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Alt 12.10.2010, 19:50
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Hobbyschreiber Hobbyschreiber ist offline
Drachentoeter
 
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Zitat von Raute Beitrag anzeigen
ich würde auf jeden fall tintenherz neu verfilmen der ist richtig grottig geworden grad wenn man das buch kennt
Dabei finde ich am Schlimmsten, wie frenetisch C. Funke den Film und alle Änderungen darin bejubelt hat. Bitte nicht falsch verstehen: Ich liebe ihren Schreibstil und bin süchtig nach ihrer Tintenwelt. Aber für den Erfolg in Hollywood hat sie meiner Meinung nach ihre Seele verkauft. Nun hat sie ein neues Buch mit einem Drehbuchautoren zusammen geschrieben. Da stellen sich mir folgende Fragen:
1. Braucht sie wirklich einen Co-Autor? Bisher ging es doch auch alleine? Und
2. Kann ein mit einem Co-Autoren geschriebenes Buch genauso gut sein, wie ihren vorherigen Bücher? Lohnt es sich, Reckless zu kaufen?

Dass sie B. Fraser schon beim Schreiben als Mo vor Augen hatte, hat sie ja schon immer erklärt, und dass die Besetzung ihre Bedingung für die Zustimmung für die Verfilmung war. Eigentlich gefällt er mir auch in der Rolle. Okay. Und Paul Bettany ist als Staubfinger einfach göttlich.

Aber was sollte diese dürre Britin in der Rolle der dicken Elinor? Was sollten die ganzen hinzugedichteten Szenen , die abgeänderten und amerikanisierten Inhalte ? Was sollte der abgeänderte Schluss? Dass ein Film nicht alle Elemente eines Buches adäquat darstellen kann, ist ja nichts Neues. Aber warum musste so viel inhaltlich geändert werden? (der adaptierte Stoff aus "Wizzard of Oz", die ganzen deformierten, herbei gelesenen Buchfiguren, die "beschrifteten" Personen, Das abgeänderte Ende mit dem von Meggi geschriebenen Text, die verfrühte Heimkehr von Staubfinger, und, und, und ... ) Hat Frau Funke ihr Buch nachträglich korrigieren wollen? Gefiel es ihr nicht mehr? Oder hat sie nur auf das Geld geschielt?

Halten die Hollywoodregisseure ihr Publikum für zu dumm, ein lediglich übersetztes deutsches Buch zu verstehen, dass sie es so stark vereinfachen und amerikanisieren müssen? Kennen amerikanische Kinder Peter Pan nicht mehr, dass sie mit einer herbei gelesenen Tinkerbell nichts anfangen können. Musste es deshalb Toto, der Hund aus Wizzard of Oz sein? Kann man nicht unterstellen, dass ein jugendliches Filmpublikum mehr als einen Kinderbuchklassiker erkennt?

Tut mir echt leid um den Stoff. Ich wünschte wirklich, dass Frau Funke ihn mit den Machern von "Herr der Diebe" verfilmt hätte. Die wären in der Lage gewesen, einen vom Publikum geliebten Stoff authentisch zu verfilmen.


Um den Eragon finde ich es eigentlich nicht so schade. Da ich die Bücher nicht besonders mag, gehe ich an den Film einigermaßen objektiv heran und muss gestehen, dass es ein ganz nettes Filmchen ist.
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