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Alt 26.03.2010, 21:23
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Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
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Vhid hatte es aufgegeben, zu miauen. Der Mann ignorierte ihn, zudem war er mittlerweile heißer. Der kleine Letrix marschierte im Zimmer auf und ab. Immer wieder warf er einen Blick auf den trauenden Mann.
Nach einer Ewigkeit, wie es ihm schien, erhob sich der Mann. Dieses mal war Vhid nicht so freundlich, wie beim letzten mal. Er biss dem Mann in das Bein, um auf sich aufmerksam zu machen und begann von vorne mit dem Katzengejammer.
Dabei eilte er ein paar Schritte auf den Ausgang zu und wieder zurück, um dem Mann zu versteh zu geben, das er ihm endlich folgen sollte. Es dauerte etwas, bis er sich von dem Anblick seinen toten Freundes losreißen konnte, aber schließlich folgte er Vhid.
Der Letrix verschwendete keine Zeit. Er stürmte den Gang zurück und kletterte die Leiter hoch. Aus dem Wohnbereich erklangen die wütenden Rufe des gefesselten Mannes, aber das Vhid ziemlich egal. Und diesem Marius scheinbar auch. Er folgte Vhid stumm und immer noch trauend. Wenigstens hatte er seine Waffe dabei. Die würde der Halbelf auch brauchen wen er Lelith retten sollte. Das grüne Riesenvieh hatte immerhin noch zwei Goblins an seiner Seite.
Vhid eilte aus dem Haus. Kurz zog er die Luft ein, um sicher zu gehen, das es keine unangenehmen Zwischenfälle gab, dann stürmte er auf das Haus zu. Der Mann allerdings verlangsamte sein Tempo zunehmend. Ober er glaubte Vhid führte ihn in eine Falle?
Der Letrix dachte nur kurz darüber nach. Etwas anderes schob sich ihm in den Kopf. Jeh näher er dem Haus kam, um so stärker wurde die Luft von einem metallischen Duft erfüllt.
Der unverkennbare Duft von Blut.
Scheinbar hatte der Halbelf den Geruch von tot auch bemerkt, den er zog sein Schwert. Vhid schluckte noch einmal und steuerte dann durch die Türe an. Sie war nur angelehnt und aus dem Innern drangen seltsame Geräusche. Der Mann öffnete die Türe und schlich in das dunkle innere. Der kleine Letrix folgte ihm auf leisen Pfoten.
Der Raum war in zwei Bereiche geteilt worden. Der vordere Teil, in dem sie sich jetzt befanden, war wohl der Wohnbereich. Stühle, ein umgeworfener Tisch, zerbrochene Teller und Schüsseln lagen herum.
Und zwei tote Goblins.
Für Vhid zählte nur eines: Sie waren tot und somit keine Gefahr mehr. Leider sah das der Halbelf wohl anders, den er untersuchte die Toten.
Ungeduldig zerrte er an dem Hosenbein des Mannes. Die Goblins konnte er sich auch ansehen, wen Lelith in Sicherheit war.
Glücklicherweise war jetzt die Neugier des Mannes geweckt und er steuerte den mit Regalen abgetrennten Bereich an, von dem man Gestöhne und grunzen vernehmen konnte.
Vhid schoss an ihm vorbei, um nach seiner jungen Herrin zu sehen. Wie er feststellte, war Lelith in dem Raum. Auch Marius hatte den Schlafbereich nun betreten. Auf seinem Gesicht spiegelte sich entsetzten. Vhid ging es da nicht anders.
Das grüne Wesen hatte Lelith die Hände über dem Kopf zusammengebunden. Er hatte ihr die Kleider und, was noch viel schlimmer war, die Verbände entfernt. Das Bettlaken war bereits rot von ihrem Blut. Der hohe Blutverlust und das Gift, das durch ihre Adern floss, hatte sie ohnmächtig werden lassen. Hin und wieder wanderte ihr Kopf von links nach rechts oder umgekehrt. Kurz öffnete sie sogar die Augen. Aber Vhid sah, das sie nichts wahrnahm.
Das schlimmst an allem jedoch war dieses grüne Etwas. Es hatte sich über Lelith gebeugt und stöhnte laut.
Er paarte sich mit ihr.
Vhid warf Marius nur einen kurzen Blick zu, dann rannte er auf den Peiniger seiner Herrin zu und versucht auf das Bett zu kommen. Er wollte seine Zähne tief in den grünen Fuß schlagen.
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Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
ärger wo sie nicht hingehört.
Geschriebenes Wort ist Perlen gleich,
ein Tintenklecks ein böser Streich.
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