Fackel und lief in Richtung seines Meisters. „Meister, du sehen ich haben tolles Geschenk für dich, es macht Bum und erzeugt viel Rauch. Globi dir schenken will.“ Verärgert drehte sich Bhal um seine Achse. „Verschwinde du elende Ratte, ich werde mich später um dich kümmern. Ich ließ dich nur am Leben um keine Aufmerksamkeit zu erregen und Besucher abzuwimmeln. Doch das ist jetzt vorbei, sobald ich hier fertig bin wirst du einen qualvollen Tod sterben.“ „Ah, du Geschenk nicht wollen, das nett sein von dir. Dann ich werde behalten“. Gegen soviel Dummheit war anscheinend noch nicht einmal ein Gott gefeit, das hielt ihn jedoch nicht davon ab meinen Hals mit einer Hand zu packen und mich wie eine Puppe emporzuheben.. Inzwischen war der Gnom erwacht und erfasste blitzschnell die Situation. „Hey Globi, du wirst dich doch nicht von deinem Meister reinlegen lassen wollen oder?“ sprudelte aus ihm heraus. „Wie du meinen Zwerg?“ „Na überleg doch mal, du hast hier ein wahnsinnig wichtiges Geschenk, dein Meister will es nur nicht haben, weil er nicht weis wie es funktioniert, warum zeigst du es ihm nicht einmal. Steck einfach diesen Sack in seine Kapuze und zünde die Schnur mit der Fackel an, ich bin sicher er wird sich darüber freuen.“ „Ah, du schlauer Zwerg, das gute Idee sein“ voller Freude sprang Globi den Rücken seines Meisers hoch, wobei er sich gut an seinem Mantel festklammern konnte. Bhals Rippen bildeten so etwas wie eine Leiter an der, der Gnom mühelos nach oben klettern konnte. Schon zog er Bhal die Kapuze ab und zündete die Schnur mit der Fackel an, dann ließ er den Sack hineinplumpsen. Bhal, hatte izwischen mitbekommen hatte dass etwas nicht stimmte. Er öffnete seine Faust und ließ mich fallen. Dann packte er Globi mit beiden Händen und hob ihn von seiner Schulter. Nun hielt er den dümmlich grinsenden Gnom ganz dicht vor seine leeren Augenhöhlen. Ohne ein weiteres Wort schleuderte er ihn achtlos gegen die Wand. Irgendetwas in dem kleinen Kerl zerbrach und er blieb blutend auf dem Boden liegen. Dennoch hatte der Goblin Erfolg gehabt. Der Beutel mit dem Explosivstoff zeigte seine Wirkung. Krachend wurde Bhals Kopf weggeschleudert. Das Amulett um seinen Hals bekam Risse und wurde ebenfalls durch die Luft gewirbelt. Merin wollte bereits anfangen zu Jubeln als der Kopf des Skeletts zu schweben begann und in Richtung des Torsos flog. Bhal setzte sich selbst wieder zusammen. Nun war alles verloren. Da, eine schwache Stimme mit der wir alle am wenigsten gerechnet hatten. „Zerschlagt das Amulett“ hörten wir auf einmal die gefesselte Druidin rufen. Das Amulett, wo war es nur. Da, direkt vor Merin lag es, nun brauchte er bloß noch einen Gegenstand um es zu zerstören. Sein Blick fiel auf Dorian’s Streitkolben, der nur einen halben Meter von ihm entfernt war. Nun würde sich zeigen wer schneller wäre, Merin oder der Geist eines Gottes der im Körper eines Skelettes steckte. Bhal stürmte vor, ohne auf den Boden zu achten und Merin streckte die Hand nach dem Streitkolben aus. Die Zeit schien sich zu verlangsamen jedoch nicht für Bhal. Er war unglaublich schnell und schon hatte er die Hälfte der Strecke bis zu Merin zurückgelegt. Aber auch der Gnom hatten den Streitkolben ergriffen und hielt ihn nun Schwung holend über seinem Kopf. Bhal kam näher und näher, genau so wie der Streitkolben der Kette. Es würde ein Kopf an Kopfrennen, werden, Bhal beschleunigte seine Schritte und streckte bereits die Hand nach dem Gnom aus, als er plötzlich über das Loch im Boden stolperte, dass Merin’s Beutel vorhin beim Kampf gegen den Golem hineingerissen hatte. Sein Schicksal war besiegelt. Der Streitkolben traf das Amulett punktgenau in die Mitte und zersplitterte es in drei Teile. Der Gott des Mordes stieß einen zornigen Schrei aus, der die Wände ringsumher erbeben ließ. Dann von einer Sekunde auf die andere zerfiel sein Körper zu Asche. Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt. Wir befreiten Blendalee von ihren Fesseln, und begruben Globi vor dem Haus, dass hatte er verdient. Hört nun was Bhal, Blendalee während ihrer Gefangenschaft über sich und das Amulett erzählt hatte, wie ich mir den Rest zusammenreimte und was weiter geschah:
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)
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