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Alt 09.11.2012, 12:59
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Nephthys Nephthys ist offline
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Zitat von Ravenchant Beitrag anzeigen
@ Nephthys

Schön das Du Dich in diesem Thread zu Wort meldest, da kann ich die Sache gleich mit abarbeiten.
Moinsen Ravenchant

Zitat:
Ich habe bisher von Dir "Wenn Vielschreiber ihren Hals nicht voll kriegen" und Deinen "Feldzug" gegen Simone Kaplan gelesen.
Unterwegs sind in diesen Foren noch (wie schon erwähnt) "den Teufel am Hals" und "die Nachtwandler". Beides positiv zu sehende Buchbesprechungen.
Zitat:
Was mich daran so massiv gestört hat, war die Tatsache, dass Du so extrem viel Herzblut darauf verwendet hast, das Gesamtwerk offensichtlich schlechter Autoren zu lesen und es dann Wort für Wort zu sezieren.
Naaa, Wort für Wort ist etwas übertrieben
Auch wenn es so erscheinen mag, ich habe die Werke von Bekker und der Kaplan nicht mehr oder weniger sensibel gelesen als die Werke anderer Autoren.
Was den Eindruck der Seziererei hinterlassen haben könnte, ist die Tatsache, dass mir einfach sehr viele Details erwähnenswert erschienen.
In "guten" Rezis - soll heißen: Bewertungen zu Büchern, die mir gefallen (oder die zumindest handwerklich gut geschrieben sind) - seziere ich ebenso. Auch dort finden sich Anmerkungen zu eigenartigen Satzkonstruktionen, seltsamer Orthographie und Logiklöchern.

Zitat:
Neben berechtigter Kritik, hattest Du dabei auch mit der berüchtigten Goldwaage gearbeitet, beispielsweise beim mokieren über eine "erlöschende Sonne". Am Ende entstand eine Rezension, die fast länger war als die ursprüngliche Geschichte, wie Kaeptn es so treffend bemerkte. Dabei spürt man förmlich wie Du Dir mit jedem verfassten Wort wünscht, der kritisierte Autor möge nie wieder dazu in der Lage sein, auch nur eine Zeile zu Papier zu bringen.
Über Goldwaage lässt sich streiten. Da ist es einfach Geschmacks-/Definitionssache. Ich habe in meiner Zeit als Dozent gelernt, sehr penibel zu sein (auch und VOR ALLEM mir selbst gegenüber). Auch wenn ich das in öffentlichen Foren "herunterfahre", kann es natürlich in den Augen anderer nach wie vor sehr akribisch wirken.
Auch wenn ich es bisweilen vergessen mag, jedes Mal zu schreiben, dass ich lediglich WERKE kritisiere, geht es mir tatsächlich nur darum. Das Werk zu kritisieren. Nicht den Autor.
Juuut. Da sind Frau Kaplan und Herr Bekker zugegebenermaßen etwas schlechter weggekommen als der durchschnittliche Autor, dessen Arbeiten ich lese. Das liegt daran, dass mich die dahinterstehende Ignoranz (Kaplan) und die Geldschneiderei (Bekker) tatsächlich verärgert haben.
Von dem Wunsch, dass beide nicht mehr die Feder schwingen, sollte jedoch nicht die Rede sein. Ich wünsche mir nicht, dass Frau Kaplan nicht schreibt - ich wünsche mir, sie würde auf die Reaktionen ihrer Leserschaft (und auch KUNDschaft) reagieren. Also über ihre Provokation hinaus, selbstverständlich. Gerade sie als Jungautor hat noch die Gelegenheit dazu, da sie "nahe am Leser dran ist".
Herrn Bekker meide ich, nachdem ich mehrere seiner Werke gelesen habe (ohne sie zu rezensieren) und feststellen musste, dass mir sein Stil nicht zusagt. Die Verärgerung, die in der Rezi durchschimmern mag, ist darin begründet, dass der Autor offenbar versucht, seine ersten Schreibversuche (unter Pseudonym) zu Geld zu machen. Das sollte er nicht nötig haben. Und das habe ich dargelegt.
Und weil es mir wichtig ist, dass meine Kritik nachvollziehbar erscheint, gebe ich die Textstellen an, die mir geholfen haben, meine Meinung zu bilden. "Dummerweise" werden dadurch meistens die negativ-Rezis sehr Textlastig.

Dazu kommt noch der Faktor "Lernen".
Wie in allen anderen Disziplinen (auch in der Bio, der ich urspünglich entstamme) hilft es, viel zu lesen um ein Gefühl dafür zu bekommen, was "geht" und was "nicht geht". Daher schreibe ich im Moment viele Rezis. Es geht mir (auch) darum, auszuformulieren, was mir an Texten gefällt und was in meinen Augen als Fehlgriff zu verbuchen ist.
Dass ich meine Rezis (meistens, nicht immer) auch auf häufig frequentierten Pages online stelle, ist sicherlich meiner eigenen Eitelkeit geschuldet.

Zitat:
Nephthys,ich kann nur hoffen, dass Du Deine Prioritäten demnächst wieder anders setzt. Wie schon mehrfach bekundet, gefällt mir Dein Schreibstil außerordentlich gut. Des weiteren finde ich es absolut faszinierend, wie schnell Du Dir bei Bedarf eine Geschichte aus dem Ärmel schütteln kannst die "on the fly" schon wesentlich beeindruckender rüberkommt als manche ausformulierte Geschichte anderer Autoren.
Vielen lieben Dank für dein Lob.

Zitat:
Jede Minute, die Du in eine eigene Geschichte investierst ist ein Gewinn, jede Minute in der Du mit der Goldwaage auf schlechte Autoren losgehst ist meiner Meinung nach vertane Zeit!
Aus oben dargelegten Gründen stimme ich nicht mit dir überein, dass "schlechte Autoren" im Zusammenhang mit der "Goldwaage" vertane Zeit sind. Jedes Mal wenn ich feststelle, WARUM mir ein Text einfach nicht zusagt, hilft mir in Zukunft (hoffentlich) diese Fehler zu vermeiden.


Es grüßt dich herzlich und dankt dir für dein umfangreiches und ehrliches Feedback

Nephthys
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Wieso eigentlich ... sind Drachen weise? Das sind Echsen, liebe Leute. Echsen! Habt ihr euch schon mal nen Gehirn von einer Echse angeguckt? Himmel! Da haben meine Meerschweinchen größere Gehirne - und die finden nicht mal den Weg aus ihrem Käfig raus.
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