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Alt 16.11.2013, 11:26
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Susanne Gavenis Susanne Gavenis ist offline
Herausforderer der Weisen
 
Registriert seit: 04.2012
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Oho, bei deinem tollen Lob werde ich ja richtig rot! Es freut mich, dass es mir offenbar gelungen ist, dich mit meinen Figuren mitfühlen zu lassen. Ich denke auch, dass das für einen Autor das Wichtigste sein sollte. Mängel in der Handlungslogik verzeihen, glaube ich, die Leser eher, als wenn die Figuren platt, uninteressant und unglaubwürdig daherkommen und man sich selbst in der größten Notlage des Protagonisten lieber ein gepflegtes Nickerchen genehmigt, als ungeduldig den weiteren Fortgang der Handlung zu verfolgen. Wenn ein Leser ein Buch nach der Hälfte gelangweilt zur Seite legt, liegt es m.E. in den meisten Fällen daran, dass der Autor es nicht geschafft hat, psychologisch plausible Figuren in interessante Konflikte zu stürzen, bei denen man unbedingt wissen will, wie die Figuren damit umgehen. Wie hieß es mal in einem Schreibratgeber: Eine Geschichte ist ein Kampf, und wie die Figuren kämpfen, zeigt, was für eine Art von Mensch sie sind. Den Leser auf diese Selbstenthüllung der Figuren neugierig zu machen, ist, denke ich, die größte Aufgabe für einen Autoren, und die meisten scheitern an genau diesem Punkt. Auch die dicksten Weltraumschlachten werden schnell langweilig, wenn einem das Schicksal der Figuren, die in diese Schlachten verwickelt sind, gleichgültig ist.

Amy Kathleen Ryan kenne ich tatsächlich überhaupt nicht. Ist das eine relativ neue Autorin? Ich gebe zu, dass ich in der letzten Zeit fast kaum noch SF gelesen habe, sondern meist Fantasy, und ich fürchte, ich bin momentan nicht so richtig auf dem Laufenden. Da ich schon seit einiger Zeit nur an Fantasy-Geschichten arbeite, brauche ich beim Schreiben ein gewisses Märchen-Feeling, und SF-Romane bringen mich (leider) ein wenig aus dieser Stimmung heraus.
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