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Alt 20.01.2019, 19:41
Benutzerbild von Zelaya Alavena
Zelaya Alavena Zelaya Alavena ist offline
Das weiße Phantom
Bewahrer der Traenen des Lebens
 
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Zitat von Silmarillion Beitrag anzeigen
@ Zelaya: ich nehme an, dass Du entsprechende Medikamente bekommst und "eingestellt" worden bist? Ich habe in meinem Bekanntenkreis leider zwei Menschen, die seit Jahrzehnten an Depressionen leiden, sich aber konsequent weigern medikamentöse und ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. DAS ist dann wirklich ein Kampf.

Ich habe selbst Erfahrungen mit dem Thema: ich bin vor zwei Jahren, wahrscheinlich wegen zu viel privaten und beruflichen Stress, in eine akute Schlaflosigkeit hineingerutscht. Die stärksten Schlaftabletten haben seinerzeit NULL geholfen. Bis mein Hausarzt, den ich sehr schätze, mir ein leichtes und darüber hinaus primär schlafanstoßendes Anti-Depressivum verschrieb. Schon in der ersten Nacht konnte ich, wohlgemerkt auf der kleinsten Dosis (!), endlich wieder durchschlafen. Ein Traum! Und der fast zweimonatige Alptraum, der mich an den Rande einer Depression getrieben hatte, war vorüber.

Die Tabletten habe ich vier Monate später erfolgreich wieder abgesetzt.

Just my 2 Cent und eine kleine, weitere Lebensgeschichte. Das wissen wirklich nur sehr wenige Menschen in meinem Umfeld. Und es spricht für Euch, dass ich diese Geschichte mit Euch teile.

MFG!
Ich bin Borderlinerin mit (laut Diagnose) mittelgradigen depressiven Episoden. Also Borderliner mit Depris. Und seit neuestem wird auch eine ADS vermutet, da ich mitunter viele Dinge vergesse und meine Konzentrationsspanne nicht sehr groß ist. Allerdings wird das wohl nie diagnostiziert werden, da ich keine Unterlagen aus früher Schulzeit habe und meine Mutter kann ich auch nicht fragen, da sie im Pflegeheim liegt. Von daher kann ich mich leider nur ohne Diagnose privat damit beschäftigen und mir Tipps suchen.
Ja, ich bin medikamentös eingestellt (für die Depressionen und auch für meine Schilddrüsenunterfunktion), aber das an sich löst das Problem ja nicht in Luft auf. Ich muss ja trotzdem auf Verhaltensebene viele Dinge ändern.
Ich befinde mich seit Jahren in therapeutischer Behandlung, habe 3 stationäre Aufenthalte in einer Psychiatrie hinter mir, nebst kleineren Untersuchungen und Akut-Aufenthalten und nehme seit knapp zwei Jahren an der Arbeitstherapie teil.
Neben der therapeutischen Behandlung werde ich noch von einem Anbieter für Betreutes Wohnen betreut, der mich 2x wöchentlich Zuhause besucht und mich dabei unterstützt, meine Struktur, meine Ernährung und mein Bewegungsverhalten zu ändern.

Das mal so als Kurzfassung der Ereignisse / Tatsachen. Es ist verdammt be*****, jeden Tag damit kämpfen zu müssen, ob ich nun aus dem Bett steige und zur Arbeit fahre oder meinen Haushalt erledige oder mich überhaupt selbst hygienisch pflege. Das wird wohl jeder mit Depressionen nachvollziehen können.
Und trotz der ganzen Dinge kann ich eigentlich nur sagen, dass ich dankbar für alle Menschen bin, dir mir beigestanden haben (und immer noch stehen), mir Halt geben und mir den Weg auf meinem ewigen Berg der Probleme so sehr erleichtern, dass ich einen Pfad erkennen kann, der vorher nicht vorhanden war.

So, das war jetzt ein langer Text.... Aber ich bin froh, das einfach mal rausgelassen zu haben.
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