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Alt 10.10.2019, 18:34
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Tomelot Tomelot ist offline
Vampirjaeger
 
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Auch ich bin noch dabei zu differenzieren. Zumindest versuche ich es. Einerseits bin ich bemüht eigene Vorurteile zu erkennen und auszumerzen, andererseits halte ich Vorurteile manchmal ganz sinnvoll. (Wenn z.b. ein maskierter und bewaffneter Mann mich bedrohlich anschreit und auf mich zielt dann habe ich dank eines Vorurteils die Tendenz zum Weglaufen!) Rein vom Gefühl her würde ich alles von Handke ablehnen, überdenke ich die Sache aber dann trenne ich sehr wohl Person und Werk. Doch wo ist die Grenze? Die Grenze an der es legitim ist sich von eben solchen Vorurteilen leiten zu lassen?
Handke hat beispielsweise mit seinem Erstlingswerk "Die Hornissen" mein Interesse am Schreiben, zwar jetzt nichthervorgerufen aber dieses Buch hat mich zweifelsfrei inspiriert und meine eigene Lust am Schreiben gefördert. Ich denke es würde mir etwas fehlen wenn ich das Buch nicht gelesen hätte.

Vielleicht könnte man es ja so sehen!? Die Nazis waren verbrecherisch und absolut widerlich! Ihre Kriegstreiber ließen Autobahnen bauen und diese Autobahn hat sogar schon der Papst benutzt. Vielleicht sollte man tatsächlich zum eigenen Vorteil das Werk vom Menschen trennen und als eigene Größe ansehen?
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Alle Menschen werden als Unikat geboren, doch die meisten sterben als Kopie.
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