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Alt 13.12.2005, 16:33
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Lafàith Lafàith ist offline
projektjongleurin
Bewahrer des Friedens
 
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Am nächsten morgen verließ ein vollkommen anderer Marius seine Unterkunft. Er trug modische, jedoch nicht allzu auffallende Kleider, die er einen jungen Adligen abgeknöpft hatte und diesen völlig nackt im Wald stehen ließ. Er hatte die Frechheit gehabt zu behaupten, Marius sei ein ungebildeter Klotz und von Flöhen verseucht. Ich habe mit Sicherheit schon mehr Bücher gelesen, als dieser Geck und die Flöhe bin ich auch ziemlich schnell losgeworden, was kann ich denn dafür, wenn man sich in einem Stall vor den Wachen verstecken muss. , dachte er vergnügt an diesen Abend zurück. Nun führten ihn seine Schritte in Richtung Markt, in dessen breiter Seitenstraße der Treffpunkt sein sollte.
Die Vordertür stand weit offen doch Marius blieb unschlüssig stehen. Das ganze Haus wirkte sehr gut gepfelgt und sicherlich war eine Übernachtung hier nicht gerade billig, also warum einen solchen Ort wählen, in dem es sicherlich nach Wachablösung vor Stadtwachen wimmelte? Aus eigener Erfahrung allerdings wusste Marius das solche noblen Häuser immer ein Hinterzimmer besaßen, in welchem die wahren Herrscher der Stadt residierten... diese Orte waren perfekt dafür geeignet, da niemand solche zwilichtigen Aktivitäten in guten Gasthäusern vermutete. In diesen Räumen, wird manchmal über Leben oder Tod eines einzelnen oder ganzer Familien entschieden, naja mein Platz in der Verdammnis ist reserviert und ich habe keine Lust diese Reservierung allzu schnell einzulösen. Marius betrat also das Gasthaus und sah sich um. Nur wenige Gäste hatten ihren Weg hierher zu dieser frühen Stunde gefunden. Im hinteren Teil saß ein Mann, ein Krieger mit Geld, so wie es schien. Weiter vorn unterhielt sich eine reiche Frau mit dem Wirt und schien über irgendeine Kleinigkeit in ihrem Zimmer aufzuregen. Wahrscheinlich ist der hochwohlgeborenen Dame einfach nur die Perücke zu eng und der teure Pelzmantel zu heißüberlegte Marius, doch das sprach er natürlich nicht aus, sondern machte eine übertrieben höfliche Verbeugung, mit der er einen wohlwollenden Blick der Frau einfing und ein Stirnrunzeln des Wirtes.
Bei einer weiteren Betrachtung des Schankraumes, fiel ihm eine Treppe ins Auge, die sich elegant nach oben wand. Keine knarzenden Dielen waren zu hören, also war entweder niemand da oben, oder es wurde so gut gebaut, dass keine Schritte zu hören waren. Hier muss ich aufpassen, vermutlich könntent sich dort oben ein dutzend Krieger aufhalten und ich würde nichts bemerken.
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"Heute stehen wir vor dem Abgrund - morgen sind wir einen Schritt weiter."


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