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Alt 08.05.2008, 11:04
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Deva Deva ist offline
Adeliger der Drow
Hueter der Heilenden Quellen
 
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off.topic:,, Ich knüpfe gleich ran. Geil geschreiben Tànya, aber das muss ich dir ja wohl nicht sagen, wie gut du bist. So ich mache weiter ;) "




Wut der Jäger


Das Auftauchen fremder Tarken und der Angriff auf ihre Verbündeten hatte den Clan Kara’Daz überrascht. Demnach musste ein weiterer Clan sich hier befinden oder zumindest seine Späher hierher, in das grüne Land von Kasch geschickt haben. Diesen Eingriff würden die Tarken nicht tolerieren noch den Angriff auf die Ainmil'anahm……



Kades’Kur war erzürnt über dies frevelhafte Vorgehen und den tiefen Einschnitt in ihre Jagdgebiete. Jedoch fragte sich der weise Schamane, wer diese Tarken waren. Sie kannten seinen Namen. Demnach mussten sie zu einem Clan gehören. Er würde zum Dorf zurückkehren und die Schamanen der anderen Clans befragen.
,,Wir haben die Spur der Verräter.” sprach Raskur’Claw ein großer Tarken mit orange-gelben Fell den Schamanen an.
,,Was sollen wir tun?” zwar war die Frage überflüssig, aber Kades’Kur musste sie trotzdem beantworten, auch wenn es ihm schwer fiel.
,,Diese Tarken sind in unsere Jagdgebiete eingedrungen und haben unsere Verbündeten angegriffen und möglicherweise getötet. Für jedes dieser Vergehen steht der Tod. Ihr wisst, was zu tun ist, Raskur. Bringt ihnen ein schnelles Ende.” damit wandte sich Kades’Kur ab und ging langsam durch den Wald. Zwei Krieger schlossen auf und begleiteten den Schamanen, schließlich konnte man nicht wissen, ob diese Tarken nicht auch einen Schamanen töten würden.
,,Alles hergehört.” knurrte Raskur’Claw und verschaffte sich von der kleinen Gruppe von Jäger Gehör. Durch seine langen Hörner am Kopf und an den Schulter wirkte der grimmig wirkende Tarke überragend und gefährlich. Als einziger Bogenschütze und gleichzeitig Schwertkämpfer in seinem Trupp, war er deutlich überlegen und man vertraute auf seine Fähigkeiten.
,,Der Schamane hat gesprochen und wir werden diesen Abfall aus unseren Wald jagen. Wir werden uns aufteilen. Ihr..” zeigte er auf sechs hoch gewachsene, stämmige Krieger:.,,..werdet in das Dorf zurückkehren und die Jäger alarmieren. Falls wir es hier noch mehr Feinde durch unseren Wald streunen, sollen sie gejagt und wenn ihr könnt gefangen nehmen, aber zögert nicht sie zu töten, falls sie nicht aufgeben wollen.” Die Krieger schlugen sich auf die gepanzerte Brust, was ein blechernen Scheppern von sich gab und schon verschwanden sie im Dickicht des Waldes.
,,Ihr zwei kommt mit mir. Wir werden uns die Angreifer des Dorfes vornehmen.” zischte Raskur’Claw und bleckte seine scharfen, dolchartigen Zähnen. Viele hätte es als aggressive Haltung bedeutet, aber bei den Tarken bedeutete dies nur soviel wie:,, Gute Jagd”.
Die beiden Krieger taten es ihm gleich. Schnell rannten sie los, immer auf die Spuren im matschigen Waldboden achtend. Glücklicherweise hatte es die letzten Tage stark geregnet und so war es ein Kinderspiel die Angreifer zu verfolgen. Während der Jagd gab keiner der Tarken auch nur einen Ton von sich. Selbst auf den morastigen Untergrund und im vollen Tempo machten sie kaum Geräusche. Das war ihr Talent. Der Trick war einfach, jedoch würde man sie nicht imitieren können. Die Tarken rollten ihre Füße nicht ab, sondern rannten nur auf den vorderen Ballen ihren Fußes. Ihre Klauen gruben sich dabei in den Boden und gaben sicheren Halt. Dadurch das sie ihren Oberkörper nach vorne verlagerten waren sie dazu noch schnell.
Diese Tarken mussten wirklich dumm sein, dachte Raskur als sie ihrer Beute immer näher kamen. So offensichtliche Spuren und dazu noch die abgebrochene Äste des umstehenden Gestrüpps. Es war leicht und würde sicherlich keine Herausforderung machen. Die Jäger liefen weiter und sie konnte die anderen Tarken bereits hören. Ihr lautes Gebrüll und die schmerzerfüllten Schreie der entführten Ainmil'anahm waren unüberhörbar. Scheinbar spielten sie mit ihrer Beute und quälten sie. Das war für einen Jäger unehrenhaft und Raskur‘Claw beschleunigte sein Tempo, dabei bremste er plötzlich ab, da eine der Fußspuren unregelmäßig war und nicht so recht zu den Anderen passte, so als hätte man sie in den Matsch gemalt.
Plötzlich bemerkte Raskur, daß einer der Bäume stark nach hinten gebogen war.,, Das ist eine Falle.” wollte er noch brüllen, aber diese Warnung kam für die beiden Krieger vor ihm zu spät, denn sie traten auf den Auslöser der Falle. Ein Seil löste sie aus. Der angewinkelte Baum schleuderte in seine Ausgangsposition zurück und spießte die Krieger auf. Diese konnten nicht einmal mehr brüllen, so schnell durchbohrten sie die eisernen Zacken an den Ästen. Ihr Blut tropfte zu Boden und ihre Augen schlossen sich langsam. Eine grausame Falle.
Voller Zorn brüllte Raskur’Claw und zog seine gebogene Zackenklinge.
Er stürmte nach vorne, schob sich an den leblosen, hängenden Körper seiner Gefolgsleute hinweg und sprang durch den Busch auf eine Lichtung, wo die fremden Tarken bereits die kleinen Ainmil'anahm angefangen hatten, zu fressen.
Zwei der kleinen Wesen waren bereits ausgenommen und ihre blutigen, zerrissenen Körper lagen um die drei Tarken verstreut. Die restlichen Ainmil'anahm befanden sich in einer primitiven Käfigkonstruktion aus Holz.
,,Beute.” knurrten die blutbeschmierten Monster und zogen ihre Waffen. Es waren nur Späher, wie Raskur erkennen konnte. Schartige Klingen.
,,Ihr werdet hier und heute meine Beute.” donnerte Raskur’Claw und schoss wie der Pfeil eines Bogens auf seine Widersacher zu.
Diese waren für einen Moment wie gelähmt, denn sie hatten nicht gedacht, daß man sie direkt angreifen würden. Das verschaffte Raskur’Claw einen Vorteil. Blitzschnell schlug er mit seiner Klinge zu, traf aber nur die Klinge seines Gegners. Dieser grinste und wollte gerade eine Gegenattacke starten, als Raskur mit seiner linken Hand ausholte und seinem gegenüber die Kehle mit seinen Klauen zerfetzte. Blut schoss einer Fontäne gleich aus dem Hals des Tarken und besudelte den Boden und den Pelz von Raskur’Claw gleichermaßen.
Sein sterbender Gegner versuchte noch die Wunde am Hals mit seinen Händen zu verschließen, aber es brachte nichts. Seine Augen wurden leer und er brach langsam in sich zusammen. Kaum hatte der leblose Körper den Boden berührt, schoss Raskur’Claw auf seine beiden Gegner zu und brüllte dabei wie von einem unbändigen Zorn besessen. Die gefangenen Ainmil'anahm wussten nicht wen sie anfeuern sollten, denn sie wusste nicht, wer der andere Tarken war. Vielleicht gehörte sie alle zum Clan Kara‘Daz und stritten um ihre Beute.
Für einen Nicht-Tarken war das auch schwierig zu erkennen, denn die einzelnen Clans unterschieden sich meist nur am Geruch.
Banner und Standarten trugen nur die Wenigsten. Raskur ließ eine Reihe von schnellen Schlägen auf seinen Feind regnen und genoss förmlich, wie der Widerstand seines Gegners mit jedem Hieb schwand. Das Knallen von Metall auf Metall hallte in seinen Ohren wieder und obwohl es für die gewohnten Jäger schmerzhaft war, so war Drang nach Rache größer.
Gerade als der Tarke die Schläge von Raskur nicht mehr parieren konnte, griff sein Kamerad ein und wollte seine Klinge im den Pelz von Raskur’Claw versenken. Jedoch war dieser schneller, packte den Tarken vor sich und warf den Körper in das Schwert seines Kameraden. Ein lautes Brüllen, wie schierer Unglaube brannte in den Augen seiner Feinde. Keuchend brach der Tarke zusammen, spuckte Blut und übergab sich mehrfach. Die Waffe steckte noch in seiner Brust. Eine weitere Sekunde verging und sein Gegner endete qualvoll. Raskur’Claw triumphierte erneut und sprang den Letzten seiner Feinde an. Dieser war so Fassungslos und wehrte sich kaum noch. Ein gezielter Schlag gegen seinen Schädel und ein lautes Knacken beendeten den Kampf. Blutige, schwammige Brocken traten aus seinen Kopf, wahrscheinlich Teile des Gehirns. Vor Wut schnaubend, wandte er sich den Käfig zu. Die Ainmil'anahm zuckten zusammen und wichen in die hinterste Ecke ihres Gefängnisses, denn sie konnten den Tarken förmlich ansehen, wie noch immer das Adrenalin durch seine Adern peitschte. In diesen Zustand war ein Tarke unberechenbar und meist auch unaufhaltbar. Der Blutrausch. Die Stärke der Tarken und ihre größte Schwäche, da sie in diesen Zustand ihre Verletzungen nicht wahrnahmen und an ihnen schlussendlich verendeten.
Wieder holte der über und über mit Blut besudelte Tarken aus und zerschmetterte mit einem einzigen Schlag das Gefängnis.
,,Lauft zum Dorf.” keuchte Raskur’Claw.,,Lauft nicht in die Wälder, sonst werdet ihr vielleicht Beute von anderen Tarken wie jenen dort.” zeigte mit seiner Klinge auf die zerfetzten Leiber seiner Gegner.
Die Ainmil'anahm waren vor Angst wie paralysiert und bewegten sich nicht.
,,LAUFT!” brüllte er sie und zerriss auch die Reste des Käfigs. Von Panik erfüllt stürmten die kleinen Wesen in die Wälder und nahmen dabei ihre Tiergestalten an. Raskur’Claw hatte sie absichtlich verängstigt, denn nur so konnte er sie zum Aufbruch bewegen. Er wollte damit verhindern, daß sie Gefangene ihrer Angst waren und hoffte, sie würden zum Dorf der Tarken aufbrechen, andernfalls könnten sie Beute von anderen Tarken werden.
Das Adrenalin ließ nach und Raskur spürte seine Erschöpfung. Seine Muskeln schmerzten als hätte man sie mit brennenden Schürharken traktiert. Langsam setzte er sich hin und entspannte sich. Er würde nur eine kurze Zeit rasten und dann selbst zum Dorf aufbrechen…..

Geändert von Deva (08.05.2008 um 11:15 Uhr)
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