Thema: Sterbehilfe
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Alt 21.04.2024, 19:14
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Cassandra Cassandra ist offline
Abyssus abyssum invocat
Ringtraeger
 
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Das Problem beim dem Thema ist, dass es emotional stark aufgeladen ist. Dennoch sollte man alle Aspekte berücksichtigen und nicht nur diejenigen, die für einen selbst relevant sind.

Wie gesagt: Was ist mit den Punkten, die ich oben erwähnt hatte? Was ist, wenn jemand leidet, aber nicht sterben will bzw. Angst davor hat, dies aber nicht mehr kommunizieren kann? Und die Angehörigen entscheiden dann, seinem Leiden ein Ende zu setzen ...

Wenn Tiere eingeschläfert werden, geht gefühlt alle Welt auf die Barrikaden und spricht von Mord. Aber bei Menschen scheint scheint die Entscheidung für viele recht einfach zu sein.

Bei manchen Erkrankungen ist es offensichtlich, dass der Betroffene Schmerzen hat und mit großer Wahrscheinlichkeit leidet. Oft können die Patienten ihrem Wunsch zu sterben, noch deutlich Ausdruck verleihen. Das sind dann die Fälle, über die ihr hier sprecht. Das kann ich nachvollziehen. Warum ein Leben auf Biegen und Brechen verlängern, das im Grunde kein Leben mehr ist und das im schlimmsten Falle nur noch aus Schmerzen besteht? Wie Beo und auch ich weiter oben bereits sagten: Das Beenden von lebenserhaltenden Maßnahmen ist ja bereits eine Form der Sterbehilfe.

Aber was ist mit den nicht so offensichtlichen Fällen? Wer entscheidet, ob ein Leidensdruck vorliegt oder nicht, falls der Patient das nicht mehr kommunizieren kann?
Was ist, wenn man entscheidet, dass ein lästiger Angehöriger leidet, nur, um dann "Sterbehilfe" leisten zu können, damit endlich Ruhe ist?
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Im Feuer steckt der Funke des Chaos und der Zerstörung,
der Samen des Lebens


("Magic")

(Photo: Franz Herzog © 2004)

Geändert von Cassandra (21.04.2024 um 19:25 Uhr)
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