[Hobbyschreiber]

Als sehr wichtig würde ich es ansehen, dass die Gestaltung Deiner Götterwelt im Zusammenhang mit Deiner "realen" Welt steht.

So wäre - nur um ein Beispiel zu nennen- es unsinnig, dass ein Wüstenvolk, welches keine schiffbaren Flüsse oder Meere kennt, in seinem Götterhimmel eine "Himmelsbarke" besitzt. Die hätten vielleicht eher eine Art Kamel, das die Sonne über den Himmel befördert. Jeder Kultur schafft sich ihre Religion im Zusammenhang mit ihren eigenen Lebensumständen. Wusstest Du übrigens, dass sogar Schimpansen bei Handlungsweisen beobachtet wurden, die als Ansätze einer primitiven Religion gedeutet werden könnten? Sie haben nämlich zum Beispiel bei einem Gewitter und vor einem Wasserfall auf den Lärm mit Droh- und Imponiergebärden und mit angriffsgeschrei geantwortet. Die Männchen schwangen Knüppel, drohten mit Zähnen und Fäusten und schrien wütend, als hätten sie es mit feindlichen Lebewesen zu tun. Vielleicht ist das die Art, wie Religionen entstehen: Etwas Bedrohlichem wird eine Persönlichkeit zuerkannt, die man verehren kann oder beschwichtigen muss.

Wenn diese Kultur schon sehr alt ist und sich die Lebensumstände sehr verändert haben (zum Beispiel durch eine Vertreibung oder durch Ausdehnung des Lebensraumes in andere Regionen), können die Details der Religion allerdings veraltet sein.

Wenn die Kultur mit einer anderen verschmilzt, zum Beispiel nach einem Krieg, kann sich auch das in der Religion wiederspiegeln. Das findet sich zum Beispiel in der germanischen Religion, in der zwei Götterfamilien, die Asen und die Vanen miteinander gekämpft haben. Es kam zu einer friedlichen Einigung, Geiseln wurden ausgetauscht (Njördr, Freyr, Freyja, Gullveig, Kvasir), die fortan gleichberechtigt ihren Anteil am germanischen Götterhimmel hatten.

Aber das habe Vorposter ja eigentlich auch schon angerissen.