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Alt 01.03.2009, 14:05
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Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
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Nach einer halben Stunde wurde offfensichtlich, dass Griffin vom direkten Weg, welcher zu den Hügeln führte abwich. Lothar hatte seinen Herrn in dieser Zeit alleine vor sich hin brüten lassen, doch nun beschloss er ihn nach dem Grund für die Abweichung zu fragen. Als er bei Griffin ankam wusste er auch warum dieser den Kopf hatte hängen lassen. Der Hauptmann hatte angenommen, dass der Prinz wegen der ganzen Unstände vor Gram so geknickt wäre, aber so wie es aussah war er einfach nur erschöpft. Leise Schnarchgeräusche ließen erkennnen, dass Griffin aufrecht im Sattel eingeschlafen war.

Sogar im Schlaf zwingt er sich dazu aufrecht sitzen zu bleiben. Armer Junge, wie übel dir doch das Schicksal mitgespielt hat. Zuerst zwingt man dich zur Ehe mit einer Unbekannten, und als du sie dann endlich triffst, dich sogar in sie verliebst, wird sie dir vor der Nase weggeschnappt.

Lothar ließ die Soldaten anhalten und so behutsam wie möglich zogen sie den schlafenden Prinzen vom Pferd. Nach dem sie die Zelte aufgebaut, ein kleines Lagerfeuer entfacht und ihre kargen Trockenrationen verspiest hatten, teilte der Hauptmann die Wachen ein, dachach begab er sich zu seinem Herrn, welcher jedoch immer noch schlief.

Erholt Euch mein Prinz, in den nächsten drei Tagen werdet ihr Euchre Kräfte mehr als jemals zuvor brauchen.

Wie recht der alte Hauptmann mit seiner Prophezeihung hatte, sollte sich bereits am nächsten Morgen deutlich zeigen. Plötzlich und ohne Vorwarnung ertönte ein greller Schrei, der das ganze Lager augenblicklich aus dem Schlaf riss. Einer der Soldaten war vorzeitig wach geworden und hatte dann beim Wasserholen die übel zugerichteten Leichen der Wachen, in der nähe eines kleinen Baches entdeckt. Nur einem kleinen Wunder war es zu verdanken, dass nicht noch mehr Soldaten getötet worden waren. Oder war das gar kein Wunder, sondern die volle Absicht des Mörders, der damit Unruhe im Laber verbreiten wollte? Ganz nach dem Motto: Seht wozu ich in der Lage bin. Verschwindet, oder das nächste Mal mache ich richtig ernst.

Diese und andere beunruhigenden Gedanken schossen Lothar durch den Kopf als er zum Zelt des Prinzen eilte. Wenigstens diese beiden Wachen, welche er persönlich ausgesucht hatte, waren noch am Leben, dann galt das aller Wahrscheinlichkeit auch für Griffin. Dennoch konnte er garnicht schnell genug die Zeltplane bei Seite schieben um nach seinem Herrn zu sehn. Der junge Prinz war gerade dabei seich seine Stiefel anzuziehn, als Lothar das Zelt betrat. Müde, ausgelaugt und dennoch unbegreiflicherweise voller Tatendrang sprang er vom seinem Schemel auf, als er seinen Lehrer erblickte.

Was hat der Lärm zu bedeuten Hauptmann?, wollte er barsch wissen.

Es hat Tote gegeben, jemand hat offensichtlich letzte Nacht die Wachen, welche ich aufgestellt hatte ermordet und zum Bach geschleift.

Bei allem was heilig ist, wir sind nicht mal an unserem Ziel angelangt und schon gibt es Tote. Bringt mich zu ihnen.

Nachdem sich Griffin sein Kurzschwert umgegurtet hatte, begab er sich zum Ort des Massakers. Das komplette Lager hatte sich bereits um die Toten gruppiert. Der Anblick der ausgeweideten Leiche erschreckte selbst den abgebrühtesten Soldaten und ein, zwei Leute kämpften augenscheinlich gegen den Brechreiz an.

Was für eine Bestie hat das getan und wieso hat niemand etwas bemerkt? wollte der Prinz ungläubig wissen. Doch niemand hatte darauf eine Antwort. Hart ging Griffin daraufhin mit sich ins Gericht. Sollte er die Rettungsmission abbrechen, oder jemanden zurückschicken um Verstärkung zu holen, war er ungeeignet als Anfürhrer und was sollte überhaupt mit den Leichen geschehen? Man konnte sie doch nicht einfach zurücklassen, aber für ein anständiges Begräbnis hatten sie einfach keine Zeit. Die drängendste Frage war jedoch wie es Linea ging. Alles andere erschien unwichtig, wenn es nur seiner Geliebten gut ging. Doch alles Grübeln half nichts, es musste eine Entscheidung getroffen werden und zwar hier und jetzt. Schweren Herzens gab der Prinz den Befehl trockenes Holz zu sammeln. Es dauerte mehrere Stunden bis die ausgesandten Sucher mit genügend abgestorbenen Ästen für einen großen Scheiterhaufen zurückkehrten. Dennoch war diese Methode wesentlich schneller, als wenn sie in der kochentrockenen Erde zwei Gräber ausgehoben hätten.

Nachdem Griffin ein kurzes Gebet und ein paar Worte über das Leben der Verstorbenen zum Besten gegeben ahtte, brachte man ihm eine Gackel, mit der er den Holzstoß entzündete.
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)

Geändert von Lazarus (01.03.2009 um 14:14 Uhr)
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