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Alt 15.03.2011, 21:28
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Mithras Mithras ist offline
Heliodromos
Bewahrer der Traenen des Lebens
 
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--- Coruscant ---

"Natürlich weiß ich das."
Teánnarys blickte ihren Schüler mitfühlend an. "Niemand kann dich besser verstehen als ich, Finor. Thotas war auch mein Meister, und das fast zwölf Jahre lang."
Seufzend lies sich die Jedi neben ihrem Schüler auf einen Schemel sinken und zog ihr Lichtschwert. Lange blickte sie die Waffe an, das Symbol der Jedi. Ein halbes Leben war es her, seit sie sich die Ehre erworben hatte, ihr eigenes Lichtschwert konstruieren zu dürfen, und selbstverständlich hatte sie es dem ihres Meisters nachempfunden.
Dann schüttelte sie ihren Kopf und wandte sich wieder ihrem Schüler zu. "Unser Meister hat damals eine große Verantwortung auf sich geladen, als er mich zu seiner Schülerin erwählte. Warum ausgerechnet mich?, habe ich mich damals gefragt. Thotas war... ist Arkanianer, und Arkanianer verachten Abkömmlinge wie mich, ihre eigene Schöpfung. Und sie verachten Arkanianer, die sich mit unsereins einlassen. Thotas wusste, was da für ihn bedeutete, und dennoch hat er diese Bürde auf sich geladen ... aus Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein, denke ich. Es ist das Mindeste, dass ich mich nun um seinen Verbleib kümmere..."
Teánnarys war sich einen Augenblick lang unsicher, ob sie weitersprechen sollte, verstand es aber, ihr Zögern zu verbergern. Ihre Zweifel waren nicht verschwunden: Durfte sie Finor wirklich ins vertrauen ziehen? Wenn sie ihm offenbarte, was si vorhatte, würde er darauf bestehen, sie zu begleiten. Doch war das nicht schon längst beschlossene Sache?
"Ich werde nach Telos fliegen.", sagte sie schließlich offen heraus. Als sie die fragenden Blicke ihres Schülers bemerkte, fuhr sie fort: "Es besteht irgendeine Verbindung zwischen Meister Thotas und Telos, auch wenn mir nicht klar ist, um was es sich dabei handeln könnte. Aber ich werde, muss es herausfinden. Thotas hat es in in den letzten Jahren wohl immer wieder auf diesen Planeten verschlagen, offenbar in die verlassene Jedi-Akademie am Nordpol. Dich hat er offenbar nicht eingeweiht, doch offenbar ist er erst wenige Wochen vor seinem Verschwinden wieder nach Telos aufgebroche. Wenige Wochen, nachdem ich ihn darum gebeten habe, mich bei den Nachforschungen bezüglich meiner Herkunft zu unterstützen."
Sie blickte Finor mit einer Entschlossenheit an, die er so von ihr wahrscheinlich nicht kannte, die kein Jedi in dieser Form von ihr kannte.
"Zufälle gibt es nicht."



--- Serenno ---

Die drei verhinderten Rebellen hatten sich noch weiter unterhalten und einige interessante Vermutungen geäußert, die keineswegs weit hergeholt erschienen. So sei vor nunmehr drei Wochen ein Chemiker verschwunden, der eine Vorliebe für Pflanzen- und Tiergifte gehabt und anscheinend mit den Adelshäusern kooperiert habe. Doch war er entführt worden? Oder untergetaucht? Oder vielleicht schon tot? Niemand vermocht das so genau zu sagen.
Nach einer guten Stunde hatte sich die Gruppe wieder getrennt. Nach und nach war jeder aufgestanden und hatte die Cantina verlassen, zuletzt die Twi'lek. Sie schien die wichtigste, zumindest aber die interessanteste Person zu sein, und so beschloss Shyrina, ihr unauffällig zu folgen. Es verwunderte Shyrina nicht, dass sich die Frau eine Kapuze über den Kopf zog, um ihre offensichtliche Andersartigkeit zu verbergen. Damit schränkte sie jedoch ihr Gesichtsfeld ein und bemerkte somit nicht sofort, dass sie verfolgt wurde. Ein Risikofaktor und eine Einladung für Verfolger, die der Twi'lek, im Gegensatz zu Shyrina, ein Leid zufügen wollten... Sie sollte die Frau darauf ansprechen, wenn es denn zu einem gespräch käme...
Über eine halbe Stunde lang folgte Shyrina der Twi'lek durch die Straßen des Händlerviertels, das zu dieser Tageszeit den schlimmsten Ansturm bereits hinter sich hatte, aber noch immer belebt genug war, um als verfolger nicht sofort aufzufallen. Sie orientierte sich auch an der Aura ihrer Zielperson und schaffte es so, sie immer wieder aufzuspüren, auch wenn sie sich außer Sichtweite befand.
Allmählich wurde das Gedränge in den Gassen geringer, und schließlich fand sich die Graue Jedi in einem schlichten Wohnvirtel wieder, dessen Häuser größtenteils heruntergekommen und verlassen wirkten. Hier sollen demnächst einige moderne Bürogebäude errichtet werden, entsann sie sich.
Plötzlich zuckte ein roter Lichtblitz durch das Dämmerlicht des frühen Abends, begleitet von einem Geräusch, wie es typisch für Schüsse aus Blasterpistolen ist. Ohne darüber nachzudenken sammelte Shyrina ihre Konzentration und stieß die Twi'lek mit ihren telekinetischen Kräften zu Boden. der Schuss verfehlte sie nur knapp. Das alles geschah in Sekundenbruchteilen. Ehe die Frau überhaupt begreifen konnte, was soeben geschehen war, rief Shyrina: "Rennt in den Hauseingang, ich kümmere mich um den Schützen!"
Dann konzentrierte sie sich auf die Umgebung, ohne die Reaktion der Twi'lek abzuwarten, versuchte, jedes Detail wahrzunehmen. Der Angreifer stand auf einem Hausdach in etwa fünfzig Metern Entfernung, so viel war klar. Und er schien nicht alleine zu sein. Das erforderte ein besonders planvolles Vorgehen...

Geändert von Mithras (18.03.2011 um 10:09 Uhr)
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