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Alt 10.06.2015, 22:37
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Eldan Eldan ist offline
Kobold
 
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"Pfade der Magie" - Anfang

Hallo,

ich schreibe seit längerer Zeit an einem Fantasy-Roman. Nun bin ich mit meinen Anfang soweit zufrieden, frage mich aber, wie das neutrale Betrachter sehen. Und was ich verbessern könnte (da wirds einiges geben ).


Thema des Buches (ganz grob):
Eldan war einst einer der größten Helden des Kontinents Fangalar, lebt nun aber mit seinen engsten Freunden und ehemaligen Kampfgefährten ein zurückgezogenes Leben. Sein Sohn, Elran, weiß nichts von der Vergangenheit seines Vaters und lebt ein normales Leben. Eldan verschweigt seinem Sohn außerdem, dass es eine Prophezeiung gibt, die Elran als Hohemagier (Hohemagier können nicht nur wie andere Magier auf die Magie zugreifen, sie bestehen aus dieser. Ein Hohemagier ist der mächtigste aller Magier, es kann immer nur einen gleichzeitig geben) preist, der Fangalar retten wird.
Der abtrünnige Magier Nutorox ist vom Gott der Dunkelheit besessen und breitet seine Macht immer weiter aus. Als er von Elran erfährt, versucht er ihn zu finden und zu töten. Elran muss nach Mendalion fliehen, der Ort, an dem Magier üblicherweise ausgebildet werden, und seine Ausbildung zum Magier absolvieren, um gegen den dunklen Gott bestehen zu können und Fangalar zu retten.



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Kapitel I


Der steinige, noch schneebedeckte Wildwechsel vor ihm wurde zunehmend steiler. Drei Tage verfolgte Elran nun schon eine Gruppe Steinböcke, geschlafen hatte er nur wenig und war dementsprechend mehr als nur müde. Er würde am liebsten an Ort und Stelle in tiefen Schlaf fallen. Aber er brauchte das Fleisch. Vor fünf Tagen hatte ein Wolfsrudel ihren gesamten Viehbestand getötet: Sechsundzwanzig Kühe und vierzehn Schafe. Sein Vater hatte zwar noch mehr als genug Geld, nur gab es im ganzen Dorf nur noch sehr wenig Fleisch und als Bürgermeister hielt er es für richtig, den Menschen nichts wegzunehmen. Elran konnte ihn verstehen. Auch wenn das bedeutet, dass ich tagelang durch halbe Gebirge rennen muss und am Ende trotzdem fast nichts gefangen habe. Wieso müssen die Tiere auch immer weglaufen? Unter Alsvadrs Hammer mit ihnen! Elran, der als Mensch eigentlich nicht an den göttlichen Schmied, sondern an Relindial, die Göttin des Ackerbaus und der Viehzucht, glauben sollte, hielt er sich trotzdem an den Gott der Zwerge, wie auch sein Vater es tat. Relindial hatte in den Gebirgen nur wenig Macht, dort wo weder Kartoffeln noch Korn gediehen.
Nach einiger Zeit erreichte der Junge einen Kamm, von wo aus er eine gute Aussicht hatte. Links vor ihm im Tal lag, von einer Wolke umhüllt, Lend, sein Heimatdorf. Ich muss die Herde erreichen, bevor sie zur zu tief talabwärts rennen und ich sie in der Wolke verliere… Er bückte sich. Die Spuren der Herde waren im Schnee noch gut zu erkennen. Etwa fünf Armlängen vor ihm verließen die Spuren den Pfad und führten ins Tal. Sie mussten ihn gewittert haben. Damit liefen sie jetzt genau auf Lend zu. Als er wieder aufstehen wollte merkte er erst, wie erschöpft er war und lehnte sich widerstrebend an einen Felsen. Bogen und Köcher legte er neben sich ab. Er seufzte. Zu wenig hatte er geschlafen oder gerastet, fast nichts gegessen. Da war es nur logisch, dass sein Körper rebellierte. Verdammt! Das nächste Mal muss ich mir mehr Proviant mitnehmen. Und vielleicht nicht gerade das Tier jagen, das in den Ber-gen am schnellsten unterwegs ist… Elran schloss seine Augen und atmete mehrmals tief ein und aus. Vor seinem inneren Auge stellte er sich ein Feuer vor, dass alle seine Gedanken ver-brennen und seinen Geist zu innerer Ruhe führen sollte. Er versuchte es mehrmals doch es gelang nicht. Beim Henker! Wieso schaffe ich nicht, mich zu beruhigen?! Die Erschöpfung saß so tief in seinem Körper und sogar in seinem Geist, dass er sie nicht ignorieren konnte. Sie lag bleischwer auf seinen Schultern und zwischen seinen Knochen. Und trotzdem musste er weiter.
Nach fünf Minuten rappelte er sich wieder auf. Eher gesagt, er versuchte es. Mehrmals musste er es probieren, bis er nach unzähligen Malen endlich auf zwei Beinen stand. Ich muss weiter! Seine Beute hatte auch so schon genug Vorsprung. Schnellen Schrittes, fast laufend, nahm er die Verfolgung wieder auf. Er wusste nicht woher er die Energie dazu nahm, ob aus seinen Haarspitzen oder der Gunst eines Gottes. Es war ihm egal. Hauptsache er schaffte es nach Hause; am besten nicht ohne zuvor noch Beute gemacht zu haben. Die Spuren waren im Schnee noch gut zu erkennen und wurden immer frischer. Er musste schnell aufholen. Das ließ ihn stutzen. Steinböcke waren nicht gerade für ihre geringe Geschwindigkeit bekannt. Kurzerhand blieb er stehen und horchte, doch er hörte nichts außer dem Wind, der ihm warme Frühlingsluft entgegenbrachte und den Schnee unter seinen Füßen zu tauen begann. Aus dem Tal waren die Schreie von Raben zu vernehmen. Dann roch er es. Er konnte den Geruch nicht genau einordnen, dafür war er zu schwach, er schien ihm aber vertraut. Es kam von irgendwo vor ihm. Hier stimmt etwas ganz und gar nicht! Das kann nicht … gut sein. Er folgte dem Geruch, dessen Spur ihn um einen Felsen führte. Auch die Abdrücke der Tiere verliefen auf demselben Weg. Als er den Felsen umrundet hatte, blieb er abrupt stehen. Bei Alsvadrs Hammer! Das war kein Tier. Jedenfalls kein mir bekanntes… Wer … was tut so etwas Grausames?!
Dort lagen, in einer Senke, die Tiere, die er eigentlich vorgehabt hatte zu jagen – tod. Sie waren regelrecht ausgeweidet worden. Das sind nicht die Spuren einer Ausweidung. Das sind die Spuren eines Gemetzels! Man konnte die Tiere nicht mehr als solche erkennen, ihre Körper waren in winzige Fetzen gerissen und in der Senke verteilt. Der Gestank – eine Mischung von Blut, Eingeweiden und Exkrementen – rief in dem Jungen eine alles verzehrende Übelkeit hervor, sodass er sein Antlitz vom Schauplatz der Schlachtorgie abwenden musste. Voller Anstrengung sich nicht zu übergeben, rannte er wieder hinter den Felsen und setzte sich hin, um den Schock und die Übelkeit zu verdrängen – ohne Erfolg. Ihr Götter, irgendjemand, sagt mir jetzt sofort was dort passiert ist! Welches … Wesen, oder was auch immer, das angerichtet hat…



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Über Kritik zum Schreibstil, der Idee des Buches, Anfang,... würde ich mich sehr freuen

Gruß
Eldan
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"Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt."
(Albert Einstein)

Geändert von Eldan (14.06.2015 um 11:02 Uhr)
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