Einzelnen Beitrag anzeigen
  #14  
Alt 31.03.2011, 18:21
Benutzerbild von Mithras
Mithras Mithras ist offline
Heliodromos
Bewahrer der Traenen des Lebens
 
Registriert seit: 02.2011
Beiträge: 185
Tut mir leid, dass ich erst jetzt zum Antworten komme. Ich war in der letzten Woche so sehr im Stress wie schon lange nicht mehr...



--- Coruscant ---

"Dein Lächeln ist fehl am Platze, Finor", antwortete Teánnarys trocken. "Ich weiß, was du denken musst, doch die Angelegenheit ist zu ernst, um eine erheiterte Miene zu ziehen."
Einen Augenblick herrschte gebanntes Schweigen zwischen den beiden, dann stahl sich ein Schmunzeln auf die Züge der Jedi-Ritterin, und seufzend schüttelte sie den Kopf. "Wie sehr uns unsere persönlichen Gefühle doch leiten, selbst wenn man sein ganzes Leben unter den Jedi verbracht hat ud glaubt, ihre Werte verinnerlicht zu haben. Ich spreche mich davon nicht frei -" ihr Gesichtsausdruck wurde wieder ernst "- und dich auch nicht. Wir beide müssen vorsichtig und planvoll vorgehen. Ein Jedi sollte stets bereit sein, Kompromisse einzugehen, doch in diesem Falle könnte sich das als tödlich erweisen, wenn sich mein Verdacht bewahrheitet..."
Sie bemerkte den neugierigen Gesichtsausdruck ihres Schülers, schüttelte jedoch den Kopf. "Du ruhst dich erst einmal aus, dann packst du deine Sachen, und heute Abend gegen neun Uhr findest du dich im Hangar ein. Ich habe derweil noch Vorbereitungen zu treffen. Kümmere du dich nur um deine Standardausrüstung, um alles weitere kümmere ich mich. Wenn du noch weitere Fragen zu unserer Mission hast, dann stell sie bitte jetzt."



--- Serenno ---

Irgendetwas war geschehen. Shyrina hatte nur Kampfesschreie und den Klang und das Aufblitzen von Schüssen wahrgenommen, während sie das Hausdach bestiegen hatte, auf dem sich die beiden Angreifer positioniert hatten. Doch irgendwer hatte sich offenbar in den Kampf eingemischt, und nun herrschte gespenstische Stille, wenn man von dem Stöhnen der beiden geblendeten Söldner zu ihren Füßen absah. Skeptisch schaute sie sich um, bemerkte aber nichts - bis sich das Licht der untergehenden Sonne in einem spiegelnden Gegenstand brach. Das war kein Glasfenster - die Häuserfront war völlig unverglast. Und das legte einen Schluss nahe: Ein Scharfschütze hatte sich dort versteckt, doch offenbar zögerte er, einen Angriff zu wagen, denn offenbar zielte er gegen die Sonne. Diesen Vorteil galt es zu nutzen, denn es mochte vielleicht nur noch wenige Minuten dauern, bis die Sonne hinter den woch aufragenden Gebäudekomplexen von Akkoris verschwunden war.
Gut dreißig Meter trennten Shyrina von dem Häuserblock, in dem sich der vermeintliche Scharfschütze verschanzt hatte. Und dieser Häuserblock schien baufällig zu sein - ein weiterer Vorteil. Die graue Jedi konzentrierte sich, griff mit ihrem Bewusstsein auf - und sah. Im dritten Stockwerk des Hauses hatte sich tatsächlich ein Scharfschütze versteckt, doch offenbar war er sich nicht der Gefahr bewusst, in der er schwebte. Das Gebäude war baufällig, es wirkte nicht einfach nur so. Shyrina nahm mit Hilfe der Macht zahlreiche Risse im Fundament und in den Wänden war, die unter dem Anstrich verborgen geblieben waren. Stahlträger waren durchgerostet, hölzerne Gerüste brüchig und Morsch. Und auf diesem wacheligen Boden wähnte sich der Angreifer tatsächlich sicher.
Die graue Jedi sammelte all ihre Konzentration, wurde sich der Statik des Hauses völlig bewusst - und dann lenkte sie all ihre geistige Kraft auf einen der verrosteten Stützpfeiler, direkt unterhalb des Fensters, aus dem der Attentäter zielte. Eine Sekunde verstrich, dann zwei, dann drei, bis ein erstes Knirschen zu hören war, das rasch anschwoll. Shyrina nahm eine irritierte Bewegung des Scharfschützen wahr, konnte es sich aber nicht leisten, ihre Konzentration darauf zu verschwenden. Dann war es auch schon geschehen: Mit einem dumpfen Quietschen bog sich der Stützpfeiler durch, und fast im selben Augenblick ertönte ein Poltern, als die Decke unter ihrem eigenen Gewicht nachgab und unter lautem Getöse in die Tiefe stürzte. Der Söldner schrie überrascht auf, doch sein Schrei ging rasch im Getöse des einstürzenden Gebäudes unter. Erledigt.
Seufzend drehte sich Shyrina um - und blickte geradewegs einem jungen Mann mit vernarbtem Gesicht in die Augen, der kaum zehn Meter von ihr entfernt auf einem anderen Hausdach stand. Und er hatte einen Blaster in der Hand. Nicht schon wieder! Jetzt werde ich meine Tarnung wohl aufgeben müssen, stöhnte sie innerlich, als sie nach ihrem Lichtschwert griff und die Klinge aktivierte.
"Versuche es nicht einmal!", rief sie dem Mann grimmig zu und richte die Klinge auf ihn. Würde er sich von ihrer Warnung abschrecken lassen oder wäre sie einmal mehr gezwungen, Gewalt einzusetzen?
Mit Zitat antworten