Einzelnen Beitrag anzeigen
  #34  
Alt 19.11.2007, 06:29
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
Registriert seit: 10.2005
Ort: Rheinland Pfalz
Beiträge: 1.472
Und wieder kamen sie um ihn zu peinigen. Das Geräusch schwerer Schritte riss ihn aus seiner Ohnmacht. Was hatten die Beichknochen jetzt schon wieder vor? Doch bevor er dazu kam sich weiter darüber Gedanken zu machen wurde er auch schon grob in die Höhe gezogen. Krachend traf eine schwere Metallstange sein linkes Knie mit voller Wucht. Der Schmerz mit dem das Gelenk aus der Gelenkpfanne gesprengt wurde war unbeschreiblich. Irgendjemand schrie, und es dauerte einen kurzen Augenblick bis Sslaad realisiert hatte, dass es er selbst war, dann fegte auch schon eine rote Woge der Wut über ihn hinweg und löschte jeden klaren Gedanken aus. Blitzschnell zog er sein rechtes Bein in die Höhe nur um kurz darauf mit all seiner verbliebenen Kraft nach dem Schläger mit der Stange zu treten, die Fesseln an seinem rechten Bein schnitten dabei erneut tief in sein Fleisch, doch diesen Schmerz nahm er schon garnicht mehr wahr.

Sslaad erwischte seinen Gegner in Brusthöhe und obwohl dieser eine Rüstung trug, durchschlug die Kralle diese mit Leichtigkeit, und blieb dann an abgebrochen in ihr stecken. Nur der Schmerz und die blanke Wut, konnten dieses Wunder ermöglicht haben. Durch den Rückstoß wurden der Krell und der andere andere Gegängniswärter, der ihn an den Händen gehalten hatte eineinhalb Meter nach hinten geschleudert. Sslaad lag mit dem Rücken auf seinem leicht benommenen Gegner und erneut übernahmen seine tierischen Instinkte die Kontrolle. Der Krell drehte Kopf und Hals zur Seite und biss dann, ohne lange zu überlegen mit seinen messerscharfen Zähnen zu. Wie ein Hund rüttelte an dem Fleisch zwischen seinen Zähnen, warf den Kopf zuerst zur einen, dann zur anderen Seite, bis er schließlich ein großes Stück aus dem Hals seines Gegners gerissen hatte. Blut sprudelte aus der Wunde und benetzte den Krell.

Langsam wurde das Lebenslicht seines Gegenübers schwächer, aber Sslaad ging es nicht schnell genug. Hastick schluckte er den Brocken den er im Mund hatte herunter, dann ließ er seine Zähne erneut die Bresche die sie bereits geschlagen hatten eindringen. Diesmal hatte er genug freigelegt, sodass man bereits die bleichen Knochen der Wirbelsäule ausmachen konnte. Genüsslich kaute der Krell das Fleisch seines besiegten Gegers. Als er nach wenigen Sekunden fertig war zischte er ein einzelnes Wort durch den Raum:

Chasssar (was soviel wie Rache bedeutete)

Durch den Adrenalinrausch fühlte er sich gerade übermächtig. Alle Schmerzen waren vergessen. Und die Erinnerung kehrte mit einem Schlag zurück. Anscheinend hatten die übermäßigen Schmerzen denen seine Hülle ausgesetzt war dazu geführt. Er war Magav Gott der Magie und der Neutralität, er brauchte keinen Körper. Wenn er wollte, konnte er sich mit einem Blinzeln von seinen Fesseln befreien und diese lächerlichen Untoten zu einem Haufen Asche verarbeiten. Wenn er jedoch seine Kräfte entfesselte würden die anderen Götter wieder auf ihn aufmerksam werden, etwas, dass er eigentlich unbedingt verhindern wollte.

Doch das war vor seiner Gefangennahme, nun war er ein Anderer. Neutralität, pah, wen scherte schon Neutralität, wenn man die Macht hatte Welten entstehen zu lassen, oder sie binnen eines Augenblicks zu zerstören konnte. Niemand war ihm gewachsen, sollten sich die anderen Götter ruhig mit ihm anlegen wenn sie es wagten, würden sie sich blutige Nasen holen, diesmal würde er richtig zurückschlagen und nicht nur einen Mond schaffen der sie schwächen sollte.

Aber zuerst würde er sich um den Untoten kümmern. Mit ehrfurchtgebietender Stimme schrie er seinen Zorn hinaus:

Untoter erwarte dein Schicksal. Diesmal wird die Strafe schrecklicher ausfallen als beim letzen Mal, nicht einmal Vio'Dermal kann dich vor mir retten. Niemand fordert mich heraus und überlebt. Ich werde die Überheblichkeit aus deinem verrotteten Fleisch pressen und dir Respekt beibringen.

Bevor Magav die Worte, welche den Boden erzittern ließen, in die Tat umsetzen konnte (was selbst für ihn zur Zeit, da Gamion noch am Himmel verweilte, schwierig war) riss ihn eine gewaltige Kraft zurück in die Finsternis. In seinem Übermut hatte er den Wächter mit der Kralle im Brustpanzer vergessen. Obwohl dieser schwer verwundet war, hatte er dennoch soviel Lebenskraft übrig sich zu erheben und dem unaufmerksamen Gott die Eisenstange über den Schädel zu ziehen. Der Schlag löschte Magav's Kurzzeitgedächtnis aus und schickte ihn erneut zu Boden wo er reglos liegen blieb.
__________________
Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)

Geändert von Lazarus (19.11.2007 um 06:33 Uhr)