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Alt 15.12.2005, 21:41
Reginald Bull Reginald Bull ist offline
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Goetterbote
 
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Heft 2312

An einer Stelle werden die letzen drei Punkte sogar explizit erwähnt, aber insgesamt ja sehr (ZU) schnell verworfen.

Ich kann mich den Kritikpunkten nur anschließen. Die Rahmenhandlung ist konstruiert. Ich hätte es ja akzeptiert, wenn ein Technikerkommando die Geschützstellung ausfindig gemacht hätte, weil eine Ortung durch zeitweise zusammenbrechende Tarnung erfolgt wäre. Ich hätte auch akzeptiert, daß die Beinahekatastrophe erst durch das Eindringen der Randalierer ausgelöst worden wäre, da es zumindest wahrscheinlich machen würde, daß es mehr dieser Einrichtungen gäbe und damit die ganze Geschichte etwas weniger 'zufällig am richtigen Ort' - Gegebenheiten beinhalten würde. Wobei die mangelhafte Erforschung des Kraterrands bei der wenig enthusiastischen Art der Charonii gar nicht so unwahrscheinlich klingt. Aber so...

Insgesamt war ich enttäuscht. Ich erwartete einen Politthriller: Atlan muß sich mit der Sturheit der Charonii auseinandersetzen, und letztlich vielleicht sogar gegen deren Willen ins Goldene System fliegen (DER hat in solchen Dingen ja deutlich weniger Skrupel als der Diplomat Perry ).
Stattdessen eine Kindergeschichte.
Immerhin hat HoHo das Kunststück fertiggebracht, daß mir Protagonisten mal wieder so richtig unsympathisch waren. Daß die verkrustete Gesellschaft innerhalb der Wolke dringend eine gewisse Rebellion braucht, hat sich schon gezeigt. Aber die 'Unschlagbaren' sind einfach nur verwöhnte, gelangweilte Rabauken. Solche Maulhelden, deren Ego nur von ihrer Großspurigkeit übertroffen wird und die generell Muskelschmalz über Verstand setzen, hatte ich schon in der Schule gefressen, besten Dank.

Das plötzliche Entgegenkommen gegenüber den Terranern ist einfach nur unlogisch. Gut, sie haben geholfen. Aber so, wie man die politische Führung der Charonii schon erlebt hat, wäre es eher zu erwarten gewesen, wenn sie sich mehr auf die Tatsache versteift hätten, daß ohne das Auftauchen der Vera Cruz die ganze Sache gar nicht erst passiert wäre.
Oder die Loge geht davon aus, daß das Tabu nicht ohne Grund existiert und die Störenfriede mit der Erlaubnis eh nicht so recht glücklich werden... Oder sogar eine von der Loge platzierte Überraschung wartet.
Falls nicht, wird die Loge nicht mehr in Erscheinung treten, die Gelegenheit ist verpaßt. Es würde nur noch aufgesetzt wirken.

Im Folgeroman wird dann also das geheimnisvolle System vorgestellt. Daß es bewohnt war und vielleicht noch ist, wurde ja angedeutet. So ganz einfach wird es also nicht werden, an das Salkrit zu gelangen. Natürlich gelingt es und wir Leser erfahren endlich, was an diesem Zeug so interessant ist, daß selbst die Chaosmächte es haben möchten.
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always outnumbered, always outgunned - still standing
mit Federkiel und Eichenspeer - dem Fehlerteufel hinterher
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