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Alt 18.09.2007, 12:15
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Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
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Einen Sekundenbruchteil später materalisierten beide in Magavs Zuhause. Behutsam legte der Gott das Mädchen vor sich auf sein Bett. Wie gut, dass er sich irgendwann eines zugelegt hatte. Nicht weil er es wirklich für sich benötigte, denn als Gott brauchte er keinen Schlaf. Aber ohne irgendwelche Einrichtungsgegenstände, von den unzähligen Reihen mit Bücherregalen welche überall in der Festung herumstanden einmal abgesehen, wäre ihm sein Zuhause ansonsten ziemlich leer vorgekommen. Die anderen Götter hielten dies gewiss für eine Narretei, aber er konnte nun mal nicht anders. Ein kurzes Wedeln mit seiner Linken und das Holz im Kamin entzündete sich knisternd. Nun wurde es aber Zeit nach seinen beiden Gästen zu sehn. Langsam ließ er seine Hände Zentimeter über dem Körper des Mädchens durch die Luft gleiten. Außer den Striemen auf ihrem Rücken, der Platzwunde am Kopf, einer leichten Dehydration und dem Schock schien ihr nicht viel zu fehlen. Kein Problem für einen Gott. Mit dem Eldar in ihrem Innern verhielt es sich dagegen vollkommen anders. Das Energiewesen hatte anscheinend fast seine kompletten Kraftreserven bei dem Versuch das Mädchen zu retten aufgebraucht. Magav musste es wieder aufladen, doch er wusste nicht wieviel Energie dazu nötig war. Wenn er sich verschätzte bedeute es den Tod für beide.

Da das Problem mehr Zeit in Anspruch nahm und eine genaue Analyse erforderte beschloss er sich zuerst um das Mädchen zu kümmern. Vielleicht würde mir ihrer Genesung auch der Heilungsprozess ihes Untermieters wieder in Gang kommen. Da er die Magie des Heilens an Sankterian abgetreten hatte und dieser verständlicherweise momentan nicht gerade gut auf ihn zu sprechen war, musste er zu herkömmlichen Mitteln greifen. Eine Rolle mit Bandagen, Wundsalbe und ein stärkendes Tonikum erschienen auf dem Tisch vor ihm. Nach Gebrauch würde er es den Sterblichen mit einer kleinen Geldspende wieder zurückschicken. Man wollte ja schließlich kein Unmensch sein. Zuerst drehte er die Kleine auf den Rücken, bestrich ihre Wunde mit der Salbe und verband sie anschließend. Genau so verfuhr er mit ihrer Stirn. Kritisch betrachtete er sein Werk. Nicht gerade das was man als Kunst bezeichnete, aber immer hin funktional genug um auf ihrem Schädel zu halten ohne gleich über die Augen zu rutschen. Behutsam führte er das Tonikum an die Lippen der Kleinen. Zwar lief ein Großteil daneben, aber einige der Tropfen fanden dennoch den Weg in ihre Kehle. Langsam röteten sich ihre Wangen, was der Gott als gutes Zeichen auffasste. Nachdem er sie zugedeckt und einen Krug mit Wasser vor sie hin gestellt hatte begab er sich in Richtung
Bibliothek. Er musste einen Weg finden den Eldar in ihrem Körper zu retten. Obwohl er enrsthaft bezweifelte, dass er irgendeine Abhandlung zu dem Thema finden würde, weder in seiner, noch in der Bibliothek der Eldar auf dem Berg Markash. Außerdem wollte er die Kleine nicht all zu lange alleine lassen, weswegen er sich nicht die Gründlichkeit nehmen konnte mir der er sonst zu Werke ging.

Schon seltsam was er alles unternahm, um die beiden zu retten. Zuerst schrie er Sankterian an und dann tötete er sogar dessen Inquisitoren, was man keineswegs als neutrale Tat beuerteilen konnte. Wenn er nicht schon lange aus dem Götterrat ausgetreten wäre, so hätte er spätestens heute mit einem Rauswurf rechnen können. Kopfschüttelnd ging erweiter. Nach Studen die er mit unzähligen Folianten zubrachte hatte er noch immer nichts gefunden, deshalb beschloss er eine kurze Pause einzulegen und nach der Kleinen zu sehn. Doch wie verwundert war er als er sie sitzend in seinem Bett vorfand. Neugierig schaute sie sich im Raum um, wobei sie sogar unter dem Bett nachsah, bevor ihr Blick schließlich auf Magav hängen blieb.

Oh, hallo. Sind sie weg? fragte sie ängstlich.

Wer......ach so du meinst die Inq.....äh die bösen Männer. Wegen denen brauchst du dir keine Gedanken zu machen, sie werden nicht wieder kommen.

Du brauchst mich nicht wie ein kleines Mädchen zu behandeln, ich werde nächsten Monat immerhin schon Neun. Meine Mutter hat mir ganz genau erklärt was Inqu....isitioren sind, brabbelte sie aufgebracht, wobei sie mit dem Wort Inquisitoren ernsthafte Schwierigkeiten zu haben schien.

Magav ließ ein lautes Lachen ertönen bevor er sich bei ihr entschuldigte: Natürlich. Wie konnte ich nur übersehen, dass ich bereits eine erwachsene Dame vor mir habe. Vergibst du einem Alten Mann wie mir meine Dummheit? Ein Nicken war die einzige Antwort. Sehr schön, verräts du mir auch deinen Namen?

Lilean.

Lilean, ein sehr schöner Name und ich heisse Magav. Erfreut deine Bekanntschaft zu machen. Meinte der Gott und streckte seine Hand aus um die Ihre zu schütteln.

Doch anstatt diese zu ergreifen, lachte das Mädchen nun seinerseits aus vollem Halse bis ihr die Tränen aus den Augen liefen. Verwirrt ließ Magav die Hand sinken. Habe ich was komisches gesagt? wollte er wissen.

Du heisst genau wie der Gott. Der wird sicherlich ziemlich böse auf dich sein, wenn er das herauskriegt, meinte sie altklug.

Oh..., nun Magav ist nicht böse, ich denke er kann es verschmerzen. Wahrscheinlich hat er eh besseres zu tun, als sich mit einem alten Mann wie mir zu befassen, nur weil ich den gleichen Namen wie er trage.

Ja, sicher hat der Gott der Magie etwas besseres zu tun, zum Beispiel sich wieder in die Belange der Sterblichen einzumischend und sogar Leute zu töten. Komme ich ungelegen? wollte eine Stimme vom Eingang her aufgebracht wissen.

Ich hatte dich ehrlich gesagt schon früher erwartet, Sankterian, seufzte Magav ohne sich nach der brennenden Gestalt umzudrehen.
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)

Geändert von Lazarus (18.09.2007 um 12:22 Uhr)
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