Thema: Traumland
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Alt 03.01.2011, 11:45
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*Cardea* *Cardea* ist offline
Halb-Elbin
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Traumland

Ich habe vor einiger Zeit mal den Prolog für die Geschichte Traumland geschrieben, und wollte euch jetzt nach eurer Meinung fragen. Eine Kritik die ich schon bekommen habe war die, dass ich anscheinend alles ganz schnell geschehen lasse und dabei die Feinheiten zu sehr ignoriere. Was sagt ihr dazu?
*Cardea*

Das Mädchen rannte und rannte. Ihre Füße waren wund, die schweißnassen Haare klebten ihr im Gesicht und ihr Herz schlug so heftig, dass sie das Gefühl hatte, es würde gleich in ihrem Brustkorb zerspringen.
Der peitschende Wind blies ihr die Schneeflocken ins Gesicht. Wahrscheinlich hätte sie angehalten und das schöne Schauspiel der tanzenden Kristalle beobachtet, wären da nicht die Soldaten gewesen, die ihr seit einer Ewigkeiten auf den Fersen waren, immer im Begriff, sie zu erschießen. Du musst weiter, schärfte sie sich ein, immerhin hing ihr Leben davon ab. Wenn du es nicht schaffst wirst du genauso enden wie- ein starker Schmerz zog sich durch ihr Bein, als sich die Spitze eines Pfeils in ihre Wade bohrte.
Augenblicklich verlor sie das Gleichgewicht und ihr markerschütternder Schrei verstummte durch die dicke Schneedecke, in die sie gestürzt war.
Sie versuchte sich aufzurichten, die aufgebrachten Soldaten erwartend. Wenn sie nicht durch einen zweiten Pfeil starb, so würden das ihre Erschöpfung und die eisige Kälte übernehmen, dessen war sie sich sicher.

Mühsam drehte das Mädchen den Kopf zur Seite um nach den Männern des Königs Ausschau zu halten, konnte jedoch nur noch schemenhafte Gestalten erkennen, die sich zu entfernen schienen. Die Minuten vergingen wie Stunden, in denen die Verletzte fast wahnsinnig wurde vor Angst. Langsam färbte sich der Schnee rot und das Blut sickerte in das helle Gewand des schwarzhaarigen Mädchens. Wenn das der Tod ist, dann ist er weniger qualvoll als ich annahm, dachte sie noch, als es um sie herum langsam dunkel wurde. Dann sank sie in einen dunklen, traumlosen Schlaf.
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-Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt-
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