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Alt 01.10.2010, 14:11
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Rachelle-Marija Rachelle-Marija ist offline
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Hueter der Heilenden Quellen
 
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Repost der 'Kurzen Fortsetzung'

Ich habe mal ein wenig daran herumgebastelt. Viel Spaß!
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Tief sog ich die nun frischere Luft in meine Lungen und orientierte mich. Die Marktstraße, auf der ich mich befand, war eigentlich keine richtige Straße, sondern ein riesengroßer, gepflasterter Platz. Dies hier war das Herz von Trîan. Vom Markt aus konnte man alles erreichen. In jede der vier Himmelsrichtungen führte nicht nur eine breite Straße, auch viele kleine Straßen und verzweigte Gassen verbanden die unterschiedlichsten Orte der Stadt miteinander. Einerseits war es wirklich praktisch, denn so konnte man auf schnellem Wege von dem einen Ort zum nächsten kommen und andererseits musste es so sein, denn das Gesetz verlangte, dass von jedem Haus in dieser Stadt, die Tempel der Elda zu erreichen waren.

Ich stand beim Nordpfeiler des Platzes und musste quer durch das normalerweise fröhliche und laute Getümmel zum Südpfeiler, denn nur dort konnte ich mich als Ausreisende einschreiben lassen. Eigentlich war der Markt ein wirklich schöner Ort, wenn man es mochte unter Menschen zu sein. Die kleinen Stände, an denen die Waren angepriesen werden - in diesen bunten und abwechslungsreichen Farben mit den Fähnchen an den Dächern. Jeder gestaltete seinen kleinen Holzstand speziell um genau das zu zeigen, was er gerne mochte. Betrachtete man die Stände der Fischer, waren sie mit Netzen behangen. Die Teehändler, nun dort duftete es nach den verschiedensten Teesorten und erst bei den Metzgern - der verführerische Duft nach frischen Fleisch oder das Aroma frisch gebackenen Brotes an den Ständen der Bäcker. Das lachende Volk, welches sich durch die engen Gassen schlängelte, die durch die Stände entstanden, weil ja möglichst viele hier ihre Waren verkaufen wollten.
Doch am heutigen Tage war alles anders. Jeder hastete eilig durch die engen Gassen. Die Atmosphäre war angespannt, so wie schon im Fischerachtel. Die Bevölkerung gab sich streitlustig, jeder wollte noch unbedingt die letzten Besorgungen erledigen, bevor sie ebenfalls ausreisten, sich versteckten oder sich sicher waren, unter dem Schutz der Elda zu stehen.

Beim näheren Hinsehen bemerkte ich allerdings, das es nicht nur das Volk von Trîan war, das sie hier am Markt aufhielt. Einige Wolfsmenschen aus Brengan waren zum Handeln hier. Ich erkannte sie an den langen zotteligen Haaren. Hier in Trîan mussten alle Wolfsmenschen ihre Haare kurz scheren, sodass sie sich ungern verwandelt. Da sie in ihrer Menschengestalt so wenige Haare hatten, wirkte sich das auch auf ihr Fell in Wolfsgestalt aus. Und kein Wolf läuft freiwillig ohne Fell, sprich fast nackt herum.
Einige Gesandte des Zwergenclans ‚Kriegshammer’ aus dem Kreola’ Gebirge waren ebenfalls anwesend und priesen lautstark ihre Waffen an und sogar ein paar Bauern aus Raszija feilschten hier am Markt um Waren. Diejenigen schien das bevorstehende Feuer nicht zu kümmern. Vielleicht wussten sie gar nichts davon?

Doch das kümmerte mich wenig. Ich wollte einfach nur zu den Wachen um mich austragen zu lassen und die Stadt zu endlich zu verlassen. Das leichte Ziehen in meinem Bauch trieb mich zur Eile. Ich raffte meine Röcke und schlängelte mich weiter durch das Treiben des Marktplatzes – immer darauf bedacht so wenig Wesen wie möglich zu berühren.
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'Man muss eigene Wege gehen um Spuren zu hinterlassen...'
Elda-Trilogie
Prolog
Kapitel 1
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