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Alt 28.08.2010, 18:59
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Orcamaster Orcamaster ist offline
Motto: "Lebe ohne Reue"
Hueter der Heilenden Quellen
 
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"Generell informiert und Informationen aus erster Hand ist ein gewaltiger Unterschied.", meinte er nur kurz einwerfend zu Tarius und nickte seinen letzten Offizier zu sich. Dieser kam sofort auf ihn zu und stellte sich dicht an Lutien. Während Lutien weiterhin aufmerksam zuhörte, flüsterte er kurz zu den Offizier etwas ins Ohr und meinte kaum hörbar: "Bring mir einpaar Karten und schick folgende Offiziere her: Waffenmeister, alle Offiziere der Brigaden, den ranghöchsten Ausbilder, den erfahrensten Baumeister, den ranghöchsten Arzt und Prediger." Noch bevor der Offizier gehen konnte, zerrte Lutien ihn kurz zurück, dass dieser stoppt und flüstert noch dazu: "Kommt aber als Gruppe, es ist unschön, wenn alle kleckerweise reingeschneit kommen und die Besprechung stören." Schon ließ er ihn gehen und widmete sich wieder Tarius zu mit einen Handwink, dass dieser fortfahren könne. Während sich draußen die ersten gewünschten Offiziere versammeln, zuckte Lutien nur mit den Augenbrauen und brummte immer wieder nickend ein "Hm." hervor, weil er immer mehr überrascht ist, was das für eine Armee sein soll. Ohne erstmal dazwischen zu plappern, ließ er die Männer ausreden und runzelte etwas mit der Stirn, als die Information fiel, dass Alor einigen Hexern schwarze Magie bei brachte und dass er eine Zeit lang auf derer Seite mitwirkte. Etwas abschweifend schaute Lutien in die Gruppe und bemerkte eine gewisse Abneigung, während Alor sprach. Doch schon kam die Erklärung, warum die Gesichter so grimmig auf ihn sahen, als er sprach. "Schwarze Magie?", warf Lutien nur laut denkend ein und ließ ihn zuende reden, bis er flüchtig lächelte und meinte: "Nun gut. Es scheint eine sehr große Aufgabe zu sein, aber nichts unmögliches. Herrmeister Tarius, ich hoffe, ihr habt keine Einwende, wenn ich einpaar wichtige Männer zur Kriegsberatung eingeladen habe.", schon trat eine Gruppe verschieden gekleideter Männer hinein und stellten sich an die Seite von Lutien.

"Bitte versteht, wenn ich aus Zeitgründen die Formalitäten ignoriere und gleich an die Arbeit gehe.", schon widmete sich Lutien gen Tisch und bat alle mit offener Handfläche nach oben gen Tisch, ihm wurde gleich eine Karte gereicht und langsam versammeln sich alle um den Tisch zum schauen. "Meine Herren? Herrmeister Tarius und Hauptmann Alor? Darf ich sie jetzt bitten, jeden aus dem Zelt zu schicken, der wirklich nicht von nöten ist? Denn das folgende Gespräch sollte unter uns Offiziere und Feldherren bleiben. Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass es nur wir hören." Lutien schaute erst in einige verwunderte Gesichter, bevor er seine Karte ausrollte und wartete bis zwei Männer hinaus gingen, der Rest waren alles wichtige Offiziere, die dieses Gespräch unbedingt mithören mussten. "Nun gut. Fangen wir an.", schon rollte Lutien eine Weltkarte aus und fing an: "Meine Herren, sie sehen, das ist Eradir. Ich weiß nicht, in wie weit wir Einfluss auf Belandris haben, doch sollte uns Resgon uns wirklich in den Rücken fallen sollen, hab ich folgenden Plan. Ich bitte sie folgendes sich gut einzuprägen." Schon zeigte Lutien auf die Grenze von Resgon und Belandris. "Belandris sollte überall entlang der Grenze, Mörderlöcher und Pechgräben ausheben. Somit würden sie einen gewaltigen Ansturm von Pferden und Fußsoldaten aufhalten und verlangsamen können. Wir haben das seit bekanntgabe des Krieges in Panrea auch gemacht. Wir haben reihenweise Palisaden, Mörderlöcher und Pechgräben ausgehoben, dass man nicht einfach in unser Land marschieren kann. Sie müssen verstehen, das ist eigentlich eine strenggeheime Information von Dornd, doch auch wenn ich dadurch keinen guten Boden beim König mache, ist es meine Aufgabe, das gerade zu biegen." Lutien's Männer schauten ihn etwas verwundert und mit runzelnder Stirn an, dass er so frei darüber redet, doch wandten kein Wort ein und wollten erstmal komplett hören, was er noch sagt. "Wenn sie Kontakt zu Belandris haben, teilen sie es ihnen so mit. Das würde Resgon erstmal überraschen und ihren Überraschungsangriff stoppen. Nun zur Front."

Er zog die Weltkarte weg und deutete auf die derzeitige Front. "Es gibt mehrere Möglichkeiten. Derzeit ist die Zeit auf unserer Seite. Entweder wir schlagen in großer Formation nach vorne zu diesem See und bauen dort unsere neuen Lager auf. Der See dient dann als Trinkwasserversorgung für das Heer, solange er sauber ist. Es gibt zwar die Möglichkeit, das Wasser abzukochen, aber somit würden wir wieder Boden gewinnen. Das wäre natürlich äußerst waghalsig. Der nächste Plan ist, sich ein Stück zurück zu ziehen, auf grünen Boden. Ich hab draußen die Männer gesehen. Sie sind dabei zu demoralisieren. Einige sind auch in schlechter Verfassung. Das Klima hier tut ihnen nicht gut. Daher wäre der 2. Plan die weisere Entscheidung. Doch ich möchte sie bitten, die Information, dass Resgon auch irgendwann eingreift, für sich zu behalten. Es würde die Moral der Männer und Frauen komplett zerstören, wenn sie sich auch noch mit einem 2-Fronten-Kampf auseinander setzen müssen. Jedenfalls hab ich schon Späher losgeschickt, dass diese eine ideale Stelle finden, für eine neue Front. Eines ist klar, auch wenn wir in der Unterzahl sind, heißt es noch lange nicht, dass wir verlieren. Denn Omega hat einen gewaltigen Fehler gemacht. Er verlässt sich zu sehr auf seiner Masse. Wenn wir diese dezimieren, sorgen wir für Chancengleichheit. Doch darum haben wir viel vor uns. Als erstes müssen wir eure Leute wieder motivieren. Sie aktiv kriegen. Sagt ihnen..", dieses mal schweifte Lutien's Blick in die Runde, mit geballter Faust und Überzeugung: "dass jetzt ein großer Wandel kommt. Die Zeit des Opfer-daseins ist zuende. Die Freie Welt wird endlich aktiv! Gebt ihnen genügend Trinken und Essen, richtet Versorgungslinien aus dem Land hier her ein, dass wir nicht auf dem trockenen sitzen. Daran sind viele Kriege gescheitert, weil die Versorgung versagte und die Ausdauer zu grunde ging. Sorgen sie dafür, dass wir auch Baumaterialien bekommen. Wir brauchen viel Holz!" Lutien schaffte schon bei einigen eine wahre Aufbruchsstimmung zu erzeugen, zumindest seine Männer waren schon ganz Feuer und Flamme. "Wir errichten hier an der Grenze einen Zick-Zack-Graben, füllen ihn mit Holzpfählen und unnötigen Waffen vom Schlachtfeld. Somit weiß der Feind nicht mehr, wo diese Mörderlöcher sind und rennt nicht mehr Blind auf die Front los. Jeder muss helfen, den Graben zu bauen. Da wir den Graben aber gen Kriegsschauplatz bauen müssen, wird eine Reihe Krieger mit großen Schutzschildern hinstellen. Diese beschützen die hintere Reihe an Arbeitern, die den Graben bauen. Sollte der Kampf beginnen, kommt die 3. Reihe, die Bogenschützen ins Spiel. Sie halten den Feind auf gewisse Distanz, solange bis die 2. Reihe, also die Arbeiter sich umrüsten konnten, auf Waffen und kämpfen können. Ab sofort gibt es keine offenen Kämpfe mehr. Das ist nämlich in unserer Lage eher unser Todesstoß. Ein großes Heer, braucht große Fläche, ein kleines hingegen weniger. Ich hoffe, sie können mir folgen.“ Jeden wurde langsam klar, dass der Krieg jetzt eine andere Wendung nahm und dass endlich wieder ein Aufschwung zu spüren war. „Unser Baumeister,“, und deutete auf seinen erfahrensten Baumeister, der zur Verfügung stand: „wird den Leuten die Anweisung geben, wie sie den Graben zu bauen haben. Wenn der erste Graben steht, ziehen sich die Truppen einpaar Meter zurück, um die nächsten Gräben zu errichten. Für die Leute, die sich jetzt fragen, wie wir denn selbst über die Gräben rüber kommen, es wird einpaar wenige Übergangspunkte geben, ¼ gerade Übergänge und ¾ diagonale. Wir markieren die Wege natürlich dezent. Dass nur wir sie wissen. Zu den weiteren Gräben. Hinter den ersten Graben sollten mehrere längere kleinere und versetzte Mörderlöcher und Pechgräben geben. Selbst wenn der Feind über den ersten Graben rüber kommt, wird er noch so überraschter sein, wenn er in die zweite Falle tappt und gar nicht mehr weiß, wo überhaupt welche sind. Ich will zwischen der Front und dem Lager bis zum Kampfgebiet ein wahres „Mienenfeld“ machen. Hier geht es nicht mehr, um einen offenen Kampf, sondern um „Stellung halten“. Die letzte Reihe sollte ein Schützengraben für die Bogenschützen sein, davor sollten kleine Überdachungen oder angewinkelte Bretter errichtet werden, dass die Pfeile nicht in die Gräben fallen. Nun zu den feindlichen Pfeilhagel. Ich hoffe, sie können mir noch alle folgen, denn das ist eine verbundene Aufgabe. Als erstes werden unsere Ärzte, den Frauen und einpaar Männern das „Verband anlegen“ für Schnittwunden und „Pfeile ziehen“ beibringen. Das werden die meisten Verletzungen sein. Also die erste Hilfe. Somit fällt der Großteil des Heilens von den Magiern weg. Ich selbst habe mal gelesen, dass man ein Bannkreis oder Schutzkreis mit beschrifteten Zetteln erstellen kann. Die Magier erstellen somit viele Bannsprüche und bekleben das Heerlager damit. Das hat den positiven Effekt, dass die Truppen wieder ein Sicherheitsgefühl in ihr Lager bekommen und keine Angst haben müssen, dass sie verschwinden. Dazu hat es noch den Effekt, dass keine kleineren, feindlichen Zauber im Lager wirken. Somit müssen sich die Magier nur noch um den direkten Pfeilhagel kümmern, indem sie eine Schutzbarriere um die ungeschützten Truppen bilden. Das spart Kraft und erhöht die Leistungsdauer der Magier.“ Lutien war voll in seinem Element, der verstummte kurz und bat um einen Stift, dabei kritzelte er auf die Karte, einpaar Linien ein, um seinen Plan einen visuellen Effekt zu verschaffen. Kaum war er fertig, meinte er nur: „So meinte ich es. Unser Baumeister wird die Anweisung in die Realität umsetzen. Nun aber zur Moral. Wir haben auch noch einpaar Prediger. Wir werden sie euch zukommen lassen und euren Männern helfen, ihre Angst zu nehmen. Die Menschen sollen ruhig in ihre Religion flüchten. Diese gibt ihnen guten Halt.“, meinte Lutien etwas ruhiger, dabei dachte er sich nur: „Menschen, wie manipulierbar.“, doch er ließ sich nichts anmerken. „Unsere Prediger werden jeden Mann einen Schluck aus einer gewissen Flasche geben und ihnen sagen, dass es „Zauberwasser“ ist. Dieses „Zauberwasser“ lässt verborgene Kräfte erwecken. Das wird die Moral der Soldaten noch mehr steigern. Ihr werdet bald sehen. Eure Männer werden wie ausgewechselt und mit neuen Elan an die Aufgaben gehen. Als nächstes sollte bei der Wache, niemand mehr alleine stehen. Teilt sie immer zur zweit ein. Wenn sie vorher immer alleine verschwunden sind, müsste es mit mehreren Leuten jetzt unmöglich sein. Sagt den Leuten ruhig, dass sie nicht einfach mitten aus dem Lager weg teleportiert werden können. Das ist unmöglich. Eine Teleportation bedarf viel Kraft und wenn jemand diese nicht hat, muss er näher an sein Ziel kommen, um das zu bewerkstelligen. Somit denke ich mal, dass einige Hexer aus einer gewissen Distanz es geschafft haben. Daher ist es wichtig, dass wir jeden Feindkontakt so weit von uns fern halten, wie es nur geht. Lasst ruhig in der Nacht ein Feuer auf dem Schlachtfeld brennen. Als Lichtspender, um den Feind vorher sehen zu können. Sollte ein Feuer ausgehen, wissen wir, dass sie kommen. Nehmt euch in Acht vor Nachtgeschossen. Sollte es doch zum Fall kommen. Die erste Reihe schießt einmal Feuerpfeile, um Licht aufs Schlachtfeld zu bringen und der 2. und 3. Schuss sollten auch Nachtpfeile sein. Somit überraschen wir den Feind auch.“ Wieder verstummte Lutien, um Luft zu holen, und sich zu sammeln. „Verzeiht, ich schweife ab.“ Schon widmete er sich seinen Offizieren: „Ihr teilt die Armee in fünf große Teile auf. Verteilt euch an der Grenze und errichtet einen Falkenhorst, die Berichterstattung zwischen den Punkten muss fließen.“, sofort nickten die Offiziere und bekamen ihre Befehle, dann widmete sich Lutien wieder Tarius zu und es schien so, als hätte er jetzt die Führung wie von selbst übernommen: „Mein Waffenmeister und Ausbilder wird mit ihr Einverständnis durch die Reihen gehen und schauen, ob sie die passenden Waffen haben und wird bei der Ausbildung der Leute helfen.“

Endlich schien die Verteidigung zu stehen und Lutien setzte zum letzten Punkt an: „Als letztes müssen wir versuchen, die Totenfelder zu erkunden und Informationen zu bekommen. Ich bin der Meinung, die Kavallerie sollte unser Stoßtrupp sein. Sie haben die größte Angriffskraft. Gebündelt können wir sie nutzen, um durch die Front durchzubrechen und ihre Flanken oder Bogenschützen aufzureiben. Doch solange wir keine weitere Informationen über die Totenfelder haben, bin ich der Meinung, sie sollten absatteln und sich eine Waffe schnappen. Am besten als Bogenschützen. Durch die neue Verteidigung müssen wir uns weniger um den feindlichen Pfeilhagel kümmern, sondern eher auf die anrückenden Nahkampfeinheiten, die wir aber klein kriegen durch unsere Bogenschützen.“, ein letztes mal atmete Lutien durch und fragte dann: „Noch Fragen?“

Geändert von Orcamaster (28.08.2010 um 20:55 Uhr)