Einzelnen Beitrag anzeigen
  #7  
Alt 18.12.2009, 20:07
Benutzerbild von Seraphina
Seraphina Seraphina ist offline
Halbelfe & Schamanin
Herausforderer der Weisen
 
Registriert seit: 05.2007
Ort: Vroengard
Beiträge: 131
So ich habe mir den Film heute nachmittag angeschaut. In 3D ( ging trotz Sehkorrektur ganz gut ) und nach dem Zahnarzttermin ( hab das Zahnweh total dabei vergessen ).

So und nun zu meiner ausführlichen Rezension:

Pocahontas im All. Handlungsmässig hatte ich dies erwartet. Zum Teil trifft das auch zu, aber AVATAR ist mehr. Trotz der einfachen – größtenteils bekannten – Geschichte birgt der Film eine tief emotionale Botschaft, die nicht nur spirituell sensible Menschen anspricht, sondern auch alle, die noch nicht völlig dem Technologie- und Konsumwahn oder der maßlosen Gier nach Macht und Reichtum verfallen sind ( hach, wie poetisch! )
Apropos, spirituell trifft es ganz gut. AVATAR enthält eine Riesenportion Mystik. „Indianermystik“ könnte man salopp dazu sagen, auch wenn besagter Glaube in kleinen Maßen weltweit verbreitet ist, auch unter unsereins, den sog. gebildeten zivilisierten Menschen ( also nix bloß für wilde Stämme oder dergleichen ).
Der Titel AVATAR stammt selber aus der hinduistischen Mythologie. Wer also Mystisches mag, dem dürfte die Handlung zusagen. Wer dieser Thematik jedoch nichts abgewinnen kann oder nicht bereit ist, sich auf sowas einzulassen, dem dürfte dieser Film weniger gefallen. Immerhin spielt die Mystik hier doch eine relevante Rolle.

Daneben spielt der Kolonialismus eine noch größere Rolle. Zum Einen friedfertiger Kolonialismus mit Bildungssystemen für die Einheimischen und vielfältigen Erforschungsmöglichkeiten für die Wissenschaftler. Zum Anderen der gewalttätige Kolonialismus mit Invasion und Vertreibung bzw. Ausrottung der Ureinwohner. Hier für ein bestimmtes Ziel, nämlich den Abbau eines extrem wertvollen Erzes.
Man könnte dem Film überlegene Arroganz vorwerfen, weil der Held, ein zivilisierter Mensch welcher zwischen zwei Stühlen steht, die wilden Außerirdischen retten möchte. Doch ist es in erster Linie nicht etwa sein überlegenes „Fachwissen“, dass die ersehnte Rettung mit sich bringt ( auch wenn es durchaus hilfreich ist )

Die Handlung ist größtenteils vorhersehbar ( für diejenigen, die sich mit solchen Geschichten auskennen ). Allerdings muss ich gestehen, dass ich mit einem anderen Ausgang gerechnet habe, v.a. da dieser Film doch angeblich als erster Teil einer Trilogie konzipiert ist. Aber gut, bei „Matrix“ und „Fluch der Karibik“ verhält es sich ähnlich.
Soviel zur Handlung.

Nun zur Ausführung von AVATAR.
Laut den Angaben des Regisseurs besteht der Film zu 40% aus Realszenen und zu 60% CGI. Das merkt man ihm jedoch nicht an. Die künstlichen Szenarien sind absolut photorealistisch. Wer anderweitiges behauptet, hat schlicht unrecht.
Da der Film in 3D-Technologie gedreht wurde, sollte man ihn am besten auch so genießen ( wobei er sich auf einer großen Leinwand am besten macht ).
Der Planet Pandora mit all seiner Artenvielfalt und Landschaft ist atemberaubend. Und vergleichsweise relativ bunt, sowie absolut strahlend ( im wahrsten Sinne des Wortes ). Eine Augenweide.
Als ästhetisch könnte man auch die humanoiden Ureinwohner, die Na’vi, bezeichnen. Ihre katzenartige ( dazu gehören die Augen, Nase, Ohren und Schwanz ) Eleganz erinnert sogar ein wenig an Elfen/Elben und wirkt dadurch anziehend.
Mini-Spoiler
Interessant sind dabei ihre lebenden Haare mit diesen Tastfühlern, welche die Na’vi quasi zu Empathen machen.
Mini-Spoiler Ende
Manche empfinden die Art und das Aussehen der blauhäutigen Pandora-Ureinwohner möglicherweise kitschig. Doch mir sagt das zu. Endlich mal keine Tentakel-Schleimmonster. Ist doch nett, wenn die Aliens mal hübsch sind.
Die Na’vi und die Avatare tragen die Gesichtszüge der Darsteller, weshalb man sie gut auseinanderhalten und wiedererkennen kann ( besonders gut gelingt dies mit Sigourney Weavers Figur ^^ ).
Dann wären da noch die futuristischen Waffen und Technologien der menschlichen Kolonialisten. Zu denen kann ich allerdings nicht viel sagen, da ich mich mit sowas nicht besonders auskenne. Sehen allerdings sehr beeindruckend aus.


FAZIT:
Visuell atemberaubend und visionär. Handlungsmässig eher altbacken aber auch sehr emotional und mystisch. Cameron ist ein ganz besonderer Wurf mit AVATAR gelungen. Ich empfehle den Film allen Gleichgesinnten ( am besten in 3D ).





Ich hoffe der Film wird erfolgreich genug sein, damit wir in den Genuss einer Fortsetzung kommen … obwohl der Film ohne Zweifel auch für sich alleine stehen kann.

Ich habe noch mehr zu sagen, aber dafür warte ich, bis die anderen soweit sind, daß man frei quatschen kann. ^^
__________________
Ryle hira - So ist das Leben
Cyme we inne frid, fram the grip of deap to lif inne dis smylte land.


Mit Zitat antworten