|
Also ... das ist, glaube ich, nichts Japan-Typisches ... das Menschen in Gewinn-Maximierung und Wachstum denken ... zu lange schien das doch die Formel zu sein, die Überleben sichert. Das wenn etwas aber nur wächst, das dieses dann keine Blüten hervorbringen kann, das hätten wir uns an der Natur abschauen können ... wenn etwas nur dem Wachstum folgt, würde es sterben ...
Und zum Müll ... wenn ich mir anschaue, wie in Südeuropa mit Welt umgegangen wird, wenn ich mir ansehe, dass wir hier in Deutschland von einer "Überprüfung" eines Endlagers sprechen, aber der Müll überirdisch in einem Blechverhau gelagert wird ... nein, dann hat das nichts mit Japan zu tun ... das hat etwas mit uns zu tun! Auch im Umgang mit Menschen ...
Im Übrigen kann dem Zen ja so manches nachgesagt werden ... aber Unachtsamkeit?
Ich sah einst eine alte Frau ... schlohweiße Haare, glänzend hell... ihre Hände ... faltig, kraftvoll, zärtlich fast. Sie strahlte so etwas ... unglaublich Schönes aus. Ihr Gang, ihre Anmut. Sie schritt durch den Park, der sich in der Frühlingsluft vor ihr ergoss, die Wiese stand im saftigen grün ... immer wieder beugte sie sich nach vorne ... nahm etwas vom Boden auf. Es war so etwas Natürliches, Unaufdringliches in ihren Bewegungen, so etwas selbstverständliches. Sie suchte nicht, sie fand einfach ... sammelte den Müll auf, der verstreut in ihrem Weg lag ... ich wünschte, ich würde je diese Anmut, diese unaufdringliche Schönheit der Bewegungen die Meinige nennen dürfen ... und diese ... Achtsamkeit. Vielleicht, eines Tages, wenn wir Viele wären ... gäbe es kein Tschernobyl, kein Fukushima mehr ...
|