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Alt 11.11.2012, 16:14
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Cassandra Cassandra ist gerade online
Abyssus abyssum invocat
Ringtraeger
 
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Zitat von Geweihter Beitrag anzeigen
Cassandra, dein Satz ist gerade im Programm aufgenommen worden ;-)
Hey ! Aber genau genommen ist es Marius´ Satz, an dem ich nur noch ein bisschen herum geschnippelt habe ... ^^
Laura war ja diesmal schneller (und ich will jetzt ganz sicher nicht groß an etwas herum doktern, das ein Profi in Händen hatte), aber ich werde evtl. vielleicht doch ein ganz klein wenig dazu schreiben - wenn´s okay ist. Und ich bemühe mich, nicht dasselbe anzustreichen.


Zitat:
Zitat von Geweihter Beitrag anzeigen
„Ihr?“, krächzte er und wollte noch mehr sagen, aber seine Stimme erstarb.
„Ja … ich … es tut mir Leid“, flüsterte sie verbittert. Seine Augen … sie waren getränkt [Ich würde statt "getränkt" lieber "voller Trauer" oder so schreiben. Getränkt sein kann ein Tuch oder ein Lappen, aber keine Augen.] mit Trauer und Schmerz, sprachen so viele Worte, die Cilana das Herz aus der Brust rissen.
„Wo …“, erneut versagte seine Stimme.
Cilana wollte den Blick senken, doch seine Augen hielten sie gefan-gen. „Sie … sie ist tot … ich … es ist meine Schuld … es tut mir so leid. Es tut mir so unendlich leid.“
Mit einem dumpfen Pochen traf der Stuhl, auf dem Cilana gesessen hatte auf hölzerne Dielen und sie brach in die Knie. [Mir gefällt der ganze Satz nicht. Zuerst einmal passt das "dumpfe Pochen" nicht zu einem umfallenden Stuhl. Und es ist auch nicht so ganz klar, warum das Ding umfällt. Evtl.: "Sie konnte seinen Blick nicht mehr länger ertragen und wollte aufspringen. Doch die Beine versagten ihren Dienst und sie sank vor seinem Bett auf die Knie. Das Krachen des hölzernen Stuhles auf dem Steinboden ließ die darauf folgende Stille noch ohrenbetäubender erscheinen."] Das war zu viel für sie. Diese Schuldgefühle … sie fraßen sie auf. Seine Augen … sie allein war schuld, dass sie zugleich leer und voller Pein waren. Das konnte sie nicht aushalten. Sie wollte sterben … einfach nur sterben, niemandem mehr etwas antun können und dieser finsteren Welt den Rücken kehren. [Der Satz klingt extrem melodramatisch - wenn es so gewollt ist, dann okay. Ansonsten, solltest Du ihn vielleicht ein bisschen abschwächen - sie erscheint sonst zu sehr wie eine Heulsuse. Und die "finstere Welt" würde ich komplett raus nehmen.]
Versunken in Mitleid, das weniger dem Jungen, als ihr selbst galt, vernahm sie nicht das leise Wimmern des Novizen. [Den Satzteil müsstest Du ändern, sonst ist die Formulierung falsch. Evtl.: " ... das mehr ihr selbst galt und weniger dem Jungen, ..."] Ihr Egoismus verletzte sie und sie fühlte sich noch schlechter, dass sie mehr sich beweinte, als ihn und all die Menschen, die hatten sterben müssen. Das Mädchen wusste nicht, wie lange sie weinten, doch als es den Kopf hob, erschrak sie. [Warum sprichst Du jetzt plötzlich von einem Mädchen? Im Zusammenhang mit dem vorhergegangenen Text passt das nicht wirklich.] In den geröteten Augen des Jungen lag weit mehr als Trauer. Unendlicher Hass suchte sie heim. [Evtl.: "Unendlicher Hass stand in ihnen." Das hängt jetzt ein bisschen davon ab, wem der Hass gilt.]
„Ich werde jeden von ihnen töten“, schwor er so überzeugt, dass Cilana ein eiskalter Schauer über den Rücken jagte. „Jeden von ihnen!“ [Das klingt jetzt für einer derart starke Emotion zu schwach. Evtl. könntest Du das "schwor er so überzeugt" weglassen, und statt dessen beschreiben, wie seine Stimme dabei klingt. Oder wie er die Fäuste ballt, seine Augen sich verdüstern o.Ä. .]
Sie wollte ihn davon abhalten, ihm ins Gewissen reden, aber sie wuss-te, dass es sinnlos war, fühlte sie doch genau wie er. [Der Satz macht jetzt inhaltlich nicht so viel Sinn, weil er sich ja nicht selbst ins Gewissen redet. Außerdem empfindet sie überhaupt nicht wie er. Sie badet in Selbstmitleid und er ist einfach stinksauer - das ist ein Unterschied.] Die Söldner mussten für ihr Verbrechen zahlen, mit ihrem Leben, denn sonst konnte nichts auch nur ansatzweise die Zeche zahlen, die sie geprellt hatten. [Nein! Bitte überleg´ Dir hier etwas anderes.]
„Ich habe einen von ihnen getötet“, flüsterte Cilana verbittert. „Den, der den Befehl gegeben hat.“
„Wie seid Ihr entkommen?“, wollte er ruhig wissen und seine Stimme war fester, als Cilana es erwartet hatte.
„Das ist eine lange Geschichte“, gestand sie und seufzte. „Ich hatte ein wenig Hilfe. Magst du mir deinen Namen nennen?“ [Wenn Du im Satz vorher das "Ihr" groß schreibst, müsstest Du wegen der Einheitlichkeit das "deinen" hier ebenfalls groß schreiben.]
„Atherus“, stellte er sich vor. [Diesen Zusatz kannst Du auch weglassen. Es ist ja klar, wer hier spricht.]
Sie zögerte kurz. „Möchtest du mir von Raneja erzählen?“
Einen Moment nahm sie an, dass er wieder zu weinen begann [beginnen] oder sie beschimpfen würde, was er, beinahe zu ihrer Enttäuschung noch nicht getan hatte. Sie konnte nicht verstehen, warum der Hass nicht ihr galt. Ohne sie wäre seine Freundin [Sie hat bisher doch nur vermutet, dass das Mädchen seine Freundin ist.] , wären all seine Freunde noch am Leben. Wäre sie nicht dort gewesen, würden sie heute wohl wieder trainieren, gemeinsam essen und lachen. Das alles hatte Cilana eindrucksvoll [Lass das Wort besser weg, es passt hier überhaupt nicht.] verhindert und dieser Junge verabscheute sie dafür nicht. Wusste er vielleicht nicht, dass es ihre Schuld war? Hatte er es nie erfahren? [Wie denn, wenn er die ganze Zeit über bewusstlos war?]
„Sie ist …“, er schluckte schwer. „Sie war ein wundervolles Mäd-chen. Der wunderbarste Mensch, den ich je kennen gelernt habe. Sie hat mich zum Lächeln gebracht, mein Leben erhellt und mich aufge-muntert, wenn es mir schlecht ging. Sie ist das Mädchen, das es am Wenigsten verdient hat zu sterben.“
Seine Stimme war schwach und doch konnte man Gefühle daraus hören, die Cilanas Pensum [Falsches Wort.] bei weitem überstiegen. Er war wirklich und ehrlich verliebt gewesen. Jedes Wort, das er sagte, brandmarkte die Seele der Geweihten und ließ sie spüren [Evtl.: " ... ließ sie erneut erkennen, ..." ], wie schwach ihre Bindungsfähigkeiten geworden waren. [Das ist ein cooler Satz. Keine Ahnung, warum er mir so gut gefällt, aber er hat Tiefe und man hat das Gefühl, es stecke eine ganze Geschichte dahinter.] Ja, auch sie war einmal verliebt gewesen, aber das war lange her. Seitdem hatte sie ein solches Gefühl, eine solche Zuneigung und bedingungsloser ["r" weglassen] Hilfsbereitschaft nie wieder spüren dürfen. Ihr Leben war definitiv keine romantische Liebesgeschichte. Gefühle hatten sie stets nur mit Leid beschenkt und ihr nie eine Chance gegeben, sich geborgen zu fühlen.
Atherus hatte jedoch etwas so Wertvolles spüren dürfen … und Cilana hatte ihm alles genommen
Als Leser fängt man jetzt langsam an, in die Geschichte einzutauchen. Wenn Du jetzt aufhörst, gibt´s Prügel ( ). Ich möchte gerne wissen, wie es nun weiter geht bzw. was denn die Vorgeschichte zu den oben erstellten Textpassagen beinhaltet.
Dieser Teil ist - wie Marius schon angemerkt hat - angenehmer zu lesen, weil die Sätze nicht mehr so verschachtelt sind.
Auch kann ich Laura nur beipflichten, was diese Selbstmitleids-Nummer Celinas angeht. Es ist für den Handlungsverlauf und die Darstellung ihres Charakters vermutlich notwendig, dass sie Schuldgefühle empfindet und auch diese Tendenz zu egositischem Selbstmitleid hat. Das hebt sie - meiner Meinung nach - angenehm von diesen ultra-toughen Amazonen ab, die nie Gefühle zulassen (außer sie treffen auf den ultimativen männlichen Krieger - um sich dann von dem in die nächste Kiste abschleppen zu lassen ... ). Aber zuviel der Melodramatik ist dann auch nicht gut und lässt die Figur der Cilana nicht (wie Du es vielleicht geplant hat) zwiespältig oder meinetwegen auch negativ erscheinen, sondern einfach nur nervig. Von daher ist oft weniger mehr.
Soviel von mir. Und wie gesagt - es kommt doch noch mehr, oder? ^^
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Im Feuer steckt der Funke des Chaos und der Zerstörung,
der Samen des Lebens


("Magic")

(Photo: Franz Herzog © 2004)

Geändert von Cassandra (11.11.2012 um 16:31 Uhr)
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