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Alt 12.04.2013, 13:32
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Elyan Elyan ist offline
Drachentoeter
 
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Ha, klasse! Cassie, Spitzenthema!

Zitat:
Zitat von Bardin Beitrag anzeigen

Generell gilt die grundlegende Regel "Der Unterschied zwischen einzelnen Individuen ist größer als der Unterschied zwischen Gruppen".

Ich würde sagen, die meisten Unterschiede sind kulturell bedingt und zum größten Teil anerzogen.

Man muss bedenken, wie extrem der Mensch ... auf ein soziales Umfeld eingestellt ist, und wie leicht und schnell Anpassungen und Verinnerlichungen ... stattfinden können.
Schließlich galt Rosa einmal als Jungenfarbe und Malen als Männersache...
*Energisches Kopfnicken!* Da stimme ich Dir sowas von zu. Die aktuelle Genderforschung deckt da ein Fass nach dem anderen auf, wo "man" (seit jeher gefährlich) immer annahm, das sei ebenso! Da ist gar nix schon immer so, sondern maßgeblich von Gesellschaft und Kultur geformt - und das betrifft nicht nur das Männlein/ Weiblein Schema, sondern auch Aussehen, Alter, ethnische Herkunft, Behinderung etc. (siehe auch Gleichstellungsgesetz - erst 2006 in Kraft getreten)!

Das Leseverhalten, dass sich heute beispielsweise im Jugend-Buchmarkt widerspiegelt (und wie gesagt in meinen Augen im wesentlichen durch gesellschaftliche Anschauung "gemacht" wurde) , zeigt (noch) deutlich mehr Mädchen, die lesen - tatsächlich scheinen Mädchen auch flexibler bei der Identifikation mit den Protagonisten zu sein - sprich Mädchen akzeptieren auch Jungs als Prota. Hingegen haben es Jungen offensichtlich schwerer, sich mit Mädchen als Hauptfiguren zu identifizieren. Sie wollen einen coolen Jungen/ Mann als Vorbild.

Die Industrie arbeitet hart nach den oben bereits angesprochenen Schemata (Lillifee und co für Mädels, Star Wars für Jungs) und diese setzen sich dann später fort ... dass das auch anders geht, hat bereits Astrid Lindgrens Pipi Langstrumpf gezeigt ...

Dennoch, Studien zeigen, dass Jungs ihre Helden bewundern wollen (und nicht "süß" finden möchten), sie wollen kein langes Geschwafel, wollen auf dem Punkt kommen, Action, Schnelligkeit, Spannung aber auch eine aufrechte Haltung. Ihr Prota sollte kein Problem, sondern die Lösung sein. Dass diese Punkte auch auf Mädchen zutreffen können, bestreiten die Studien nicht ... nur die Jungen lesen in der Regel nicht das, was Mädchen eben auch lesen (können).

Insofern zeigt in meinen Augen der Markt, dass es Unterschiede im Leseverhalten gibt und insofern es auch "Männer/Frauen"-Literatur gibt - aber eben nicht, weil wir Männer oder Frauen sind.

Ich persönlich lese alles Mögliche und quer durch alle Genres, immer neugierig auf Formulierungen, Geschichten und Erzählweisen und ich fürchte jenseits aller Kategorien!
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