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Alt 01.05.2008, 21:24
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Tánya Tánya ist offline
Sídhe de Môrhen
Zauberlehrling
 
Registriert seit: 04.2008
Ort: Ruhrgebiet
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Ein erster Szenenvorschlag:

Zitat:
Die Luft schwirrte vor Hitze und Mücken tanzten in Schwärmen über dem feuchten Waldgebiet. Etwas raschelte leise im Unterholz und ein leiser Fluch war zu hören. Dann trat eine junge Frau aus dem Dickicht der Bäume, befreite sich mit ärgerlicher Miene aus dem Strauchgewirr und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Stirnrunzelnd hielt sie plötzlich inne. Geräusche waren zu hören. Gespenstische Laute, die in der Luft widerhallten, so als würden sich große Tiere nähern. Hochgewachsene Gestalten kamen den Hügel hinauf. Ihr Körper war aufrecht, doch er war überzogen von dunklem Fell, dass in der Sonne glänzte. Ihre Köpfe waren ähnlich geformt, wie die eines Löwen, doch ihre Augen sagten, dass sie keine Tiere waren. Sie gingen etwas gekrümmt, doch sie schienen dadurch nur schneller voran zu kommen. Hörner ragten aus ihren Köpfen und sie sahen sich wachsam in alle Richtungen um. Einer schnupperte in den Wind und starrte in den umliegenden Wald hinein.
Blitzschnell wandte die junge Frau sich um und verschwand wieder in der Dunkelheit der Wälder, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, denn sie wusste, diese waren nicht vom Clan der Kara’Daz. Diese waren andere, und wenn sie nicht aufpasste würde sie in den Bäuchen dieser Kreaturen landen.
„Nuális!“
Der Ruf ließ sie erschrocken zusammenzucken.
Nicht! Ryan! Sei still! Gefahr!
Doch sie hatten es bereits gehört und kamen mit ungeahnter Schnelligkeit auf sie zu gelaufen.
Nuális hatte die Situation mit einem Blick erfasst, sah die Waffen, hörte ihre gebrüllten Worte und wusste:
Diese Tarken waren auf der Jagd.
Sie stieß das Fauchen einer Katze aus, die Luft um sie vibrierte plötzlich, ihr Umriss verschwamm und aus einem Luftwirbel sprang an Nuális Stelle eine große Wildkatze hervor, ähnlich eines Luchses. Sie sprang behände durch den Wald auf einen jungen Mann zu, der erschrocken auf die sich nähernden Tarken starrte.
Rasch!
Die Katze und der Mann preschten davon, die Tarken dicht auf den Fersen.
Dann sprangen plötzlich weitere Gestalten von den Bäumen (tun Tarken das?), brüllten ärgerlich und bildeten vor den beiden eine schützende Mauer, so dass sie entkommen konnten.
Der Anführer der Jagdhorde stieß einen ärgerlichen Schrei aus. „Das ist unsere Beute!“ schrie er mit tiefer Stimme.
Ein schlanker hochgewachsener Tarke löste sich aus der Mauer von Kriegern. Die Sonne traf auf sein ockerfarbenes Fell, als er den Umhang, den er trug, zurückschlug.
„Und das ist unser Jagdgebiet!“ grollte er.
„Du hast mir nichts zu sagen, Schamane!“ Doch die anderen ließen ihre Waffen sinken.
„Du solltest vorsichtig sein, was du sagst. Ich bin Kades’Kur aus dem Clan der Kara’Daz. Und dies ist unser Jagdgebiet und unsere Beute.“
Der Anführer der Truppe musste von Kades’Kur gehört haben, denn er ließ seine Axt sinken. Er gab den anderen ein Zeichen und sie verschwanden lautlos in den Wäldern.
Nach einiger Zeit kam die Wildkatze langsam herangetrottet, ließ sich neben den Schamanen nieder und beäugte ihn mit hellblauen Augen. Der Tarke war versucht in das weiche Fell des Wesens zu fassen, doch das würde er niemals tun. Denn dies war keine Wildkatze. Dies war eine Ainmil’anahm.
Wieder vibrierte die Luft und Nuális erhob sich in ihrer menschenähnlichen Gestalt, die sich von der der Menschen jedoch unterschied. Sie war kleiner, hatte spitzere Ohren und ihre Augen waren immer noch die einer Katze.
„Ich danke euch, Kades’Kur.“ Sie neigte den Kopf etwas und ihre rotbraunen zerzausten Locken fielen über ihre Schultern.
Der Tarke sagte nichts, betrachtete sie jedoch nachdenklich. „Wo ist dein Freund?“
Nuális nickte mit dem Kopf in die Richtung, aus der sie gekommen war. „Er erholt sich von dem Schrecken.“ Mehr sagte sie nicht dazu. „Wie kann es sein, dass andere aus deinem Volk hier waren? Sind sie schon so weit vorgedrungen?“
„Ich weiß es nicht, Kind. Aber ich werde es herausfinden.“
Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren nahm Nuális die rechte Faust an die linke Brust und verbeugte sich leicht. Dann ging sie an den anderen Tarken vorbei zu Ryan.
Der junge Mann mit den hellen Haaren stand immer noch erschüttert neben einem Trupp Tarken, die sich laut und zotig über ihn lustig machten.
Nuális zog ihn fort in den Wald. „Wie müssen die anderen warnen!“ sagte sie.
Ryan schien etwas verwirrt zu sein.
Nuális sah ihn an. „Du warst eine Spur zu lange in deiner Pferdegestalt. Ordne deine Gedanken!“
Sie waren so nah! sendete er ihr telepathisch zu.
Sie seufzte. „Ja... zu nah! Viel zu nah.“
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