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Alt 22.12.2008, 20:29
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wave wave ist offline
Schattenspielerin
Bewahrer der Traenen des Lebens
 
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Im Zwergenreich Thergrem, östl. Teil (Herrscher: Thraen Hammerklang), etwas außerhalb der Stadt Fedorat.

Grob stieß er ihn vor sich her. Immer wieder stolperte er, schürfte sich seine ohnehin schon blutigen Knie und Füße auf. Sie gingen einen nur spärlich beleuchteten, engen Tunnel entlang. Er erkannte nicht viel, aber der Zwerg konnte selbst die feinsten Ritzen im Gestein ausmachen. Sein Kettenhemd klirrte leicht, als er den Gefangenen wieder nach vorne stieß, welcher fast schonwieder hinfiel. Man hatte ihm sämtliche Waffen, Kleidung außer das nötigste, sämtlichen Proviant und alles andere, was er bei sich trug abgenommen. Das Gesicht des Mannes verriet keine Gefühlsregung, lediglich seine Lippen presste er zu einer schmalen Linie aufeinander. Sie würden nichts nützliches finden und wenn sie ihn zu tode folterten, war sein einziger Gedanke als man ihn festnahm.
Ruckartig riss ihn der Zwerg nach hinten. Sie waren bei einer massiven Holztür angekommen, welche durch einen mächtigen Metallrahmen und unzähligen Verstärkungen mit gewöhnlichen Waffen nicht zerstörbar war. Der Zwerg hämmerte kurz mit seiner Axt gegen eine Metallverstärkung und man hörte nach einigen Sekunden wie schwere Schlösser aufgesperrt wurden. Insgesammt waren es fünf. Der Mann wurde wieder nach vorne gestoßen und sein ausdruckloser Blick traf den grimmigen eines anderen Zwerges. Jener hatte dunkles struppiges Haar und einen noch struppigeren Bart... und roch streng, fast stank er schon.
Den Raum, besser gesagt die gewaltige Höhle die sie jetzt betraten bestand aus drei endlosen Reihen in den Stein gemeisselte Kästen, welche verschlossen aus Türen ebenfalls bestehend aus härtestem Stein nahezu unmöglich zerstört werden konnen. Die Reihen befanden sich übereinander und in die zwei oberen Geschosse gelangte man mittels Stiegen die, wie alles andere hier aus dem bereits bestehenden Stein geschlagen, zu einem Geländer führte, dass sich wie alles hier endlos weit nach vorne bis hin zum Ende der Höhle erstreckte.
Unzählige Zellen entlang gegangen kamen sie schließlich an einer freistehenden Zelle an. Auf der Tür stand die Nummer 205 und man konnte das Ende der Höhle noch immer nicht erblicken. Der zweite, stinkende Zwerg öffnete die Zelle mittels einem Schlüssel und ein paar speziellen Handgriffen. Man stieß den Mann hinein und verschloss die Tür wieder. Es gab kein Licht in den Zellen, keine Bank zum Liegen, keinen Stuhl, keine bereits zerfetzte Decke gegen die Kälte. Es war ein rechteckiger Raum aus Stein, dessen Wände so glatt geschliffen waren, dass es einem unmöglich war auch nur irgendwo Halt zu finden und man sofort abrutschte so versuchte man dies.
Die schweren Schritte der zwei Zwerge verhallten und undurchdringbare Stille nahm die Höhle abermals in Beschlag.


[Anm.: Jene ist eine Szene welche sich gerade im Reich Ninalleth abspielt. Die Charaktere können logischerweise nichts davon wissen. Ich werde solche Szenen öfter posten, rein deshalb, da sie Teil meiner Geschichte und der Handlung, die manchmal erst viel später oder unmittelbar danach geschieht, ist.]
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Tarna'Gesh

Ein neues Zeitalter bricht an. Das Zeitalter der Abrechnung.
Der Sturm ist noch nicht losgebrochen. Doch ziehen bereits vereinzelt dunkle Wolken auf.

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Geändert von wave (22.12.2008 um 20:37 Uhr)
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