Einzelnen Beitrag anzeigen
  #12  
Alt 12.11.2013, 17:48
Benutzerbild von Susanne Gavenis
Susanne Gavenis Susanne Gavenis ist offline
Herausforderer der Weisen
 
Registriert seit: 04.2012
Beiträge: 133
Hallo Janine!
Also, obzwar ich kein Professor in Biologie bin, würde ich doch sagen, dass das gespendete Knochenmark zunächst einmal nur die Eigenschaft besitzt, Blutzellen zu bilden, also weiße und rote Blutkörperchen. Das würde es dann natürlich auch in dem neuen Körper tun, mehr allerdings auch nicht.

An was für übertragene Eigenschaften denkst du denn dabei speziell? Wenn dir da irgendwelche parapsychischen Kräfte wie Telekinese o.ä. vorschweben, würde das m.E. den Rahmen der gegenwärtigen naturwissenschaftlichen Biologie deutlich überschreiten. Sicherlich könntest du irgendwelche Alien-DNA ins Feld führen, die dann eben diese Fähigkeiten besitzen würde, die du gerade für deine Geschichte brauchst, allerdings sollte, so denke ich, auch diese fremde DNA keine Wundertüte sein, aus der man alles herausholt, was man als Autor will. Jede DNA, ob nun irdischen oder extraterrestrischen Ursprungs, wird vermutlich nach ähnlichen Grundprinzipien funktionieren, zudem ist es sehr wahrscheinlich, dass menschliche DNA und Alien-DNA nicht kompatibel sind, d.h. die Alien-DNA vom Empfänger einfach abgestoßen werden würde, da sie nicht den gleichen genetischen Code besitzt (für den Fall, dass du Alien-DNA in menschliche Zellen einfügen willst). M.E. müsste die Alien-DNA, um mit menschlicher DNA kompatibel zu sein, über extreme parasitische Eigenschaften verfügen, um diese Anpassungsleistung zu vollbringen.

Mhm, wenn dein Halb-Alien-Mädel tatsächlich die Fähigkeit besitzt, anderen Menschen mit Gedankenkraft physische Schmerzen zuzufügen und Telekinese beherrscht, gibt es schon einen Unterschied zu den Gamblern, denn solche eindeutig parapsychischen Kräfte haben die nicht. Bei den Gamblern sind durch ihre Mutation letztlich nur Fähigkeiten, die real bereits existieren, z.B. die Reaktionsgeschwindigkeit, die Auffassungsgabe und das Gedächtnis, in ihrer Leistung verbessert worden, so dass die größte Angst, die sie bei gewöhnlichen Menschen auslösen, mehr eine soziale Existenzangst ist, d.h. von genetisch überlegenen Menschen, gegen die man keine Chance hat, beispielsweise aus dem Job gedrängt zu werden. Sicherlich kommt dann immer auch noch die Furcht vor allem, was anders (und dazu noch besser) ist hinzu, aber es ist in meiner Geschichte jetzt nicht so die konkrete Angst vor körperlichen Schäden, die bei der Reaktion auf die Gambler eine Rolle spielt. Bei deinem Halb-Alien-Mädel hingegen hätte ich auch Angst, wenn ich wüsste, dass sie mir mit ihren telekinetischen Kräften mal eben ein paar Arterien im Gehirn platzen lassen könnte, wenn sie sich über mich ärgert.

Ich denke, dass dein Mädel neben Vorurteilen und Neid auch mit dieser sehr realen Furcht vor körperlicher Verletzung oder sogar Tod umgehen müsste, die sie bei anderen Menschen auslösen würde, wenn diese über ihre Kräfte Bescheid wüssten. Auch wenn man das friedlichste Alien des Universums wäre, wäre allein die theoretische Möglichkeit, dass man einen Menschen mit nur einem einzigen Gedanken töten könnte, derart furchteinflößend, dass auch ich denke, dass ein harmonisches Zusammenleben vermutlich nicht möglich sein wird. Eine einfache körperliche und geistige Überlegenheit wie bei den Gamblern mag man mit gutem Willen aller noch in die gesellschaftlich richtigen Bahnen lenken können, aber das permanente Gefühl einer Todesdrohung im Umgang mit diesen Aliens dürfte eine friedliche Integration schwer machen.
Mit Zitat antworten