Thema: Eragon
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Alt 31.05.2010, 11:27
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Hobbyschreiber Hobbyschreiber ist offline
Drachentoeter
 
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Zitat von Vitani Beitrag anzeigen
Wenn der noch einen fünften Band schreibt werde ich mir Band 4 gar nicht erst kaufen, sondern mir einfach bei irgendwem ausleihen um kurz das Ende zulesen *gg*
Ich muss mich hier mal als jemand outen, der alle drei bisherigen Eragon-Bände nicht mochte. Nach meiner Meinung hat der junge Mister Paolini alles, was an seiner Reihe Klasse hat, abgeschrieben: Den Plot von Star Wars (darüber ist schon reichlich gelästert worden, deshalb führe ich die unzähligen Parallelen nicht nochmal auf), die Welt und ihre Wesen von Tolkien (von dem sich allerdings auch andere schamlos bedient haben) und die Drachenreiter mit der telepathischen Bindung an ihre Tiere von Anne McCaffrey (Pern-Reihe). Da bleibt nicht viel an eigenen Ideen. Für das magische System habe ich noch keine Quelle gefunden. Möglicherweise hat er das selber erfunden. Das wäre dann sein eigens Verdienst. Vielleicht kenne ich die Vorlage hierzu auch einfach nur nicht.

Auch die Schreibweise finde ich nicht gerade berauschend. Allerdings kann bei einem ursprünglich englisch geschriebenen Buch auch der Übersetzer eine Mitverantwortung am Stil der deutschen Fassung haben. Ein bisschen lernt Paolini im Lauf der Jahre ja dazu, aber gerade im ersten Band fällt (mir zumindest) sehr auf, dass er seinen schöpferischen Anspruch nicht erfüllen kann. Namen von Wesen, Völkern und Kulturen empfinde ich als kunstlos ausgedacht, einfach aus Fremdsprachen kopiert (Hauptsache die Wörter haben viele exotische Umlaute und Akzente!) und wahllos verteilt. Die Erklärung, dass dieser Sprach-Wirrwar durch die Vermischung und Überlagerung der Kulturen und Völker entstanden sein soll, wirkt auf mich wie eine nachgeschobene Entschuldigung. Wenn er schon so nachhaltig bei Tolkien abgeschrieben hat, hätte er doch auch ein bisschen gucken können, wie man "so was" richtig macht".

Mögen alle leidenschaftlichen Eragon-Fans nun auf mich einschlagen, aber ich bin der Meinung, dass Eragon nur deshalb überhaupt erfolgreich werden konnte, weil seit dem Erfolg der oben genannten Klassiker schon so viel Zeit vergangen ist. Die zumeist jungen Fans werden sie im Orginal gar nicht mehr kennen, sonst wären ihnen die unzähligen Ähnlichkeiten aufgefallen. Zum Faktor Zeit kommt hinzu, wie ich vermute, dass die Sprache der älteren Literatur vielen jungen Lesern zu umständlich und anstrengend ist. Oft hört und liest man ja von Fantasy-Fans, dass sie den Herrn der Ringe nur als Film kennen, weil ihnen das Buch nicht zusagt. Ähm, ja, ...

Unter diesen Gesichtspunkten muss ich sagen, dass ich den Film ganz hübsch gemacht finde, weil ich die Bücher eben nicht mochte. Die Motive des Buches (vor allem natürlich der wunderschön und realistisch wirkende Drache) wurden sehr ansprechend verwirklicht und dass "so viel geändert und weggelassen wurde", wie die Kritiker des Films anführen, stört mich aus den oben genannten Gründen überhaupt nicht. Eher empfinde ich den Film als eine Verbesserung gegenüber dem Buch.

Mir ist noch wichtig zu sagen: Ich habe nichts gegen C. Paolini und gönne ihm seinen Erfolg, so wie jedem anderen Autoren auch. Dieser Beitrag stellt nur die Äußerung meiner Meinung zu seiner Fantasy-Reihe dar und darf von jedem Leser oder/und Fan für völligen Blödsinn gehalten werden.

Geändert von Hobbyschreiber (31.05.2010 um 11:33 Uhr)
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