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Alt 18.09.2018, 12:20
Wilferedh Wilferedh ist offline
Vampirjaeger
 
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Post 1. Zeitalter, Teil 3

1. Zeitalter, 3. Teil
Die mittleren Hochlande
Dieses Gebiet umfasste die Berge von Hithlum, die Hochlande von Dorthonion (mit den Umzingelnden Bergen) und die Berge von Himring, die alle während der Belagerung von Utumno ausgebildet wurden. Auch Nevrast war mit den Hochlanden verbunden, doch seine tiefere Lage und sein wärmeres Klima gaben zuweilen Anlass, es Beleriand zuzurechnen. Die Lande bildeten einen wirksamen Puffer - politisch und klimatisch - zwischen den Landen Morgoths und Beleriand. Dies war das Gebiet, das zum grössten Teil von den Noldor besiedelt wurde. Von seinen Grenzen aus beobachteten sie aufmerksam die Nordlande Morgoths.
Die Lande lagen im Bereich warmer südlicher und westlicher Winde und waren kühl aber angenehm, ausgenommendie höheren Lagen. Diese wurden oft von den Nordwinden Morgoths heimgesucht. Die Winter in Hithlum waren kalt. Beren floh aus Dorthonion in einer Zeit bitteren Winters und Schnees. Der Berg von Himring, auf dem Maedhros' Feste lag, war der "ewig-Kälte", und über den Anglon-Pass "pfiff ein kalter Wind von Norden".
Die Hochlande dürften durch eine grossräumige Schichtenfaltung des Muttergesteins entstanden sein. Dorthonion wurde zu einer Hochebene emporgehoben. Gebiete im Süden waren stark gefaltet, möglicherweise verworfen und schufen so die steilen südlichen Klippen der Ered Gorgoroth. Im Osten gab es noch höhere Gipfel, und was auf der Karte eingezeichnet wurde, scheinen Gesteinsverwerfungen zu sein. "Bergseen" sind, im strengen Sinn, kleine tiefe Seen, Reste des Schmelzwassers von Gletschern, und bilden sich gewöhnlich hoch auf vergletscherten Bergen. Jedoch die Bergseen in Dorthonion lagen zu Füssen schroffer Felshügel. Es ist warscheinlicher, dass Tolkien den Ausdruck "Bergsee" in jedem Sinne Verwendete, wie er im Norden Englands gebräuchlich war - als allgemeine Bezeichnung für jede Art von See. Wo Barahir, Beren und ihre elf treuen Gefährten sich westlich des Tarn Aeluin verbargen, war Heideland. Auf der Heide lagen "nackte Felsen - kleine Haufen abgerundeter Steinklumpen, entstanden durch Wasser und Frost, die tief in das sehr dichte Muttergestein eindrangen und es zersetzten. Derartigen eiszeitlichen Ausbildungen begegnen wir in der Regel bei Granit und weniger häufig bei Sandstein. Das Heideland könnte einen sumpfigen Charakter gehabt haben. Da wenige Bäume dem Wasser trotzen konnten, nahm an den sanften Nordhängen der Bestand an immergrünen Gewächsen ab.
Die Echoriath, die Umzingelnden Berge, scheinen das klassische Beispiel eines Vulkans zu sein, der zusammenstürzte, einen zweiten Kegel ausbildete und erlosch. Dies geschah in ferner Vergangenheit, so dass sich ein See bilden und wieder austrocknen konnte (durch den unterirdischen Abfluss), wobei seine alluvialen Ablagerungen zurückblieben, die dann das flache grüne Flusstal von Tumladen wurden. Die vulkanischen Bezirke der Eisenberge waren nahe genug, um diesen ansonsten isoliert im Süden stehenden Vulkan zu erklären - besonders weil die Ausbildung von Gebirgen den Erdmantel schwächt und den Ausstoss von Lava zulässt. die Berggipfel der Crissaegrim könnten die Reste des Kraterrandes auf der Höhe des ohnehin sehr abschüssigen Steilabbruches von Dorthonion sein. Die von Maeglin im Norden des Landes geförderten Erze könnten entweder später eingeschlossen worden oder in Gesteinsformationen enthalten gewesen sein, die aus vor-vulkanischer Zeit stammten.
Hithlum wurde als ein von Gebirgen eingeschlossenes Land beschrieben. Die Ered Wethrin im Osten waren zwar der höchste Teil, doch waren sie niedriger als die Ered Gorgoroth. Zwischen ihnen und den Echoriath hatte der Sirion sich ein steilwandiges Tal gegraben. Auch das Landinnere scheint von mittlerer Höhe gewesen zu sein. Eine mässig hohe Hochebene würde die Stromschnellen und Wasserfälle erklären, die Tuor fand, als er das Tor der Nolddor zwischen Dor-lómin und dem Fjord von Dengist passierte. Der Fjord kann West-Hithlum und Dor-lómin als Abfluss gedient haben. Der Verlauf des Nen Lalaith ("Lachendes Wasser") wird nicht beschrieben. Der See Mithrim wurde so dargestellt, als werde er von einem unterirdischen Zufluss gespeist, doch in einer Version der Reise Tuors kommt er an einen Fluss aus dem See Mithrim, der die Quelle des Flusses war, welcher die Regenbogenspalte aushöhlte. er floss möglicherweise in eine wasserführende Schicht ab - eine durchlässige Gesteinslage, die das Wasser vom Berginneren zu den niedrigen Berghängen transportiert haben könnte -, die Quellen wie die des Ivrin und des Sirion entstehen liess. Höhlen wie jene von Androth, in der Tuor hauste, kommen ebenso wie Quellen in vielen Gesteinsarten vor.
Die Karte im Atlas, anders als die von Tolkien, zeigt auch die Gebiete im Norden, und zwar deswegen, weil alle Reisenden von Valinor zu den Thangorodrim - sogar Morgoth - Hithlum und Lammoth passierten. bei einer weiteren Ausdehnung der Berge von Hithlum nach Norden wären diese schneebedeckt gewesen und hätten für die Ostpassage von der Helcaraxe nach Angband ein beträchtliches Hindernis bedeutet.
Im Westen von Dor-lómin liefen die Berge in das niedrigliegende Land Nevrast aus. Es fiel von den schwarzen Meeresklippen, "zerborsten in Türme und Spitzen und grosse gewölbte Grüfte", allmählich gegen Linaewen und seinen Marschen ab. Das gesammte Wasser des Landes bewegte sich in intermittierenden Flüsschen, denn ständig wasserführende Flüsse gab es dort nicht. Linaewen mit seinen wechselnden Uferlinien, ausgedehnten Marschen und schilfigen Gründen muss ganz flach gewesen sein - vermutlich nur etwa 20 Fuss tief.
Auszug aus "Historischer Atlas von Mittelerde" von Karen Wynn Fonstad

Geändert von Wilferedh (25.09.2018 um 10:14 Uhr) Grund: Autorenangabe
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