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Alt 16.06.2013, 15:00
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AngelikaD AngelikaD ist offline
Zauberlehrling
 
Registriert seit: 05.2013
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Kennt jemand das Buch "Männer sind vom Mars. Frauen von der Venus" ? Was da drin steht ist zwar sehr Klischee und viele haben das Buch kritisiert, aber das eine oder andere Körnchen deckt sich mit meinen alltäglichen Beobachtungen.

Wenn eine meiner besten Freundinnen anruft, um mir ihr aktuelles Problem am Arbeitsplatz zu schildern, tendiere ich grundsätzlich zur "männlichen" Strategie, ihr Lösungsvorschläge zu machen und bin dann oft irritiert, wenn sie die dann abschmettert und das Gespräch rasch beendet. Wenn ich aber die "weibliche" Strategie anwende und einfach teilnahmsvoll zuhöre und ab und zu bestätige, dass ich mit ihr fühle und sie verstehe, dauert das Gespräch viel länger und sie ist am Ende zwar nicht um einige Lösungsideen reicher, aber ich höre ihr an, dass sie froh war, sich den Ärger einfach von der Seele reden zu können.
Nicht immer habe ich die Geduld für die weibliche Strategie, dann denke ich mir immer, sie müsste doch handeln wenn es wirklich so schlimm ist, wenn der Ärger so groß ist. Ich kann gut verstehen, dass es ihren Ehemann manchmal nervt, wenn sie auf seine gut gemeinten Ratschläge einfach nicht hört und dann doch immer weiter jammert.

Von daher kann ich mir auch gut vorstellen, dass es männliche Leser sehr nervt, wenn weibliche Figuren ständig jammern und klagen, aber nicht handeln, ohnmächtig tun, obwohl es Mittel gäbe, herumdrucksen, statt Klartext reden.
Andererseits kenne ich genug Frauen, die wirklich so sind, die Konflikte vermeiden, die erhoffen, dass ihr Gegenüber erspürt, was sie wollen, die gelernt haben, dass man nicht fordern soll, sondern nur andeuten darf usw...
Diese können sich vermutlich mit genau den zaghaften Figuren bestens identifizieren.
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