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Alt 05.09.2010, 13:03
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Hobbyschreiber Hobbyschreiber ist offline
Drachentoeter
 
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Zitat von TheWolf Beitrag anzeigen
Doch die meisten Jugendlichen - ohne hier jemanden zu nahe treten zu wollen - denken eher dogmatisch im Ansatz.
(...)
Also Schreibstile kann man einfach nicht so bewerten, es muss zur Geschichte und zum Autor passen und man muss sich als Leser damit identifizieren können. Ich kanns nur noch mal wiederholen. Es gibt keine guten oder schlechten Schreibstile. So seh ich das. Es gibt natürlich Autoren, die sich durch ihre gehobene Sprache von der Masse abheben. Bei solchen Leuten macht das Lesen spaß.
Meinst Du pragmatisch?

Im unteren Absatz widersprichst Du Dir ein wenig selber. Naürlich müssen Sprache und Schreibstil zur Person und Situation passen, die man beschreiben will. Das schreibst Du ja selber, und darin gebe ich Dir uneingeschränkt Recht. Aber ich bin auch der Meinung, dass ein Autor darüber hinaus gut oder schlecht schreiben kann. Das betrifft nicht nur den geschickten Einsatz von Sprache und Schreibstil, um den Hintergrund des handelnden oder/und erzählenden Charakters darzustellen. Zunächst muss der Autor auch selber sein Handwerkszeug beherrschen, und zwar vor allem Rechtschreibung, Grammatik, Satzbau und einen umfangreichenden Wortschatz.

Oftmals benutzen Jugendliche Fremdworte, weil sie die deutsche Alternative gar nicht mehr zur Verfügung haben. "Cool" als Ersatz für "beeindruckend" ist dafür nur ein Beispiel. "Geil hingekriegt!" wäre dagegen eine slangmäßige, weitgehend deutsche Aussage, die man mit dem etwas fremdsprachlicheren "exzellent gelöst" eleganter formulieren könnte. Fremdworte müssen nicht unbedingt in einer gehobenen Ausdrucksweise auftauchen. Das kann im Gegensatz sogar eher nachteilig sein, wenn man ein Umfeld oder eine Person darstellen will, die mit der jeweiligen Kultur, aus der das Fremdwort stammt (englisch-GB/USA, oder z.B. latein-Römisches Imperium/katholische Kirche) keine Berührungen haben soll/kann/darf.

Die Vermeidung (oder die gezielte Verwendung) von Schachtelsätzen oder im Gegenteil kurzen abgehackten Sätzen sagt auch viel über das Können des Autors aus. Auch eine gründliche Recherche, oder das geschickte Kurzfassen bei Themen, die man nicht sicher beherrscht, zählen ebenfalls dazu.

Wenn ein Autor Schachtelsätze schreibt, viele Rechtschreibfehler in seinem Text hat, die Spannung ungeschickt aufbaut, offensichtlich fachlich unkundig ist, ständig grundlos in der Erzählperspektive springt, seinen siebzehnjährigen antiken Helden von einem "Looser" sprechen lässt und so was, dann bekomme ich Augenkrebs. Oder ich lese zur Vermeidung desselben den Text nicht weiter als bis zum zweiten Satz.

Damit man mit den Möglichkeiten spielen kann, muss man sie zunächst selber beherrschen.

Geändert von Hobbyschreiber (05.09.2010 um 13:10 Uhr)
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